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120 ARBEIT, WIRTSCHAFT, SOZIALES<br />
Branchenporträt:<br />
Automobilwirtschaft<br />
Die Automobilwirtschaft<br />
zählt zu den<br />
Zukunftsbranchen in<br />
der Landeshauptstadt<br />
und Region Hannover.<br />
Schon heute nimmt<br />
sie mit über 30 000<br />
Beschäftigten eine<br />
besondere Position<br />
am Standort ein.<br />
Experten sehen in diesem Bereich auch weiterhin<br />
besonders großes Potenzial für Innovationen und<br />
Arbeitsplätze. Um das zu mobilisieren und nachhaltiges<br />
Wirtschaftswachstum zu sichern, gibt es<br />
für Unternehmen und Firmengründer effektive<br />
Projekte zur Unterstützung. So agiert die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft<br />
von Landeshauptstadt<br />
und Region Hannover, hannoverimpuls,<br />
als aktiver Vermittler zwischen den Akteuren<br />
aus Produktion, Forschung und Entwicklung.<br />
Diese nachhaltige Vernetzung über Unternehmensgrenzen<br />
sorgt für Innovationstransfer und<br />
ein verbessertes Produktionsklima. Dazu zählen<br />
zum Beispiel der gemeinsame Stand von hannoverimpuls<br />
und interessierten Unternehmen auf<br />
der Hannover Messe oder das Projektzentrum<br />
Automotive (PZA), das als spezieller Dienstleister<br />
Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenbringt.<br />
Weltweit bekannte Unternehmen<br />
Die Region Hannover ist einer der wichtigsten fünf<br />
Standorte der deutschen Automobilindustrie und<br />
bildet gemeinsam mit Braunschweig und Wolfsburg<br />
eines der bedeutendsten internationalen<br />
Zentren dieser Branche. Zu den weltweit erfolgreichen<br />
Unternehmen, die hier ihren Sitz haben,<br />
zählen Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), die<br />
Systemzulieferer Continental und Wabco sowie<br />
der Batteriehersteller Johnson Controls. Im hannoverschen<br />
Stadtteil Stöcken ist seit 1956 das<br />
Stammwerk der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge<br />
beheimatet, ein Tochterunternehmen der<br />
Volkswagen AG. Über 13 000 Mitarbeiter produzieren<br />
hier den Transporter T5 und den Pickup<br />
Amarok. Zudem wird in Stöcken die lackierte Rohkarosse<br />
des Porsche Panamera gefertigt. Hinzu<br />
kommt der Komponentenbau mit Zylinderköpfen,<br />
Fahrwerksteilen und verschiedenen Wärmetauschern.<br />
Im Jahr 2013 verließen rund 128 000 T5<br />
und 25 000 Amarok das Stöckener Werk. Seit<br />
Produktionsbeginn im März 1956 wurden hier<br />
rund 9,8 Millionen Fahrzeuge und Fahrzeugsätze<br />
produziert.<br />
Am Rande des Volkswagenwerks liegt ein 40 000<br />
Quadratmeter großer Lieferantenpark mit einem<br />
zukunftsweisenden Logistikzentrum: das Produktionsversorgungszentrum<br />
für Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />
Hier leistet hannoverimpuls Ansiedlungsunterstützung<br />
insbesondere im Hinblick auf<br />
zukünftige Fahrzeuggenerationen.<br />
In Limmer entsteht Urlaubsglück,<br />
Vahrenheide macht Weltmeister<br />
Wenige Kilometer von Stöcken entfernt, in Hannover-Limmer,<br />
rüstet die Firma Autovision, ein<br />
Tochterunternehmen der Volkswagen AG, den<br />
Transporter zum Campingbus California aus. In<br />
dieser Manufaktur komplettieren 140 Mitarbeiter<br />
täglich 35 Fahrzeuge. 2014 hat der 50 000 California<br />
auf Basis des T5 die 13 000 Quadratmeter<br />
große Halle verlassen.<br />
Und auch die Motorsportsparte von Volkswagen<br />
ist in Hannover zu Hause: Ihr Hauptsitz liegt im<br />
Stadtteil Vahrenheide. Es ist die Keimzelle des VW<br />
Polo R WRC, mit dem Sébastien Ogier im vorigen<br />
Jahr zum zweiten Mal hintereinander die<br />
Rallye-Weltmeisterschaft gewann. Vizeweltmeister<br />
wurde sein Teamkollege Jari-Matti Latvala.<br />
Damit konnte Volkswagen Motorsport auch in der<br />
Herstellerwertung seinen Titel verteidigen.<br />
Heimat der Kautschukpioniere<br />
Mit rund 7500 Beschäftigten zählt auch Continental<br />
zu den größten Arbeitgebern in der Region.<br />
1871 in Hannover gegründet, hat sich das Unternehmen<br />
vom reinen Reifenhersteller zu einem<br />
der weltweit größten Automobilzulieferer entwickelt.<br />
Das Stammwerk ist noch immer Standort<br />
der Hauptverwaltung des Konzerns, der weltweit<br />
rund 180 000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Neben Continental beziehungsweise seinem Tochterunternehmen<br />
ContiTech kennzeichnen weitere<br />
große gummiverarbeitende Unternehmen wie<br />
Gummi-Jäger oder Forbo Siegling die herausragende<br />
Bedeutung der Kautschukindustrie für<br />
Hannover. Hinzu kommen Hersteller von Maschinen<br />
für die Gummiherstellung – wie KraussMaffei<br />
Berstorff oder Troester. Eine besondere Rolle<br />
spielt das Deutsche Institut für Kautschuktechnologie<br />
(DIK). Diese selbstständige Forschungseinrichtung<br />
ist europaweit einzigartig und repräsentiert<br />
den internationalen Führungsanspruch der<br />
Region Hannover auf dem Gebiet der Kautschuktechnologie.<br />
Hand in Hand mit der Wissenschaft<br />
Das DIK kooperiert eng mit der Leibniz Universität<br />
Hannover und der Industrie. Zudem bestehen<br />
Partnerschaften mit Instituten in aller Welt.<br />
Hannovers Unternehmen der Automobilwirtschaft<br />
profitieren zudem von über 30 Instituten und<br />
universitären Einrichtungen aus dem Bereich automobiler<br />
Technologien. Das mobilisiert ein enormes<br />
Spektrum technologischer und organisatorischer<br />
Kompetenz aus den Bereichen Maschinenbau<br />
und Produktionstechnik, Elektrotechnik und Informatik,<br />
Chemie und Physik sowie Design. Und<br />
umgekehrt profitieren die Nachwuchskräfte von<br />
der räumlichen Nähe zur Wirtschaft, die vielfältige<br />
Praxismöglichkeiten bietet.