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FLUG REVUE 05/2015

- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler - Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer - A380neo: Emirates drängt auf Entscheidung

- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler
- Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer
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ZEHN<br />

JAHRE<br />

IM DIENST<br />

Auf den Basen, wie hier in Grosseto, ist die Wartung für<br />

die beiden Staffeln eines Geschwaders zentralisiert.<br />

Schon zwölf Sekunden nach dem Lösen<br />

der Bremse sind wir bei 270 km/h<br />

und heben ab. Fahrwerk ein, weiter am<br />

Knüppel gezogen – und ab geht es fast<br />

senkrecht mit 420 km/h auf 1360 Meter!<br />

Dann fliegen wir eine sanfte Rechtskurve<br />

und nehmen die Nachbrenner heraus,<br />

um auf die anderen zu warten, die im<br />

Abstand von etwa sieben Sekunden hinter<br />

uns starten. Bei 550 km/h liegt die<br />

Maschine stabil in der Luft, und selbst<br />

vom hinteren Sitz aus kann man die ausgezeichnete<br />

Rundumsicht genießen. Nur<br />

nach hinten ist das Blickfeld etwas eingeschränkt,<br />

was aber nur beim Doppelsitzer<br />

so ist.<br />

LUFTBETANKUNG<br />

ÖSTLICH VON KORSIKA<br />

In der Zone D67, östlich von Korsika,<br />

klettern wir auf 5450 Meter, wo „Marcotte“,<br />

unser C-135FR-Tanker von der<br />

Armée de l´Air, bereits wartet. Nach der<br />

Annäherung greifen die internationalen<br />

Verfahren. Wir positionieren uns auf der<br />

linken Seite, bevor sich auf Anweisung<br />

der Tankercrew die ersten beiden Euro-<br />

fighter an die aus den Flügelbehältern<br />

ausgefahrenen Schläuche hängen. Wir<br />

nehmen 2900 Kilogramm Kraftstoff auf<br />

und wechseln auf die Warteposition<br />

rechts der C-135FR. Nach 30 Minuten<br />

sind alle vier Jets durch.<br />

Weiter geht es nach Süden, zur Area<br />

D115 östlich von Sardinien, wo uns der<br />

komplette Luftraum ab 600 Meter Höhe<br />

zur Verfügung steht. Die Formation<br />

trennt sich. Mit unserem Flügelmann<br />

positionieren wir uns weiter südlich, als<br />

„Red“-Rotte, die den Gegner für die<br />

beiden anderen Typhoons spielt. Diese<br />

nehmen eine weit auseinandergezogene<br />

Patrouillenformation ein, um die imaginäre<br />

Grenze zu überwachen. Für uns<br />

heißt das, 180 Grad kehrtzumachen,<br />

um in 9100 Meter Höhe einige Einflüge<br />

ins „gegnerische“ Gebiet zu beginnen.<br />

Teilweise ist unser Radar passiv, dann<br />

wieder schalten wir auf Angriffsmodus<br />

und spielen verschiedene Abfangszenarien<br />

durch. Die defensiven Eurofighter<br />

der 9° Gruppo werden dabei vom Leitstand<br />

„Barca“ in Licola unterstützt. Ihr<br />

Ziel ist es, in eine gute Position für einen<br />

Lenkwaffenschuss gegen uns zu<br />

kommen.<br />

Nach jeder Kampfphase trennen sich<br />

die Jets wieder und positionieren sich<br />

neu. Fast 50 Minuten dauern die Manöver,<br />

bei der sich die enorme Wendigkeit<br />

des Eurofighters zeigt. Die Steuerung ist<br />

präzise, aber nicht hart, sondern sehr<br />

fließend – viel angenehmer als zum Beispiel<br />

in einer F-16 Fighting Falcon.<br />

TYPHOON BLEIBT<br />

LUFTÜBERLEGENHEITSJÄGER<br />

Schließlich treffen sich alle vier Eurofighter<br />

wieder für den Rückflug zur 350<br />

Kilometer entfernten Basis Grosseto.<br />

Während die beiden Typhoons der 9°<br />

Gruppo direkt zur Landung ansetzen,<br />

machen wir noch eine Schleife nach<br />

Westen für einen langen Anflug. Im Final<br />

liegt die Geschwindigkeit bei 3<strong>05</strong> km/h,<br />

und im Head-up-Display wird dem Piloten<br />

der korrekte Anstellwinkel von 12<br />

bis 14 Grad angezeigt. Nach kurzem Anschweben<br />

setzt die Maschine mit 270<br />

km/h auf. Wir bremsen nicht stark, sondern<br />

lassen sie ausrollen, was mit den<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MAI <strong>2015</strong> 21

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