Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! - Forschung & Lehre
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<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
458 Nachrichten<br />
Bundestagswahl 2005<br />
462 Sechs Fragen an die Parteien<br />
zur Bildungspolitik<br />
ANDREAS DÖRNER<br />
466 Wahlkampf zwischen Medienfiktion und<br />
„Neuer Ehrlichkeit“<br />
Veränderungen in der politischen<br />
Kommunikation<br />
RÜDIGER VOM BRUCH<br />
468 Mit der Fackel der Erkenntnis voran oder<br />
Angeführte des Zeitge<strong>ist</strong>es?<br />
Politische Professoren in Deutschland seit 1800<br />
470 „Kultur nur noch als Dekoration“<br />
Fragen an Ernst-Wilhelm Händler<br />
SIEGFRIED SCHUMANN / HARALD SCHOEN<br />
472 Politischer Klimawandel und Persönlichkeitseigenschaften<br />
Eine aktuelle Studie<br />
Pro & Contra<br />
CHARLOTTE SCHUBERT /<br />
ERNST-LUDWIG WINNACKER<br />
474 Exzellenzinitiative auf Kosten der Ge<strong>ist</strong>esund<br />
Sozialwissenschaften?<br />
Hochschulpolitik aktuell<br />
PETER BRASS<br />
476 Ivy League und andere Mißverständnisse<br />
Über den Mythos „Vorbild USA“<br />
EVA-MARIA JOHN / THOMAS EHRMANN<br />
478 „Alas, poor Yorick“<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich<br />
und die Mitwirkung der Studenten<br />
457<br />
Inhalt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Einspruch<br />
480 <strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>!<br />
Fünf Einsprüche gegen die technokratische<br />
Umsteuerung des <strong>Bildungswesen</strong>s<br />
Hochschulpolitik aktuell<br />
HENNING ZÜLCH / LARS FRORMANN<br />
482 Die Juniorprofessur<br />
Ein Zwischenergebnis<br />
PATRICK GÜTSCHOW / JOCHEN HOLZKAMP<br />
484 Eine unter vielen gewohnten Übungen?<br />
Akkreditierung in den USA, den Niederlanden<br />
und Deutschland<br />
MICHAEL VON GAGERN/RALF KLISCHEWSKI<br />
486 Ist Bildung exportierbar?<br />
Erfahrungen an der German University in Cairo<br />
Rubriken<br />
488 Aus der <strong>Forschung</strong><br />
490 Leserforum<br />
491 Lesen und lesen lassen<br />
492 Rechtsprechung<br />
493 Steuerrecht aktuell<br />
494 Habilitationen und Berufungen<br />
495/499 Akademischer Stellenmarkt<br />
515 Wissenschaft im Programm<br />
515 Impressum<br />
516 Der Fragebogen<br />
Redaktionsschluß für Heft 10/2005: 12. September 2005<br />
Informationsservice: 3. Umschlagseite<br />
Annahmeschluß für den Akademischen Stellenmarkt:<br />
21. September 2005<br />
Titelbild: mauritius-images
Die öffentlichen und privaten Hochschulen<br />
in Deutschland haben<br />
nach Angaben des Stat<strong>ist</strong>ischen<br />
Bundesamtes im Jahr 2003 insgesamt<br />
30,6 Milliarden Euro ausgegeben. Damit<br />
erhöhten sich die Hochschulausgaben<br />
gegenüber 2002 um<br />
0,9 Prozent; im gleichen<br />
Zeitraum stiegen die Studierendenzahlen<br />
um 4,2<br />
Prozent.<br />
Hinter dem durchschnittlichen<br />
Anstieg von 0,9<br />
Prozent stehen sehr<br />
unterschiedliche Entwicklungen<br />
in den Ländern.<br />
Während beispielsweise<br />
die Ausgaben der<br />
Hochschulen in Hamburg<br />
um 9,8 Prozent stiegen,<br />
gingen sie in Thüringen<br />
um 17,8 Prozent zurück.<br />
Mit 18,6 Milliarden Euro waren die Personalaufwendungen<br />
im Jahr 2003 der<br />
größte Ausgabeposten der Hochschulen.<br />
<strong>Das</strong> entspricht 60,7 Prozent aller<br />
Ausgaben. Der übrige laufende Sachaufwand<br />
betrug 8,8 Milliarden Euro. 3,2<br />
Milliarden Euro wurden für Investitionen<br />
ausgegeben.<br />
Die Abwanderung hochqualifizierter<br />
Wissenschaftler und Arbeitskräfte<br />
aus Deutschland <strong>ist</strong> weit weniger<br />
dramatisch als oft dargestellt. <strong>Das</strong><br />
<strong>ist</strong> das Ergebnis einer wissenschaftlichen<br />
Studie des Bundesinstituts für<br />
Bevölkerungsforschung in Wiesbaden<br />
und des Migration Policy Instituts in<br />
Washington. Sie widerspricht damit<br />
der These vom „Brain Drain“, wonach<br />
vor allem Spitzenkräfte in die USA<br />
auswandern, weil sie dort bessere Verdienst-<br />
und <strong>Forschung</strong>smöglichkeiten<br />
hätten als in Deutschland. Zwar haben<br />
sich seit Anfang der neunziger Jahre<br />
immer mehr hochqualifizierte Deutsche<br />
aus beruflichen Gründen in den<br />
USA niedergelassen. Die absoluten<br />
Zahlen lagen aber laut Studie im Jahr<br />
2000 bei lediglich 3000 Personen. Die<br />
Daten der US-Einwanderungsbehörden<br />
deuten zudem darauf hin, daß die<br />
Abwanderung Hochqualifizierter vor<br />
458<br />
Nachrichten<br />
Hochschulausgaben gestiegen<br />
Auf die Universitäten entfielen 13,0<br />
Milliarden Euro der Gesamtausgaben;<br />
0,2 Prozent mehr als 2002. Die medizinischen<br />
Einrichtungen der Universitäten<br />
gaben 14,1 Milliarden Euro (plus 1,6<br />
Prozent) und die Fach- und Verwal-<br />
tungsfachhochschulen 3,1 Milliarden<br />
Euro (plus 0,5 Prozent) aus. 307 von<br />
393 Hochschulen befanden sich in öffentlicher<br />
Trägerschaft. <strong>Das</strong> Ausgabevolumen<br />
der insgesamt 86 privaten Hochschulen<br />
in Deutschland lag bei 401,5<br />
Millionen Euro. Auf die medizinischen<br />
Fachbereiche und Einrichtungen der<br />
Hochschulen entfielen 46,1 Prozent al-<br />
Kein „Brain Drain“<br />
allem das Ergebnis insgesamt größerer<br />
Wanderungsbewegungen zwischen<br />
Deutschland und<br />
den USA <strong>ist</strong>. So<br />
gingen immer<br />
mehr Deutschevorübergehend<br />
in die<br />
USA, um dort<br />
zu studieren,<br />
zu forschen<br />
oder Auslandserfahrung<br />
in ihrem<br />
Beruf zu<br />
sammeln. Der<br />
größte Teil dieser Hochqualifizierten<br />
bleibe aber nicht<br />
für immer in den USA, sondern kehre<br />
wieder nach Deutschland zurück. Die<br />
in dem <strong>Forschung</strong>sprojekt untersuchten<br />
Zahlen zeigen, daß die US-Einwanderungsbehörden<br />
im Jahr 1990 etwa<br />
25 000 temporäre Visa für Hoch-<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
ler Hochschulausgaben; sie wurden sowohl<br />
für <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> als auch<br />
Krankenbehandlung aufgewendet. Für<br />
die Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften<br />
gaben die Hochschulen<br />
3,4 Milliarden Euro aus; für die Ingenieurwissenschaften<br />
2,7<br />
Milliarden Euro. In den<br />
Rechts-, Wirtschafts- und<br />
Sozialwissenschaften lagen<br />
die Ausgaben bei 1,7 Milliarden<br />
Euro.<br />
Die Hochschulen erzielten<br />
2003 Einnahmen in Höhe<br />
von 13,6 Milliarden Euro<br />
(plus 4,3 Prozent). Davon<br />
waren 9,4 Milliarden Euro<br />
Verwaltungseinnahmen (plus<br />
0,6 Prozent), die zu 94,2<br />
Prozent von den medizinischen<br />
Einrichtungen, überwiegend<br />
als Entgelte für<br />
Krankenbehandlungen, erzielt<br />
wurden. Darüber hinaus warben<br />
die Hochschulen 3,4 Milliarden Euro an<br />
Drittmitteln bei privaten und öffentlichen<br />
Stellen ein (plus 4,0 Prozent).<br />
Wichtigste Drittmittelgeber der Hochschulen<br />
waren die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
(1,1 Milliarden<br />
Euro), die Wirtschaft (917 Millionen Euro)<br />
und der Bund (807 Millionen Euro).<br />
Foto: mauritius-images<br />
qualifzierte an Deutsche vergeben haben.<br />
Diese Zahl war im Jahr 2000 auf<br />
40 000 angestiegen. Auch die Deutsche<br />
<strong>Forschung</strong>sgemeinschaft war im<br />
vergangenen Jahr aufgrund einer Befragung<br />
ehemaliger Stipendiaten<br />
zu dem Ergebnis<br />
gekommen, daß<br />
zwar drei Viertel<br />
der Geförderten<br />
mit ihrem Stipendium<br />
zum Forschen<br />
ins Ausland<br />
gingen, vor allem in<br />
die USA, 85 Prozent<br />
von ihnen aber wieder<br />
zurück nach Deutschland<br />
gekommen seien.<br />
Erste Ergebnisse der Studie können<br />
unter www.migrationinformation.org<br />
abgerufen werden.<br />
Karikatur: Meissner
Startschuß für<br />
Exzellenzinitiative<br />
Die Gemeinsame Kommission der<br />
Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
und des Wissenschaftsrates hat in<br />
ihrer konstituierenden Sitzung die Förderbedingungen<br />
für die Exzellenzinitiative<br />
verabschiedet. Bund und Länder<br />
hatten das Verfahren am 23. Juni in die<br />
Verantwortung der Wissenschaft gelegt.<br />
Die Exzellenzinitiative umfaßt eine Förderung<br />
von 1,9 Milliarden Euro für den<br />
Zeitraum von 2006 bis 2011. Mit diesem<br />
Programm finanzieren Bund und<br />
Länder den Ausbau der universitären<br />
Spitzenforschung in Graduiertenschulen,<br />
Exzellenzclustern und für „Zukunftskonzepte“<br />
für die Universitäten.<br />
Die deutschen Universitäten sollen damit<br />
in die Lage versetzt werden, sich<br />
„im internationalen Wettbewerb in der<br />
Spitzengruppe“ zu etablieren. Ausschreibungsbedingungen<br />
mit detaillierten<br />
Informationen zu den drei Förderlinien<br />
sind abrufbar unter www.dfg.de<br />
und www.wissenschaftsrat.de. Antragsskizzen<br />
für die erste und zweite Förderlinie<br />
sind bis zum 30. September, für die<br />
dritte Förderlinie bis zum 14. Oktober<br />
bei der DFG einzureichen. (Siehe zum<br />
Thema auch das Pro & Contra in dieser<br />
Ausgabe auf Seite 474 f.)<br />
Die Nutzung des Internets hat nach<br />
Auffassung einer Mehrheit amerikanischer<br />
Hochschullehrer die Qualität<br />
studentischer Arbeiten verschlechtert,<br />
die Kommunikation mit<br />
den Studenten aber verbessert. <strong>Das</strong><br />
geht aus einer Umfrage unter 2316<br />
amerikanischen Professoren hervor,<br />
über die der Chronicle of Higher Education<br />
berichtet. Auf die Frage, ob das<br />
Internet die Qualität studentischer Arbeiten<br />
verändert habe, antworteten 42<br />
Prozent der Befragten, daß sie eine<br />
Verschlechterung beobachtet hätten,<br />
nur 22 Prozent sahen eine Verbesserung.<br />
67 Prozent der Befragten waren<br />
der Überzeugung, daß das Internet die<br />
Kommunikation mit den Studenten<br />
verbessert habe.<br />
Sorgen bereiten den Hochschullehrern<br />
vor allem Plagiate. 44 Prozent<br />
sagten, daß Plagiate in den studentischen<br />
Arbeiten seit der Nutzung des<br />
Internets zugenommen hätten, 23 Pro-<br />
459<br />
Nachrichten<br />
Berufsprestige: Ärzte vorn,<br />
Hochschulprofessoren auf Rang vier<br />
Der Beruf des Arztes genießt in Deutschland seit den 60er Jahren unangefochten<br />
das beste Ansehen aller Berufe. Auch bei der aktuellen Allensbacher<br />
„Berufsprestige-Umfrage“ 2005 rechnen 71 Prozent der Befragten den Arztberuf<br />
zu jenen Berufen, die sie am me<strong>ist</strong>en schätzen. An zweiter und dritter Stelle<br />
stehen zwei Berufe, die zum ersten Mal auf der Allensbacher Berufel<strong>ist</strong>e erscheinen:<br />
der der Krankenschwester und der des Poliz<strong>ist</strong>en. Durch diese Neuaufnahme<br />
wurde der Hochschulprofessor vom dritten auf den vierten Platz, der<br />
Pfarrer vom zweiten auf den fünften Platz verdrängt. Die Berufe des Politikers,<br />
des Fernsehmoderators und des Gewerkschaftsführers bilden das Schlußlicht der<br />
Prestigeskala. Einige Berufe sind in Ostdeutschland deutlich angesehener als in<br />
Westdeutsch-<br />
land: Dazu gehören<br />
neben<br />
dem Arztberuf<br />
(Ost: 77 Prozent;<br />
West: 70<br />
Prozent), der<br />
Beruf des <strong>Lehre</strong>rs<br />
(Ost: 37<br />
Prozent; West:<br />
17 Prozent)<br />
und der Beruf<br />
des Informatikers<br />
und Pro-<br />
Die Allensbacher Berufsprestige-Skala<br />
Welche Berufe schätzen Sie am me<strong>ist</strong>en?<br />
grammierers (Ost: 25 Prozent; West: 17 Prozent). Etwas geringer angesehen <strong>ist</strong><br />
der Beruf des Hochschulprofessors in Ostdeutschland mit 33 Prozent als in<br />
Westdeutschland mit 37 Prozent. Der Beruf des Poliz<strong>ist</strong>en (Ost: 29 Prozent;<br />
West: 42 Prozent) und der des Pfarrers (Ost: 25 Prozent; West: 36 Prozent) sind<br />
in Ostdeutschland deutlich weniger gut angesehen als im Westen.<br />
Internet: Nutzen und Nachteile für die <strong>Lehre</strong><br />
zent waren nicht dieser Meinung und<br />
33 Prozent unentschlossen. 74 Prozent<br />
der Professoren benutzen laut Studie<br />
das Internet, um Plagiate aufzudecken.<br />
Beobachtet wurde auch eine Änderung<br />
im Schreibstil der Studenten.<br />
Dieser werde durch die Nutzung von<br />
elektronischen Grammatikhilfen u.a.<br />
schablonenhafter als früher, ästhetische<br />
Qualitäten gingen verloren. Trotz<br />
der Kritik sind 82 Prozent der befragten<br />
Hochschullehrer der Meinung,<br />
daß das Internet einen positiven Einfluß<br />
auf ihre <strong>Lehre</strong> habe.<br />
Interessant sind auch die Zahlen<br />
über die Dauer der Internetnutzung<br />
durch die Befragten: 40 Prozent sagten,<br />
daß sie 20 oder mehr Stunden pro<br />
Woche online seien, 60 Prozent 4 bis<br />
19 Stunden. Etwa ein Drittel der Professoren<br />
überprüfen laut Untersuchung<br />
nahezu fortwährend ihren E-<br />
Mail-Eingang, während nur 7 Prozent<br />
dies einmal am Tag oder weniger täten.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die sechs Ersten Die sechs Letzten<br />
1. Arzt 71% 17. Offizier 10%<br />
2. Krankenschwester 56% 18. Journal<strong>ist</strong> 10%<br />
3. Poliz<strong>ist</strong> 40% 19. Buchhändler 7%<br />
4. Hochschulprofessor 36% 20. Politiker 6%<br />
5. Pfarrer, Ge<strong>ist</strong>licher 34% 21. Fernsehmoderator 6%<br />
6. <strong>Lehre</strong>r 31% 12. Gewerkschaftsführer 5%<br />
Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7071, Mai/Juni 05<br />
98 Prozent der Hochschullehrer<br />
verwenden die elektronische Post, um<br />
mit ihren Studenten zu kommunizieren<br />
und 73 Prozent sagten, daß ihre<br />
Kommunikation mit den Studenten,<br />
seitdem sie E-Mail benutzten, zugenommen<br />
habe. Die Studenten verwenden<br />
diesen Kommunikationsweg vor<br />
allem, um eine Benotung zu erfragen<br />
oder zu erörtern oder einen Termin<br />
auszumachen. 55 Prozent der Professoren<br />
sagten, daß sie für ihre Kurse<br />
und Seminare Webseiten oder Internet-Diskussionsforen<br />
nutzten. 83 Prozent<br />
der Professoren verbringen nach<br />
eigener Aussage weniger Zeit in der<br />
Bibliothek als vor der Nutzung des<br />
Internets. Die Studie we<strong>ist</strong> auf, daß<br />
nach vielen Jahren der Internetnutzung<br />
viele Fakultätsmitglieder immer<br />
noch damit rängen, wie sie diese Technologie<br />
in ihre <strong>Lehre</strong> integrieren können.
460<br />
Nachrichten<br />
Deutschland im ERASMUS-Dozentenaustausch vorne<br />
Im Hochschuljahr 2003/2004 haben<br />
rund 2 400 Dozentinnen und Dozenten<br />
von deutschen Hochschulen<br />
mit dem ERASMUS-Programm der<br />
Europäischen Union einen Lehraufenthalt<br />
an einer europäischen Gasthochschule<br />
durchgeführt. Wie bereits<br />
in den vorangegangenen Hochschuljahren<br />
liegt Deutschland als Entsendeland<br />
mit 2 398 ERASMUS-Dozenten<br />
im europäischen Vergleich deutlich<br />
vor Frankreich (2 039), Spanien<br />
(1 949), Großbritannien (1 303) und<br />
Italien (1 033). Auch als Aufnahmeland<br />
für ausländische ERASMUS-Dozenten<br />
hat Deutschland die Nase vorn.<br />
<strong>Das</strong> ergab eine vom DAAD veröffentlichte<br />
Auswertung. Der DAAD nimmt<br />
in Deutschland die Aufgaben einer<br />
Nationalen Agentur für das EU-Bildungsprogramm<br />
SOKRATES/ERAS-<br />
MUS wahr. Deutsche Dozenten unterrichteten<br />
in insgesamt 29 verschiedenen<br />
europäischen Ländern. Ihre<br />
Hauptzielländer waren Frankreich<br />
An der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover können Juniorprofessoren<br />
zukünftig die im Rahmen der<br />
Zwischenevaluation eingereichten<br />
Unterlagen zugleich für eine kumulative<br />
Habilitation verwenden. Juniorprofessoren<br />
werden zunächst für die Dau-<br />
Die bayerischen Ärzte, Zahnärzte<br />
und Apotheker lehnen in einer gemeinsamen<br />
Erklärung der Kammern eine<br />
Einführung der internationalen Studienabschlüsse<br />
Bachelor- und Master<br />
für Studiengänge der Heilberufe „kategorisch“<br />
ab. So förderungswürdig die<br />
Entstehung eines europäischen Bildungsraumes<br />
sei, so fragwürdig erscheine<br />
der Versuch, Anpassungsprozesse bei<br />
der Hochschul- und Universitätsausbildung<br />
für die Heilberufe mit ökonomischen<br />
Sachzwängen zu begründen. Für<br />
die Heilberufe bestehe bereits eine<br />
(305), Spanien (238), Polen (234), Italien<br />
(194) und Großbritannien (187).<br />
Erstmalig befindet sich Polen unter<br />
den drei gefragtesten Gastländern. <strong>Das</strong><br />
große Interesse an einem Lehraufenthalt<br />
in Mittel- und Osteuropa zeigt<br />
sich auch in der Gesamtzahl von 793<br />
(rd. 33 Prozent) deutscher Dozenten.<br />
Deutschland nimmt damit die führende<br />
Rolle im Dozentenaustausch mit<br />
Mittel- und Osteuropa ein, gefolgt von<br />
Frankreich (741) und Finnland (274).<br />
Am mobilsten sind die deutschen <strong>Lehre</strong>nden<br />
aus den Bereichen Philologie<br />
(424), Ingenieurwissenschaften (341),<br />
Betriebswirtschaftslehre (272) und den<br />
Sozialwissenschaften (219).<br />
Im Gegenzug kamen 2 409 ausländische<br />
Gastdozenten an die deutschen<br />
Hochschulen und damit deutlich mehr<br />
als nach Frankreich (2 193), Italien<br />
(1 871) und Spanien (1 674). Für die<br />
Dozenten aus Mittel- und Osteuropa<br />
nimmt Deutschland in der Belieb-<br />
Juniorprofessur und Habilitation<br />
er von drei Jahren beschäftigt. <strong>Das</strong><br />
Dienstverhältnis kann vom Präsidium<br />
auf Vorschlag des Fakultätsrats um bis<br />
zu drei Jahre verlängert werden, wenn<br />
eine <strong>Lehre</strong>valuation und eine auswärtige<br />
Begutachtung der Le<strong>ist</strong>ungen in<br />
<strong>Forschung</strong> oder Kunst dies rechtfertigt.<br />
gegenseitige Anerkennung der Berufsausbildung<br />
in Europa. Für Ärzte lege eine<br />
europäische Richtlinie fest, daß eine<br />
ärztliche Gesamtausbildung mindestens<br />
sechs Jahre oder 5 500 Stunden theoretischen<br />
und praktischen Unterrichts an<br />
einer Universität umfassen müsse. Dies<br />
stelle einen Mindeststandard dar, den<br />
auch die Bundesregierung mit der neuen<br />
Approbationsordnung im Jahre 2002<br />
bestätigt habe. Kurzstudiengänge mit<br />
Bachelor- und Masterabschluß seien dafür<br />
nicht geeignet, heißt es in der Erklärung.<br />
Wer einen Bachelorabschluß für<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
theitsskala mit 1 060 Gastdozenten<br />
den ersten Platz ein, gefolgt von<br />
Frankreich (753) und Italien (425).<br />
ERASMUS <strong>ist</strong> neben seiner wachsenden<br />
Bedeutung für die Förderung von<br />
Auslandsdozenturen das größte Programm<br />
für die Mobilität deutscher<br />
Studierender in Europa. Im Hochschuljahr<br />
2003/04 haben fast 21 000<br />
deutsche Studierende einen Studienaufenthalt<br />
an einer europäischen<br />
Gasthochschule absolviert, rund 2 200<br />
Studierende mehr als im Vorjahr.<br />
Deutschland liegt damit auf Platz 2<br />
hinter Frankreich.<br />
Ausführliche stat<strong>ist</strong>ische Übersichten<br />
des DAAD zur Studierenden- und<br />
Dozentenmobilität 2003/04 sind abrufbar<br />
als pdf-Format im Internet unter:http://eu.daad.de/sokrates/publikationen/zahlen.html<br />
Die Medizinische Hochschule Hannover<br />
geht davon aus, daß die im Rahmen<br />
dieser Zwischenevaluation eingereichten<br />
Kriterien alle Bedingungen<br />
für eine kumulative Habilitation erfüllen.<br />
Ärzte, Zahnärzte und Apotheker gegen Bachelor und Master<br />
das Pharmaziestudium fordere, müsse<br />
wissen, daß diese Studienabsolventen<br />
<strong>kein</strong>e Berufschancen in Europa hätten,<br />
da diese Ausbildung nicht der europäischen<br />
Richtlinie für Apotheker entspreche.<br />
Damit würden gerade die Intentionen<br />
des Bologna-Prozesses „ad absurdum“<br />
geführt, sagte der Präsident der<br />
Bayerischen Landesapothekerkammer.
