Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! - Forschung & Lehre
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Aus der <strong>Forschung</strong><br />
Hund geklont<br />
Südkoreanische Forscher haben erstmals<br />
einen Hund geklont. „Snuppy“,<br />
ein afghanischer Windhund, entstand<br />
wie das Klonschaf „Dolly“ aus der Körperzelle<br />
eines erwachsenen Artgenossen<br />
(Nature, Bd. 436, S. 641). Beim Klonen<br />
wird das Erbgut aus einer Körperzelle<br />
entnommen und in eine Eizelle gegeben,<br />
der zuvor der Zellkern entfernt<br />
wurde. Die Eizelle wird dann in die Gebärmutter<br />
eines anderen Tieres eingepflanzt.<br />
Bei den Versuchen der Südkoreaner<br />
waren zunächst zwei genetisch<br />
identische Kopien eines männlichen afghanischen<br />
Windhundes lebend geboren<br />
worden. Eines der Klontiere starb<br />
den Wissenschaftlern zufolge jedoch<br />
nach 22 Tagen an einer Lungenentzündung.<br />
<strong>Das</strong> überlebende Tier, „Snuppy“,<br />
sei nach 60 Tagen durch einen Kaiserschnitt<br />
bei seiner Leihmutter, einer gelben<br />
Labrador-Hündin, zur Welt gekommen.<br />
Die Technik zur Erzeugung von<br />
Klonhunden sei immer noch sehr ineffizient,<br />
so die südkoreanischen Forscher.<br />
Die beiden Hundewelpen seien das Ergebnis<br />
von 123 Übertragungen von Embryonen,<br />
die zu lediglich drei Schwangerschaften<br />
geführt hätten.<br />
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Aus der <strong>Forschung</strong><br />
Rote Rosen, blaue Kornblumen<br />
Rosen sind rot, Kornblumen sind blau. Die Frage lautet, warum dies so <strong>ist</strong>,<br />
wenn doch beide ihre Farbe durch das gleiche Farbmolekül erhalten. Japanische<br />
Wissenschaftler haben nun herausgefunden, daß die verschiedenen Farben<br />
allein durch den unterschiedlichen Zusammenschluß der Moleküle entstehen<br />
(„Nature“, Bd. 436, S. 791, 11. August 2005). Die Forscher hatten dazu<br />
sogenannte Anthocyanine untersucht. <strong>Das</strong> sind im Pflanzenreich besonders<br />
weitverbreitete Farbstoffe, die zum Beispiel Rotkohl, Weintrauben, Holunderbeeren,<br />
schwarze Johannisbeeren und Brombeeren ihre typischen Farben geben.<br />
Je nach Säuregehalt ihrer Umgebung erscheinen Anthocyanine himbeerfarben<br />
bis blaubeerrot. Daß dieses Farbmolekül sowohl Rosen als auch Kornblumen<br />
färbt, wurde bereits vor mehr als 90 Jahren entdeckt. Bislang war jedoch<br />
unklar, wie genau das unterschiedliche Erscheinungsbild zustande<br />
kommt. Wie die Wissenschaftler berichten, bestehen die blauen Pigmente aus<br />
je sechs Rosen-Anthocyaninen und besitzen zudem Eisen- und Magnesium-Ionen.<br />
Zwei Kalzium-Ionen sorgen für zusätzliche Stabilität des riesigen Komplexes.<br />
Dieser absorbiert eine andere Wellenlänge als die einzelnen Anthocyanine<br />
in der Rose – und erscheint daher blau. Bei den me<strong>ist</strong>en anderen blauen<br />
Blumen sorgt dagegen ein anderes Anthocyanin für die Färbung.<br />
Neuer „Weltatlas der Sprachstrukturen“<br />
Einen Überblick über die Vielfalt der unterschiedlichen Lautstrukturen und<br />
Satzbaumuster in den Sprachen vermittelt der neu erschienene „Weltatlas der<br />
Sprachstrukturen“. <strong>Das</strong> Werk <strong>ist</strong> unter Federführung einer Arbeitsgruppe am<br />
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig entstanden und<br />
soll die Arbeit der Sprachwissenschaftler weltweit erleichtern. Für diesen Weltatlas<br />
erstellte ein 50köpfiges Expertenteam 142 farbige<br />
Weltkarten, die die Verbreitung Tausender von<br />
Sprachen veranschaulichen. In dem Sprach-Atlas<br />
sind von den etwa 7 000 zur Zeit noch gesprochenen<br />
Sprachen 2 560 vertreten, pro Weltkarte durchschnittlich<br />
400. In diesen Karten lassen sich die verschiedensten<br />
Strukturvariablen, wie z.B. Anzahl der<br />
Konsonanten (zwischen 6 und 122), Anzahl der<br />
Kasus oder Zukunfts- und Vergangenheitsformen<br />
am Verb oder Zahlwörter in den untersuchten<br />
Sprachen nachvollziehen. Fast auf jeder Karte<br />
des Weltatlasses hätte sich gezeigt, daß die Struktureigenschaften<br />
weitgehend geografisch homogen<br />
seien, d.h. daß Sprachen viele Gemeinsamkeiten<br />
mit benachbarten Sprachen hätten, die<br />
nicht unbedingt mit ihnen verwandt seien. Dies<br />
sei ein überraschendes Ergebnis, hätte doch die<br />
vergleichende Sprachwissenschaft seit ihrer Begründung<br />
im 19. Jahrhundert Ähnlichkeiten zwischen<br />
Sprachen in erster Linie auf gemeinsame<br />
Abstammung aus einer rekonstruierten Ursprache<br />
zurückgeführt. Sprachen mit ö und ü kämen<br />
praktisch nur im nördlichen Eurasien vor (von Paris bis Peking), aber nicht<br />
südlich des Himalaya. Die komplexen Laute gb und kp gäbe es nur in Westund<br />
Zentralafrika. Sprachen mit Wortstellung Substantiv-Genitiv („das Haus<br />
des Vaters“) kämen in Afrika, Europa, Südostasien und Mittelamerika vor,<br />
während sonst die Wortstellung Genitiv-Substantiv („des Vaters Haus“)<br />
überwog. So gleiche das Finnische beispielsweise seinen (nicht verwandten)<br />
Nachbarsprachen Schwedisch und Russisch viel mehr als seinen entfernten<br />
Verwandten in Sibirien.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Schlechtere<br />
Sehverhältnisse<br />
Berufspiloten haben ein erhöhtes Risiko,<br />
an einer bestimmten Form des<br />
Grauen Stares zu erkranken. Diese<br />
Trübung der Augenlinse könne<br />
durch die kosmische Strahlung ausgelöst<br />
werden, der die Piloten ausgesetzt<br />
seien, berichteten isländische<br />
Forscher (Archives of Ophthalmology,<br />
Bd. 123, S. 1102). <strong>Das</strong> Forscherteam<br />
hatte 445 Isländer untersucht,<br />
von denen 79 Berufspiloten waren.<br />
Auch eine Studie mit Astronauten<br />
hatte bereits auf einen Zusammenhang<br />
zwischen kosmischer Strahlung<br />
und Augenlinsentrübung hingewiesen.