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technik markt<br />
Jetzt mit eigenem Diesel<strong>motor</strong><br />
_ Auf dem deutschen Markt gehört Mitsubishi zu den Anbietern,<br />
die mit einem kleinen Modellprogramm auskommen müssen. Jetzt<br />
bringt der japanische Hersteller mit dem neuen ASX eine Kurzfassung<br />
des Outlander auf den Markt.<br />
N ach<br />
fünfjähriger Pause mischt<br />
Mitsubishi wieder auf dem<br />
Markt der leichten Allradler mit<br />
– 2005 wurde der bei Pininfarina<br />
in Turin montierte kompakte<br />
Pajero Pinin nach sechs Jahren eingestellt.<br />
Nun kommt der neue ASX, 4,30 Meter kurz<br />
und die Technik des Outlander nutzend,<br />
den die Japaner leicht abgewandelt auch<br />
an Citroen und Peugeot als C-Crosser und<br />
4007 liefern. Die Nähe zum größeren Outlander<br />
geht so weit, dass sogar der Radstand<br />
gleich ist. Natürlich zeigt der Neue<br />
auch das derzeitige Mitsubishi-Familiengesicht<br />
mit dem großen schwarzen Lufteinlass,<br />
der an einen Düsenjäger erinnern soll.<br />
Wichtigste Neuigkeit: Der ASX wird<br />
von einem 1,8-Liter-Diesel<strong>motor</strong> angetrieben,<br />
den Mitsubishi selbst entwickelt hat.<br />
Die Japaner sind stolz auf dieses Triebwerk,<br />
weil es der erste Pkw-Diesel mit variabler<br />
Steuerung der Einlassventile ist. Es leistet<br />
150 PS/110 kW und geizt nicht mit seinem<br />
Drehmoment: 300 Newtonmeter werden<br />
auf einem Drehzahlband von 2000 bis<br />
2500 Umdrehungen pro Minute abgege-<br />
24 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 7-8-2010<br />
ben. Diese Werte führen zu ordentlichen<br />
Fahrleistungen des leer rund 1,5 Tonnen<br />
wiegenden ASX, dessen Kotflügel aus<br />
Kunststoff geformt sind. Eine Folge von<br />
neuester Motorentechnik und Gewichtsminderung:<br />
Der Normverbrauch wird mit<br />
5,5 Litern Diesel angegeben, jedenfalls<br />
beim frontgetriebenen Einstiegsmodell,<br />
das ab 20.990 Euro zu haben ist. Allradantrieb<br />
kostet 1800 Euro Aufpreis, der Benziner<br />
mit 1,6-Liter-Motor und 117 PS/86<br />
kW, der Mitte September folgt, wird ab 17<br />
990 Euro angeboten. Auch für ihn gibt Mitsubishi<br />
einen erstaunlich niedrigen Durchschnittsverbrauch<br />
an, nämlich nur 5,9 Liter<br />
Super.<br />
Fürs ganz harte Gelände fehlt dem<br />
ASX das Untersetzungsgetriebe, was in<br />
Mitteleuropa keine große Rolle spielen<br />
dürfte. Der Fünfsitzer, dessen Höhe von<br />
1,62 Meter nicht überragend ist, bietet 420<br />
Liter Gepäckraum und mit nur zwei Sitzen<br />
dachhoch rund 1200 Liter. Die Ladekante<br />
maßen wir mit 72 Zentimetern – wer<br />
hoch sitzen will, muss auch höher laden.<br />
Auf einer ersten Testfahrt hatte der kräf-<br />
Das Markenbild<br />
wird geschärft<br />
Auf dem deutschen Markt gehört Mitsubishi<br />
mittlerweile zu den Anbietern,<br />
die mit einem kleinen Modellprogramm<br />
auskommen müssen. Dies muss kein<br />
nachteil sein. Die Japaner haben sich<br />
von ihrer Modellvielfalt verabschiedet<br />
und das Angebot knapp gehalten.<br />
natürlich kann man mit einer solch<br />
kostenstrategischen entscheidung nicht<br />
auf Dauer erfolgreich am Markt bestehen.<br />
schließlich brauchen die Händler<br />
attraktive Produkte, um mit ihrer Marke<br />
zu bestehen und sie für die kundschaft<br />
erlebbar zu machen. Derzeit ist Mitsubishi<br />
damit beschäftigt, sein Markenbild<br />
weiter zu schärfen, das sich optisch<br />
auch durch die neue markentypische<br />
Jetfighter-Front in szene setzt.<br />
tige Diesel<strong>motor</strong> erwartungsgemäß leichtes<br />
Spiel mit dem ASX und zeigte lediglich<br />
bei 1800 Umdrehungen im zweiten Gang<br />
eine kleine Schwäche – Erinnerungen an<br />
das einstige Turbo-Loch? Da müssen die<br />
Ingenieure in Japan vielleicht noch einmal<br />
an der elektronischen Motorsteuerung basteln.<br />
Lenkung und Fahrwerk erinnern in<br />
Sachen Zielsicherheit und Komfort eher an<br />
einen gewöhnlichen Pkw als an einen Geländewagen.<br />
Bernd-Wilfried Kießler<br />
Der neue 4,30 Meter kurze AsX soll gleich<br />
vier Modelle der Vergangenheit (Lancer kombi,<br />
Pinin, space star und space runner) vereinen.<br />
Foto: Mitsubishi