Freiheit<br />
„Meiner Meinung nach <strong>ist</strong> (für exzellente <strong>Forschung</strong>) absolut<br />
entscheidend, dass man jungen, vielversprechenden<br />
Forschern die Freiheit gibt zu tun, was sie selbst für wichtig<br />
halten. Man kann natürlich auch umgekehrt vorgehen<br />
– ein bestimmtes <strong>Forschung</strong>sgebiet vorschreiben und dann<br />
Wissenschaftler dafür gewinnen, aber das <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> weniger<br />
erfolgreich. Die großen Durchbrüche werden in der Regel<br />
von Forschern erzielt, die ihrer ganz persönlichen Leidenschaft<br />
für eine Fragestellung folgen.“<br />
Sir Harold Kroto, Nobelpre<strong>ist</strong>räger für Chemie 1996, in: Süddeutsche<br />
Zeitung, 28. Juni 2005<br />
Mut<br />
„Was Europa und besonders Deutschland hauptsächlich<br />
fehlt, <strong>ist</strong> ein grundlegender Optimismus, der die Energie<br />
dafür gibt, erstklassige Arbeit zu le<strong>ist</strong>en. Wie man in Amerika<br />
sagt: no guts, no glory – ohne Mut <strong>kein</strong> Ruhm.“<br />
Professor David Poeppel, University of Maryland College Park,<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. August 2005<br />
Nüchtern<br />
„Ich bin mir ganz sicher, dass die 68er-Mentalität uns<br />
aufgehalten hat bei den großen Reformen. Sie hat den<br />
zwischenmenschlichen Schmuseappell über die nüchterne<br />
Einsicht in die Herausforderungen der Zeit gestellt. Dieser<br />
Ge<strong>ist</strong> <strong>ist</strong> bequemlichkeitsorientiert und hat <strong>kein</strong>e innere<br />
Härte und Schärfe gezeigt.“<br />
Klaus von Dohnanyi, in: Die Welt, 16. Juni 2005<br />
Hast<br />
Fundsachen<br />
„... der wissenschaftliche Mensch <strong>ist</strong> nun neuerdings in<br />
Deutschland in eine Hast gerathen, als ob die Wissenschaft<br />
eine Fabrik sei, und jede Minuten-Versäumnis eine<br />
Strafe nach sich ziehe.“<br />
Friedrich Nietzsche in: David Strauss der Bekenner und der<br />
Schriftsteller<br />
461<br />
Nachrichten<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Drittmittelversager<br />
„Planung und Steuerung folgen nicht mehr der Wissenschaft,<br />
sondern gehen ihr voraus und weisen ihr die Richtung,<br />
indem vorgängig bestimmt wird, was erforscht werden<br />
soll und was nicht – oder wenigstens, wozu Geld<br />
gegeben wird und wofür nicht. Der Einzelforscher als<br />
Nischenex<strong>ist</strong>enz wird vielleicht auch künftig überleben<br />
können, es sei denn, er wird rechtzeitig als Drittmittelversager<br />
erkannt und ausgesiebt.“<br />
Professor Dieter Langewiesche, Universität Tübingen, in:<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Juni 2005<br />
Geld oder Freiheit?<br />
„Gefragt, ob sie lieber mehr Geld oder mehr Freiheit zum<br />
Forschen hätten, wählten ... die me<strong>ist</strong>en Nobelpre<strong>ist</strong>räger<br />
die Freiheit. Nur Stanley Prusiner lächelte schlau. ‘Money<br />
is freedom’, verkündete der alte Fuchs. Wer genug Geldgeber<br />
habe, brauche sich von der Bürokratie nicht mehr gängeln<br />
zu lassen. Denn diese, da waren sich die Forscher einig,<br />
<strong>ist</strong> das größte Kreativitätshindernis.“<br />
„BEL“ in: Die Zeit, 30. Juni 2005<br />
Gedächtnisverlust<br />
„Die in der Bundesrepublik derzeit betriebene Trennung<br />
von Kultur und Wissenschaft verschlechtert die Grundlage<br />
von Kultur und Wissenschaft in Deutschland, insbesondere<br />
der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften, im internationalen Rahmen<br />
und Ansehen. Der Aderlaß, der derzeit an den deutschen<br />
Museen stattfindet, bewirkt Alzheimer-Phänomene im kulturellen<br />
Gedächtnis.“<br />
G. Ulrich Großmann in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />
29. Juli 2005<br />
Demokratie<br />
„Demokratie <strong>ist</strong> die Wahl durch die beschränkte Mehrheit<br />
anstelle der Ernennung durch die bestechliche Minderheit.“<br />
George Bernhard Shaw
1. Angesichts des Kernthemas Arbeitslosigkeit:<br />
Mit welchen Fakten können Sie<br />
belegen, daß Wissenschaft und Universitäten<br />
für Ihre Partei mehr als Zulieferer<br />
für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
sind?<br />
2. Bund und Länder haben eine gemeinsame<br />
Verantwortung für die dramatische<br />
Unterfinanzierung der Universitäten:<br />
Erkennen Sie diesen Tatbestand an<br />
und was wollen Sie konkret dagegen<br />
tun?<br />
3. Wird nach Ihrer Einschätzung die<br />
Einführung der Bachelor- und Masterstudienstruktur<br />
eher zu einer Entlastung<br />
oder eher zu einer zusätzlichen Belastung<br />
der Hochschulhaushalte führen? Warum?<br />
462<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
Sechs Fragen an die<br />
Chr<strong>ist</strong>lich-Demokratische Union/<br />
Chr<strong>ist</strong>lich-Soziale Union<br />
In ihren bildungspolitischen Leitsätzen<br />
hat die CDU ein eindeutiges Bekenntnis<br />
abgelegt: „Hochschulen sind Kultureinrichtungen<br />
mit Langzeitperspektive. Sie<br />
sollen h<strong>ist</strong>orisches Bewußtsein und Zukunftsverantwortung<br />
miteinander verbinden<br />
und in die Gesellschaft vermitteln.<br />
Kurz- und mittelfr<strong>ist</strong>ige Zweckorientierung<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> darf die<br />
nachhaltige Pflege kultureller Traditionen<br />
und die natur- und ge<strong>ist</strong>eswissenschaftliche<br />
Grundlagenforschung nicht einschränken.“<br />
Deshalb sehen wir eine wichtige<br />
Aufgabe in der Förderung der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften<br />
und der freien Grundlagenforschung.<br />
Deutschland braucht dringend eine bessere<br />
Finanzausstattung der Hochschulen,<br />
um im internationalen Wettbewerb zu<br />
vergleichbaren Bedingungen arbeiten zu<br />
können. Die me<strong>ist</strong>en unionsgeführten<br />
Länder beabsichtigen Studienbeiträge<br />
einzuführen, um die Qualität des Studiums,<br />
die Betreuung etc. zu verbessern.<br />
Gleichzeitig darf der Staat sich nicht aus<br />
der Hochschulfinanzierung zurückziehen.<br />
Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
enthält finanziell entals<br />
auch belastende Elemente. Setzt sich<br />
der Bachelor als Regelabschluß durch,<br />
wird es dadurch zu einer Verkürzung der<br />
Studienzeiten kommen. Damit in kürzerer<br />
Zeit die Qualität der Ausbildung gewährle<strong>ist</strong>et<br />
werden kann, müssen Betreuung<br />
und Betreuungsverhältnis verbessert<br />
werden. Die Qualität steht im Vordergrund.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />
Hochschulen sind für uns ein wichtiger<br />
Teil der Zivilgesellschaft. Gerade wenn es<br />
um Zukunftsfragen geht, müssen Menschen<br />
in einer demokratischen Gesellschaft<br />
die Chance haben, sich ihr eigenes<br />
Urteil zu bilden und sich an der gesellschaftlichen<br />
Debatte zu beteiligen. Mit<br />
der Unterstützung der Initiative ‘Wissenschaft<br />
im Dialog’ stärken wir den Dialog<br />
zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft.<br />
Die Ausgaben des Bundes für Hochschulen<br />
sind seit 1998 um 23 Prozent gestiegen,<br />
die Gesamtausgaben für Bildung<br />
und <strong>Forschung</strong>, von denen auch die<br />
Hochschulen in Form von Drittmitteln<br />
profitieren, sind sogar um 37,5 Prozent<br />
auf knapp 10 Mrd. Euro gestiegen. Wir<br />
werden zusätzlich zu unseren Vorschlägen<br />
zum Subventionsabbau (wie der Abschaffung<br />
der Eigenheimzulage) weitere<br />
Mittel dadurch mobilisieren, daß hohe<br />
Individualeinkommen stärker zur Finanzierung<br />
von notwendigen staatlichen Aufgaben<br />
– vor allem für Bildung und <strong>Forschung</strong><br />
– herangezogen werden.<br />
Schon mehr als ein Viertel aller Studiengänge<br />
sind auf Bachelor und Master umgestellt.<br />
Die Hochschulen brauchen bei<br />
diesem Prozeß konzeptionelle und organisatorische<br />
Unterstützung, deshalb<br />
unterstützen wir die Hochschulrektorenkonferenz<br />
beim Aufbau des Bologna-<br />
Kompetenzzentrums in den kommenden<br />
zweieinhalb Jahren mit mehr als 4,4 Mio.<br />
Euro. <strong>Das</strong> Zusammenwachsen Europas,<br />
unterstützt durch den Bologna-Prozeß,<br />
bietet für Deutschlands Hochschulen große<br />
Chancen.
463<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
Parteien zur Bildungspolitik<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wir setzen uns für Hochschulen ein, die<br />
weder reine Lehrfabriken noch Elfenbeintürme<br />
sind. Wir fördern wissenschaftliche<br />
Exzellenz genauso wie experimentelle<br />
Freiräume, Selbstverantwortung<br />
und Austausch mit der Gesellschaft. Deswegen<br />
fördern wir die Ge<strong>ist</strong>es- und Sozialwissenschaften<br />
ebenso wie das Gender-<br />
Mainstreaming und setzen Qualitätsstandards,<br />
demokratische Strukturen und<br />
Wettbewerb als Bedingungen für Autonomie.<br />
Durch die Exzellenzförderung und den<br />
Pakt für Innovation stehen Hochschulen<br />
und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen ab dem<br />
nächsten Jahr jährlich 500 Mio. zusätzlich<br />
zur Verfügung. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> ein erster<br />
Schritt. Die staatlichen Mittel sollen für<br />
alle Bildungseinrichtungen erhöht und<br />
die Effizienz der eingesetzten Mittel verbessert<br />
werden. Dazu wollen wir Subventionen<br />
wie Eigenheimzulage, Ehegattensplitting<br />
und Kohlesubventionen abschaffen.<br />
In der Übergangsphase kann die Umstellung<br />
zu einer Mehrbelastung führen.<br />
Mittelfr<strong>ist</strong>ig wird die Umstrukturierung<br />
der Studiengänge die Hochschulen und<br />
die Studierenden entlasten. Die internationale<br />
Vergleichbarkeit der Abschlüsse<br />
wird genauso verbessert wie die bundesweite<br />
Anerkennung. <strong>Das</strong> spart Verwaltungskosten<br />
und Studiendauer. Die<br />
Hochschulen können ihre Studienangebote<br />
ausdifferenzieren und so paßgenauer<br />
für sich werben.<br />
Freie Demokratische Partei<br />
Im Bildungsprogrammteil haben wir sehr<br />
bewußt formuliert: „Bildung <strong>ist</strong> vorrangig<br />
Entfaltung der Persönlichkeit des heranwachsenden<br />
Menschen. Sie soll seine Begabungen,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
fördern und ihn zur Teilhabe am Berufsleben<br />
und der Gesellschaft befähigen.“<br />
Bildung und Wissenschaft sind für die<br />
FDP unverzichtbare Kernaufgaben der<br />
demokratischen Bürgergesellschaft und<br />
Grundlage unseres zukünftigen Wohlstands.<br />
Die Hochschulen sind in der Tat erheblich<br />
unterfinanziert. Die FDP-Bundestagsfraktion<br />
hat zur Verbesserung mehrere<br />
Anträge in den Bundestag eingebracht,<br />
die von Rot-Grün abgelehnt wurden. Der<br />
Bund soll sich bei Großprojekten und<br />
forschungsnahen Investitionen der Hochschulen<br />
weiterhin und verstärkt beteiligen.<br />
Die neuen Studiengänge werden von der<br />
FDP begrüßt. Der notwendige Planungsund<br />
Akkreditierungsaufwand kostet zunächst<br />
mehr Geld. <strong>Das</strong> brauchen die<br />
Hochschulen zusätzlich. <strong>Das</strong> bundesfinanzierte<br />
Selbsthilfeprogramm der Hochschulen<br />
<strong>ist</strong> ein richtiger Schritt. Langfr<strong>ist</strong>ig<br />
wird es u. a. wegen der kürzeren Studienzeiten<br />
<strong>kein</strong>e Mehrbelastung der<br />
Haushalte gegenüber geben.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die Linke. PDS<br />
Eine Reduzierung der Wissenschaftseinrichtungen<br />
als Zulieferer für die Wirtschaft<br />
<strong>ist</strong> ebensowenig zu begrüßen wie<br />
die Abschottung gegenüber der Wirtschaft.<br />
Die Linkspartei strebt freilich eine<br />
Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft<br />
insbesondere in der Regional- und<br />
Strukturpolitik an und möchte zugleich<br />
auch diejenigen Wissenschaftsbereiche<br />
fördern, die nicht wirtschaftsnah sind.<br />
Die Verantwortung für unterfinanzierte<br />
Wissenschaft liegt bei der Politik – klar.<br />
Wir wollen eine Steuerreform zugunsten<br />
öffentlicher Haushalte, die Neukonzeption<br />
des Solidarpakts II sowie der Gemeinschaftsaufgabe<br />
regionale Wirtschaftsförderung<br />
in Richtung Wissenschaft.<br />
<strong>Das</strong> Körperschaftsvermögen der<br />
Hochschulen soll durch Zustiftungen und<br />
Grundstücksübertragungen verbessert<br />
werden.<br />
Derzeit werden BA/MA-Studiengänge<br />
zur Umsetzung von Minderausstattungen<br />
der Hochschulen genutzt. Damit werden<br />
die möglichen reformerischen Aspekte<br />
verschenkt. Wer BA/MA-Studiengänge<br />
zur Verbesserung des Hochschulangebotes<br />
nutzen möchte, muß entsprechendes<br />
Personal für intensivere Betreuung, studienbegleitende<br />
Prüfungen, Teilzeitstudium<br />
etc. bereitstellen. Dies erfordert<br />
Mehrausgaben.
4. Welche konkreten Kompetenzen soll<br />
nach einer Föderalismusreform der Bund<br />
im Bildungsbereich beanspruchen?<br />
5. Heißt „Autonomie der Hochschulen“<br />
Dienstherrenfähigkeit, Wegfall der Fachaufsicht,<br />
eigenständige Liegenschaftsverwaltungen<br />
und Organisationsfreiheit?<br />
6. Der Bundestag hat die <strong>Forschung</strong> an<br />
embryonalen Stammzellen aus ethischen<br />
Gründen begrenzt. Wird es angesichts<br />
neuer Entwicklungen in der weltweiten<br />
<strong>Forschung</strong> auch nach der Wahl dabei<br />
bleiben?<br />
464<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
Sechs Fragen an die<br />
Chr<strong>ist</strong>lich-Demokratische Union/<br />
Chr<strong>ist</strong>lich-Soziale Union<br />
Deutschland braucht eine Föderalismusreform,<br />
die es handlungsfähiger macht,<br />
Machtverschränkungen entzerrt und<br />
gegenseitige Blockademöglichkeiten abbaut.<br />
Deshalb wollen wir den Anteil der<br />
zustimmungspflichtigen Gesetze im Bundesrat<br />
reduzieren und im Gegenzug die<br />
politischen Gestaltungsmöglichkeiten der<br />
Länder in ganzen Politikfeldern, wie z.B.<br />
der Bildung, stärken. Im Hochschulbereich<br />
müssen allerdings Zugang und Abschlüsse<br />
bundeseinheitlich geregelt und<br />
die Mobilität gewährle<strong>ist</strong>et sein.<br />
Mehr Qualität der Hochschulen braucht<br />
mehr Wettbewerb und Freiheit. Deshalb<br />
müssen sie aus staatlichen Dirigismus<br />
und Detailsteuerung befreit werden. Als<br />
erstes müssen sie ihre Studierenden selbst<br />
auswählen. Unternehmerische Organisationsformen,<br />
Rückzug der Min<strong>ist</strong>erialverwaltung<br />
aus der Fachaufsicht, Verfügung<br />
über Liegenschaften und Einnahmen sind<br />
weitere Maßnahmen, die schrittweise in<br />
den unionsgeführten Ländern umgesetzt<br />
werden. Notwendig <strong>ist</strong> auch eine wissenschaftsadäquate<br />
Reform des Dienst- und<br />
Tarifrechts.<br />
<strong>Das</strong> Stammzellimportgesetz ermöglicht es<br />
deutschen Forschern, unter Beachtung<br />
ethischer Grenzen mit vorhandenen embryonalen<br />
Stammzellenlinien zu arbeiten.<br />
Gleichzeitig verhindert es, daß von<br />
Deutschland Anreize zu neuem Embryonenverbrauch<br />
ausgehen. Derzeit sind <strong>kein</strong>e<br />
Änderungen an diesem Gesetz beabsichtigt.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />
Wir brauchen bei der Reform des Föderalismus<br />
einen neuen Anfang. Unser Ziel<br />
dabei: mehr Klarheit in der Verantwortung<br />
und mehr Klarheit in der Kooperation<br />
zwischen Bund und Ländern. Bildung,<br />
Hochschule, Wissenschaft werden<br />
die Zukunft unseres Landes maßgeblich<br />
mit entscheiden. Wir wissen: Bei den guten<br />
und erfolgreichen Programmen in Bildung<br />
und Hochschule arbeiten Bund und<br />
Länder zusammen.<br />
Ein modernes Hochschulrecht gewährle<strong>ist</strong>et<br />
Autonomie und schafft einen verläßlichen<br />
Rahmen für Hochschulzugang,<br />
Abschlüsse, Qualitätssicherung und Karrierewege.<br />
Für das Hochschulmanagement<br />
des 21. Jahrhunderts besteht die<br />
Aufgabe darin, eine Verschmelzung der<br />
wissenschaftlichen Aufgaben und der<br />
Managementorientierung anzustreben,<br />
und nicht das eine durch das andere zu<br />
ersetzen. Die Freiheit, die durch Abschaffung<br />
von Detailregelrungen im HRG geschaffen<br />
worden <strong>ist</strong>, sollen die Länder<br />
nicht mit Regelungen in ihren Landeshochschulgesetzen<br />
auffüllen.<br />
Es liegt in der Natur der Sache bei gesetzlichen<br />
Regelungen wissenschaftlicher<br />
Sachverhalte, daß diese immer wieder im<br />
Lichte neuer naturwissenschaftlicher Entwicklungen<br />
überprüft werden müssen.<br />
Die mit dem Stammzellgesetz eröffneten<br />
Möglichkeiten für die <strong>Forschung</strong> werden<br />
wahrgenommen. <strong>Das</strong> Stammzellgesetz sichert<br />
hohe ethische Standards und<br />
schafft sichere Bedingungen für die <strong>Forschung</strong>.
465<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
Parteien zur Bildungspolitik<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Wir wollen den Bildungsföderalismus<br />
und fordern bundeseinheitliche Bildungsstandards<br />
für alle Bildungsphasen. Der<br />
Bund muß an den Verfahren zur Festlegung<br />
und Überprüfung beteiligt sein. Er<br />
sollte klarer als bisher befugt sein, die<br />
Länder und die Bildungseinrichtungen<br />
selbst in ihren Reformbemühungen zu<br />
unterstützen. Dazu muß er eine Rahmenkompetenz<br />
und finanzielle Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
im Bildungsbereich behalten.<br />
Autonome Hochschulen unterliegen nach<br />
Auffassung von BÜNDNIS 90/DIE<br />
GRÜNEN den Anforderungen der offenen<br />
demokratischen Gesellschaft und der<br />
Verfassung. Die Autonomie hat daher<br />
Grenzen in den Anforderungen Ausbildungsle<strong>ist</strong>ung,<br />
demokratische Kontrolle<br />
und Transparenz der Entscheidungsverläufe.<br />
Wo die genannten Ziele diese Bedingungen<br />
erfüllen und zu Bürokratieabbau<br />
führen, unterstützen wir sie nachdrücklich.<br />
<strong>Das</strong> von einer breiten parlamentarischen<br />
Mehrheit beschlossene Gesetz erlaubt<br />
Grundlagenforschung mit embryonalen<br />
Stammzellen. Es gibt <strong>kein</strong>en Grund, es<br />
zu verändern. Schon allein wegen des hohen<br />
Krebsrisikos verbieten sich Experimente<br />
am Menschen, und zwar weltweit.<br />
Die adulte Stammzellforschung kann erste<br />
therapeutische Erfolge vorweisen und<br />
sollte stärker unterstützt werden.<br />
Freie Demokratische Partei<br />
Im Bereich <strong>Forschung</strong>sförderung und der<br />
Großprojekte im Hochschulbau wollen<br />
wir ein weiteres Zusammenwirken zwischen<br />
Bund und Ländern im Grundgesetz<br />
festschreiben. <strong>Das</strong> Hochschulrahmengesetz<br />
des Bundes wird abgespeckt<br />
werden. Allgemeinbildende Schulen sollen<br />
Länderkompetenz sein. Die berufliche<br />
Bildung bleibt in der Bundeskompetenz.<br />
Die Hochschulautonomie wollen<br />
wir grundgesetzlich verankern.<br />
Hochschulautonomie wird von der FDP<br />
umfassend verstanden. Alle von Ihnen<br />
aufgeführten Punkte gehören dazu. Darüber<br />
hinaus streben wir das Volleigentum<br />
an Grundstücken und Gebäuden für die<br />
Hochschulen an. Über die Dienstherrenfähigkeit<br />
hinaus setzen wir uns für einen<br />
eigenständigen Wissenschaftstarifvertrag<br />
mit den Hochschulen als Arbeitgebern<br />
ein.<br />
Die FDP möchte eine neue Dekade der<br />
<strong>Forschung</strong>, Gründung und Innovation<br />
einläuten. Dazu gehört aus unserer Sicht<br />
eine Revision der deutschen Stammzellgesetzgebung.<br />
Für uns steht die Ethik des<br />
Heilens im Vordergrund. Es geht hier sowohl<br />
um ökonomische Chancen, als auch<br />
um eine moralische Verpflichtung. Ohne<br />
eine Änderung der deutschen Stammzellgesetzgebung<br />
und des Embryonenschutzgesetzes<br />
wird eine Chance für unser Land<br />
und für viele Kranke vergeben. Wir werden<br />
deshalb eine nationale Biotechnologiestrategie<br />
vorlegen, die die Chancen der<br />
Grünen, Roten, Blauen und Weißen Biotechnologie<br />
umfassend und konsequent<br />
fördert und nutzt.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die Linke. PDS<br />
Wir setzen uns für die Rahmengesetzgebung<br />
im Hochschulbereich (Art. 75 GG),<br />
die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau<br />
(Art. 91a GG) und Bildungsplanung (Art.<br />
91b GG) ein. Ein Wegfall der Gemeinschaftsaufgabe<br />
Hochschulbau müßte zur<br />
Zweckbindung der Mittel bei den Ländern<br />
führen und die <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
müsste in einem neuen Art. 91b geregelt<br />
werden. Bei der Berufsausbildung gibt es<br />
<strong>kein</strong>en Änderungsbedarf.<br />
Die Dienstherrenfähigkeit <strong>ist</strong> grundsätzlich<br />
ebenso möglich wie die weitere Reduzierung<br />
der Fachaufsicht. Die Übertragung<br />
von Grundstücken in das Hochschuleigentum<br />
macht ein eigenständiges<br />
Liegenschaftsmanagement sinnvoll. Dies<br />
sollte, wo es geht, hochschulübergreifend<br />
sein. Die Organisationsfreiheit <strong>ist</strong> bereits<br />
weitgehend genug, hier setzen wir auf<br />
mehr Mitbestimmung.<br />
Wir halten eine Begrenzung aus ethischen<br />
Gründen für notwendig. Unabdingbar<br />
<strong>ist</strong> die Wahrung der Menschenwürde.<br />
<strong>Das</strong> Interesse der <strong>Forschung</strong> an<br />
embryonalen Stammzellen und der Zugriff<br />
auf die weibliche Reproduktionsfähigkeit<br />
dürfen nicht über die Menschenwürde<br />
und das Selbstbestimmungsrecht<br />
von Frauen gestellt werden.
