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FLUG REVUE 05/2015

- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler - Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer - A380neo: Emirates drängt auf Entscheidung

- Germanwings-Absturz: Erste Erkenntnisse der Unfallermittler
- Italiens Eurofighter: Einsatz über dem Mittelmeer
- A380neo: Emirates drängt auf Entscheidung

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Laut Emirates ist der hohe Komfort an Bord der A380 noch immer ein besonderer Publikumsmagnet. Kunden der Premiumklassen<br />

können eine Bar besuchen (links), Economy-Gäste finden große Monitore am Sitz mit farbiger LED-Beleuchtung.<br />

erweiterte Clark angesichts seiner ungebrochenen<br />

Wachstumshoffnungen den<br />

möglichen Bestellrahmen über den Ersatzbedarf<br />

seiner 140 Flugzeuge hinaus<br />

in spektakuläre Höhen: Er wolle „bis zu<br />

200“ Flugzeuge kaufen, verkündete der<br />

Airline-Chef vor den staunenden Diplomaten<br />

und Journalisten.<br />

CLARK WILL NEUE TRIEBWERKE<br />

Den gewaltigen Folgeauftrag für Airbus<br />

will Clark aber nur erteilen, wenn Airbus<br />

der A380 neuere Triebwerke spendiert:<br />

„Die jetzigen Triebwerke stammen<br />

aus den 90er Jahren. Damals hatte sich<br />

das Programm um ein paar Jahre verzögert,<br />

so dass die Antriebe heute nicht<br />

mehr Stand der Technik sind, weil die<br />

Technik sich so sehr verbessert hat. Heute<br />

gibt es zum Beispiel hitzebeständige<br />

Keramikteile in den Triebwerken, mit<br />

denen sie die noch heißer und damit effizienter<br />

laufen lassen können. Mit A380-<br />

Triebwerken, wie denen der 787 oder<br />

A350, könnte man sofort zehn Prozent<br />

der Kosten sparen“, rechnet Clark vor.<br />

Neben den Triebwerken könne man aber<br />

auch noch die Aerodynamik des Flugzeugs<br />

optimieren, etwa mit neuen Flügelspitzen<br />

und anderen Wingtip Fences.<br />

Auch das Strukturgewicht lasse sich<br />

noch abspecken.<br />

Und schließlich gebe es auch in der<br />

Kabine noch Verbesserungsmöglichkeiten:<br />

„Es gibt mittlerweile neuartige Sitze<br />

der Economy Class, die sind pro Stück<br />

sechs Kilogramm leichter. Bei 440 Sitzen<br />

kommen Sie so alleine auf drei Tonnen<br />

Gewichtsersparnis. Alle Verbesserungen<br />

Bruttosozialprodukte im Wandel<br />

Aufsteigende<br />

Schwellenländer<br />

schieben sich im<br />

weltweiten Vergleich<br />

beim Bruttosozialprodukt<br />

nach vorne. Dort<br />

entsteht auch die<br />

größte Luftfahrtnachfrage.<br />

Quelle: Airbus<br />

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Italien<br />

2013 2023<br />

spräch mit der <strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong>. Würde es<br />

sich dann nicht noch mehr lohnen,<br />

gleich auf das ebenfalls schon in der Entwicklung<br />

befindliche und noch modernere<br />

Triebwerk UltraFan, einen Getriebefan<br />

von Rolls-Royce, zu warten? Nein,<br />

winkt Clark ab, der UltraFan werde erst<br />

ab 2025 verfügbar, dies sei zu spät für<br />

seinen angesprochenen Bedarf. Ihm rei-<br />

zusammen kommen auf 10 bis 13 Prozent<br />

niedrigere Kosten. Die Flugzeuge<br />

sind pro Tag 14 bis 16 Stunden in der<br />

Luft. Das bedeutet unter dem Strich eine<br />

Riesenverbesserung in der Bilanz“, freut<br />

sich der Manager bereits.<br />

Würde Emirates ihren A380-Triebwerkslieferanten<br />

Engine Alliance wechseln,<br />

um auf ein neueres Triebwerk wie<br />

das künftige Advance von Rolls-Royce<br />

umzusteigen? „Von der Engine Alliance<br />

ist ja wohl derzeit nichts zu dem Thema<br />

zu erwarten“, antwortet Clark im Geche<br />

ein technisches Niveau vergleichbar<br />

der Trent-Generation der Boeing 787<br />

oder des Airbus A350 für „seine“<br />

A380neo, so Clark. Außerdem sei die<br />

ideale A380 für Emirates noch etwas<br />

größer als die heutige A380-800. „Von<br />

Anfang an“ (Clark) habe sich sein Unternehmen<br />

auch eine A380-900 gewünscht.<br />

Etwa 120 Sitze mehr, in allen drei Klassen,<br />

wären perfekt: „neun Frames länger“,<br />

also ein zusätzliches Rumpfsegment<br />

mit fünf Frames vor dem Flügel<br />

und eines mit vier Frames dahinter.<br />

China<br />

USA<br />

Indien<br />

Japan<br />

Brasilien<br />

Deutschland<br />

Großbritannien<br />

Russland<br />

Frankreich<br />

Indonesien<br />

2033<br />

Für Airbus bedeutet Clarks neues Bekenntnis<br />

Fluch und Segen zugleich: Einerseits<br />

könnte der größte A380-Kunde<br />

für die ab 2018 dringend benötigten Folgeaufträge<br />

sorgen, andererseits würde<br />

das Flugzeugprogramm, bevor es in diesem<br />

Jahr erstmals schwarze Zahlen in<br />

der reinen Fertigung erreicht, schon wieder<br />

neuer Investitionen bedürfen, also<br />

www.flugrevue.de<br />

<strong>FLUG</strong> <strong>REVUE</strong> MAI <strong>2015</strong> 27

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