Schallschutz im Schienenverkehr
Leseprobe
Leseprobe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Politik und Bahnlärm<br />
Lobbyisten geben sich <strong>im</strong> Verkehrsausschuss<br />
des Deutschen Bundestages die Klinke in die<br />
Hand. Dabei hat sich in den letzten 40 Jahren<br />
so etwas wie eine Lärmschutzskepsis etabliert,<br />
die getragen wird vom Gerücht „Lärmschutz ist<br />
gar nicht zu bezahlen“. Ein Perspektivwechsel<br />
und differenziertes Fachwissen über wirksamen<br />
Lärmschutz und über die Möglichkeiten, die<br />
Kosten gerecht und vor allem lärmschutzwirksam<br />
zu verteilen, sind gefordert.<br />
Die bisherige Zurückhaltung hat nicht nur zu<br />
einer zunehmenden Verlärmung der Umwelt<br />
geführt, sondern auch die technischen Standards<br />
<strong>im</strong> Bau von Fahrzeugen und Fahrwegen<br />
auf niedrigem Niveau gehalten.<br />
Vor allem wird damit das Grundprinzip erfolgreicher<br />
Lärmbekämpfung, nämlich den Lärm<br />
schon an der Quelle zu verhindern, torpediert.<br />
„Fortschrift braucht Vorschrift“ heißt so viel wie<br />
„Fortschritt braucht qualitative Ziele“, sonst fehlt<br />
es an Innovation und damit an Wettbewerbskraft.<br />
Das gilt ganz besonders für das System<br />
Bahn, das aufgrund von „Bundesprotektionismus“<br />
einen 19.-Jahrhundert-Schlaf träumt. Es<br />
ist nichts dagegen zu sagen, dass sich unser<br />
Staat eine teure Bahn leistet, aber der Staat<br />
muss auch in der Lage sein, das zu steuern<br />
und zu kontrollieren, sonst tanzen die Mäuse<br />
auf dem Tisch.<br />
16