466<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
ANDREAS DÖRNER<br />
Wahlkampf zwischen Medienfiktion<br />
und „Neuer Ehrlichkeit“<br />
Veränderungen in der politischen Kommunikation<br />
Schon wieder Wahlkampf! Die Bürger haben bei 16<br />
Landtagen zuzüglich kommunaler und europäischer Ebene<br />
neben dem üblichen Rhythmus der Bundestagswahlen wahrlich<br />
schon genügend Wahlanlässe. Nun wird es im September<br />
dieses Jahres zu einem erneuten bundesweiten Wahlgang<br />
kommen. Und das demokratische Ritual erfordert es, daß die<br />
Wahl durch einen Wahlkampf gerahmt wird.<br />
Die ausführliche Diskussion über die Ursachen der<br />
deutschen Misere hat deutlich gemacht, daß Wahlkämpfe in<br />
Politik, die erfolgreich sein will, muß heute<br />
Inszenierungserwartungen des fernsehgewohnten<br />
Publikums bedienen und dabei auch die emotionalen<br />
Bedürfnisse ernstnehmen. Bleibt da noch<br />
Raum für die politischen Realitäten, gar für bittere<br />
Wahrheiten?<br />
Andreas Dörner, Dr. rer. pol.,<br />
Univ.-Professor, Medienwissenschaft,<br />
Universität Marburg<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Foto: dpa/picture-alliance<br />
diesem Szenario <strong>kein</strong>e Lösung für die anstehenden Probleme<br />
darstellen, sondern selbst Teil eines Problems sind. Wo die<br />
Variation des Herberger-Theorems – „nach der Wahl <strong>ist</strong> vor<br />
der Wahl“ – zur lähmenden Realität wurde, weil politische<br />
Akteure bei der Umsetzung ihrer Vorhaben stets auf die nächste<br />
Landtagswahl schielten, schien eine Politik des langen<br />
Atems kaum noch machbar. <strong>Das</strong> Resultat war eine Art Mikado-Politik:<br />
Wer sich zuerst bewegt, hat schon verloren.<br />
Nun aber scheint manches in Bewegung geraten. Der<br />
Reformkurs der Regierungskoalition soll – wenn auch anders<br />
– fortgesetzt werden, und kaum jemand macht ein Hehl daraus,<br />
daß es dabei zu weiteren, für viele Bürger schmerzlichen<br />
Maßnahmen kommen wird. Die Union führt sogar einen vorauseilenden<br />
Machiavelli vor, indem sie die berühmten „Grausamkeiten“<br />
nicht nur an den Anfang ihrer Regentschaft setzt,<br />
wie es der florentinische Politikberater seinerzeit empfahl,<br />
sondern diese sogar schon vorab ankündigt, etwa in Form einer<br />
Mehrwertsteuererhöhung. Es scheint eine „neue Ehrlichkeit“<br />
in der politischen Kommunikation Raum zu greifen, eine<br />
Bereitschaft zumindest im Kreise der etablierten Parteien,<br />
den Wählern vergleichsweise ungeschminkt die Wahrheit zu<br />
sagen.<br />
Dieser Wandel der politischen Rhetorik verläuft indes<br />
nicht spannungsfrei. Die politischen Akteure kommunizieren<br />
nicht nach Belieben, nach gutem oder bösem Willen, wie<br />
noch Richard von Weizsäckers Polemik gegen die Machtversessenheit<br />
der Parteien zu Beginn der 80er Jahre moralisierend<br />
unterstellte. Solche simplen Schuldzuweisungen blenden<br />
aus, daß sich Rahmenbedingungen geändert haben. Und die
muß berücksichtigen, wer die zur politischen Gestaltung erforderliche<br />
Macht erwerben oder erhalten will.<br />
Es <strong>ist</strong> unübersehbar, daß sich die Wahlkämpfe hierzulande<br />
in den letzten 20 Jahren verändert haben. Damit <strong>ist</strong> weniger<br />
der vielbeschworene Trend zur Personalisierung gemeint.<br />
Der war schon bei Adenauer oder Brandt zu beobachten<br />
– wobei damals eine starke Persönlichkeit zum Verdichtungssymbol<br />
eines Programms avancierte, während heute der<br />
relative Mangel an inhaltlichen Unterschieden zur Inszenierung<br />
von Personen als Differenzmarkierung geradezu zwingt<br />
(„Er oder ich“). Gemeint <strong>ist</strong> statt dessen vor allem der Trend<br />
zur unterhaltenden Rahmung. Die Wahlkampfstäbe von Clinton<br />
und Blair machten zunächst vor, was die sozialdemokratische<br />
„Kampa“ dann 1998 aufgriff, indem sie den Kandidaten<br />
im Rahmen eines aufwendig produzierten Showevents in Szene<br />
setzte (die sog. „Krönungsmesse“ beim Parteitag in Leipzig)<br />
und später in der erfolgreichen Seifenoper „Gute Zeiten,<br />
schlechte Zeiten“ auftreten ließ, um beim jungen Publikum zu<br />
punkten. Mit dem Schaukampf des Fernsehduells kam 2002<br />
ein ebenfalls aus den USA entlehntes Moment der sportivunterhaltenden<br />
Inszenierung des Politischen hinzu, das sicher<br />
so schnell aus der deutschen Medienlandschaft nicht wieder<br />
verschwinden wird. Auftritte in Talkshows zählen schon seit<br />
längerem zum täglichen Geschäft von Spitzenpolitikern, nicht<br />
nur in Debattenshows wie „Sabine Chr<strong>ist</strong>iansen“ oder „Berlin<br />
Mitte“, sondern auch in den Personality-Shows von Kerner<br />
und Co. Dort wird neben Schauspielern und Schlagersternchen<br />
über Anekdoten aus dem eigenen Leben geplaudert.<br />
Unionskandidat Edmund Stoiber glaubte im Wahlkampf<br />
2002 zunächst noch auf professionelle Medienberatung<br />
verzichten zu können und erlitt prompt mit seinem legendären<br />
Stotterauftritt bei Chr<strong>ist</strong>iansen eine kommunikative<br />
Bauchlandung, die der eiligst angeheuerte Medienmacher Michael<br />
Spreng in den nächsten Monaten nur mühsam wettmachen<br />
konnte. Die aktuelle Kandidatin scheint daraus gelernt<br />
zu haben. Die lange Zeit spröde und verschlossen wirkende<br />
Medienakteurin beherrscht mittlerweile vergleichsweise souverän<br />
das Talk-Metier und hat auch ihr Äußeres den Erfordernissen<br />
der Fernsehgesellschaft angepaßt.<br />
Mit diesen Inszenierungen reagiert die professionelle<br />
Politik auf Veränderungen ihres Handlungskontextes. Wähler<br />
sind immer weniger treue Stammwähler, sondern kurzfr<strong>ist</strong>ig<br />
entscheidende Wechselwähler, die ähnlich umworben werden<br />
wollen wie die Kundschaft auf Konsummärkten. Und die<br />
Wahrnehmungsgewohnheiten des Publikums haben sich spätestens<br />
seit der Einführung des dualen Rundfunksystems so<br />
stark in Richtung Unterhaltung verschoben, daß sich unterhaltsam<br />
inszenieren muß, wer die Wähler – insbesondere die<br />
nicht stark politikinteressierten Wähler – überhaupt noch erreichen<br />
will. Anstelle der nüchternen Routine von Ausschüssen<br />
und Plenarsälen wird die griffige Pointe in der Talkshow<br />
und die starke Geste beim öffentlichen Event erwartet.<br />
Der Unterhaltungstrend setzt sich sogar noch weiter<br />
fort, weil nun die „große Politik“ auch im deutschen Fernsehen<br />
zum Gegenstand fiktionaler Inszenierungen geworden <strong>ist</strong>.<br />
Begann man zum Ende des letzten Jahrhunderts noch zaghaft,<br />
den Kanzler in einer mäßig erfolgreichen Situationskomödie<br />
auftreten zu lassen („Wie war ich, Doris“, RTL), ließen die Öffentlich-Rechtlichen<br />
den wichtigsten Politiker der Republik<br />
mittlerweile schon mehrfach abendfüllend thematisieren, so-<br />
467<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
wohl im Drama (etwa „Spiele der Macht“, ARD) als auch in<br />
der Komödie (etwa „Küß mich Kanzler“, ARD/Arte). <strong>Das</strong><br />
ZDF schließlich wagte in diesem Jahr mit dem nach amerikanischem<br />
Vorbild produzierten Zwölfteiler „Kanzleramt“ den<br />
nächsten Schritt: politische Unterhaltung in Serie.<br />
<strong>Das</strong> alles zeigt eine Fiktionalisierung des Politischen<br />
an, wie es sie zuvor hierzulande nicht gegeben hat. Wenn<br />
dann noch Ausschußsitzungen des Deutschen Bundestags live<br />
übertragen und von den Akteuren als Comedyformat inszeniert<br />
werden, wie es Außenmin<strong>ist</strong>er Fischer ebenfalls in diesem<br />
Jahr beim Visa-Untersuchungsausschuß gelang, dann<br />
wird Veränderung deutlich. Der Feel-Good-Modus der Unterhaltung<br />
färbt die Politik ein und prägt die Wahrnehmungen<br />
des Publikums.<br />
„Feel-Good-Stimmung“ und Ehrlichkeit?<br />
Was folgt daraus? Heißt das nun, daß die politische<br />
Realität im Glanz der Medienfiktionen verdampft; daß die<br />
Als-ob-Welten der Unterhaltung sich vom Alltag des politischen<br />
Geschäfts völlig ablösen; daß schließlich Wahrheit oder<br />
zumindest Wahrhaftigkeit in dieser Welt des Feel-Good <strong>kein</strong>en<br />
Raum mehr haben? Die Antwort lautet: nein. Unterhaltende<br />
Inszenierungen sind <strong>kein</strong> Schönwetterphänomen der<br />
Spaßgesellschaft, und Feel-Good-Stimmung kann mit Ehrlichkeit<br />
durchaus einher gehen. Dies wurde ansatzweise deutlich<br />
beim Wahlkampf der Jahrhundertflut, als eine Woge der<br />
Solidarität und Hilfsbereitschaft durch Deutschland lief und<br />
die Menschen, fast überrascht durch dieses eher ungewohnte<br />
Gefühl, das Wohlfühlen und die Handlungsbereitschaft<br />
durchaus miteinander zu verbinden wußten – eine gute Stimmung,<br />
die Schröder geschickt zu nutzen wußte.<br />
Starke Rhetorik und starke Gefühle können verbunden<br />
sein mit einer ungeschönten Sicht der Situation. Nur so<br />
läßt sich in letzter Konsequenz eine nachhaltige Aufbruchstimmung<br />
erzielen. Es herrscht <strong>kein</strong> Zwang zum Euphemismus:<br />
Weniger Geld darf auch weniger Geld genannt werden,<br />
wenn den Bürgern klar <strong>ist</strong>, wozu die Maßnahme dient.<br />
Erfolgreiche Politik muß demnach einerseits gewisse Inszenierungserwartungen<br />
des mediensozialisierten Publikums bedienen<br />
und dabei insbesondere auch die emotionalen Bedürfnisse<br />
ernst nehmen. Sie darf die Lage andererseits jedoch<br />
nicht beschönigen, denn dies kauft die Wählerschaft ihren politischen<br />
Repräsentanten nicht mehr ab. Wenn diese Kombination<br />
gelingt, dann wird auch für popul<strong>ist</strong>ische Scheinwelten,<br />
seien sie von links oder von rechts lanciert, kaum eine<br />
Erfolgschance bleiben. ❏<br />
Vom Autor sind im Suhrkamp-Verlag zum Thema die Bücher: Politainment.<br />
Politik in der medialen Erlebnisgesellschaft, 2001, sowie<br />
Wahl-Kämpfe. Betrachtungen über ein demokratisches Ritual. Hg.<br />
mit Ludgera Vogt, 2002, erschienen.<br />
Anschrift des Autors<br />
Philipps-Universität, FB 09,<br />
Wilhelm-Röpke-Straße 6A<br />
35032 Marburg<br />
E-Mail: doerner@staff.uni-marburg.de
468<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
RÜDIGER VOM BRUCH<br />
Mit der Fackel der Erkenntnis voran<br />
oder Angeführte des Zeitge<strong>ist</strong>es?<br />
Politische Professoren in Deutschland seit 1800<br />
Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ (gehalten 1807/1808) in h<strong>ist</strong>orisierend-pathetischer Darstellung von Arthur Kampf (1864-1950) aus<br />
dem Jahr 1913/14 Foto: picture-alliance/akg-images<br />
Anwälte und Ärzte, Controller und <strong>Lehre</strong>r werden<br />
nach der Effizienz ihres professionellen Wissens beurteilt,<br />
nicht nach ihren politischen Überzeugungen. Gilt anderes für<br />
jene, welche diese Experten ausbilden? Deutsche Hochschullehrer<br />
sind Wähler wie andere Berufsgruppen auch, doch als<br />
Professoren und Politik – das verwe<strong>ist</strong><br />
nicht nur auf die Arbeitsteilung zwischen wissenschaftlicher<br />
Kenntnis und Entscheidung, sondern<br />
auf eine deutsche Eigenart: <strong>Das</strong> politische Professorentum.<br />
Wie <strong>ist</strong> es entstanden?<br />
Rüdiger vom Bruch, Dr. phil.,<br />
Univ.-Professor, Wissenschaftsgeschichte,<br />
Humboldt-Universität<br />
zu Berlin<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Experten der Experten zugleich nachgefragte Sachverständige.<br />
In der Arena politischer Willensbildung und Entscheidungen<br />
wird wissenschaftliche Analyse zur Legitimation von<br />
Wertentscheidungen eingefordert. <strong>Das</strong> zielt auf wissenschaftliche<br />
Politikberatung: diese hat es immer schon gegeben,<br />
spielt aber in unserer jungen Wissensgesellschaft eine konstitutive<br />
Rolle. Der Durchbruch setzte in den 1960er Jahren ein,<br />
in einer Konjunktur wissenschaftsgesteuerter Planungseuphorie<br />
und Zukunftsentwürfe auf allen politischen Handlungsebenen,<br />
und durchaus unabhängig von „1968“. 1970 etwa waren<br />
allein auf Bundesebene knapp 6000 Sachverständige in<br />
264 Gremien tätig.<br />
Waren damit die deutschen Professoren in der Politik<br />
angekommen? Ein etwa hundertjähriger Weg hatte hierhin geführt,<br />
vom Kaiserreich bis in die Nach-Adenauer-Zeit, gekennzeichnet<br />
durch zunehmend verdichtete Wechselwirkungen<br />
zwischen professionell verfestigten Fachdisziplinen und<br />
komplexen modernen Gesellschaften mit einem weit verästelten<br />
Regelungs- und Steuerungsbedarf. Kaum zufällig waren im<br />
Kern bereits im späten Kaiserreich, in einer ausdifferenzierten<br />
Industriegesellschaft also, jene Gutachterszenarien ausgeformt,<br />
welche in neuartiger Massierung den politischen Betrieb seit<br />
einem knappen halben Jahrhundert charakterisieren. Doch<br />
dieses System beruht auf funktionaler Arbeitsteilung, und je<br />
mehr wissenschaftliche Beratungsgemien eingesetzt werden,<br />
desto leichter lassen sich ihre Ergebnisse gegeneinander ausspielen,<br />
gar durch Gleich-Gültigkeit entwerten.
Deutsche Professoren und Politik, das verwe<strong>ist</strong> indes<br />
nicht nur auf Arbeitsteilung zwischen Expertise und Entscheidung,<br />
vielmehr, blicken wir auf die beiden letzten Jahrhunderte<br />
zurück, auf ein sog. politisches Professorentum, eine<br />
deutsche Eigenart. Politisch profilierte Hochschullehrer gab<br />
es auch anderswo, nicht selten in politischen Führungspositionen,<br />
aber kaum als eigene Kategorie. Unabhängiges Urteilen<br />
kennzeichnet den Intellektuellen, den kritisch ins Zeitgespräch<br />
sich einmischenden Literaten und Freige<strong>ist</strong>, darunter<br />
gelegentlich Hochschullehrer. Für öffentliche Meinungsführerschaft<br />
schien dieser Begriff in Deutschland weniger zu taugen;<br />
hier sprach man von politischen Professoren und meinte<br />
damit beamtete Intelligenz, was Grenzen kritischer Infragestellung<br />
impliziert. Bei solchem Kontrast <strong>ist</strong> Vorsicht geboten.<br />
Auch die Deutschen hatten ihre Intellektuellen gemäß etwa<br />
französischem Verständnis, hatten den Berliner Alth<strong>ist</strong>oriker<br />
Theodor Mommsen, der im sog. Berliner Antisemitismusstreit<br />
1880, lange vor dem J’accuse von Emile Zola in der Dreyfus-<br />
Affäre, mit scharfer Klinge den Satz „Die Juden sind unser<br />
Unglück“ seines neuh<strong>ist</strong>orischen Ortskollegen Heinrich von<br />
Treitschke parierte, hatten den Berliner Mediziner und gleichfalls<br />
altliberalen Rudolf Virchow, dessen Parlamentsreden einen<br />
Otto von Bismarck vorführten. Es braucht wohl einen<br />
anderen Zugang, um politisches Professorentum in Deutschland<br />
zu verstehen.<br />
In der Regel setzt man diesen Typus zunächst bei jenen<br />
im politisch-gesellschaftlichen Diskurs einflußreichen Jur<strong>ist</strong>en,<br />
Staatswissenschaftlern und H<strong>ist</strong>orikern an, welche in der Frankfurter<br />
Paulskirche 1848 ein breites Spektrum von entschiedenen<br />
Demokraten bis zu gemäßigten Reformern im Rahmen eines<br />
monarchischen Konstitutionalismus repräsentierten und großenteils<br />
schon in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten in<br />
Handbüchern und Publiz<strong>ist</strong>ik für eine elastische Modernisierung<br />
der bestehenden Verhältnisse im Übergang von ständischer<br />
Repräsentation zu liberalen Wirtschafts-, Sozial- und Staatsverfassungen<br />
warben oder wie die Göttinger Sieben 1837 gegen<br />
den Bruch einen kürzlich verabschiedeten Staatsgrundgesetzes<br />
durch einen neuen Monarchen protestierten.<br />
Doch die Linie reicht weiter zurück bis zu Beginn des<br />
Jahrhunderts, bis zu den Philosophen Fichte und Schleiermacher.<br />
In kritischer Verarbeitung von Spätaufklärung und liberalen<br />
Maximen, in Auseinandersetzung mit Französischer Revolution<br />
und napoleonischer Herrschaft leiteten sie aus dem<br />
Pathos ideal<strong>ist</strong>ischer Allgemeinheitsbegriffe nationalgesellschaftliche<br />
Entwürfe in unterschiedlicher Konkretion ab.<br />
Fichtes Reden an die deutsche Nation von 1808 stehen <strong>kein</strong>eswegs<br />
isoliert, der Grundton einer deutschen Nationalerziehung<br />
durch fortschreitende Bildungsprozesse, gestützt auf<br />
die Wahrheitsinstanz Wissenschaft, durchzieht das Schrifttum<br />
der frühen Jahrzehnte. Bildung und Wissenschaft sind untrennbar<br />
miteinander verknüpft, aus ihnen erwachsen ethisch<br />
normierte Handlungsmilieus, idealiter zunächst in der Universität<br />
selbst. Darum kommt in der Frühphase in allen Reformentwürfen<br />
einem neuartigen Typus von Studierenden,<br />
der aus wissenschaftlicher Anstrengung heraus sich zu künftigen<br />
Staatsbürgerberufen befähigt, so zentrale Bedeutung zu.<br />
Die frühen politischen Professoren sind ohne die Studenten<br />
als einem zur Tat bereiten Sauerteig nicht zu denken, erst seit<br />
den 1820er Jahren tritt das auseinander. Studentische Sozialisation<br />
trennt sich, wie schon vor 1800, aber unter neuen<br />
Vorzeichen, erneut vom Hörsaal, die Professoren suchen unmittelbar<br />
in die Gesellschaft hinein zu wirken.<br />
469<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Anzeige<br />
Gleichzeitig verbreitert sich eine auf Wissenschaft gegründete<br />
und durch Gelehrte vorangetriebene Bewegung kulturnationaler<br />
Identifizierung in liberaler Gesinnung. Im Gewand<br />
des <strong>Forschung</strong>simperativs nähern sich die deutschen<br />
Universitäten als nunmehr unbestrittene Zentren methodisch<br />
kontrollierten Erkenntnisfortschritts einander an, Professoren<br />
und Studenten wandern von Ort zu Ort, mit ihnen nationale<br />
Erwartungen und politische Konzepte. 1822 gründet der Jenenser<br />
liberaldemokratische Naturphilosoph Lorenz Oken<br />
die Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, deren Tagungen<br />
den deutschsprachigen Kulturraum durchmessen und<br />
Einheitsbewußtsein ebenso wie Spezialisierung einer zur Naturwissenschaft<br />
sich wandelnden Naturforschung befördern.<br />
Nation und Wissenschaft verschw<strong>ist</strong>ern in vielfältigen weiteren<br />
Konstellationen, in großen Editionsunternehmen, vielfach<br />
unter dem Dach der nun von Universitätsprofessoren dominierten<br />
Wissenschaftsakademien, in den German<strong>ist</strong>entagen<br />
von Philologen und Jur<strong>ist</strong>en, in staatswissenschaftlichen<br />
Handbüchern, in den streng fachwissenschaftlich ausgetragenen<br />
Kontroversen von H<strong>ist</strong>orikern etwa zur Italienpolitik der<br />
mittelalterlichen Kaiser, von der Öffentlichkeit zu Recht als<br />
Streit um die Legitimation einer künftigen klein- oder großdeutschen<br />
Lösung interpretiert. Verbeamtete Intelligenz, gewiß,<br />
und selten revolutionär. Doch gestützt auf eine einzigartige<br />
und eben in den Universitäten konzentrierte Reputation<br />
von Wissenschaft mit nationaler Selbstzuweisung beanspruchten<br />
und erhielten Professoren Gehör in den öffentlichen<br />
Auseinandersetzungen, nicht als Experten neben der<br />
Politik, sondern als einzig anerkannte Elite in den Schicksalsfragen<br />
der Nation.
Im Kaiserreich 1871-1918 veränderte sich die Situation.<br />
An die Stelle einer Einigung von Staaten trat nun die innere<br />
Integration einer zudem konfessions- und regionalpolitisch<br />
zerklüfteten Klassengesellschaft. Vornehmlich Nationalökonomen<br />
als wissenschaftliche Bannerträger einer gesellschaftlich<br />
tief gestaffelten bürgerlichen Sozialreform suchten<br />
revolutionärem Umsturz durch sozialregulative Maßnahmen<br />
entgegenzuwirken, gestützt auf sozialstat<strong>ist</strong>ische Erhebungen,<br />
motiviert durch Kategorien wie Partizipation und ausgleichende<br />
Gerechtigkeit, zugleich verfemt von den herrschenden<br />
Schichten als Kathedersozial<strong>ist</strong>en. Noch besaß man Gehör in<br />
einer bildungsbürgerlich dominierten öffentlichen Meinung,<br />
noch konnte man sich auf Rückhalt in einer von den „Kathedersozial<strong>ist</strong>en“<br />
ausgebildeten Min<strong>ist</strong>erialbürokratie in einem<br />
monarchisch-konstitutionellen, nicht parlamentarischen<br />
System verlassen. Aber eben dieser Glaube an eine überparteilich-ausgleichende<br />
Bürokratie war die Lebenslüge des<br />
Obrigkeitsstaates, wie Gustav Radbruch später schrieb. Nicht<br />
minder die damit korrespondierende Überzeugung wissenschaftlich<br />
begründbarer Werturteile, welche Max Weber dann<br />
schneidend zurückwies. Mit Blick auf innenpolitische Kontroversen<br />
der 1890er Jahre hatte der Philosoph Friedrich<br />
Paulsen die Universitäten noch als „öffentliches Gewissen der<br />
Nation, in Absicht auf gut und böse in der Politik“ bezeichnet.<br />
<strong>Das</strong> war ein Schwanengesang. Professionelle Wissenschaft<br />
und professionelle Politik hatten sich längst voneinander<br />
gelöst, Gutachten traten neben Entscheidungen. In politi-<br />
Herr Händler, Sie sagen, die Deutschen sollen<br />
versuchen, „Ge<strong>ist</strong> zu produzieren, Intelligenz<br />
jeglicher Art. Egal, ob das Sinologie <strong>ist</strong> oder<br />
Halbleitertechnik oder irgend etwas“. Wie kann<br />
man Ge<strong>ist</strong> produzieren?<br />
Zunächst gilt es zu verhindern, daß Ge<strong>ist</strong> systematisch<br />
vernichtet wird. An den Universitäten<br />
geschieht das durch die Gesamtheit aller Vorschriften,<br />
die ihnen von außen auferlegt werden.<br />
Ein anderes Beispiel: Im öffentlich-rechtlichen<br />
Fernsehen kommen Wissenschaft und Kultur so<br />
gut wie nicht mehr vor. Obwohl Gebührenzwang<br />
herrscht, wird die Zuschauerquote zum alleini-<br />
gen Maßstab gemacht. Was unterscheidet die öffentlichrechtlichen<br />
noch von den privaten Fernsehsendern? Zu einer<br />
Autorenlesung kommen zwanzig bis zweihundert Leute.<br />
Dazu muß die Resonanz einer Literatursendung in Relation<br />
gesetzt werden, nicht zu Thomas Gottschalk.<br />
Wie <strong>ist</strong> uns der Ge<strong>ist</strong> abhanden gekommen und wo liegen<br />
die Anfänge des Verlustes?<br />
<strong>Das</strong> Dritte Reich hatte sich zum Ziel gesetzt, das deutsche<br />
Ge<strong>ist</strong>esleben zu planieren. Es hat sein Ziel erreicht, wir<br />
müssen uns immer noch davon erholen.<br />
Müssen wir erst die wirtschaftliche Krise bewältigen, um<br />
dann die „tieferliegende kulturelle Krise“ in den Griff zu<br />
bekommen? Oder eher umgekehrt?<br />
470<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
schem Wirkungswillen standen Professoren schon im Verbändestaat<br />
des Kaiserreichs, nicht erst in der Weimarer Parteiendemokratie<br />
nur noch in, nicht mehr vor der Front, wie<br />
der H<strong>ist</strong>oriker Friedrich Meinecke formulierte. Aus politischen<br />
Professoren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,<br />
aus Gelehrtenpolitikern in der zweiten wurden politisierende<br />
Professoren, der alten Ordnung als Geheimräte und Exzellenzen<br />
verbunden.<br />
Doch in Selbstwahrnehmung und öffentlicher Zuschreibung<br />
wirkten überkommene Muster nach, wonach wissenschaftliche<br />
Exzellenz, woran es um 1900 in allen Fachgebieten<br />
nicht mangelte, zu kulturnationaler Führung und politischer<br />
Wegweisung befähige. Um so schärfer brach ein<br />
Kontrast zwischen Fachexpertentum und staatsbürgerlicher<br />
Verantwortung dann im mehrheitlich antidemokratischen<br />
Denken von Professoren in der Weimarer Republik und in einer<br />
willfährigen Wissenschaft während der NS-Zeit auf.<br />
Zeugt nicht noch eine von „1968“ stimulierte Wissenschaftskultur<br />
mit gleichsam umgekehrten Vorzeichen für eine Beharrungskraft<br />
deutscher Traditionen politischer Mission durch<br />
normativ aufgeladene wissenschaftliche Systembildung? Insgesamt<br />
aber hat sich Webers Trennung zwischen Wissenschaft<br />
als Beruf und Politik als Beruf durchgesetzt. ❏<br />
Anschrift des Autors<br />
Drakestr. 51a, 12205 Berlin<br />
„Kultur nur noch als Dekoration“<br />
Über ge<strong>ist</strong>tötende Vorschriften und alles entscheidende Zuschauerquoten:<br />
Fragen an den Schriftsteller und Unternehmer Ernst-Wilhelm Händler<br />
© Ekko von Schwichow<br />
Dr. Ernst-Wilhelm Händler,<br />
Regensburg<br />
Ohne Ge<strong>ist</strong> und Intelligenz können die wirtschaftlichen<br />
Probleme nicht bewältigt werden.<br />
Ist eine Wende zum Ge<strong>ist</strong> bei dem derzeitigen<br />
parteiübergreifenden Utilitarismus und Pragmatismus<br />
der Politiker überhaupt real<strong>ist</strong>isch?<br />
Bei der jetzigen Regierung kommt Kultur nur<br />
als Dekoration vor, bei der jetzigen Opposition<br />
überhaupt nicht.<br />
Ursprünglich repräsentierte das Akademische<br />
eine – im besten Sinne – ge<strong>ist</strong>ige Welt. Was <strong>ist</strong><br />
heute davon noch in den Universitäten übrig?<br />
Die Universitäten haben <strong>kein</strong>e Identität. Sie<br />
müssen sich vollständig und in jeder Hinsicht selbst verwalten,<br />
nur so können sie sich eine Identität konstruieren.<br />
Der Professor wie der Student müßten stolz auf ihre Uni<br />
sein wie der Bayern-Anhänger nach dem Double.<br />
Um kreativ zu sein, benötigt man Zeit und Muße. Dies<br />
steht aber im Widerspruch zur Gegenwart. Was kann der<br />
einzelne, was die Gesellschaft und die Politiker tun, um<br />
dies wieder zu ermöglichen?<br />
Goethe war Finanz- und Infrastrukturmin<strong>ist</strong>er von Sachsen-Weimar,<br />
Einstein Angestellter am Eidgenössischen Patentamt.<br />
Zu viel Muße schadet der Kreativität. ❏<br />
Zuletzt veröffentlichte Ernst-Wilhelm Händler den Roman „Wenn wir sterben“<br />
(2002). Voraussichtlich im Oktober 2005 erscheint der erste Sammelband<br />
über das Werk Ernst-Wilhelm Händlers.
