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Schallschutz im Schienenverkehr

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Dr. Roland Diehl<br />

1. Vorsitzender MUT e.V.<br />

Sprecher IGBOHR<br />

Frank Gross<br />

Sprecher und 1. Vorsitzender<br />

Pro Rheintal e. V.<br />

Die von den Immissionen des Bahnverkehrs betroffene Bevölkerung,<br />

die den Ausbau und den Betrieb des Schienennetzes<br />

mit ihren Steuergeldern finanziert, wird nicht weiter<br />

akzeptieren, dass ihr Wohn- und Arbeitsumfeld mehr als<br />

nötig beeinträchtigt und sie ihrer Lebensqualität beraubt<br />

wird. Das gilt insbesondere für die schon heute hoch belastete<br />

Haupteisenbahnlinie entlang des Rhein-Alpen-Korridors,<br />

der die Nordsee mit dem Mittelmeer verbindet. Im<br />

Streckenabschnitt Offenburg –Basel soll sie als Teilstück<br />

der Rheintalbahn viergleisig ausgebaut werden.<br />

Eine hierzulande übliche kostenopt<strong>im</strong>ierte Lösung, die den<br />

Menschen und der regionalen Wirtschaft die externen (Folge-)<br />

Kosten aufbürdet, wird am Widerstand einer wehrhaften<br />

Bevölkerung scheitern. Betreiber, Nutzer und Finanzierer<br />

der Maßnahme sollten den Bürgerinitiativen, die sich in der<br />

Interessengemeinschaft Bahnprotest anOber- und Hoch-<br />

Rhein (IG BOHR) mit fast 20.000 Mitgliedern zusammengefunden<br />

haben, dankbar sein, dass sie ihre Zeit, ihre Kraft<br />

und ihr Geld darauf verwenden, mit ihrem Alternativkonzept<br />

BADEN 21eine menschenverträgliche, umweltgerechte,<br />

zukunftstaugliche und damit auch eine für die DB nutzenopt<strong>im</strong>ierte<br />

Schieneninfrastruktur aufzuzeigen, mit der der<br />

Ausbau gelingen kann.<br />

Die Welt ist einem ständigen und schleichenden Wandel unterworfen.<br />

Wir merken nicht, wenn die Luft schlechter wird,<br />

wenn die Wasserqualität nachlässt oder der Lärm <strong>im</strong>mer<br />

mehr zun<strong>im</strong>mt. Eines Tages erwachen wir in einer Stroke<br />

Unit und dann war eshoffentlich noch nicht zuspät. Eine<br />

Gesellschaft, die höchste Anforderungen an ihre Bürger/innen<br />

stellt und sie mit Steuern und vielfältigen Abgaben unter<br />

erheblichen Zugzwang setzt, kann nicht gleichzeitig das<br />

Recht auf Regeneration und Nachtruhe verwehren, vor<br />

allem wenn dies mit relativ einfachen Maßnahmen und zu<br />

erträglichen Kosten erreichbar ist. Das grundgesetzlich<br />

verankerte Recht auf Leben setzt Nachtruhe voraus!<br />

Auf der anderen Seite erkennt man den Wert einer Gesellschaft<br />

an ihrem Umgang mit den Schwächsten, die nicht<br />

selten in verlärmten Gebieten wohnen, weil dort die Kosten<br />

am geringsten sind. Wenn ausgerechnet hier der Staat<br />

seine Schutzpflichten vernachlässigt, und das zugunsten<br />

der ihm eigenen Bahn, dann wirft das ein mehr als schlechtes<br />

Licht auf die Verantwortlichen!<br />

Lärm, wie er <strong>im</strong> Mittelrheintal bei Güterzügen zugelassen<br />

wird, kommt einem Tötungsdelikt nahe, denn das Risiko,<br />

daran zuerkranken und zu sterben, ist enorm hoch. Wenn<br />

man sich dann vor Augen führt, dass es <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

Fahrlässigkeiten wie unzureichende Wartung von Fahrzeugen<br />

und Fahrwegen, nicht vorhandene Kontrolle und Gesetzesvorschriften<br />

sind, dann stellt sich die Frage: wann<br />

hören wir damit auf und beginnen damit, unsere Welt wieder<br />

in Ordnung zu bringen?<br />

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