FLUG REVUE 05/2015
- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler - Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer - A380neo: Emirates drängt auf Entscheidung
- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler
- Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer
- A380neo: Emirates drängt auf Entscheidung
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Mai<br />
Kurs<br />
Albtraum über<br />
Frankreich<br />
Fluggeräte im Heft<br />
52 Aérospatiale SA 330 Puma<br />
52 AgustaWestland AW159<br />
Wildcat/AW101 Merlin<br />
42 AgustaWestland AW139/<br />
AW609<br />
62 Airbus A350<br />
24 Airbus A380<br />
42 Airbus Helicopters H160<br />
52 Boeing Chinook<br />
8 Bombardier CS300<br />
9 Dassault Neuron<br />
16 Eurofighter Typhoon<br />
10 Kaman SH-2G(I)<br />
42 Sikorsky S-92<br />
88 Solar Impulse 2<br />
82 Sud-Est Caravelle<br />
Fotos: Germanwings, Holland-Moritz<br />
Deutschland unter Schock: Das<br />
Entsetzen über den bisher folgenschwersten<br />
Verlust eines<br />
Verkehrsjets des Lufthansa-Konzerns steigerte<br />
sich noch, als sich herausstellte, dass wahrscheinlich<br />
der Copilot sich alleine im Cockpit eingeschlossen<br />
und den Autopiloten auf Sinkflug gestellt<br />
hat, um die Maschine zerschellen zu lassen.<br />
Auch wenn Lufthansa-Konzernchef Carsten<br />
Spohr von einer unfassbaren Aktion sprach, von<br />
einem „tragischen Einzelfall“, den niemand vorhersehen<br />
konnte, kamen doch sofort Fragen auf,<br />
die vor allem zwei Bereiche betreffen: Sind die<br />
Auswahlverfahren und Überprüfungen der Piloten<br />
ausreichend, und müssen nicht ständig zwei<br />
Personen im Cockpit sein?<br />
Bezüglich der Auswahl wies Spohr zu Recht<br />
darauf hin, dass die Lufthansa mit dem DLR-Test<br />
auch stark auf die psychologische Eignung achtet.<br />
Da sich Menschen im Laufe der Jahre verändern<br />
können, ist es notwendig, diesen bislang vernachlässigten<br />
Aspekt verstärkt auch in die jährlichen<br />
fliegerärztlichen Untersuchungen einzubeziehen.<br />
Die Vorschrift, dass ständig zwei Besatzungsmitglieder<br />
im Cockpit sein müssen, war bei einem<br />
Teil der Airlines schon üblich, und wurde im<br />
Angesicht der Katastrophe überstürzt von vielen<br />
weiteren Gesellschaften eingeführt. Die europäische<br />
Flugsicherheitsbehörde EASA empfiehlt<br />
aber, dass „alle zusätzlichen Risiken aus der Einführung<br />
solcher Verfahren oder Maßnahmen bewertet<br />
und minimiert werden“ sollten. Zu allem<br />
entschlossene Täter werden immer einen Weg finden<br />
werden, einen Absturz zu provozieren.<br />
Auch über die Mechanismen der Verriegelung<br />
der Cockpittür sollte man noch einmal nachdenken,<br />
zum Beispiel über Spezialcodes für die Piloten,<br />
die nicht ausgehebelt werden können. Am<br />
Ende aber bleibt nur das Vertrauen in die Piloten,<br />
denn allein vom Computer oder vom Boden aus<br />
gesteuerte Verkehrsflugzeuge wird es noch lange<br />
nicht geben.<br />
Karl Schwarz<br />
Stellvertretender Chefredakteur<br />
0,23<br />
Zahl<br />
des<br />
Monats<br />
Unfallrate weltweit von jetgetriebenen Verkehrsflugzeugen pro eine Million Flügen<br />
im Jahr 2014. Dies ist laut Branchenverband IATA der niedrigste Stand in der Geschichte.<br />
Die Rate liegt deutlich unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 0,58.<br />
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