Preis des Deutschen Hochschulverbandes<br />
„Hochschullehrer/in<br />
des Jahres“<br />
Name des Preises<br />
Art des Preises<br />
Auszeichnungskriterium<br />
Preissumme<br />
Wer kann<br />
vorgeschlagen werden?<br />
Vorschlagsfr<strong>ist</strong>en<br />
Unterlagen<br />
Auswahl der<br />
Pre<strong>ist</strong>räger<br />
Ansprechpartner und<br />
weitere Information<br />
„Hochschullehrer/in des Jahres“.<br />
Jährlich verliehener persönlicher Preis.<br />
Der Deutsche Hochschulverband zeichnet diejenige Hochschullehrerin oder denjenigen<br />
Hochschullehrer aus, der durch außergewöhnliches Engagement in herausragender<br />
Weise das Ansehen seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert<br />
hat. Es besteht <strong>kein</strong>e Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen <strong>ist</strong>.<br />
Ein Preis à 2.500,- Euro. Die Preissumme wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />
Jede Professorin und jeder Professor, der korporationsrechtlich einer deutschen<br />
Hochschule angehört, sowie deutsche Professoren im Ausland. Es kann eine Einzelperson<br />
oder eine Gruppe von Hochschullehrern vorgeschlagen werden. Die wissenschaftliche<br />
Fachrichtung <strong>ist</strong> unerheblich. Ohne Belang <strong>ist</strong> ebenfalls, ob der/die Vorgeschlagene<br />
sich im aktiven Dienst oder im Ruhestand befindet. Selbstbewerbungen<br />
sind möglich. Der Rechtsweg <strong>ist</strong> ausgeschlossen. Mitglieder des Präsidiums des Deutschen<br />
Hochschulverbandes können nicht vorgeschlagen werden.<br />
Die Fr<strong>ist</strong> zum Vorschlag endet am 31. Dezember eines Jahres für die Preisverleihung<br />
des Folgejahres.<br />
Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des/der Vorgeschlagenen,<br />
die Hochschule, der er/sie angehört, eine Begründung des Vorschlags,<br />
die das Verdienst des Vorgeschlagenen skizziert, sowie ggf. aussagefähige<br />
Unterlagen über die Le<strong>ist</strong>ung des/der Vorgeschlagenen. Die Unterlagen sind an die<br />
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes zu richten: Deutscher Hochschulverband,<br />
„Hochschullehrer/in des Jahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.<br />
Die Pre<strong>ist</strong>rägerin/den Pre<strong>ist</strong>räger wählt das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes<br />
aus. Die Jury kann auch eine nicht vorgeschlagene Hochschullehrerin/<br />
einen nicht vorgeschlagenen Hochschullehrer prämieren.<br />
Deutscher Hochschulverband<br />
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Dr. Kr<strong>ist</strong>ijan Domiter<br />
Rheinallee 18<br />
53173 Bonn<br />
Telefon: 0228-90266-15<br />
E-Mail: presse@hochschulverband.de<br />
Anzeige<br />
Deutscher<br />
Hochschul•<br />
Verband
472<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
SIEGFRIED SCHUMANN / HARALD SCHOEN<br />
Politischer Klimawandel und<br />
Persönlichkeitseigenschaften<br />
Eine aktuelle Studie<br />
Die Veränderung von Persönlichkeitseigenschaften<br />
hat Auswirkungen auf die jeweilige<br />
politische Einstellung. Ergebnisse einer aktuellen<br />
Untersuchung.<br />
Harald Schoen, Dr. rer. pol., Politikwissenschaft,<br />
Universität Mainz<br />
Foto: mauritius-images<br />
Siegfried Schumann, Dr. rer. pol.,<br />
Privatdozent, Politikwissenschaft,<br />
Universität Mainz<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Bereits seit längerem werden die Zusammenhänge<br />
zwischen Persönlichkeitseigenschaften und politischen Haltungen<br />
wissenschaftlich untersucht. Dabei stellte sich heraus,<br />
daß Persönlichkeitseigenschaften mit Parteisympathien und<br />
dem Wählerverhalten zusammenhängen. So zeichnen sich<br />
beispielsweise die Anhänger der Grünen (als Gruppe) durch<br />
überdurchschnittlich große „Offenheit für Erfahrung“ aus,<br />
während bei Anhängern extrem rechter Parteien wie der Republikaner,<br />
der DVU oder der NPD „Offenheit für Erfahrung“<br />
und auch (soziale) Verträglichkeit unterdurchschnittlich<br />
ausgeprägt sind. Dabei führt die mehr oder weniger starke<br />
Ausprägung bestimmter Persönlichkeitseigenschaften nicht direkt<br />
und unmittelbar zur Bevorzugung oder Ablehnung bestimmter<br />
Parteien. Vielmehr <strong>ist</strong> anzunehmen, daß Persönlichkeitseigenschaften<br />
Faktoren beeinflussen, die ihrerseits auf<br />
das Wahlverhalten wirken.<br />
Ein interdisziplinäres, von der Fritz Thyssen Stiftung<br />
gefördertes <strong>Forschung</strong>sprojekt an der Johannes Gutenberg-<br />
Universität in Mainz, an dem Wissenschaftler aus mehreren<br />
Universitäten beteiligt sind, treibt die <strong>Forschung</strong> auf diesem<br />
Gebiet voran. Es befaßt sich mit der Frage, inwieweit Persönlichkeitseigenschaften<br />
auch in anderen Bereichen als der<br />
Wählerforschung sinnvoll in die bisherigen theoretischen Erklärungsmodelle<br />
integriert werden können und ob entsprechende<br />
Zusammenhänge auch empirisch nachweisbar sind.<br />
Als wesentliche Grundlage dient dabei der in der Persönlichkeitspsychologie<br />
bewährte sog. „Big Five-Ansatz“.<br />
Die Untersuchungsergebnisse werfen ein neues Licht<br />
auf die Diskussion über den Wertewandel, die seit über dreißig<br />
Jahren intensiv geführt wird. Bei allen Differenzen über<br />
konzeptionelle Fragen herrscht in der <strong>Forschung</strong> Konsens,<br />
daß ein Wandel stattgefunden hat, und zwar im weitesten<br />
Sinne weg von „Pflicht- und Akzeptanzwerten“ und hin zu<br />
„Selbstentfaltungswerten“. Bis hierher sind die Fakten altbekannt.<br />
Neu <strong>ist</strong> der empirische Nachweis in der genannten<br />
Studie, daß Wertorientierungen generell sehr eng mit Persönlichkeitseigenschaften<br />
zusammenhängen. Demonstriert sei<br />
dies an den Beziehungen für die drei Wertedimensionen<br />
„Pflicht und Konvention“, „Hedonismus und Materialismus“<br />
sowie „Kreativität und Engagement“. Betrachtet man deren<br />
Zusammenhänge mit den sogenannten Big Five-Persönlichkeitseigenschaften<br />
„Offenheit für Erfahrung“, „Gewissenhaftigkeit“<br />
(bezogen auf die Planung, Organisation und Durchführung<br />
von Aufgaben im weitesten Sinne), (soziale) „Verträglichkeit“,<br />
„Extraversion“ und „Neurotizismus“, so ergeben<br />
sich in elf von fünfzehn theoretisch möglichen Fällen signifikante<br />
und teils sehr starke Korrelationen.<br />
Besonders starke Zusammenhänge zeigen sich für<br />
zwei der drei Wertedimensionen: „Pflicht und Konvention“<br />
und „Kreativität und Engagement“. Erstere, welche nach der
Argumentation in der Wertewandeldiskussion während der<br />
letzten Jahrzehnte an Bedeutung verloren hat, hängt sehr<br />
stark mit der Persönlichkeitseigenschaft „Gewissenhaftigkeit“<br />
zusammen. Die zweite Wertedimension – „Kreativität und<br />
Engagement“, welcher in der genannten Diskussion zunehmende<br />
Bedeutung zugeschrieben wird, hängt deutlich mit<br />
„Offenheit für Erfahrung“ sowie mit „Extraversion“ zusammen.<br />
Nimmt man an, daß die Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften<br />
(da teilweise sogar vererbt!) „tiefer liegende“<br />
Merkmale seien als Werte, so liegt es nahe, die empirisch<br />
gefundenen Zusammenhänge kausal zu interpretieren. Bestimmte<br />
Persönlichkeitseigenschaften führen dann zur Ausprägung<br />
ihnen entsprechender Wertorientierungen, das heißt,<br />
sie erhöhen die Bereitschaft und damit die Wahrscheinlichkeit<br />
zur Annahme solcher Wertorientierungen. Soweit das zutrifft,<br />
geben die vorliegenden <strong>Forschung</strong>sergebnisse Anlaß zu<br />
der Vermutung, die skizzierten Wertewandelstendenzen seien<br />
wenigstens zum Teil auf Veränderungen im Persönlichkeitsbereich<br />
zurückzuführen. In diesem Falle wären „Offenheit für<br />
Erfahrung“ und „Extraversion“ in der Gesamtbevölkerung auf<br />
dem Vormarsch, während sich „Gewissenhaftigkeit“ auf dem<br />
Rückzug befände. Hinter dem Wertewandel könnte also ein<br />
Persönlichkeitswandel stehen.<br />
Ein Wandel im Persönlichkeitsbereich hätte erhebliche<br />
Konsequenzen für die generelle Haltung der Bürger zur Politik.<br />
<strong>Das</strong> individuelle Interesse an Politik hängt mit „Offenheit<br />
für Erfahrung“ sowie – schwächer – mit „Extraversion“ zusammen.<br />
Deshalb sollte das politische Interesse in den letzten<br />
Jahrzehnten zugenommen haben. <strong>Das</strong> Gefühl, es sei die<br />
Pflicht eines guten Staatsbürgers, an Wahlen teilzunehmen,<br />
hängt eng mit „Gewissenhaftigkeit“ zusammen. Daher sollte<br />
das Wahlpflichtgefühl in den letzten Jahrzehnten nachgelassen<br />
haben, was empirisch zuzutreffen scheint. Ebenso sollte<br />
die Wahlbeteiligung zurückgegangen sein und von Wahl zu<br />
Wahl stärker schwanken. Auch diese Tendenzen lassen sich<br />
empirisch beobachten.<br />
Der vermutete Persönlichkeitswandel läßt tagespolitische<br />
Auseinandersetzungen nicht unberührt. Denn Einstellungen<br />
zu konkreten politischen Streitfragen hängen mit Persönlichkeitseigenschaften<br />
zusammen. Je offener für Erfahrung<br />
und extravertierter eine Person <strong>ist</strong>, umso aufgeschlossener<br />
steht sie dem Ausländerzuzug, Ehen von Homosexuellen, der<br />
Europäischen Einigung sowie der Einführung des Euro<br />
gegenüber. Eine langfr<strong>ist</strong>ige Zunahme der Bedeutung von<br />
„Offenheit für Erfahrung“ und „Extraversion“ dürfte daher zu<br />
einer liberaleren Haltung der deutschen Öffentlichkeit gegenüber<br />
Minderheiten beitragen. Vor diesem Hintergrund kann<br />
es nicht erstaunen, daß Persönlichkeitseigenschaften deutlich<br />
mit Sympathien für politische Parteien zusammenhängen. Die<br />
Sympathie für die Grünen wird begünstigt von „Offenheit für<br />
Erfahrung“, die – wie oben gezeigt – im Trend an Bedeutung<br />
gewinnt, und sie korreliert zusätzlich negativ mit „Gewissenhaftigkeit“,<br />
welche an Bedeutung verliert; gerade umgekehrte<br />
Zusammenhänge finden sich für die Unionsparteien. Der vermutete<br />
Wandel im Persönlichkeitsbereich scheint also dazu<br />
beizutragen, daß sich das politische Klima für gesellschaftliche<br />
Liberalisierungen und Parteien verbessert, die sich dafür<br />
einsetzen. In der Parteienlandschaft dürften davon bisher vor<br />
allem die Grünen profitiert haben, doch muß das nicht so<br />
bleiben: Bei einem Wechsel von Parteipositionen und –images<br />
scheint es nicht ausgeschlossen, daß auch andere Parteien<br />
und Politiker davon profitieren können.<br />
473<br />
Bundestagswahl<br />
2005<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Insgesamt sprechen die vorgestellten <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
dafür, daß Persönlichkeitseigenschaften Wertorientierungen,<br />
politische Einstellungen und Verhaltensweisen direkt<br />
oder indirekt beeinflussen. Zugleich deuten Indizien auf<br />
eine Verschiebung in der Häufigkeit von Persönlichkeitsmerkmalen<br />
hin: Zumindest in der Bundesrepublik scheinen<br />
die Bürger langfr<strong>ist</strong>ig in steigendem Maße die Persönlichkeitseigenschaft<br />
„Offenheit für Erfahrung“ (sowie „Extraversion“)<br />
und in abnehmendem Maße „Gewissenhaftigkeit“ aufzuweisen.<br />
Diese Veränderungen im Persönlichkeitsbereich<br />
scheinen neben anderen Faktoren zu einem deutlichen Wandel<br />
des politischen Klimas in der Bundesrepublik beigetragen<br />
zu haben. Es lohnt sich also, Persönlichkeitseigenschaften<br />
nicht außer Acht zu lassen, wenn man politische Fragen<br />
untersucht. ❏<br />
Die <strong>Forschung</strong>sergebnisse sind in dem Band Siegfried Schumann/Harald<br />
Schoen (Hrsg.): Persönlichkeit: Eine vergessene<br />
Größe der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden (VS Verlag<br />
für Sozialwissenschaften) 2005 zusammengestellt.<br />
Anschrift der Autoren<br />
Johannes Gutenberg-Universität<br />
Institut für Politikwissenschaft<br />
55099 Mainz<br />
Anzeige
474<br />
Pro & Contra<br />
Geht die Programmförderung, und damit auch die Exzellenz<br />
Pro<br />
<strong>Das</strong> höchste Ziel einer jeden <strong>Forschung</strong>sförderung muß<br />
neben der Qualität die Nachhaltigkeit der geförderten<br />
<strong>Forschung</strong>sle<strong>ist</strong>ung sein. <strong>Das</strong> gilt sicher sowohl für die Förderungsstrategie<br />
der DFG im Normalverfahren als auch diejenigen<br />
in Programm- oder in Verbundstrukturen, die derzeit vom<br />
BMBF und der DFG verstärkt initiiert werden. Da aber, wie<br />
am Beispiel der Exzellenzinitiative unschwer zu erkennen <strong>ist</strong>,<br />
die letztere derzeit eine deutliche Priorität genießt, muß gefragt<br />
werden, ob denn überhaupt jedes Fach und jede Wissenschaft<br />
gleichermaßen geeignet <strong>ist</strong> für<br />
die Teilnahme an großvolumiger Programm-<br />
und/oder Verbundforschung, vor<br />
allem aber muß gefragt werden, ob die<br />
Nachhaltigkeit so gleichermaßen über die<br />
Fachkulturen hinweg zu sichern <strong>ist</strong>.<br />
Nachhaltigkeit in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften,<br />
die hier im weiteren Sinn<br />
auch die Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
umfassen, <strong>ist</strong> sehr oft das Ergebnis langfr<strong>ist</strong>ig<br />
gewachsener individueller <strong>Forschung</strong>sle<strong>ist</strong>ung.<br />
Erträge dieser Art finden<br />
sich dann in bedeutenden Monographien,<br />
Handbüchern und Editionen, die Generationen<br />
von Studierenden und Wissenschaftlern<br />
prägen. Dies <strong>ist</strong> eine andere<br />
<strong>Forschung</strong>skultur als in den Naturwissenschaften,<br />
die auch andere, nämlich in viel<br />
höherem Maß individualisierte Instrumentarien<br />
der Einzelprojekt- und Einzelnachwuchsförderung<br />
benötigt. Trotzdem – und<br />
weil die Bewilligungsquote im Normalverfahren<br />
der DFG im Verhältnis zu der Zahl der eingereichten<br />
Anträge kaum noch Erfolg verspricht – beteiligen sich auch<br />
die Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften zunehmend an SFBs und Forschergruppen<br />
und werden sich auch ebenso nachdrücklich an<br />
der Exzellenzinitiative beteiligen.<br />
Auch wenn dem Rufer in der Wüste angesichts des<br />
heißersehnten Geldregens für die dramatisch unterfinanzierten<br />
Universitäten eine undankbare Rolle zukommt, so muß<br />
hier doch auf Gefahren hingewiesen werden: Die <strong>Forschung</strong><br />
in großen Verbünden, sei sie strukturell oder inhaltlich begründet,<br />
erfordert ein Höchstmaß an Interdisziplinarität. Diese<br />
<strong>ist</strong> in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften – nicht immer, aber oft –<br />
nur durch methodische oder inhaltliche Ausrichtung auf<br />
Randgebiete zu erreichen, die erst die notwendigen Schnittstellen<br />
über die Disziplinen hinweg ermöglichen. <strong>Das</strong> führt<br />
weg von den klassischen Fragestellungen in den Kerngebieten,<br />
in denen die Entwicklung der Disziplin me<strong>ist</strong> über die<br />
Auseinandersetzung mit bedeutenden, wegweisenden Monographien<br />
läuft. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> der typische Weg in ge<strong>ist</strong>eswissenschaftlichen<br />
Fachdisziplinen.<br />
Professor Dr. Charlotte Schubert,<br />
Prorektorin für <strong>Lehre</strong> und<br />
Studium, Universität Leipzig<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Der derzeitige Trend zur großvolumigen <strong>Forschung</strong> berücksichtigt<br />
dies nicht. Im Gegenteil, er führt die Universitäten<br />
zunehmend in ein Dilemma: Mittel aus den viel zu knappen<br />
Universitätshaushalten sind zu konzentrieren, um die bewilligten<br />
Großprojekte langfr<strong>ist</strong>ig abzusichern; durch die le<strong>ist</strong>ungsorientierte<br />
Mittelzuweisung wird diese Konzentration<br />
von Mitteln verstärkt, weil sie eingeworbene Drittmittel durch<br />
Mittel aus den Universitätshaushalten ,belohnt’, dies geht zulasten<br />
derjenigen Fächer und Kollegen, die einer anderen <strong>Forschung</strong>skultur<br />
verpflichtet sind und sich<br />
an diesen Programm- und Strukturförderungen<br />
nicht beteiligen wollen oder können.<br />
Ihre Le<strong>ist</strong>ungsmöglichkeit wird sowohl<br />
in den <strong>Forschung</strong>sförderinstitutionen<br />
als auch in den Universitäten selbst eingeschränkt,<br />
die Le<strong>ist</strong>ung sogar zunehmend<br />
abgewertet (eine typische Äußerung zur<br />
Rechtfertigung von Stellen- oder Mittelstreichungen:<br />
„... hat <strong>kein</strong>e Drittmittel eingeworben“).<br />
Und nebenbei bemerkt: In<br />
der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung<br />
sind etwa 90 Prozent aller großen<br />
Entdeckungen absichtslos entstandene<br />
Nebenprodukte von anders anvisierten<br />
Ergebnissen (Frühwald, Mitteilungen der<br />
DFG 1/93), sind also beredte Zeugnisse<br />
für die Aussichtslosigkeit, wissenschaftliche<br />
Innovation steuern zu wollen. Trotzdem<br />
<strong>ist</strong> der höhere Geldbedarf in den Naturwissenschaften<br />
aufgrund der teuren Apparaturen,<br />
der Laborforschung etc. unstrittig<br />
– aber die einfache Übertragung der<br />
Formen von ‘big research’ auf die Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften führt<br />
zu Konstellationen, in denen sich zwangsläufig Kartelle des<br />
mainstream zusammentun müssen, um überhaupt die notwendige<br />
Masse aufzubieten, die erst die Voraussetzung für<br />
Großvolumenprogramme <strong>ist</strong>. Außenseiterpositionen (neue<br />
Ansätze, abweichende Meinungen) können hier per se nicht<br />
reüssieren und genau das, so lehren uns die Ökonomen seit<br />
langem, behindert den Fortschritt massiv.<br />
Fazit: Daß die Exzellenzinitiative frisches Geld in die<br />
Universitäten bringt, <strong>ist</strong> zu begrüßen, aber sie muß den hier<br />
beschriebenen Gefahren begegnen, indem sie um eine Linie<br />
erweitert wird, die die klassische Individualforschung analog<br />
dem herkömmlichen Normalverfahren fördert! ❏
475<br />
Pro & Contra<br />
initiative, auf Kosten der Ge<strong>ist</strong>es- und Sozialwissenschaften?<br />
Contra<br />
Diese Frage macht deutlich, daß hier größere Mißverständnisse<br />
vorliegen. Zunächst einmal gibt es in der Exzelleninitiative<br />
<strong>kein</strong>erlei inhaltliche Vorgaben. Von „Programmförderung“<br />
kann also <strong>kein</strong>e Rede sein. Die spezifischen<br />
Belange der verschiedenen Wissenschaftskulturen, damit<br />
auch die der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften, können und sollten also<br />
in die Anträge einfließen. Die DFG hat in den vergangenen<br />
Jahren ihre Förderprogramme bereits stärker an die spezifischen<br />
Bedingungen ge<strong>ist</strong>eswissenschaftlicher <strong>Forschung</strong> angepaßt.<br />
Die Exzellenzinitiative steht hierzu<br />
nicht im Widerspruch, sondern geht<br />
weit darüber hinaus und dient letztlich<br />
dem gleichen Ziel, nämlich der Stärkung<br />
der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften. Ich sehe sie in<br />
ihrer Großzügigkeit auch als einen Ersatz<br />
für die oft fehlende Grundausstattung, da<br />
es sich beispielsweise bei Exzellenzclustern<br />
gerade nicht um die Förderung von<br />
Teilprojekten in Forschergruppen oder<br />
Sonderforschungsbereichen handelt, sondern<br />
um ein großes, breit definiertes, weitgehend<br />
unstrukturiertes Dach, unter dessen<br />
Schutz Freiräume eröffnet werden.<br />
Allerdings muß ich einräumen, daß die<br />
Antragstellung in allen drei Förderlinien<br />
Phantasie erfordert. Da empfehle ich den<br />
Hochschulen: Überlegen Sie einmal, was<br />
einen international führenden Wissenschaftsstandort<br />
ausmacht. Was fehlt von<br />
diesen Aspekten an Ihrem Standort und<br />
mit welchen Partnern könnte man diese<br />
Rahmenbedingungen gemeinsam erarbeiten?<br />
Es mag sein, daß die Größe der Projekte zunächst abschreckend<br />
wirkt. Die Circa-Angaben in unseren Ausschreibungsbedingungen<br />
sind aber als Mittelwerte zu verstehen.<br />
Drei Millionen Euro pro Jahr für ein Exzellencluster sind genauso<br />
denkbar wie zehn Millionen. Graduiertenschulen<br />
wiederum sind ein hervorragendes Instrument der Nachwuchsförderung,<br />
da sie ihr ein strukturiertes Umfeld bieten.<br />
Junge Wissenschaftler profitieren enorm davon, wenn sie Gelegenheit<br />
zur interdisziplinären oder internationalen Zusammenarbeit<br />
erhalten. Dies kann ihnen die klassische Promotionsumgebung<br />
nicht immer ermöglichen, wird aber an<br />
den besten ausländischen Standorten immer geboten, gerade<br />
auch in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften.<br />
Gelegentlich wird behauptet, daß die Forderung nach<br />
Interdisziplinarität zum Austrocknen der Hauptgebiete in den<br />
Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften führt. Dies scheint mir eine merkwürdige<br />
Ansicht zu sein. Hat die Archäologie ihre Identität dadurch<br />
verloren, daß ihr die Physik neue Methoden der Altersbestimmung<br />
an die Seite gestellt hat? Schwächt es tat-<br />
Professor Dr. Ernst-Ludwig<br />
Winnacker, Präsident<br />
der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />
(DFG)<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
sächlich die Indologie, die Juda<strong>ist</strong>ik oder die Islamwissenschaften<br />
als Fächer, wenn es etwa im SFB „Ritualdynamik“ in<br />
Heidelberg gemeinsam, aber eben unter verschiedenen, fachspezifischen<br />
Blickwinkeln, um den Begriff des Rituals als einer<br />
besonderen Spielart der sozialen Praxis geht?<br />
Ich vermute, daß die Eingangsfrage eher auf einem angenommenen<br />
Mangel an Selbstvertrauen der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaftler<br />
beruht. Julian Nida-Rümelin sprach in diesem Zusammenhang<br />
von einer „melancholischen<br />
Attitüde, ... der der Zeitge<strong>ist</strong> zuwider <strong>ist</strong>“.<br />
Es wäre ein Unglück, wenn diese Stimmung<br />
tatsächlich ex<strong>ist</strong>ierte und die Kollegen<br />
an der Antragstellung hinderte. Natürlich<br />
schwebt über dem gesamten Verfahren<br />
eine große Unbekannte, die ich nicht beseitigen<br />
kann und will, nämlich das Urteil<br />
der „Peers“. Bürokratisierung, Mangelverwaltung<br />
und Ökonomisierung des Hochschulbetriebs<br />
sind Risiken für die <strong>Forschung</strong>,<br />
weil sie in der <strong>Forschung</strong>sförderung<br />
zum „Mainstream“ verleiten. Noch<br />
habe ich mir aber genügend Optimismus<br />
bewahrt, um zu glauben, daß es den<br />
Schweiß der Edlen wert <strong>ist</strong>, sich für das<br />
Projekt zu engagieren, und daß es den<br />
„Peers“ aus allen Fächern gelingt, über die<br />
eigenen Schatten und die ihres Umfeldes<br />
zu springen und der Originalität und Kreativität<br />
die Freiräume zu gewähren, die wir<br />
alle so lange vermissen mußten. Wer noch<br />
vor Beginn des Programms Bedenken äußert,<br />
was bekanntlich immer einfach und möglich <strong>ist</strong>, le<strong>ist</strong>et<br />
dem Versagen des Programms Vorschub und damit der Meinung<br />
jener, die schon immer zu wissen glaubten, daß die Universität<br />
in Deutschland nicht zu retten <strong>ist</strong>. ❏
476<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
PETER BRASS<br />
Ivy League und andere<br />
Mißverständnisse<br />
Über den Mythos „Vorbild USA“<br />
Karikatur: Meissner<br />
<strong>Das</strong> amerikanische Vorbild <strong>ist</strong> seit langem<br />
in der deutschen Hochschulpolitik omnipräsent.<br />
Immer wieder wird betont, daß man ihm folgen<br />
müsse, denn dort sei alles besser. Dazu einige<br />
Anmerkungen eines Insiders.<br />
Peter Brass, Associate Professor,<br />
Department of Computer Science,<br />
The City College of New York<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
<strong>Das</strong> Amerika, was den politischen Forderungen zugrunde<br />
liegt, <strong>ist</strong> ein weitgehend mythologisches Land, auf welches<br />
