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auto motor zubehör - amz

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technik werkstattpraxis<br />

Sind Fehlerspeichereinträge vorhanden,<br />

schlägt die Stunde der Steuergerätediagnose.<br />

Als ersten Prüfschritt<br />

empfiehlt der Turbo-Fachmann den<br />

Soll-Ist-Vergleich des Ladedrucks sowie<br />

der angesaugten Luftmasse unter verschiedenen<br />

Lastbedingungen auf einer<br />

Probefahrt. „Ist der Wert für die angesaugte<br />

Luftmasse hoch, der Ladedruck<br />

jedoch gering, liegt ziemlich sicher ein<br />

Defekt auf der Ansaugseite vor“, erklärt<br />

Muggianu. „Weichen die Ist-Werte von<br />

den Herstellervorgaben ab, ist Erfahrung<br />

gefragt, denn moderne Ladedrucksysteme<br />

bieten eine Vielzahl von Fehlermöglichkeiten,<br />

die sich vielfach nur mit<br />

guten Systemkenntnissen erschließen<br />

lassen“, sagt der Turbo-Spezialist.<br />

Ob das magnetische Ladedruckregelventil<br />

korrekt funktioniert, lässt sich einfach<br />

und schnell mit einem Stellgliedtest<br />

ermitteln, zudem lassen sich Funktion<br />

und Ansteuerung des Magnetventils über<br />

das Messen des Tastverhältnisses prüfen.<br />

Bei Benzinern wirft der Fachmann zudem<br />

einen Blick auf die Lambdaregelung, um<br />

zu überprüfen, ob die Ursache für den<br />

Ruckler beziehungsweise das Leistungs-<br />

tief eventuell bei der Gemischaufbereitung<br />

zu suchen ist.<br />

Dicht ist Pflicht<br />

Als Nächstes steht laut Muggianu<br />

die Dichtheitsprüfung des Ladedruck-<br />

... und wenn ���es ����tropft, �� �������<br />

für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />

www.qmi.de<br />

40 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 7-8-2010<br />

Lade(r)-Hemmung: Eine schwergängige<br />

Turbinen-Verstellung lässt sich bei VTG-<br />

Ladern meist nur in ausgebautem Zustand<br />

sicher erkennen. Die Verstellstange muss sich<br />

ohne Rattermarken und ohne zu haken<br />

bewegen lassen.<br />

systems mit Druckluft auf der Agenda.<br />

Der Kfz-Experte hat sich dazu verschiedene<br />

Verschlussadapter gebaut, um die<br />

Ladedruckschläuche und -rohre druckdicht<br />

zu verschließen. „Die Prüfung erfolgt<br />

bei kaltem Motor. Außerdem muss<br />

man für den Test unbedingt die Kurbelgehäuse-Entlüftung<br />

vom Ladedrucksystem<br />

entkoppeln, ansonsten kann es<br />

Schäden am Motor – insbesondere an<br />

den Simmerringen – geben“, warnt der<br />

Fachmann.<br />

Turbolader mechanisch prüfen<br />

Vor dem eingangs angesprochenen Hintergrund,<br />

dass viele Turbolader aufgrund<br />

vermeintlicher „elektrischer Fehler“ unberechtigt<br />

getauscht werden, empfiehlt<br />

Michael Waldmann, Turbolader-Fachmann<br />

bei der BTS Turbo GmbH in Weilheim,<br />

den Lader immer auch mechanisch<br />

zu prüfen. „Der einfachste Test, um den<br />

mechanischen Zustand eines Turboladers<br />

zu ermitteln, ist das Prüfen des Lagerspiels“,<br />

berichtet Waldmann.<br />

Die Prüfung ist simpel und lässt sich<br />

dem Fachmann zufolge bei kaltem (und<br />

abgestelltem) Motor nach dem Abziehen<br />

des Ladeluftschlauchs einfach per Hand<br />

vornehmen. „Man bewegt die Läuferwelle<br />

im Verdichtergehäuse axial und radial<br />

hin und her. Axial sollte das Spiel nicht<br />

mehr als ein bis zwei Zehntel Millimeter,<br />

radial nicht mehr als zwei bis drei Zehntel<br />

Millimeter betragen“, erklärt Waldmann.<br />

„Ist das Spiel spürbar größer oder schleift<br />

das Verdichterrad gar am Gehäuse, muss<br />

man den Turbolader in jedem Fall ersetzen“,<br />

so der Turbo-Spezialist weiter.<br />

Tücken moderner Technik<br />

Besondere Aufmerksamkeit erfordern<br />

den Erfahrungen der Turbolader-Spezialisten<br />

von BTS zufolge die modernen<br />

Ladersysteme mit variabler Turbinengeometrie,<br />

so genannte VTG-Lader. Bei<br />

diesen kommt es laut Michael Waldmann<br />

– insbesondere<br />

bei häufigem Kurzstreckenbetrieb<br />

oder „arg<br />

schonenden Fahrstil“<br />

– immer wieder vor, das<br />

der Verstellmechanis-<br />

mus verkokt oder korrodiert<br />

und dadurch hakt,<br />

schwergängig wird oder<br />

gar gänzlich festkorrodiert. Ist der Versteller<br />

der VTG unterdruckgesteuert,<br />

lässt sich dessen Funktion einfach mit<br />

einer Handunterdruckpumpe prüfen; bei<br />

elektrisch betätigten Ladedruckstellern<br />

dagegen ist die Stellglieddiagnose zielführend<br />

– insbesondere in Verbindung<br />

mit Fehlerspeichereinträgen wie „VTG –<br />

Positionsgeber defekt“.<br />

„Darüber hinaus muss der Ladedrucksteller<br />

mechanisch in Ordnung sein<br />

und sich dessen Regelstange leichtgängig<br />

und ohne zu haken bewegen lassen,<br />

was sich entweder mit einer Handunterdruckpumpe<br />

in eingebautem Zustand<br />

oder von Hand bei einem ausgebauten<br />

Lader prüfen lässt“, erklärt Waldmann.<br />

AMZ-INFO<br />

Dampfmacher<br />

Klaus Kuss<br />

Peter Muggianu ist Inhaber und Chef<br />

von „Muggianu Turbo“, einem Fachbetrieb<br />

für Turbo-Motoren und Motorentuning<br />

in Geretsried/Gelting, rund 30<br />

Kilometer südlich von München<br />

(www.mugianu-turbo.de).<br />

Der Turboladerspezialist bietet zahlreiche<br />

Turbolader-Umbauten für<br />

Motoren aus den Volkswagen-Regalen<br />

(Audi, Seat, Skoda, VW) sowie für Porsche<br />

und BMW. Zudem entwickelt der<br />

erfahrene Tuner auch eigene Turboladersätze<br />

für den Renneinsatz.<br />

Eine besondere Spezialität des Oberbayern,<br />

der auch im Rennsport aktiv ist<br />

und in der Rennsaison 2010 zusammen<br />

mit Markus Stamm einen gut 215 kW<br />

starken Seat Leon Cupra in der RCN-<br />

Serie pilotiert, sind die selbst entwickelten<br />

Schubumluft-Systeme. Diese<br />

nehmen selbst bei hochgezüchteten<br />

Motoren dem ungeliebten „Turbo-Loch“<br />

den Schrecken.<br />

Zudem gehören Software-Anpassungen<br />

zum Repertoire von „Muggianu Turbo“.<br />

kk

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