moments Magazin - Griaß di
Sonderausgabe Frühling 2015
Sonderausgabe Frühling 2015
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GASTRO & GENUSS<br />
Eigentlich war es le<strong>di</strong>glich eine praktische<br />
Maßnahme, doch entstanden ist ein jahrhundertealter<br />
Brauch: das „Eierfärben“.<br />
Das Färben von größeren Mengen Eiern hatte<br />
anfangs nämlich vor allem einen zweckmäßigen<br />
Grund: Da Eier den Katholiken in der Fastenzeit<br />
verboten waren, wurden sie gekocht und gefärbt,<br />
um sie länger haltbar und als nicht mehr legefrisch<br />
kenntlich zu machen. Und auch so manch<br />
anderer Brauch ist seiner Herkunft nach oft<br />
zu fällig entstanden.<br />
Antlassei<br />
Antlasseier sind jene Eier, <strong>di</strong>e am sogenannten<br />
Antlasstag, dem Gründonnerstag, gelegt werden.<br />
Ablass gewährt wurde etwa jenen Bauern, <strong>di</strong>e<br />
ihre Grundherren am Gründonnerstag mit Eiern<br />
bezahlten. Daraus entstand schließlich der Begriff<br />
der Antlasseier (von Ablass). Ob sie roh bleiben,<br />
gekocht oder gefärbt werden, ist regional unterschiedlich.<br />
Eines haben sie aber gemein: Sie sollen<br />
Glück bringen. Wirft man sie über das Haus,<br />
schützen sie vor Unwetter und vor dem Haus<br />
vergraben, bewahren sie vor Einbrüchen – so <strong>di</strong>e<br />
Überlieferung.<br />
Osterwasser<br />
Auch Wasser wird zu Ostern Wunderkräfte<br />
zu geschrieben und dürfte jetzt le<strong>di</strong>ge Frauen<br />
aufhorchen lassen. Ein heidnischer Brauch war<br />
es, der unverheiratete Frauen in der Osternacht<br />
Wasser aus einem nahe gelegenen Bach schöpfen<br />
ließ, in dem sie sich dann badeten. Das sollte<br />
ihre Heiratschancen erhöhen. Heute wird das<br />
in der Osternacht geweihte Wasser hauptsächlich<br />
als Taufwasser verwendet.<br />
FOTOS: ISTOCK / THINKSTOCK, ISTOCK<br />
14 <strong>Griaß</strong> <strong>di</strong> 2015