das eigene Wunschdenken projiziert wird. Da hieraus jedoch<br />
weitgehende Konsequenzen gezogen werden sollen, <strong>ist</strong><br />
es dringend nötig, einige Fakten zu klären. <strong>Das</strong> soll in diesem<br />
Artikel für einige der Leitbegriffe geschehen.<br />
Mißverständnis I: Die Ivy League<br />
Ein solches vielverwendetes Wort <strong>ist</strong> „Ivy League“,<br />
und doch haben die me<strong>ist</strong>en Redner nur eine ganz ungefähre<br />
Vorstellung, daß dies so etwas wie „sehr gute Universität“<br />
oder „Eliteuniversität“ bedeutet. Tatsächlich <strong>ist</strong> die Ivy League<br />
eine gemeinsame Sportliga, die von den Universitäten Brown<br />
University, Columbia University, Cornell University, Dartmouth<br />
College, Harvard University, University of Pennsylvania,<br />
Princeton University und Yale University in einem Versuch<br />
der Imitation des englischen Collegesport gegründet<br />
wurde (1945 durch das Ivy Group Agreement, zunächst für<br />
football, 1954 dann für alle zwischenuniversitären Sportwettkämpfe).<br />
Es <strong>ist</strong> <strong>kein</strong>e besondere Auszeichnung von wissenschaftlichem<br />
Rang, eine Universität kann nicht Ivy League-<br />
Status erreichen oder verlieren. Die University of California at<br />
Berkeley oder das MIT sind sicherlich wissenschaftlich bedeutender<br />
als die University of Pennsylvania. Bei der Ivy<br />
League geht es um Vornehmheit, nicht um Wissenschaft, auch<br />
wenn dies häufig zusammenfällt. Und was die Studenten, beziehungsweise<br />
ihre Eltern, von einem Studium an einer Ivy<br />
League-Universität erwarten, <strong>ist</strong> nicht eine hervorragende<br />
wissenschaftliche Ausbildung, sondern Status und Kontakte.<br />
Ein Symptom dessen <strong>ist</strong>, daß bei der University of Pennsylvania<br />
31 Prozent der Studenten in Verbindungen (Fraternities)<br />
sind, in Berkeley (zum Vergleich) sind es nur 11 Prozent.<br />
Als Absolvent we<strong>ist</strong> man gelegentlich darauf hin, daß man<br />
Ivy-Educated sei; es gibt Unternehmen, die nur solche einstellen<br />
und Clubs, die nur solche aufnehmen. Die Ivy League<br />
hat übrigens ein außerhalb Amerikas kaum bekanntes Gegenstück,<br />
die „Seven S<strong>ist</strong>ers“, die vornehmen Frauen-Colleges<br />
Barnard, Bryn Mawr, Mount Holyoke, Radcliffe, Smith, Vassar<br />
und Wellesley. Alle Ivy League- und Seven S<strong>ist</strong>ers-Institutionen<br />
sind an der Ostküste, obwohl es auch an der Westküste<br />
hervorragende Universitäten gibt (Stanford, CalTech, UC<br />
Berkeley), aber die Westküste gilt als neureich und reformfreudig.<br />
Mißverständnis II: Tenure Track<br />
Ein anderer gern verwendeter Begriff <strong>ist</strong> „tenure track“.<br />
Doch dies <strong>ist</strong> <strong>kein</strong>eswegs dasselbe wie „Regelbeförderung“<br />
oder „automatische Einstellung nach Probezeit“. Dem „tenure<br />
track“ liegt der Gedanke zugrunde, daß es einen festen Zeitpunkt<br />
gibt, nach dem sich die Universität entscheiden muß
(bei vielen Institutionen <strong>ist</strong> das nach sieben Jahren). <strong>Das</strong> heißt<br />
aber nicht, daß sie sich dann automatisch für den Kandidaten<br />
entscheidet; je ehrgeiziger die Institution, desto größer der Anteil<br />
der Kandidaten, welche tenure nicht erhalten. Meine Institution,<br />
das City College of New York, <strong>ist</strong> nicht vornehm,<br />
aber ehrgeizig: in der Ingenieurfakultät gab es 1999-2003 19<br />
tenure decisions, von denen 13 positiv waren, drei abgelehnt<br />
wurden und drei freiwillig aufgaben. Bei wirklich berühmten<br />
Institutionen erhält kaum einer der ass<strong>ist</strong>ant professors tenure;<br />
dort <strong>ist</strong> die Stellung hauptsächlich ein Sprungbrett für eine<br />
„Realität <strong>ist</strong>, daß fast alle guten Studiengänge,<br />
zumindest in meinem Gebiet, nicht<br />
akkreditiert sind, ob es nun Princeton oder<br />
Stanford <strong>ist</strong>, Rutgers oder SUNY Stony<br />
Brook..“<br />
bessere Stellung an einer schlechteren Universität. Je nach den<br />
Zielen der Universität gibt es verschiedene Gründe für die Verweigerung<br />
der tenure, etwa mangelnde Veröffentlichungen,<br />
mangelnde Drittmittel, schlechte Studentenevaluationen, persönliche<br />
Konflikte oder ein Rückgang der Studentenzahl im<br />
betreffenden Fach. Und die tenure-Entscheidung durchläuft<br />
viele Ebenen, vom department (Fachbereich) bis zu den trustees<br />
(Hochschulrat), die verschiedene Kriterien haben, und<br />
auf jeder Ebene wird ein Teil der Kandidaten abgelehnt. Für<br />
die Universitätsleitung <strong>ist</strong> es ohnehin einfacher, wenn die Professoren<br />
nur auf befr<strong>ist</strong>eten Stellen eingestellt werden, und so<br />
nimmt die Anzahl der Stellen, die nicht tenure track sind, zu.<br />
Im vorigen Jahr waren bereits weniger als die Hälfte aller Professuren,<br />
die in den USA besetzt wurden, tenure-track. Auch<br />
<strong>ist</strong> tenure <strong>kein</strong>eswegs ein absoluter Kündigungsschutz, nur <strong>ist</strong><br />
der Prozeß komplizierter, während untenured faculty ohnehin<br />
nur Jahresverträge hat. Was tenure im einzelnen bedeutet <strong>ist</strong><br />
lokal verschieden; im Staat New York <strong>ist</strong> es gesetzlich geregelt,<br />
aber es gab im letzten Jahr eine bisher nicht erfolgreiche Initiative,<br />
diese Regelung aufzuheben.<br />
Mißverständnis III: Akkreditierung<br />
Die „Akkreditierung“ von Studiengängen <strong>ist</strong> in Amerika<br />
ein großes Thema, vor allem weil die Regierung „accountability“<br />
als ein wesentliches Ziel für alle Bildungsinstitutionen<br />
vorgegeben hat. Um die gegenseitige Anerkennung von<br />
Abschlüssen geht es dabei kaum, und auch der angebliche<br />
Werbeeffekt für einen Studiengang, daß die Studenten nur zu<br />
akkreditierten Studiengängen kämen, <strong>ist</strong> eine Illusion. Denn<br />
von den unmittelbar betroffenen Personen abgesehen, weiß<br />
kaum jemand etwas über die Akkreditierung. Realität <strong>ist</strong>, daß<br />
fast alle guten Studiengänge, zumindest in meinem Gebiet,<br />
nicht akkreditiert sind, ob es nun Princeton oder Stanford <strong>ist</strong>,<br />
Rutgers oder SUNY Stony Brook. Wer anerkannt gut <strong>ist</strong>,<br />
braucht dazu nicht den Segen der Akkreditierungsagentur.<br />
Und die Akkreditierung, in meinem Gebiet durch ABET, verursacht<br />
nicht nur viel Arbeit (geschätzt zwei Mannjahre, und<br />
dies muß alle sechs Jahre im besten Falle wiederholt werden),<br />
sie mischt sich auch erheblich in den Studienplan und die<br />
Lehrinhalte ein, so daß mir von einem Akkreditierungsexperten<br />
gesagt wurde, der Studiengang in Rutgers etwa sei ja nicht<br />
akkreditierungsfähig, da er das Falsche unterrichten würde.<br />
Da die wissenschaftlich starken Institutionen sich nicht um<br />
477<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
diese Entwicklung kümmern, bewegen sich die geforderten<br />
Studieninhalte in eine andere Richtung. Übrigens werden nur<br />
Bachelor-Studiengänge akkreditiert, auf der Master- und<br />
PhD-Ebene gibt es nichts derart zentralisiertes, obwohl die<br />
Universitätsleitung gelegentlich eine externe Begutachtung<br />
fordern kann.<br />
Die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen wird<br />
vielfach als Grund für die Umstellung zum Bachelor/Master-<br />
Modell genannt, doch <strong>ist</strong> dies eine unreal<strong>ist</strong>ische Hoffnung.<br />
Es gibt ja <strong>kein</strong>e zentrale Institution, die für alle sprechen und<br />
bestimmte Abschlüsse anerkennen würde. Im Gegenteil: da<br />
das amerikanische System ein sehr weites Spektrum von Institutionen<br />
umfaßt, die alle Bachelor vergeben, werden nicht<br />
einmal die Abschlüsse anderer amerikanischer Universitäten<br />
automatisch anerkannt. Nicht einmal die Abschlüsse aller anderen<br />
Institutionen des CUNY-Systems, dem meine Institution,<br />
das City College (CCNY) angehört, werden von allen<br />
CUNY-Institutionen anerkannt. Jedes Semester erhalte ich<br />
Bewerbungsunterlagen und Zeugnisse von einer Anzahl von<br />
Studenten: amerikanische Zeugnisse, chinesische Zeugnisse,<br />
indische Zeugnisse, Abschlüsse von überall auf der Welt, und<br />
mit etwas Erfahrung <strong>ist</strong> es <strong>kein</strong> Problem, dort ein sinnvolles<br />
Urteil zu erreichen, ob ein Student die Zulassungskriterien erfüllt.<br />
Ähnlich geht es an vielen anderen Universitäten zu: jeder<br />
Fall wird einzeln begutachtet und der Name des Abschlusses<br />
spielt eine relativ geringe Rolle. Deutsche Studenten<br />
haben jedoch ein Problem, wenn ein Nachweis der belegten<br />
Vorlesungen („transcripts“), jeweils mit Noten, fehlt. Ein einfaches<br />
Abschlußzeugnis wird normalerweise nicht ausreichen,<br />
„Jedes Semester erhalte ich Bewerbungsunterlagen<br />
von einer Anzahl von Studenten<br />
... Jeder Fall wird einzeln begutachtet und<br />
der Name des Abschlusses spielt eine relativ<br />
geringe Rolle.“<br />
eine Übersicht aller Vorlesungen und ihrer Ergebnisse <strong>ist</strong> eine<br />
wichtige Entscheidungsgrundlage bei allen Zulassungen. Im<br />
übrigen dienen die Zulassungsentscheidungen sowohl dem<br />
Schutz des Studenten, der auf diese Weise nicht in die beträchtlichen<br />
Studiengebühren fehlinvestiert, als auch dem<br />
Schutz des Departments, das auf diese Weise Kurse mit hohen<br />
Durchfallquoten oder gesenktem Niveau vermeidet. Insofern<br />
<strong>ist</strong> selbst eine negative Entscheidung, wenn sie mit einer<br />
Erklärung und möglichen Alternativen versehen <strong>ist</strong>, gerade<br />
für die Studenten, die das System in seiner Variationsbreite<br />
nicht einschätzen können, hilfreich. Eine pauschale Äquivalenzl<strong>ist</strong>e<br />
für die gegenseitige Anerkennung von Bachelor/<br />
Master-Abschlüssen würde dies nicht ermöglichen. ❏<br />
Anschrift des Autors<br />
Departement of Computer Science,<br />
The City College of New York, CUNY,<br />
138th Street at Convent Avenue,<br />
New York, NY 10031, USA<br />
E-Mail: peter@cs.ccny.cuny.edu
EVA-MARIA JOHN / THOMAS EHRMANN<br />
„Alas, poor Yorick“<br />
Die deutsche Bildungsdiskussion liest sich teilweise,<br />
als ob wohlmeinende Politiker widerstrebende Professoren<br />
zur Erbringung von Weltklassele<strong>ist</strong>ungen überreden müßten.<br />
Von anderen Themen abgesehen: Die Mitwirkung der Studenten<br />
an der Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich<br />
kommt nicht vor. Manche Dienstle<strong>ist</strong>ungen erfordern das umfassende<br />
persönliche Mitwirken des Kunden. Wenn Boris<br />
Becker einen Trainer verpflichtet hat, um sein Tennisspiel zu<br />
verbessern, muß er auf den Platz und üben. Wenn Joschka Fischer<br />
einen Lauftrainer engagiert, um einen Marathonlauf zu<br />
überstehen, muß er das Training doch selbst le<strong>ist</strong>en.<br />
Was zeigt uns das für die ‚Produktion’ der Dienstle<strong>ist</strong>ung<br />
Bildung? Zunächst einmal, daß die Produktionsfunktion<br />
neben diversen anderen Inputs auch einen Input des<br />
‚Kunden’ erfordert. Verkürzt könnte man schreiben: B = f(S,<br />
H, P(M)), wobei S für die Le<strong>ist</strong>ungsanteile der Studenten, H<br />
für diejenigen der Hochschulpolitik und P für diejenigen der<br />
Professoren stehen, die die ihnen zugestandenen Mittel M in<br />
ihren Le<strong>ist</strong>ungsprozeß einbringen. Höhere Le<strong>ist</strong>ungsanteile<br />
einzelner Inputs im Bildungsprozeß, z.B. der Professoren,<br />
stellen aufgrund der Limitationalität der Bildungsproduktionsfunktion<br />
ausschließlich Effizienzverluste dar: Es werden<br />
Ressourcen verschwendet, die <strong>kein</strong>erlei Chance auf einen<br />
Outputbeitrag haben. Dies <strong>ist</strong> nicht nur ein ökonomisches<br />
Problem, sondern auch ein moralisches, weil menschliche<br />
Ressourcen verschlissen werden. Die Professoren finden daher,<br />
solange die Studenten nicht mitziehen, Arbeitsbedingungen<br />
vor, die einen psychischen Druck entfalten, die – wie den<br />
Autoren aus langjähriger Erfahrung gut bekannt – in der<br />
freien Wirtschaft nicht hingenommen würden. Die Hochschulpolitik<br />
reagiert darauf, indem die Verfügungsrechte der<br />
Studenten zu Lasten der Professoren noch mehr ausgeweitet<br />
werden. Natürlich geht es nicht zurück zu Jean Paul: „Abends<br />
reichten mir einige fleißige Primaner die Bittschrift um Dispensation<br />
zum Kartenspielen ein; ich erteilte sie, aber nur unter<br />
... Einschränkung.“<br />
So wird aber den Studenten der Anreiz genommen, ihren<br />
eigenen Anteil an der Bildungsproduktion zu überneh-<br />
478<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich und die Mitwirkung der Studenten<br />
Professor Dr. Eva-Maria John und Professor Dr. Thomas Ehrmann<br />
lehren Betriebswirtschaftslehre an der FH Gelsenkirchen bzw.<br />
Universität Münster<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
men. Eine Hochschulpolitik, die das Nichterreichen von Bildungszielen<br />
ausschließlich den Professoren zur Last legt, eine<br />
öffentliche Mittelvergabe, die das Zugestehen von Sachmitteln<br />
an die Fachbereiche von Absolventenquoten abhängig<br />
macht, und eine öffentliche Diskussion, die in die gleiche Kerbe<br />
schlägt, schafft ein Klima, indem der einzelne Student seine<br />
eigenen Ansprüche nicht mehr in Frage stellt. Dafür kann<br />
der einzelne Student nichts. Er lernt, daß der Professor, der<br />
vor ihm und seinen 800 Kommilitonen seinem Bildungsauftrag<br />
nachzukommen versucht, von ihm abhängt und seiner<br />
Beurteilung unterworfen <strong>ist</strong>.<br />
Der heutige Student weiß zudem, daß ein Professor<br />
spätestens seit Einführung der W-Besoldung weniger verdient<br />
als das Anfangsgehalt, das er sich selber ausrechnen kann. Er<br />
weiß, daß sein eigenes Scheitern von außen dem Professor<br />
angelastet wird und übernimmt diese Haltung. Wer schon mal<br />
die studentischen Kommentare auf Evaluationsbögen gelesen<br />
hat, weiß, daß der Student vom Professor Harald Schmidt-<br />
Qualitäten und gute Noten erwartet und bewertet. <strong>Das</strong> belegen<br />
viele empirische Studien. Außerdem sind personalisierte<br />
Beratungsle<strong>ist</strong>ungen der Professoren erwünscht. Nicht einer<br />
der 800 Studenten einer Großvorlesung scheut sich heute<br />
mehr, dem Professor E-Mails mit Fragen zu schicken, die<br />
durch Lektüre der angegebenen Literatur leicht zu beantworten<br />
wären. Der Student hat <strong>kein</strong>e Achtung vor dem, der ihn<br />
Le<strong>ist</strong>ungsbereitschaft und Kreativität (!) lehren soll. Wie<br />
auch? Die Folge: Die Studenten nehmen, weil sie rational<br />
agieren, (nicht, weil sie verkommen sind!) ihre eigenen Le<strong>ist</strong>ungsanteile<br />
am Bildungsproduktionsprozeß zurück. Sie lesen<br />
die angegebene Literatur immer weniger, sie stören die<br />
Vorlesungen durch lautstarke Gespräche, sie demoralisieren<br />
die Professoren durch Zeitung Lesen in der Unterrichtssituation,<br />
sie verlangen trotz ausgezeichneter Lehrbücher eigens<br />
für sie konzipierte und ausformulierte Skripten und unterhalten<br />
Internet-Foren, in denen die Professoren an den Pranger<br />
gestellt werden. Kurzum: die Studenten haben vom politischen<br />
Wettbewerbs-Geschäft gelernt, daß es preiswerter <strong>ist</strong>,<br />
(ohne Angst vor Sanktionen) politischen Druck auszuüben,<br />
als zu lernen. Ein härteres Beispiel dafür? An Fachhochschulen<br />
in NRW werden Professoren erst nach einem Jahr Probezeit<br />
verbeamtet, die ihre pädagogische Eignung sicherstellen<br />
soll. Über Studentenvoten können sie gekippt werden. Geordnete<br />
Prozesse für die Beurteilung von deren Berechtigung<br />
ex<strong>ist</strong>ieren nicht.<br />
Was <strong>ist</strong> zu tun? Notwendig <strong>ist</strong> zuallerst die schonungslose<br />
Bestandsaufnahme und Analyse der Situation. Wenn<br />
nicht? Dann läßt sich mit Lawrence Sterne ein „Alas, poor<br />
Yorick“ auf unseren Berufsstand ausbringen. ❏<br />
Anschrift der Autoren<br />
Leonardo-Campus 18<br />
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Individuelles Kamera- und Interviewtraining für Wissenschaftler<br />
Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein<br />
Freitag bis Sonntag, 30. September bis 2. Oktober 2005<br />
Trainer: Thomas Kießling, Fernsehjournal<strong>ist</strong> und Filmproduzent<br />
Claudia Piatzer, Pressesprecherin, Stiftung Bildungspakt Bayern<br />
Werner Siebeck, Bayer. Fernsehen, Redaktionsleiter des Polit-Magazins Zeitspiegel<br />
Neu im Programm!<br />
Mitarbeiterführung an der Hochschule<br />
Hotel Coellner Hof, Hansaring 100, 50670 Köln<br />
Donnerstag/Freitag, 6./7. Oktober 2005<br />
Motivation – Mitarbeitergespräche – Konfliktregelung – Teamarbeit<br />
Trainer: Dipl.-Psych. Rainer Osterhorn<br />
Berater und Trainer für Führungs- und Organisationsentwicklung, Hamburg<br />
Emeritierung und Pensionierung<br />
Wissenschaftszentrum Bonn, Freitag, 11. November 2005, 11:00-17:30 Uhr<br />
Beamtenversorgung<br />
(RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht im DHV)<br />
Rentenansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
(Reinhild Schwarte, Dienststellenleiterin des Service-Zentrums Bonn der LVA Rheinprovinz)<br />
Beamten- und steuerrechtliche Aspekte<br />
(RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Steuerrecht im DHV)<br />
Erfahrungswissen älterer Menschen<br />
(Dr. Peter Zeman, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Altersfragen, Berlin)<br />
Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />
Tel.: 0228/902-6634, Fax: 0228/902-6680, josten@hochschulverband.de<br />
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie<br />
unter www.hochschulverband.de<br />
Deutscher<br />
Hochschul•<br />
Verband
480<br />
Einspruch<br />
<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong><br />
<strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>!<br />
Fünf Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des <strong>Bildungswesen</strong>s<br />
D er derzeitige Umbau der Hochschulen, der<br />
vielfach nach betriebswirtschaftlichen Leitlinien<br />
durchgeführt wird, <strong>ist</strong> nicht alternativlos. Ein<br />
Beispiel für grundlegende Kritik sind die hier dokumentierten<br />
„Fünf Einsprüche“ von Erziehungswissenschaftlern<br />
verschiedener Universitäten.<br />
Unstrittig steht eine strukturelle und inhaltliche Reform<br />
von Schule und Hochschule auf der Tagesordnung. Es<br />
besteht <strong>kein</strong> Zweifel an der Unterfinanzierung, der mangelhaften<br />
Effektivität und der sozialen Ungerechtigkeit des Erziehungssystems.<br />
Der Steuerstaat <strong>ist</strong> nicht zuletzt aus ökonomischen<br />
Gründen in Zugzwang. Die nun ins Werk gesetzten<br />
Maßnahmen aber der politisch admin<strong>ist</strong>rativen Bevormundung,<br />
der technokratischen Steuerung und Kontrolle und der<br />
einseitigen ökonomischen Indienstnahme von Erziehung,<br />
Studium und <strong>Forschung</strong> sind ungeeignete Mittel, den Mängeln<br />
in Schule und Hochschule abzuhelfen.<br />
Reformen im <strong>Bildungswesen</strong> werden gegenwärtig mechanisch,<br />
gegen den Sachverstand der <strong>Lehre</strong>r und Hochschullehrer<br />
unter unerhörtem Zeitdruck verordnet. Man gewinnt<br />
den Eindruck, all das geschehe, damit das kritische<br />
Nachdenken über Sinn, Zweck und Folgen dieser Anordnungen<br />
verhindert werde. Sowohl die Ergebnisse der PISA-Studien<br />
als auch der sogenannte Bologna-Prozeß werden politisch<br />
instrumentalisiert und sollen Steuerungs- und Kontrollillusionen<br />
nähren, die bereits in den 70er Jahren enttäuscht<br />
wurden. Daß kritisch h<strong>ist</strong>orische Erfahrungen mit früheren<br />
Reformen ausgeblendet werden, <strong>ist</strong> selbst ein Krisensymptom<br />
der Gegenwart.<br />
Wir melden uns heute mit fünf Einsprüchen zu Wort,<br />
damit nicht der Eindruck entsteht, die wissenschaftlichen Beobachter<br />
des <strong>Bildungswesen</strong>s hätten durchweg entweder<br />
selbst die gegenwärtig stattfindenden Prozesse mit vorangetrieben<br />
oder aber ihr Einverständnis durch Schweigen bekundet.<br />
Zugleich hoffen wir, Verantwortliche in Politik und Verwaltung,<br />
Wissenschaft und Öffentlichkeit zum Nachdenken<br />
zu veranlassen, bevor die jetzigen Entwicklungen unwiderruflich<br />
schädliche Konsequenzen haben.<br />
Einspruch 1:<br />
Wir wenden uns gegen die Illusionen einer alle politischen<br />
Parteien übergreifenden Bildungspolitik, die das Bildungssystem<br />
nach betriebswirtschaftlichen Mustern in den Griff zu<br />
bekommen sucht.<br />
Wir bezweifeln nicht, daß Schulen und Hochschulen<br />
sorgfältiger als bisher mit ihren personalen und sachlichen<br />
Ressourcen umgehen müssen und daß dazu auch betriebs-<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
wirtschaftliche Planungsinstrumente nützlich sein können.<br />
Erziehungs- und Wissenschaftsinstitutionen sind aber von ihrer<br />
Zielsetzung her <strong>kein</strong>e <strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>e. Sie stellen <strong>kein</strong>e<br />
verkäuflichen Güter her.<br />
Die verschiedenen Aufgaben von Schulen und Hochschulen,<br />
von Erziehung und Bildung, Ausbildung und <strong>Forschung</strong><br />
drohen aus der Balance zu geraten, wenn man Hochschulen<br />
bzw. Schulen gegeneinander konkurrieren läßt und sie<br />
nur noch daran mißt, ob sie mehr Sponsorengelder einwerben,<br />
mehr marketable skills zu erzeugen und mehr employability<br />
zu vermitteln wissen. Wer betriebswirtschaftliche Denk- und<br />
Handlungsmuster zu dominierenden Maßstäben für die Arbeit<br />
in Schulen und Universitäten macht, drängt die Schulen dazu,<br />
sich von weniger erfolgreichen Schülern zu entlasten, und<br />
Wissenschaftler dazu, ihren Bildungsauftrag zu vernachlässigen,<br />
um kurzatmige Auftragsforschung zu betreiben.<br />
Einspruch 2:<br />
Wir widersprechen der völlig irreführenden Behauptung, bei<br />
der gegenwärtigen Umorganisation der Bildungsinstitutionen<br />
gehe es um mehr Autonomie von Schulen und Hochschulen.<br />
Wir teilen die Auffassung, daß größere Autonomie und<br />
gleichzeitig mehr Verantwortung eine Voraussetzung für die<br />
Reform von Schule und Hochschule darstellen. Autonomie<br />
kann in diesem Zusammenhang aber nur bedeuten, daß Mitglieder<br />
einer Institution selbst entscheiden, welche Mittel und<br />
Wege geeignet sind, eigene oder vorgegebene Ziele zu erreichen.<br />
Selbstverantwortete Praxis wird durch von außen vorgeschriebene<br />
und erzwungene Kontroll-, Evaluierungs- und<br />
Akkreditierungsmaßnahmen erstickt. Die Fixierung von <strong>Lehre</strong><br />
und <strong>Forschung</strong> auf wenige Zielbereiche und den dort meßbaren<br />
output verändert die Tätigkeiten und die Beziehungen<br />
in diesen Einrichtungen. Sie liefert die Lehr-Lernprozesse und<br />
das Studieren faktisch den formalen Kriterien aus, welche die<br />
standardisierenden Meß- und Anrechnungsmethoden vorschreiben.<br />
Sie bringt es mit sich, daß das <strong>Lehre</strong>n und Studieren<br />
nach Güte- und Erfolgskriterien gesteuert und bewertet<br />
wird, die weder mit Rücksicht auf die spezifischen Qualitäten<br />
von Sachgebieten noch im Hinblick auf die Entfaltung von<br />
Bildung entwickelt worden sind. Sie verengt den Sinn wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisstrebens. Die angediente Autonomie<br />
erwe<strong>ist</strong> sich real als verschärfte Fremdbestimmung.<br />
Einspruch 3:<br />
Wir halten es für einen folgenschweren Irrtum, wenn behauptet<br />
wird, Erziehungswissenschaft erfülle ihren öffentlichen<br />
Auftrag nur dann, wenn sie unmittelbar verfügbare<br />
und kurzfr<strong>ist</strong>ig nutzbare Ergebnisse für Politik und Praxis zeitige.
Gewiß stehen gerade die Bildungswissenschaften in<br />
der Verantwortung, die Praxis von allen im Bildungsbereich<br />
Tätigen forschend und reflexiv zu durchdringen und so zu<br />
helfen, deren Handeln bewußter und effektiver zu gestalten.<br />
Ebenso gewiß wurde die von der Politik erwartete Möglichkeit<br />
der Gestaltung der Praxis durch die Wissenschaft in der<br />
Vergangenheit oft folgenreich überschätzt.<br />
Als Agentur des bloßen consultings und controllings verliert<br />
Wissenschaft freilich ihre die jeweiligen Praxisbedürfnisse<br />
übersteigende Kraft. <strong>Das</strong> heißt auf Bildung und Unterricht bezogen:<br />
Es muß in der Gesellschaft einen Ort geben, an dem<br />
wissenschaftlich über die Grenzen und Möglichkeiten von Erziehung<br />
und Bildung in der Moderne nachgedacht, handlungsentlastet<br />
geforscht und diskutiert wird. Dies <strong>ist</strong> nur<br />
denkbar, wenn man vielfältige theoretische und empirische<br />
Mittel nutzt. Eines der Medien dieser Reflexion <strong>ist</strong> die Rückbeziehung<br />
der gegenwärtigen Probleme auf ihre h<strong>ist</strong>orischen<br />
Voraussetzungen und philosophischen Grundlagen. Ohne die<br />
Aufnahme der reflektierenden Kritik verkommt Bildungspolitik<br />
und Bildungspraxis schnell zu einer Hektik von Maßnahmen<br />
und zu blinder Anpassung an die jeweils als neue Lösung<br />
propagierte Reformmode.<br />
Einspruch 4:<br />
Wir protestieren gegen die weitere Aushöhlung von universitären<br />
Studiengängen – insbesondere auch in der <strong>Lehre</strong>rausbildung<br />
– durch ihre zunehmende Verschulung.<br />
Niemand bestreitet, daß im Prozeß der wissenschaftlichen<br />
Selbstbildung Fähigkeiten und Kenntnisse lernend erworben<br />
werden müssen. Für sie sind schulförmige Lehrgänge<br />
im herkömmlichen Sinn angemessen. Auch erscheint uns als<br />
unzweifelhaft, daß künftige <strong>Lehre</strong>r im Studium auf die professionelle<br />
Bewältigung von regelmäßig zu erwartenden Aufgaben<br />
vorbereitet werden sollen, dies aber heute an den<br />
Hochschulen nicht zureichend geschieht.<br />
Die gegenwärtig angelaufene Umstellung löst aber dieses<br />
Problem nicht, sondern sie geht einher mit der Vernichtung<br />
der auf Selbstverantwortung der Studierenden setzenden akademischen<br />
Bildungstradition. Sie ruiniert in der Folge auch<br />
die bildende Funktion der Schulfächer. Universitäre Bildung<br />
im Medium der Wissenschaft <strong>ist</strong> die Voraussetzung dafür, daß<br />
<strong>Lehre</strong>r in ihrem pädagogischen Tun Bildung im Sinne wachsender<br />
Urteilsfähigkeit und gedanklicher Selbständigkeit ermöglichen<br />
können. Wer die Studierenden um die ungegängelte<br />
Begegnung mit offenen <strong>Forschung</strong>sfragen bringt und das<br />
Studium statt dessen auf die Aneignung von Berufsfertigkeiten<br />
verkürzt, degradiert die künftigen <strong>Lehre</strong>r im vornhinein<br />
zu Instruktionsangestellten, die nur noch Plänen und Anweisungen<br />
zu folgen gelernt haben, die höheren Orts für sie entworfen<br />
wurden.<br />
Einspruch 5:<br />
Wir widersprechen der vorherrschenden Meinung, die Festlegung<br />
und Durchsetzung von Le<strong>ist</strong>ungsstandards zur Überprüfung<br />
von Basiskompetenzen sei ein geeignetes Mittel, um<br />
der demokratischen Forderung nach größtmöglicher Gleichheit<br />
der Entwicklungschancen Genüge zu tun.<br />
481<br />
Einspruch<br />
Die Tatsache bedrückt, daß eine skandalös große<br />
Gruppe von Schülern nicht einmal den bescheidenen Kern<br />
und Kanon bestimmter Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben,<br />
Rechnen, in Natur- und Gesellschaftskunde erreicht. Bildungsstandards<br />
könnten bei der Lösung dieses Problems eine<br />
Hilfe sein, sofern mit ihnen schulisches <strong>Lehre</strong>n eine Orientierung<br />
erhielte und Lernbedingungen optimal gestaltet würden.<br />
Werden sie aber lediglich für punktuelle Le<strong>ist</strong>ungstests genutzt,<br />
auf die im Unterricht mit großem Zeitdruck hingearbeitet<br />
wird, zerstören sie die pädagogische Lernkultur der<br />
Schule.<br />
Wenn Regulierungen überborden, erstickt das Recht der Jugend<br />
auf eine offene Zukunft, das ein Recht auf Zweifel, wirkliches<br />
Verstehen, auf umwegreiche Annäherung, auf Langsamkeit<br />
und die Durchdringung individueller Betroffenheiten<br />
und Schwierigkeiten <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> gilt für alle Bildungseinrichtungen<br />
und Bildungsinhalte, von der Grundschule bis zur Universität.<br />
Die gegenwärtige Bildungspolitik zeigt <strong>kein</strong>e ernstzunehmenden<br />
Anstrengungen, die Ungleichheit der Bedingungen<br />
und Chancen für Bildung zu beseitigen. Statt dessen setzt sie<br />
auf die permanente Bedrohung und Kontrolle durch Tests<br />
und Prüfungen, welche die Le<strong>ist</strong>ung von Schülern und <strong>Lehre</strong>nden<br />
erhöhen sollen. Standardisierung auf der gegebenen<br />
Basis von Ungleichheit der Bildungsangebote wird die soziale<br />
Spaltung und Hierarchisierung der Gesellschaft, soweit sie<br />
von Bildung abhängen, verschärfen. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> in einer freiheitlichen<br />
und demokratischen Rechts- und Gesellschaftsordnung<br />
nicht hinzunehmen.<br />
Wer heute in Schulen und Hochschulen den laufenden<br />
Umstellungsprozeß beobachtet, gerät ins Staunen darüber,<br />
wie sich die Innovationsinstrumente gegenüber den ursprünglichen<br />
Zwecken verselbständigt haben. Es <strong>ist</strong> nicht die<br />
Zeit, gelassen zuzuschauen, bis die Hoffnungen des technokratischen<br />
Umbaus des Bildungssystems wie Seifenblasen zerplatzen.<br />
Die Umstellung <strong>ist</strong> bereits äußerst wirksam. Ihr universeller<br />
systemischer Charakter verstellt auf lange Zeit den<br />
Raum für alternative Reformbemühungen. Sie etabliert Lenkungsstrukturen,<br />
die Wissenschaft und Bildung einseitig an<br />
externen Zwecken ausrichten und sie damit behindern, anstatt<br />
möglichst viele Menschen für ein unverkürztes Weltverständnis<br />
und Wahrheitsstreben zu gewinnen.<br />
Autoren<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die Professoren Andreas Gruschka (Frankfurt/M.), Ulrich Herrmann<br />
(Tübingen), Frank-Olaf Radtke (Frankfurt/M.), Udo Rauin (Schwäb.<br />
Gmünd), Jörg Ruhloff (Wuppertal), Horst Rumpf (Frankfurt/M.), Michael<br />
Winkler (Jena).
Die Produktivität einer jeden Juniorprofessur hängt<br />
entscheidend davon ab, welche Rahmenbedingungen seitens<br />
der jeweiligen Hochschule den Juniorprofessoren für ihre <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />
geschaffen werden. Als „Inseln“, welche die<br />
Produktivität der Juniorprofessoren nachweislich fördern, lassen<br />
sich beispielhaft die Humboldt-Universität zu Berlin, die<br />
Universität Bremen, die Technische Universität Clausthal sowie<br />
die Universität Konstanz hervorheben. An diesen Hochschulen<br />
arbeiten die Juniorprofessoren eigenständig und eigenverantwortlich.<br />
Sie können selbständig und unabhängig<br />
<strong>Forschung</strong>santräge einreichen und stehen in <strong>kein</strong>em Abhängigkeitsverhältnis<br />
zu einem anderen Hochschullehrer. Nimmt<br />
man die Erfolgsquote, bei Ausschreibungen von unbefr<strong>ist</strong>eten<br />
Professuren einen L<strong>ist</strong>enplatz oder gar eine letztendliche Berufung<br />
zu erlangen, als Maßstab für die Produktivität der Juniorprofessoren,<br />
lassen sich beachtliche Erfolge verzeichnen.<br />
So haben acht Juniorprofessoren an der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin nach durchschnittlich nur anderthalb Jahren<br />
im Amt bereits einen Platz auf den Berufungsl<strong>ist</strong>en bzw. eine<br />
Berufung auf unbefr<strong>ist</strong>ete Professuren erreicht. Ähnliches läßt<br />
sich auch von den Juniorprofessoren an der TU Clausthal berichten.<br />
Überdies sind die Juniorprofessoren erfolgreich in der<br />
Einwerbung von Drittmitteln. Produktivität und auch Qualität<br />
der Le<strong>ist</strong>ungen von Juniorprofessoren werden vermehrt<br />
durch den Berufungsmarkt objektiviert.<br />
Schwächen der Juniorprofessur<br />
Betrachtet man die derzeitigen Schwächen der Juniorprofessur,<br />
sind Produktivität und Qualität der Le<strong>ist</strong>ungen um<br />
so bemerkenswerter. Neben der personellen und finanziellen<br />
Ausstattung der Juniorprofessuren stehen ebenso die mangelnden<br />
Kriterien zur Le<strong>ist</strong>ungsbeurteilung und die Planbarkeit<br />
der wissenschaftlichen Karriere im Mittelpunkt der Diskussion.<br />
Besonders die Unsicherheit ihrer wissenschaftlichen<br />
Zukunft nach dem Auslaufen der sechs Jahre Juniorprofessur<br />
lassen bei einigen Juniorprofessoren Zweifel an der getroffenen<br />
Entscheidung aufkommen, eine Juniorprofessur angenommen<br />
zu haben. Desweiteren wird die unzureichende Besoldung<br />
(nicht nur) der Juniorprofessoren vielfach bemängelt.<br />
So hat die Umstellung der Gehaltsstufen auf die W-Besoldung<br />
in den vergangenen Jahren dazu geführt, daß u. a. Realschullehrer<br />
mittlerweile höher entlohnt werden als zahlreiche<br />
Hochschullehrer. Bereits ab dem sechsten Dienstjahr erhält<br />
ein Realschullehrer ein höheres Grundeinkommen, als ein Juniorprofessor<br />
dies jemals erreichen könnte. Hinzu kommt,<br />
daß die Karrierewege von Realschullehrern im Vergleich zu<br />
Hochschullehrern eine stärkere Planungssicherheit und geringere<br />
Le<strong>ist</strong>ungsabhängigkeit aufweisen. Nicht begründbar<br />
<strong>ist</strong>, weshalb bei durchaus vergleichbarer gesellschaftlicher<br />
Verantwortung aber kürzerem Qualifikationsweg Realschullehrer<br />
besser bezahlt werden als Juniorprofessoren und ferner<br />
von einer weitreichenden Berufssicherheit profitieren. Hier<br />
ex<strong>ist</strong>iert dringender Handlungsbedarf.<br />
482<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
HENNING ZÜLCH / LARS FRORMANN<br />
Die Juniorprofessur<br />
Ein Zwischenergebnis<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Künftige Entwicklung der Juniorprofessur<br />
Obwohl die Juniorprofessur von vielen Hochschulen erfolgreich<br />
als Personalentwicklungsmaßnahme eingesetzt worden<br />
<strong>ist</strong>, besitzt sie noch erhebliches Verbesserungspotential. In<br />
diesem Zusammenhang sind vor allem eine adäquate personelle<br />
und finanzielle Grundausstattung zu gewährle<strong>ist</strong>en, die Regelungen<br />
zum Status des Juniorprofessors zu harmonisieren<br />
und die Rahmenbedingungen für eine zielgerichtete Zwischenevaluation<br />
zu formulieren. Der letzte Punkt wird aktuell für<br />
viele Juniorprofessoren von entscheidender Bedeutung sein, da<br />
der Großteil der Juniorprofessoren der ersten Generation vor<br />
seiner Zwischenevaluation steht. Die Zwischenevaluation sollte<br />
nach drei bis vier Jahren – geregelt durch eine individuelle<br />
Zielvereinbarung im Zuge der Berufung – erfolgen. Im Rahmen<br />
dieser Zwischenevaluation müssen die Arbeitsbedingungen, die<br />
gele<strong>ist</strong>eten Aufbauarbeiten und künftigen Projekte berücksichtigt<br />
werden. Ist das Evaluationsergebnis positiv, sollte die Juniorprofessur<br />
in der Regel um weitere drei (bzw. zwei) Jahre<br />
verlängert und der Professorentitel auf Lebenszeit als Qualifikationsnachweis<br />
verliehen werden. Nur mittels einer einheitlichen<br />
Evaluationsgrundlage wird bundesweite Transparenz<br />
und Vergleichbarkeit der wissenschaftlichen Laufbahnen geschaffen.<br />
Für die Juniorprofessoren der TU Clausthal gilt eine<br />
positive Zwischenevaluation in Abstimmung mit dem Präsidium<br />
der TU Clausthal als uneingeschränkt habilitationsäquivalent.<br />
Weiterhin <strong>ist</strong> den jungen Wissenschaftlern Planungssicherheit<br />
zu verschaffen, indem bereits bei ihrer Berufung die<br />
Möglichkeiten der Gewährung eines Tenure Track diskutiert<br />
und offen gelegt werden. Klarzustellen <strong>ist</strong>, nach welchen Kriterien<br />
und von wem über die Gewährung eines Tenure Track<br />
entschieden wird. Eine hochschulweite Tenure-Ordnung wäre<br />
allgemeinverbindlich zu etablieren.<br />
Juniorprofessur echte Alternative?<br />
Die Versuche vieler Universitäten auch in den eher<br />
traditionellen Fachbereichen, die Habilitationsordnung in<br />
Richtung einer kumulativen Habilitation zu reformieren, bestätigen,<br />
daß die Juniorprofessur eine echte Alternative zur<br />
Habilitation darstellt. Zudem <strong>ist</strong> die Juniorprofessur ein<br />
durchaus erfolgreiches Mittel der strategischen Personalplanung<br />
und verbesserten Hochschulentwicklung. Mit der Juniorprofessur<br />
besteht für die Hochschulen die Möglichkeit,<br />
bewußt ihr eigenes Profil zu schärfen und flexibel mit geringem<br />
Aufwand und Risiko neue Schwerpunkte zu setzen. ❏<br />
Anschrift der Autoren<br />
Förderverein Juniorprofessur e.V.<br />
Mönchstalweg 17, 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />
Einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Juniorprofessoren in<br />
Deutschland wird am 13. September dieses Jahres auf dem 3. Symposium<br />
Juniorprofessur in Hannover vermittelt (siehe hierzu auch die<br />
Informationen unter www.juniorprofessur.com).
Wahlvorschläge erbeten<br />
Der 56. Hochschulverbandstag, der am 20./21. März 2006 in Weimar stattfinden wird, hat unter anderem die Aufgabe<br />
● den Präsidenten,<br />
● sechs weitere Mitglieder des Präsidiums,<br />
● den Sachverständigen für Musterprozesse,<br />
● den Sachverständigen für Steuerrecht,<br />
● die Sachverständigen für Verlags- und Urheberrecht,<br />
● den Sachverständigen für Patentrecht,<br />
● den Sachverständigen für Finanzplanung,<br />
● den Sachverständigen für Kollisionsfälle und<br />
● den Sachverständigen für Vermögensverwaltung<br />
neu zu wählen, da nach der Satzung des Hochschulverbandes die zweijährige Amtsperiode mit dem 56. Hochschulverbandstag<br />
abläuft.<br />
Der 55. Hochschulverbandstag in Lübeck hat in die nach der Wahlordnung des Hochschulverbandes zur Vorbereitung von<br />
Wahlen zu bildende Wahlvorbereitungskommission folgende Personen gewählt:<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr. phil. Franz Bauer, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Regensburg<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr. iur. Wolfgang Löwer, Rechtswissenschaften, Universität Bonn<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr.-Ing. Tom Schanz, Bauingenieurwesen, Bauhaus Universität Weimar<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr. iur. Hartmut Schiedermair, Rechtswissenschaften, Universität zu Köln.<br />
● Frau Univ.-Professor Dr. rer. nat. Edda Siegl, Biowissenschaften, Universität Rostock<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr. rer. pol. Günter Silberer, Wirtschaftswissenschaften, Universität Göttingen<br />
● Herrn Univ.-Professor Dr. med. Armin Welz, Medizin, Universität Bonn<br />
Die Wahlvorbereitungskommission hat auf ihrer konstituierenden Sitzung am 14. Juli 2005 den Vorsitzenden des Deutschen<br />
Hochschulverbandes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Löwer, zu ihrem Vorsitzenden<br />
gewählt.<br />
Die Wahlvorbereitungskommission bittet alle Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes um Wahlvorschläge. Nach<br />
der Wahlordnung des Deutschen Hochschulverbandes sollen nur in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> tätige Hochschullehrer/-innen<br />
vorgeschlagen werden, die zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht emeritiert oder pensioniert sind. Die Vorschläge sollen Namen,<br />
Geburtsdatum, Anschrift und weitere Angaben zur Person enthalten.<br />
Vorschläge können an jedes Mitglied der Wahlvorbereitungskommission, an den Vorstand jeder Verbandsgruppe, den<br />
Vorsitzenden jedes Landesverbandes, an den Geschäftsführer des Deutschen Hochschulverbandes, nach Möglichkeit aber<br />
an den Vorsitzenden der Wahlvorbereitungskommission<br />
gerichtet werden.<br />
Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Löwer,<br />
c/o Deutscher Hochschulverband<br />
Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />
Anzeige<br />
Deutscher<br />
Hochschul•<br />
Verband<br />
Die Wahlvorbereitungskommission bittet darum, Wahlvorschläge bis spätestens zum 15. September 2005 zu übermitteln.
PATRICK GÜTSCHOW / JOCHEN HOLZKAMP<br />
484<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
Eine unter vielen gewohnten Übungen?<br />
Akkreditierung in den USA, den Niederlanden und Deutschland<br />
Im Hochschulsystem der Vereinigten<br />
Staaten wird Akkreditierung auf verschiedenen<br />
Ebenen seit mehr als einem Jahrhundert genutzt.<br />
Wurden in Deutschland die in den USA gewonnenen<br />
Erfahrungen aufgegriffen? Eine vergleichende<br />
Darstellung der Akkreditierungssysteme der USA<br />
einerseits und der Bologna-Staaten Deutschland<br />
und Niederlande andererseits versucht Antworten<br />
auf diese Frage zu geben.*<br />
Jochen Holzkamp, Dr. Ing.,<br />
Lehrbeauftragter im MBA<br />
Studiengang Hochschul- und<br />
Wissenschaftsmanagement,<br />
FH Osnabrück<br />
Patrick Gütschow, Absolvent des<br />
Masterprogramms Hochschul- und<br />
Wissenschaftsmanagement,<br />
FH Osnabrück<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Quelle: mauritius-images<br />
Akkreditierung im Hochschulsystem der<br />
Vereinigten Staaten<br />
Mit dem Bologna-Prozeß und der Harmonisierung der<br />
Architektur der verschiedenen europäischen Hochschulsysteme<br />
in Richtung auf einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum<br />
haben verstärkt neuartige Instrumente und Methoden<br />
zur Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität Eingang<br />
in die postsekundären Bildungsdomänen gefunden. Akkreditierung,<br />
charakterisierbar als formeller Prozeß, gerichtet<br />
auf die Prüfung von Standards, versehen mit Elementen aus<br />
Selbst- und Fremdevaluation, <strong>ist</strong> eines jener Instrumente.<br />
Im Hochschulsystem der Vereinigten Staaten wird diese<br />
Methode mit unterschiedlichem Fokus seit mehr als einem<br />
Jahrhundert genutzt. <strong>Das</strong> durch weitgehende institutionelle<br />
Autonomie und außerordentliche Angebotsvielfalt geprägte<br />
US-Hochschulsystem hat den Bedarf für Instrumente und Methoden<br />
zum Zweck der Standardsicherung im Sinne eines Verbraucherschutzes<br />
schon früh deutlich werden lassen. Die dort<br />
seit jeher bestehende starke materielle Diversifität der Angebote<br />
bei gleichzeitiger formeller Gleichwertigkeit kann als Geburtsstunde<br />
der Akkreditierung gelten. Akkreditierung in den<br />
Vereinigten Staaten <strong>ist</strong> Ersatz für staatliche Ordnungspolitik<br />
und Korrelat eines Höchstmaßes an Hochschulautonomie.<br />
Die Erfahrungen mit Akkreditierung<br />
Nicht eine Erfahrung, sondern schon schlicht die in<br />
den Vereinigten Staaten vorherrschende generelle Überzeu-
gung, daß Akkreditierung einerseits das Ziel verfolge, Qualität<br />
in Colleges, Universitäten und Studienprogrammen zu sichern,<br />
und anderseits einen Beitrag zur Qualitätsverbesserung<br />
und -steigerung le<strong>ist</strong>e, erscheint angesichts der in Deutschland<br />
aber auch anderswo geführten Diskussionen zunächst verblüffend.<br />
Die hierzulande gepflegte strikte Trennung zwischen<br />
Akkreditierung und Evaluation – wohl, weil mit den Instrumenten<br />
unterschiedliche Zielsetzungen verbunden werden –<br />
kann angesichts methodologisch starker Gemeinsamkeiten<br />
beispielsweise zwischen <strong>Lehre</strong>valuation und Studiengangsakkreditierung<br />
sowie dem Umstand, daß die in Deutschland<br />
mögliche konditionale Akkreditierung mit entsprechendem<br />
follow-up ebenfalls genutzt werden muß, um Qualitätssteigerung<br />
zu realisieren, als nur wenig dienlich angesehen werden.<br />
Überzeugender, gleichwohl nicht vollendet erscheint<br />
der niederländische Ansatz: Aus Sorge, das international anerkannte<br />
niederländische Modell der <strong>Lehre</strong>valuation könne<br />
durch die Implementierung von Akkreditierung Schaden nehmen,<br />
wurde diese dort unter der Prämisse eingeführt, letzter<br />
Schliff des bestehenden Systems zu sein. Unter allen Umständen<br />
sollte verhindert werden, ein paralleles Qualitätssicherungssystem<br />
zu etablieren. <strong>Das</strong> es in den Niederlanden gleichwohl<br />
nur bei diesem Vorsatz blieb, lag daran, daß sich schnell<br />
herausstellte, daß in Akkreditierungsverfahren ein weitaus<br />
höherer Grad an Ausarbeitung, Argumentation und Evidenz<br />
im Vergleich mit bisherigen Qualitätssicherungsroutinen erwartet<br />
wurde. Die neue Schicht im bestehenden System führte<br />
trotz guter Vorsätze zu gesteigertem Arbeitsaufwand wie<br />
neuen Kosten.<br />
Seit Mitte der 1990er Jahre läßt sich im Akkreditierungssystem<br />
der Vereinigten Staaten infolge eines wachsenden<br />
öffentlichen Interesses an Akkreditierung und aufgrund<br />
geänderter Rahmenbedingungen innerhalb des postsekundären<br />
Sektors eine Zeit der umfassenden Revision, Überarbeitung<br />
und Veränderung der Schwerpunktsetzungen feststellen.<br />
Angesetzt wurde dabei vor allem an den vermeintlichen<br />
Schwächen des bisherigen Verständnisses von Standards: Waren<br />
diese und damit das Akkreditierungsverfahren stark inputorientiert<br />
und konzentrierten sie sich vor allem auf spezifische<br />
Strukturen und/oder Methoden zur Zielerreichung, so<br />
betonen aktuellere Standardkonzeptionen stärker die je nach<br />
Zielsetzung erreichten Ergebnisse, womit ein Wandel zu einer<br />
Output-Betrachtung angestoßen wurde. Anstatt umfassend<br />
möglichst alle Aspekte der programmatischen oder institutionellen<br />
Funktionalität zu betrachten, wählen neuere Konzepte<br />
den Ansatz einer Validierung bestehender Qualitätssicherungs-<br />
und -verbesserungssysteme. Diese Entwicklung findet<br />
auch in Deutschland vermehrt Zuspruch: Einerseits angesichts<br />
des enormen Aufwandes, den Programmakkreditierungen<br />
mit dem Ansatz einer sich zyklisch wiederholenden Einzelbetrachtung<br />
und -bewertung erzeugen. Andererseits, weil<br />
es zweifelhaft erscheint, ob mit der bisherigen Vorgehensweise<br />
das eigentliche Ziel, eine Qualitätssicherung und<br />
-weiterentwicklung in Hochschulen als handlungsleitende<br />
Elemente, ja als Kultur an sich zu etablieren, überhaupt zu erreichen<br />
<strong>ist</strong>.<br />
Die in Deutschland optional zu akkreditierenden privaten<br />
Hochschulen üben ebenfalls Kritik. Diese bezieht sich<br />
auf die weitgehend bestehende Trennung von programmatischer<br />
und institutioneller Akkreditierung, konstatiert infolge<br />
dessen eine Verdichtung von Verfahren und fordert die insti-<br />
485<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
tutionelle Akkreditierung auch für staatliche Hochschulen.<br />
Auch diese Problemlage <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> bundesrepublikanisches Novum,<br />
wie wiederum der Blick in die Vereinigten Staaten zeigt:<br />
Dort verdichten sich regelmäßig die durch die regionalen<br />
Agenturen praktizierten Verfahren der institutionellen Akkreditierung<br />
und die durch die fachspezifischen Akkreditierungsagenturen<br />
praktizierten Verfahren der Programmakkreditierung<br />
bzw. der Akkreditierung ganzer Fachbereiche/<br />
Schools. Kritiker jenseits des Atlantiks konstatierten schon<br />
vor Jahren, daß Hochschulen mit breitem Fächerspektrum besonders<br />
darunter leiden würden und durch die in den Verfahren<br />
beteiligten peers quasi überrannt würden; in jeder zweiten<br />
Kalenderwoche seien Expertengruppen auf dem Campus zu<br />
begrüßen.<br />
Wurde in Deutschland und Europa die Chance vertan,<br />
nachhaltig von den in den Vereinigten Staaten über Dekaden<br />
gemachten Erfahrungen in der Akkreditierung zu profitieren?<br />
Die Antwort darauf fällt abwägend aus. Bezeichnend erscheint,<br />
daß hier wie dort gleichartige Problembereiche zu<br />
identifizieren sind. Die sich jenseits des Atlantiks abzeichnende<br />
Akzentverschiebung im Verständnis von Akkreditierung<br />
weg von einer statisch-klassisch inputorientierten Standardprüfung<br />
hin zu einer output-orientierten Validierung vorhandener<br />
Qualitätssicherungssysteme in Hochschulen und<br />
Studienprogrammen hätte durchaus als viel versprechender<br />
Ausgangspunkt für eine schlanke und effiziente europäische<br />
Prägung von Akkreditierung dienen können. <strong>Das</strong> postulierte<br />
Ziel gesamteuropäischer Hochschulpolitik, Qualitätssicherung<br />
auf institutioneller, nationaler und europäischer Ebene<br />
im Sinne einer eigenen Prägung weiterzuentwickeln, dürfte<br />
daher nach wie vor eine große Herausforderung für alle Beteiligten<br />
darstellen. Es wird sich zeigen, ob es gelingt, das<br />
Leitbild einer systemischen Qualitätskultur in Institutionen<br />
und Programmen so zu verwirklichen, daß sich Qualitätssicherung<br />
und -verbesserung als zentrale handlungsleitende<br />
Elemente etablieren. Gelingt dies nicht, so droht Akkreditierung<br />
nur eine unter vielen gewohnten Übungen zu werden.<br />
❏<br />
* Dem Beitrag liegen Ergebnisse der Masterarbeit „Qualitätssicherung<br />
durch Akkreditierung in Deutschland, den Niederlanden und den<br />
Vereinigten Staaten“ zugrunde, die von Jochen Holzkamp betreut<br />
wurde. Weitere Informationen zur Masterarbeit finden sich unter<br />
www.wiso.fh-osnabrueck.de/hwm-mba.html<br />
Anschrift der Autoren<br />
Jochen Holzkamp<br />
Osterkamp 5<br />
22043 Hamburg<br />
Patrick Gütschow<br />
Stiftsherrenstr. 2<br />
48143 Münster<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005
Die German University in Cairo (GUC) <strong>ist</strong> eine Privatuniversität<br />
nach ägyptischem Recht, sie wird vom deutschen<br />
Staat oder von deutschen Hochschulen weder finanziert noch<br />
geleitet. Vielmehr wurde seit Mitte der 90er Jahre ein Netzwerk<br />
von Unterstützern geschmiedet, zu dem mehrere deutsche<br />
Universitäten, die Bundesmin<strong>ist</strong>erien für <strong>Forschung</strong> sowie<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Land Baden-<br />
Württemberg und der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
(s. www.guc.uni-ulm.de) gehören. <strong>Das</strong> deutsche „Exportgut“<br />
sind die Studieninhalte (die Curricula wurden an<br />
den deutschen Partnerhochschulen entwickelt und an ägyptische<br />
Gegebenheiten angepaßt), die typische Verknüpfung von<br />
<strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> und die <strong>Lehre</strong>nden selbst, soweit sie<br />
aus Deutschland kommen.<br />
Die Universität <strong>ist</strong> seit ihrer Grundsteinlegung vor drei<br />
Jahren ein schnell wachsender modern ausgestatteter Komplex<br />
von Gebäuden und Anlagen in einem gewaltigen Neubaugebiet,<br />
das der Wüste am südöstlichen Rand von Kairo abgerungen<br />
wird. Es <strong>ist</strong> ein interkulturelles Projekt, das jedes<br />
Jahr ca. 1 000 Studierende und ein- bis zweihundert neue<br />
Mitarbeiter integriert. In der ersten Aufbauphase bietet die<br />
GUC Studiengänge in den Bereichen Information Engineering<br />
und Technology, Media Engineering und Technology,<br />
Management und Technology, Pharmacy und Biotechnology,<br />
Engineering und Materials Science sowie seit neuestem Business<br />
Informatics an, alle mit den Abschlüssen Bachelor, Master<br />
und PhD. Für den schnell wachsenden Lehrkörper wird<br />
ein ausgewogenes Verhältnis der Nationen angestrebt: derzeit<br />
sind die Mehrzahl der Vollzeit-Professoren Deutsche, die<br />
Lektoren (bzw. Hochschulass<strong>ist</strong>enten) und die akademischen<br />
Mitarbeiter sind überwiegend Ägypter. Gleichsam aus dem<br />
Nichts wurde ein Studienbetrieb für nunmehr 3 000 Vollzeitstudierende<br />
aufgebaut (einschließlich der erforderlichen Laborplätze)<br />
und zusätzlich ein MBA-Abendstudium eingerichtet.<br />
Im Zuge der Akkreditierung (durch AQUIN) wurden Studien-<br />
und Prüfungsordnung konsolidiert, Curricula vervollständigt<br />
sowie durchgehend das ECTS angewandt. Darauf<br />
aufbauend erfolgt nun der Aufbau der <strong>Forschung</strong> sowie Verbindung<br />
von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> (Anbindung von Bachelor-<br />
und Masterarbeiten, PhD-Programm). Nicht zuletzt geht<br />
die Selbstverwaltung mit Riesenschritten voran: Nachdem anfänglich<br />
das Uni-Management selbst alle Geschicke geleitet<br />
hat, haben im zweiten Jahr die lokalen Dekane die akademische<br />
Leitung der Fakultäten übernommen, und jetzt geht es<br />
um die Einrichtung und Einbindung der vielen (geplanten)<br />
Departments. Neben einer zentralen Personalverwaltung und<br />
PR-Abteilung wird der Zusammenhalt auch durch ein GUCeigenes<br />
Center für Qualitätsmanagement und Bewertung<br />
(„Assessment“) gele<strong>ist</strong>et, das u.a. Kurse für alle Akademiker<br />
zu Verbesserung von <strong>Lehre</strong> und Prüfungen anbietet.<br />
Seit Anbeginn erhält die GUC sehr viel Aufmerksamkeit,<br />
nun auch zunehmend im akademischen Bereich. Die damit<br />
einhergehende Profilbildung <strong>ist</strong> auch notwendig: Während<br />
bislang die Universitätslandschaft in Ägypten (abgesehen<br />
von der American University in Cairo) ausschließlich durch<br />
486<br />
Hochschulpolitik<br />
aktuell<br />
MICHAEL VON GAGERN/RALF KLISCHEWSKI<br />
Ist Bildung exportierbar?<br />
Erfahrungen an der German University in Cairo<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
staatliche Institutionen geprägt war, findet nun geradezu eine<br />
Explosion von Privatuniversitäten statt (es wird mit der Zulassung<br />
von insgesamt bis zu 15 neuen Anbietern aus aller<br />
Welt gerechnet). Getrieben durch die demographische Entwicklung<br />
<strong>ist</strong> die Nachfrage nach Bildung sehr groß – und<br />
gleichzeitig gibt es bei aller Armut eine wachsende Schicht<br />
von Haushalten mit vergleichsweise hohen Einkommen, die<br />
ihren Kindern eine hochwertige Ausbildung finanzieren können<br />
(nicht zuletzt im Interesse der eigenen Alterssicherung).<br />
<strong>Das</strong> große Interesse an der GUC in Ägypten <strong>ist</strong> an entsprechend<br />
große Hoffnungen geknüpft. Die Bewunderung für<br />
deutsche Wissenschaft und Technik <strong>ist</strong> allgemein verbreitet,<br />
und viele Ägypter haben in Deutschland studiert bzw. gearbeitet.<br />
Auch aus h<strong>ist</strong>orischer und politischer Perspektive werden<br />
Deutschland viele Sympathien entgegengebracht. Die<br />
ägyptische Gesellschaft und nun auch die Politik sind im Umbruch,<br />
und die Ausrichtung an der deutschen Kultur steht dabei<br />
eher für einen positiven Veränderungsprozeß, d.h. vor allem<br />
für den Anschluß an die internationale Gemeinschaft, für<br />
Modernisierung und Wohlstand ohne Verlust von Ordnung<br />
und traditionellen Werten. Von deutscher Seite knüpfen sich<br />
ebenfalls eine Reihe von Erwartungen an die GUC: das Projekt<br />
<strong>ist</strong> ein verbindendes und stabilisierendes Element deutscher<br />
Nahostpolitik, das über den Bildungsexport hinaus<br />
auch Technologietransfer le<strong>ist</strong>et und zudem herausragende<br />
Absolventen („high potentials“) ausbildet und als Fachkräfte<br />
für die hiesige Wissenschaft und Industrie interessieren kann.<br />
Von Seiten der Unternehmen gibt es im Grundsatz auch viel<br />
Zustimmung, letztlich profitieren beiden Seiten von dem intensivierten<br />
Austausch, der neue Perspektiven der wirtschaftlichen<br />
Zusammenarbeit eröffnet bzw. befördert.<br />
Für die nächsten Jahre werden sehr viele Fachkräfte<br />
gebraucht, die unter den Bedingungen und gehobenen Ansprüchen<br />
einer Privatuniversität lehren und forschen. Die<br />
GUC hat mittlerweile viel zu bieten, aber es muß auch gelingen,<br />
interessierten deutschen Wissenschaftlern dies zu vermitteln<br />
– und daß Ägypten nicht nur ein Platz an der Sonne<br />
<strong>ist</strong>, sondern inzwischen auch nach westlichen Maßstäben eine<br />
hohe Lebensqualität zu bieten hat. Die Unterstützung durch<br />
das Netzwerk der „Paten“ darf nicht abreißen, und weitere<br />
wohlwollende Partner in Wissenschaft und Industrie sind zu<br />
gewinnen. Die Investitionen haben sich jedenfalls jetzt schon<br />
gelohnt. Nach zwei Jahren wird die German University weithin<br />
als interkulturelles Projekt wahrgenommen, das in dem<br />
Bemühen um einen Export von Studieninhalten „Made in<br />
Germany“ auf vielen Ebenen exemplarisch deutsch-arabische<br />
Herausforderungen me<strong>ist</strong>ert und positive Wirkung weit über<br />
den Bildungsauftrag hinaus entfaltet. ❏<br />
Dr. Michael von Gagern arbeitet im zentralen Planungsstab der GUC<br />
und leitet das MBA-Programm für Berufstätige; Professor Dr. Ralf<br />
Klischewski lehrt Information Systems und <strong>ist</strong> derzeit Dekan der<br />
Faculty of Management Technology.<br />
E-Mail-Kontakt: michael.gagern@guc.edu.eg;<br />
ralf.klischewski@guc.edu.eg
Verehrte Leserinnen und Leser,<br />
begleiten Sie uns auf einer Studienreise nach Griechenland, und entdecken Sie<br />
eine Kulturregion, in der antike Kunst, volkstümlicher Glauben und herrliche<br />
Landschaften reizvoll miteinander harmonieren. Über Jahrhunderte haben die<br />
Mythen und Legenden des antiken Hellas das abendländische Weltbild geprägt.<br />
Die Höhepunkte antiker Literatur, Wissenschaft und Philosophie wurden zum<br />
Grundstein europäischen Denkens und Handelns.<br />
Auf steilen Felsen liegen die<br />
Meteora-Klöster<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreise<br />
Studienreise vom<br />
2. bis 14. Oktober 2005<br />
Griechenland<br />
Wir beginnen unsere 13-tägige Studienreise<br />
auf der Halbinsel Chalkidiki, der Heimat<br />
Alexander des Großen. Mit dem Boot umfahren<br />
wir den Heiligen Berg Athos mit seinen<br />
berühmten Mönchsklöstern. Nach einem Besuch<br />
der byzantinischen Metropole Thessaloniki<br />
führt der Weg zur altmakedonischen Stadt<br />
Dion am Fuße des Olymps, der sagenumwobenen<br />
„Heimat der Götter“. Weitere Ziele<br />
unserer Rundreise sind die beeindruckenden<br />
Meteora Klöster und die herrlich gelegenen<br />
Ruinen der antiken Stadt Delphi.<br />
Mit der Fähre erreichen wir anschließend den<br />
Peloponnes mit den bedeutendsten Stätten an-<br />
tiker und byzantinischer Kultur. Wir besichtigen die Ausgrabungen des antiken<br />
Olympia, besuchen die freskengeschmückten Kirchen der Ruinenstadt M<strong>ist</strong>ra<br />
und entdecken in Epidauros das vielleicht vollkommenste Theater der griechischen<br />
Antike. Abgerundet wird unsere erlebnisreiche Studienreise durch den<br />
Besuch der griechischen Metropole Athen. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wurden<br />
für die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr aufwändig restauriert.<br />
Die Unterbringung auf unserer Rundreise erfolgt in ausgesuchten Hotels der<br />
Drei- und Vier-Sterne-Kategorie.<br />
„<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“<br />
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Höhepunkte des antiken Hellas<br />
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Informations-Coupon<br />
<strong>Das</strong> Parthenon in Athen<br />
Reisele<strong>ist</strong>ungen<br />
Flug im Liniendienst der Olympic Airlines oder einer anderen<br />
namhaften Fluggesellschaft nach Thessaloniki und zurück von<br />
Athen<br />
Flugsicherheitsgebühren und Abflugsteuern<br />
Sachkundige Studien-Reiseleitung während der gesamten Reise<br />
13-tägige Rundreise im modernen, klimatisierten Reisebus<br />
Umfangreiches Besichtigungsprogramm<br />
Fährfahrt auf den Peloponnes<br />
Unterbringung in ausgesuchten Hotels<br />
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC<br />
Halbpension mit Frühstück und Abendessen<br />
Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />
Reisepreissicherungsschein<br />
Die byzantinische Ruinenstadt M<strong>ist</strong>ra<br />
Reisepreise in €uro pro Person<br />
Düsseldorf 1.628,–<br />
Frankfurt 1.574,–<br />
Einzelzimmer 259,–<br />
Weitere Abflughäfen möglich.<br />
Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreise<br />
wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.<br />
Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen<br />
für die Studienreise nach Griechenland.<br />
Name Vorname<br />
Straße PLZ/Ort<br />
Datum Unterschrift<br />
Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg<br />
Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de
Aus der <strong>Forschung</strong><br />
Hund geklont<br />
Südkoreanische Forscher haben erstmals<br />
einen Hund geklont. „Snuppy“,<br />
ein afghanischer Windhund, entstand<br />
wie das Klonschaf „Dolly“ aus der Körperzelle<br />
eines erwachsenen Artgenossen<br />
(Nature, Bd. 436, S. 641). Beim Klonen<br />
wird das Erbgut aus einer Körperzelle<br />
entnommen und in eine Eizelle gegeben,<br />
der zuvor der Zellkern entfernt<br />
wurde. Die Eizelle wird dann in die Gebärmutter<br />
eines anderen Tieres eingepflanzt.<br />
Bei den Versuchen der Südkoreaner<br />
waren zunächst zwei genetisch<br />
identische Kopien eines männlichen afghanischen<br />
Windhundes lebend geboren<br />
worden. Eines der Klontiere starb<br />
den Wissenschaftlern zufolge jedoch<br />
nach 22 Tagen an einer Lungenentzündung.<br />
<strong>Das</strong> überlebende Tier, „Snuppy“,<br />
sei nach 60 Tagen durch einen Kaiserschnitt<br />
bei seiner Leihmutter, einer gelben<br />
Labrador-Hündin, zur Welt gekommen.<br />
Die Technik zur Erzeugung von<br />
Klonhunden sei immer noch sehr ineffizient,<br />
so die südkoreanischen Forscher.<br />
Die beiden Hundewelpen seien das Ergebnis<br />
von 123 Übertragungen von Embryonen,<br />
die zu lediglich drei Schwangerschaften<br />
geführt hätten.<br />
488<br />
Aus der <strong>Forschung</strong><br />
Rote Rosen, blaue Kornblumen<br />
Rosen sind rot, Kornblumen sind blau. Die Frage lautet, warum dies so <strong>ist</strong>,<br />
wenn doch beide ihre Farbe durch das gleiche Farbmolekül erhalten. Japanische<br />
Wissenschaftler haben nun herausgefunden, daß die verschiedenen Farben<br />
allein durch den unterschiedlichen Zusammenschluß der Moleküle entstehen<br />
(„Nature“, Bd. 436, S. 791, 11. August 2005). Die Forscher hatten dazu<br />
sogenannte Anthocyanine untersucht. <strong>Das</strong> sind im Pflanzenreich besonders<br />
weitverbreitete Farbstoffe, die zum Beispiel Rotkohl, Weintrauben, Holunderbeeren,<br />
schwarze Johannisbeeren und Brombeeren ihre typischen Farben geben.<br />
Je nach Säuregehalt ihrer Umgebung erscheinen Anthocyanine himbeerfarben<br />
bis blaubeerrot. Daß dieses Farbmolekül sowohl Rosen als auch Kornblumen<br />
färbt, wurde bereits vor mehr als 90 Jahren entdeckt. Bislang war jedoch<br />
unklar, wie genau das unterschiedliche Erscheinungsbild zustande<br />
kommt. Wie die Wissenschaftler berichten, bestehen die blauen Pigmente aus<br />
je sechs Rosen-Anthocyaninen und besitzen zudem Eisen- und Magnesium-Ionen.<br />
Zwei Kalzium-Ionen sorgen für zusätzliche Stabilität des riesigen Komplexes.<br />
Dieser absorbiert eine andere Wellenlänge als die einzelnen Anthocyanine<br />
in der Rose – und erscheint daher blau. Bei den me<strong>ist</strong>en anderen blauen<br />
Blumen sorgt dagegen ein anderes Anthocyanin für die Färbung.<br />
Neuer „Weltatlas der Sprachstrukturen“<br />
Einen Überblick über die Vielfalt der unterschiedlichen Lautstrukturen und<br />
Satzbaumuster in den Sprachen vermittelt der neu erschienene „Weltatlas der<br />
Sprachstrukturen“. <strong>Das</strong> Werk <strong>ist</strong> unter Federführung einer Arbeitsgruppe am<br />
Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig entstanden und<br />
soll die Arbeit der Sprachwissenschaftler weltweit erleichtern. Für diesen Weltatlas<br />
erstellte ein 50köpfiges Expertenteam 142 farbige<br />
Weltkarten, die die Verbreitung Tausender von<br />
Sprachen veranschaulichen. In dem Sprach-Atlas<br />
sind von den etwa 7 000 zur Zeit noch gesprochenen<br />
Sprachen 2 560 vertreten, pro Weltkarte durchschnittlich<br />
400. In diesen Karten lassen sich die verschiedensten<br />
Strukturvariablen, wie z.B. Anzahl der<br />
Konsonanten (zwischen 6 und 122), Anzahl der<br />
Kasus oder Zukunfts- und Vergangenheitsformen<br />
am Verb oder Zahlwörter in den untersuchten<br />
Sprachen nachvollziehen. Fast auf jeder Karte<br />
des Weltatlasses hätte sich gezeigt, daß die Struktureigenschaften<br />
weitgehend geografisch homogen<br />
seien, d.h. daß Sprachen viele Gemeinsamkeiten<br />
mit benachbarten Sprachen hätten, die<br />
nicht unbedingt mit ihnen verwandt seien. Dies<br />
sei ein überraschendes Ergebnis, hätte doch die<br />
vergleichende Sprachwissenschaft seit ihrer Begründung<br />
im 19. Jahrhundert Ähnlichkeiten zwischen<br />
Sprachen in erster Linie auf gemeinsame<br />
Abstammung aus einer rekonstruierten Ursprache<br />
zurückgeführt. Sprachen mit ö und ü kämen<br />
praktisch nur im nördlichen Eurasien vor (von Paris bis Peking), aber nicht<br />
südlich des Himalaya. Die komplexen Laute gb und kp gäbe es nur in Westund<br />
Zentralafrika. Sprachen mit Wortstellung Substantiv-Genitiv („das Haus<br />
des Vaters“) kämen in Afrika, Europa, Südostasien und Mittelamerika vor,<br />
während sonst die Wortstellung Genitiv-Substantiv („des Vaters Haus“)<br />
überwog. So gleiche das Finnische beispielsweise seinen (nicht verwandten)<br />
Nachbarsprachen Schwedisch und Russisch viel mehr als seinen entfernten<br />
Verwandten in Sibirien.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Schlechtere<br />
Sehverhältnisse<br />
Berufspiloten haben ein erhöhtes Risiko,<br />
an einer bestimmten Form des<br />
Grauen Stares zu erkranken. Diese<br />
Trübung der Augenlinse könne<br />
durch die kosmische Strahlung ausgelöst<br />
werden, der die Piloten ausgesetzt<br />
seien, berichteten isländische<br />
Forscher (Archives of Ophthalmology,<br />
Bd. 123, S. 1102). <strong>Das</strong> Forscherteam<br />
hatte 445 Isländer untersucht,<br />
von denen 79 Berufspiloten waren.<br />
Auch eine Studie mit Astronauten<br />
hatte bereits auf einen Zusammenhang<br />
zwischen kosmischer Strahlung<br />
und Augenlinsentrübung hingewiesen.
489<br />
Aus der <strong>Forschung</strong><br />
Hurrikans werden zerstörerischer<br />
Hurricans sind einer neuen Studie zufolge in den vergangenen Jahrzehnten stärker<br />
geworden. Eine Ursache sei die globale Erwährung, schreibt einer der führenden<br />
Hurricanforscher in „Nature“ (DOI: 10.1038/nature03906). Der Wissenschaftler<br />
wertete die Daten von tropischen Wirbelstürmen seit Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
aus. Dabei stellte er fest, daß Wirbelstürme sowohl im nördlichen Atlantik als auch<br />
im Nordpazifik seit 1975 immer mehr Energie freisetzten. In den vergangenen<br />
50 Jahren hätten die Dauer der Umwetter und die Windgeschwindigkeiten um etwa<br />
50 Prozent zugenommen.<br />
Bildschirmsignal stimuliert Lidschlag<br />
In Deutschland arbeiten mehr als die Hälfte der Berufstätigen mittlerweile am<br />
PC. Vier von zehn Bildschirmarbeitern haben Schätzungen zufolge Augenprobleme.<br />
Über einen neuen Therapieansatz gegen trockene und brennende Augen<br />
am PC berichten Ärzte der Universitätsaugenklinik Tübingen im Journal<br />
„Der Ophthalmologe (Bd. 102, S. 805). Die Wissenschaftler fanden heraus,<br />
daß sich während der Bildschirmarbeit die Lidschläge im Mittel von 9,7 auf 4,3<br />
pro Minute verringerten. Dadurch vermindere sich der Tränenfilm, was zu roten,<br />
brennenden, schmerzenden und lichtempfindlichen Augen führen könne.<br />
Ihr neuer Therapieansatz beeinflußt die Lidschlaghäufigkeit durch Animation<br />
mit optischen oder akustischen Reizen. In ersten Untersuchungen animierte<br />
ein Signal auf dem Bildschirm den PC-Nutzer zum Lidschlag. Nach einiger<br />
Zeit erfolgte der Lidschlag reflexartig, wenn das Signal erscheine, berichteten<br />
die Wissenschaftler. Diese Stimulation reiche aus, um die durch die Bildschirmarbeit<br />
gesenkte Aktivität wieder auf ein Niveau zu steigern, das der Lidschlaghäufigkeit<br />
in Ruhe entspreche.<br />
Bewußtsein für Arme und Beine liegt in<br />
rechter Gehirnhälfte<br />
<strong>Das</strong> Bewußtsein für Arme und Beine entsteht in der rechten Gehirnhälfte. Neuropsychologen<br />
des Universitätsklinikums Tübingen verglichen in einer Untersuchung<br />
Schlaganfallpatienten, die trotz Lähmung behaupten, daß ihre Gliedmaßen normal<br />
funktionierten mit solchen, die sich ihrer Lähmung bewußt waren. Mit Hilfe dieser<br />
Studien fanden die Wissenschaftler heraus, daß das Bewußtsein für den eigenen<br />
Körper nicht einfach da <strong>ist</strong>, sondern aufs Engste mit aktiven Hirnprozessen verbunden<br />
<strong>ist</strong>, die in der rechten Gehirnhälfte angesiedelt sind. Dieses Areal, das die Wissenschaftler<br />
als „Inselregion“ bezeichnen, liege gut geschützt unter der Hirnrinde<br />
und scheine der entscheidende Teil eines Netzwerkes zu sein, das das Körperbewußtsein<br />
erzeugt (Journal of Neuroscience, August 3, 2005, Nr. 25).<br />
Eine Handvoll Affe<br />
Mitarbeiter des Deutschen Primatenzentrums<br />
und der Universität Göttingen haben in Madagaskar<br />
zwei neue Primaten-Arten entdeckt. Die<br />
neuen Arten gehören den Gattungen Mirza (Riesenmausmakis,<br />
Foto links) und Microcebus<br />
(Mausmakis) an. Die Äffchen sind knapp 300 g<br />
schwer, besitzen einen langen buschigen<br />
Schwanz und relativ kleine Ohren. Um die neuen<br />
Arten zu identifizieren, untersuchten die Wissenschaftler<br />
unter anderem das Verhalten und<br />
das Genmaterial der Tiere.<br />
Foto: Deutsches Primatenzentrum<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Aus zwei<br />
mach’ eins<br />
Zwei Tierarten können entgegen der<br />
bisherigen Lehrmeinung zu einer dritten,<br />
neuen Art verschmelzen. US-Forscher<br />
haben dieses Phänomen bei<br />
Fruchtfliegen erstmals nachgewiesen.<br />
Voraussetzung dafür sei, daß die neue<br />
Art in einen anderen Lebensraum umzieht,<br />
schreiben die Wissenschaftler im<br />
Fachblatt „Nature“ (Bd. 436, S. 546).<br />
Von Pflanzen <strong>ist</strong> das auch Hybridisierung<br />
genannte Phänomen bereits bekannt,<br />
bei Tierarten <strong>ist</strong> es bislang noch<br />
nicht zweifelsfrei nachgewiesen worden.<br />
Normalerweise entstehen Tierarten genau<br />
umgekehrt, indem sich von einer<br />
bestehenden Art eine neue abspaltet.<br />
Adulte<br />
Stammzellen<br />
Wenn auch vieles darauf hindeutet,<br />
daß embryonale und adulte Stammzellen<br />
tatsächlich das Potential zur<br />
Reparatur zerstörter Gewebeteile<br />
haben, gab es bisher wenig Übereinstimmung<br />
über die dafür zugrundeliegenden<br />
Mechanismen. Wissenschaftler<br />
des Max-Planck-Instituts<br />
für Herz- und Lungenforschung in<br />
Bad Nauheim haben jetzt in Zusammenarbeit<br />
mit Kollegen der Universität<br />
Halle-Wittenberg gezeigt,<br />
daß adulte Stammzellen mittels eines<br />
Mechanismus, der auf der Ausschüttung<br />
von Botenstoffen basiert,<br />
die auch Immunzellen aktivieren,<br />
mit Fasern der Skelettmuskulatur<br />
verschmelzen. Obgleich den Stammzellen<br />
selbst die Fähigkeit zu fehlen<br />
scheine, sich zu voll funktionsfähigen<br />
Muskelzellen zu transdifferenzieren,<br />
würden sie durch Verschmelzung<br />
in den Gewebeverband integriert.<br />
Im Herzmuskelgewebe funktioniert<br />
den Wissenschaftlern zufolge<br />
dieser Mechanismus jedoch<br />
nicht. Mögliche positive Effekte von<br />
Stammzellen im Herzen scheinen<br />
eher auf anderen Phänomenen zu<br />
beruhen. Diese Beobachtungen stellten<br />
damit die Anwendung von adulten<br />
Stammzellen als simple Bausteine<br />
für eine Gewebereparatur in Frage<br />
und wiesen den Weg zur Nutzung<br />
von Stammzellen als Produzenten<br />
von Botenstoffen.<br />
Vera Müller
Leserforum<br />
Nicht zielführend<br />
Zuschrift zum Beitrag „Auf dem Irrweg“ von<br />
J. Nida-Rümelin in F&L 7/2005, Seite 364f.<br />
Mit gewissen Wiedererkennungseffekten<br />
habe ich den Beitrag von Julian Nida-Rümelin<br />
zur Situation der deutschen<br />
Universität gelesen. Den Ausführungen<br />
<strong>ist</strong> soweit nichts hinzuzufügen. Probleme<br />
bereiten sich mir allerdings bei der<br />
Lektüre des zweiten angeführten Ansatzpunkts<br />
zur Verbesserung der Lage<br />
der Universitäten, der in der Forderung<br />
nach einem Ausbau der Fachhochschulen<br />
mündet. Ich bin der Meinung, gerade<br />
dies sei langfr<strong>ist</strong>ig nicht zielführend,<br />
wenn man das Ziel, in den wissenschaftlichen<br />
Teildisziplinen den Anschluß<br />
an die Weltspitze zu halten,<br />
verfolgt. Sollte der Standortvorteil<br />
von reifen Industrieländern<br />
wie Deutschland tatsächlich<br />
in der Fähigkeit liegen, Innovationen<br />
zu generieren, also<br />
der wichtigste Rohstoff (hochwertige)<br />
Bildung sein, so hätte<br />
dies zur Folge, daß die fundierte<br />
wissenschaftliche (Aus-) Bildung<br />
an den Universitäten auszubauen<br />
sei und weniger in den anwendungsorientiertenFachhochschulen.<br />
Eine Umsetzung bekannten<br />
Wissens gelingt mittlerweile<br />
(günstiger) auch in Ländern,<br />
die vor 20 Jahren noch als<br />
Entwicklungsländer bezeichnet<br />
werden konnten.<br />
Die – im Vergleich zum regional<br />
breit gestreuten Fachhochschul-<br />
Ausbau eventuell höheren(?) –<br />
Investitionen sind eine Investition in die<br />
Rohstoffbasis unseres Landes. Dazu ein<br />
Zitat: „Der Arbeitsmarkt <strong>ist</strong> heute einer<br />
Dynamik unterworfen, die wissenschaftliche<br />
Bildung zur besten Ausbildung<br />
macht. Eine Berufsorientierung<br />
der Studiengänge wäre ein folgenschwerer<br />
Irrweg“ (Nida-Rümelin, 2005,<br />
F&L, S. 365). Ich möchte hinzufügen,<br />
eine zu starke, primäre Anwendungsund<br />
Umsetzungsorientierung auch!<br />
Univ.-Professor Dr. Roland Helm,<br />
Universität Jena<br />
490<br />
Leserforum<br />
Freier<br />
Wettbewerb?<br />
Zuschrift zu „Wettbewerb in der Wissenschaft“<br />
von C. Alsleben in F&L 7/2005, Seite<br />
380<br />
Im ersten Teil formuliert Herr Alsleben<br />
die bekannten Grundprinzipien der<br />
Marktwirtschaft, daß die vom Markt geschaffene<br />
Ungleichheit letztlich zur<br />
Freiheit und Entfaltung der menschlichen<br />
Kreativität beiträgt. Dann aber<br />
überträgt er diese in der Wirtschaft geltenden<br />
Prinzipien auf <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong>. Dabei übersieht er z.B., daß der<br />
freie Wettbewerb nur deshalb so konstruktiv<br />
und produktiv <strong>ist</strong>, weil er sich<br />
an einem klaren und natürlichen (d.h.<br />
nicht willkürlich draufgesetzten) Kriterium<br />
orientiert, und zwar: an der Maximierung<br />
des Gewinns durch Erfolg bei<br />
Kunden, gemessen am Geld. Wer für<br />
sein Produkt <strong>kein</strong>e Kunden findet, wird<br />
eliminiert. Und das <strong>ist</strong> gut so.<br />
Foto: mauritius-images<br />
Sollen sich <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auch<br />
ausschließlich an diesen Kriterien<br />
orientieren? <strong>Das</strong> würde bedeuten, daß<br />
alle Fächer, die in absehbarer Zukunft<br />
<strong>kein</strong> Geld bringen, geschlossen werden<br />
müssen, wie es sich in der freien Marktwirtschaft<br />
gehört. <strong>Das</strong> wäre das Ende<br />
der Grundwissenschaft überhaupt und<br />
Rückkehr zur bloßen Technologie. In<br />
der Tat wird dieses System heutzutage<br />
in Rußland realisiert. Seit 1998 steigt<br />
dort die Nachfrage nach guter angewandter<br />
<strong>Forschung</strong> in vielen Fachbereichen.<br />
Die einst berühmte russische<br />
Grundlagenforschung <strong>ist</strong> jedoch fast<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
vollständig ausgerottet. Ein guter<br />
Grundlagenforscher verdient weniger<br />
als eine Putzfrau in einer Bank, was<br />
nach der Logik des Marktes auch richtig<br />
<strong>ist</strong>, weil die Arbeit der Putzfrau kurzund<br />
mittelfr<strong>ist</strong>ig mehr Geld bringt.<br />
Aber offensichtlich meint Herr Alsleben<br />
etwas anderes, denn weiter spricht er<br />
von „Bildung als öffentlichem Gut“ und<br />
vom „staatlichen Interesse“. Er merkt<br />
nicht, daß er dabei die Wortbedeutung<br />
völlig vertauscht. Es <strong>ist</strong> nicht mehr der<br />
freie Markt, der über meine Le<strong>ist</strong>ung<br />
entscheidet, sondern Frau Bulmahn.<br />
Ein „Wettbewerb“ um die Gunst eines<br />
Bürokraten hat mit dem freien Wettbewerb,<br />
mit dem Herr Alsleben seinen<br />
Brief anfing, genauso wenig zu tun, wie<br />
der „sozial<strong>ist</strong>ische Wettbewerb“ in der<br />
ehemaligen DDR mit der sozialen<br />
Marktwirtschaft.<br />
Aber wir verfügen bereits über ein klares<br />
Kriterium zur Bewertung all dieser<br />
Vorschläge zu Hochschulreformen. Wir<br />
feiern unsere großen Genies: Kant, Einstein.<br />
Bei jedem Projekt einer Wissenschaftsstruktur<br />
sollte man sich einfach<br />
fragen, wie es einem Albert Einstein<br />
oder einem Immanuel Kant in dieser<br />
Struktur ginge. Sowohl im System, das<br />
sich ausschließlich am ökonomischen<br />
Gewinn orientiert, als auch in dem, in<br />
welchem wissenschaftsferne Verwaltungsbeamte<br />
alle Entscheidungen treffen,<br />
gibt es sowohl für Einstein als auch<br />
für Kant <strong>kein</strong>en Platz. Sie haben wenig<br />
publiziert, <strong>kein</strong>e Gremienarbeit gele<strong>ist</strong>et,<br />
würden am Drittmittelerwerb bestimmt<br />
<strong>kein</strong>e Freude und damit auch<br />
<strong>kein</strong>en Erfolg haben. Aber jede Struktur,<br />
die die Menschen dieser Größe als<br />
nutzlose Nichtstuer abschreibt, <strong>ist</strong> ein<br />
Unsinn.<br />
Herr Alsleben ignoriert die Tatsache,<br />
daß es in der <strong>Forschung</strong> einen ihr eigenen<br />
immanenten Wettbewerb immer<br />
gab. Die <strong>Forschung</strong> <strong>ist</strong> der einzige Bereich<br />
des öffentlichen Lebens, in dem<br />
Menschen ständig gegeneinander konkurrieren.<br />
Es konkurrieren Ideen, Modelle<br />
und Methoden. Wenn wir z.B.<br />
wissen, daß die Erde sich um die Sonne<br />
dreht, wissen wir es nur dank des Wettbewerbs,<br />
infolge dessen neuere und bessere<br />
Ideen ältere und unproduktive<br />
Ideen verdrängen. <strong>Das</strong> funktioniert ohne<br />
jegliche außerwissenschaftliche Kriterien.<br />
PD Boris Kotchoubey, Dr. phil.,<br />
Universität Tübingen
Lesen und<br />
lesen lassen<br />
Hochschulrahmengesetz<br />
Andreas Reich: Kommentar zum<br />
Hochschulrahmengesetz, 9., neubearbeitete<br />
Auflage, Verlag Karl-Heinrich<br />
Bock, Bad Honnef 2005, 560 Seiten,<br />
79,90 €<br />
Mit der 9. Auflage des HRG-Kommentars<br />
von Reich wird das Hochschulrahmengesetz<br />
unter Berücksichtigung der<br />
Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
zur 5. und 6. HRG-Novelle sowie<br />
nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung<br />
dienst- und arbeitsrechtlicher<br />
Vorschriften im Hochschulbereich vom<br />
27. Dezember 2004 neu beleuchtet. In<br />
bewährter Weise und fundiert erörtert<br />
Reich alle Neuregelungen des Hochschulrahmengesetzes,<br />
und so <strong>ist</strong> der<br />
Kommentar für die praktische Lösung<br />
hochschulrechtlicher Fallgestaltungen<br />
hervorragend geeignet. Viele aktuelle<br />
Literatur- und Rechtsprechungsnachweise<br />
machen das „Standardwerk zum<br />
Hochschulrahmenrecht“ auch für die<br />
intensive Recherche bei speziellen Problemstellungen<br />
zu einem wichtigen Ratgeber.<br />
Da das Dienstrecht reformiert<br />
und die W-Besoldung eingeführt wurde,<br />
wäre es wünschenswert gewesen, wenn<br />
Reich den Zusammenhang zwischen<br />
Aufgabenerfüllung durch den Hochschullehrer<br />
und seiner Besoldung in der<br />
Kommentierung noch stärker herausgearbeitet<br />
hätte. So lassen die Ausführun-<br />
491<br />
Lesen und lesen lassen<br />
gen zur Drittmittelforschung in § 25<br />
den Hinweis vermissen, daß durch die<br />
W-Besoldung nun auch Hochschulforschung<br />
im Hauptamt durch die Gewährung<br />
einer <strong>Forschung</strong>szulage honoriert<br />
werden kann. Umfassend erläutert<br />
Reich die Genese, Auslegung und Anwendung<br />
der Befr<strong>ist</strong>ungsregelungen in<br />
§ 57 a ff. für den Abschluß von Arbeitsverträgen<br />
mit wissenschaftlichen und<br />
künstlerischen Mitarbeitern an der<br />
Hochschule. Der persönliche Anwendungsbereich<br />
des Befr<strong>ist</strong>ungsrechts, die<br />
Berechnung der zulässigen Befr<strong>ist</strong>ungsdauer<br />
der Arbeitsverhältnisse und die<br />
einzelnen Verlängerungstatbestände<br />
werden praxisnah erörtert. Der „Reich“<br />
sollte daher in jeder Hochschulverwaltung<br />
griffbereit sein.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Ulrike Preißler<br />
Wer zitiert wen?<br />
Rafael Ball / Dirk Tunger: Bibliometrische<br />
Analysen – Daten, Fakten und<br />
Methoden, Eigenverlag der <strong>Forschung</strong>szentrum<br />
Jülich GmbH, Jülich<br />
2005, 81 Seiten, 21,- €<br />
Bibliometrische Analysen sind Bestandteil<br />
der Bewertung von wissenschaftlichen<br />
Le<strong>ist</strong>ungen. An Wissenschaftler<br />
oder Wissenschaftsmanager,<br />
die sich selbst mit Hilfe bibliometrischer<br />
Indikatoren eine Übersicht über die<br />
Wahrnehmung ihrer <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />
verschaffen möchten, richtet sich<br />
dieses Handbuch. Mit dem Ziel, eine<br />
praktische Anleitung zu geben, werden<br />
von den Autoren zunächst Grundlagen<br />
der Bibliometrie erläutert und verschiedene<br />
Varianten bibliometrischer Analysen<br />
vorgestellt. Es folgen konkrete Hinweise<br />
und Anleitungen für die eigenständige<br />
Durchführung bibliometrischer<br />
Analysen, und es wird erläutert, wie die<br />
Bibliometrie der Trenderkennung in der<br />
Wissenschaft<br />
dienen kann.<br />
Es kommen<br />
jedoch nicht<br />
nur Methoden<br />
und Anwendungen,<br />
sondern auch<br />
Grenzen der<br />
Bibliometrie<br />
zur Sprache.<br />
Ina Lohaus<br />
Bücher über Wissenschaft<br />
Wolfgang Böhm: Der Globalprofessor.<br />
Gedichte, Auretim Verlag,<br />
Göttingen 2005, 64 Seiten,<br />
14,80 €.<br />
Rudolf Fisch / Stefan Koch (Hg.):<br />
Neue Steuerung von Bildung und<br />
Wissenschaft. Schule – Hochschule<br />
– <strong>Forschung</strong>, Lemmens Verlag,<br />
Bonn 2005, 200 Seiten, 25,- €.<br />
Harald Fritzsch: <strong>Das</strong> absolut Unveränderliche.<br />
Die letzten Rätsel<br />
der Physik, Piper Verlag, München<br />
2005, 288 Seiten, 19,90 €.<br />
Marcus Gary: Der Ursprung des<br />
Ge<strong>ist</strong>es. Wie Gene unser Denken<br />
prägen, Walter-Verlag, Düsseldorf<br />
2005, 310 Seiten, 34,90 €.<br />
Michael Hagner (Hg.): Einstein<br />
on the Beach. Der Physiker als<br />
Phänomen, S. Fischer Verlag,<br />
Frankfurt a. M. 2005, 326 Seiten,<br />
13,90 €.<br />
Anke Hanft / Isabel Müskens<br />
(Hg.): Bologna und die Folgen für<br />
die Hochschule, UniversitätsVerlagWebler,<br />
Bielefeld 2005, 80 Seiten,<br />
11,70 €.<br />
Jan Masschelein / Maarten Simons:<br />
Globale Immunität oder Eine kleine<br />
Kartographie des europäischen<br />
Bildungsraums, diaphanes Verlag,<br />
Zürich-Berlin 2005, 128 Seiten,<br />
14,90 €.<br />
Ewald Richter: Wohin führt uns<br />
die moderne Hirnforschung. Ein<br />
Beitrag aus phänomenologischer<br />
und erkenntniskritischer Sicht,<br />
Verlag Duncker & Humblot, Berlin<br />
2005, 104 Seiten, 38,- €.<br />
Günter Ropohl: Kleinzeug. Satiren<br />
– Limericks – Aphorismen,<br />
LIT Verlag, Münster 2004, 128<br />
Seiten, 14,90 €.<br />
Rose Vogel (Hg.): Didaktische<br />
Konzepte der netzbasierten Hochschullehre,<br />
Waxmann Verlag,<br />
Münster 2005, 226 Seiten, 19,90 €.
Aus der<br />
Rechtsprechung<br />
Unfallschutz<br />
<strong>Das</strong> Bundessozialgericht hatte zu entscheiden,<br />
ob ein Professor im Ruhestand<br />
auf dem Nachhauseweg von einer<br />
Diplomprüfung, an der er als Prüfer teilgenommen<br />
hatte, unter dem Schutz der<br />
gesetzlichen Unfallversicherung stand.<br />
Der Kläger, der an der Universität Bremen<br />
eine Professur innegehabt hatte,<br />
war im August 1997 pensioniert worden.<br />
Im Dezember 1997 nahm er als<br />
Prüfer an der Diplomprüfung eines seiner<br />
früheren Studenten teil. Eine Vergütung<br />
wurde für diese Tätigkeit nicht gezahlt.<br />
Auf dem Heimweg von der Prüfung<br />
zu seiner Wohnung stürzte er und<br />
verletzte sich am linken Fuß. Die beklagte<br />
Unfallkasse der Freien Hansestadt<br />
Bremen lehnte die Entschädigung<br />
dieses Unfalls ab, weil es sich bei der<br />
Tätigkeit im Prüfungsausschuß weder<br />
um ein – versichertes – Beschäftigungsverhältnis<br />
noch um eine – ebenfalls versicherte<br />
– ehrenamtliche Tätigkeit gehandelt<br />
habe. <strong>Das</strong> Land Bremen lehnte<br />
die Gewährung beamtenrechtlicher Fürsorgele<strong>ist</strong>ungen<br />
aus Anlaß des Unfalls<br />
ebenfalls ab und begründete dies damit,<br />
daß das Dienstverhältnis des Klägers als<br />
beamteter Hochschullehrer mit der<br />
Pensionierung im August 1997 geendet<br />
habe.<br />
<strong>Das</strong> Gericht sprach dem Kläger Unfallschutz<br />
nach Maßgabe des Siebten Sozialgesetzbuches<br />
(SGB VII) zu. Es stellte<br />
zunächst fest, daß die Vorschriften<br />
über die beamtenrechtliche Unfallfürsorge<br />
für pensionierte Beamte im Land<br />
Bremen <strong>kein</strong>e Geltung mehr erlangen<br />
konnten und der Kläger deshalb nach<br />
Eintritt in den Ruhestand <strong>kein</strong>en Anspruch<br />
auf Unfallfürsorge gegen seinen<br />
früheren Dienstherrn mehr habe. Zu<br />
prüfen war daher, ob der Kläger zumindest<br />
unter dem Schutz der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung stand. <strong>Das</strong> Gericht<br />
führte diesbezüglich aus, daß der Kläger<br />
bei der Abnahme der Diplomprüfung<br />
nicht als Beschäftigter versichert war, so<br />
daß aus diesem Gesichtspunkt Unfallschutz<br />
nicht in Betracht kam. Es nahm<br />
jedoch einen Versicherungsschutz nach<br />
§ 2 Abs. 1 Nr. 10 SGB VII an. Versichert<br />
sind hiernach Personen, die u. a.<br />
492<br />
Aus der Rechtsprechung<br />
für Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen<br />
des öffentlichen Rechts ehrenamtlich<br />
tätig sind. Zu diesem Personenkreis<br />
habe der Kläger gehört, als er am<br />
Unfalltag für die Universität Bremen, eine<br />
Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts, Prüfungen durchgeführt habe.<br />
Dadurch, daß ein pensionierter Hochschullehrer<br />
nach Eintritt in den Ruhestand<br />
noch bei akademischen Prüfungen<br />
mitwirke, unterstütze er seine frühere<br />
Universität bei der Wahrnehmung<br />
ihrer Prüfungsverpflichtungen und betätige<br />
sich im öffentlichen Interesse, ohne<br />
dafür eine Bezahlung zu erhalten. Er<br />
gehöre damit genau zu dem Personenkreis,<br />
den der Gesetzgeber mit der Erstreckung<br />
des Unfallversicherungsschutzes<br />
auf ehrenamtliche Tätigkeiten zum<br />
Wohle der Allgemeinheit begünstigen<br />
wollte.<br />
(BSG, Urteil v. 7. September 2004 – B 2<br />
U 45/03 R –, rechtskräftig)<br />
Trennungsgeld<br />
Ein Bescheid über die<br />
Bewilligung von<br />
Trennungsgeld zugunsten<br />
eines Beamten,<br />
dem Umzugskostenvergütungzugesagt<br />
worden <strong>ist</strong>, kann<br />
zurückgenommen<br />
werden, wenn der<br />
Beamte nicht länger<br />
umzugsbereit <strong>ist</strong>.<br />
Der Kläger wurde unter<br />
Berufung in das<br />
Beamtenverhältnis<br />
auf Lebenszeit zum<br />
Universitätsprofessor<br />
ernannt. Er wohnte<br />
damals in E. mit seiner<br />
Ehefrau und seinen drei Kindern in<br />
einem ihm gehörenden, ca. 230 qm großen<br />
Einfamilienhaus mit sieben Zimmern.<br />
Mit Bescheid aus dem Jahre 1994<br />
bewilligte das Regierungspräsidium H.<br />
dem Kläger, der in seinem Antrag seine<br />
uneingeschränkte Umzugsbereitschaft<br />
erklärt hatte, Trennungsgeld. H. wies<br />
den Kläger auf seine Verpflichtung hin,<br />
sich unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />
fortwährend um eine angemessene<br />
Wohnung am Dienstort oder in dessen<br />
Einzugsgebiet zu bemühen und diese<br />
Bemühungen durch Vorlage über-<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
prüfbarer Unterlagen nachzuweisen.<br />
Mit Bescheid aus dem Jahre 1995 verfügte<br />
H. die Einstellung der Trennungsgeldzahlungen,<br />
da der Kläger nicht uneingeschränkt<br />
umzugsbereit sei.<br />
Gegen die Einstellung der Trennungsgeldzahlungen<br />
wehrte sich der Kläger<br />
vor dem Bundesverwaltungsgericht ohne<br />
Erfolg. Trennungsgeld, so das Gericht,<br />
dürfe nur gewährt werden, wenn<br />
der Beamte uneingeschränkt umzugswillig<br />
sei. Uneingeschränkte Umzugswilligkeit<br />
liege vor, wenn der Beamte<br />
sich unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />
nachweislich und fortwährend<br />
um eine angemessene Wohnung bemühe.<br />
Diesen Anforderungen sei der Kläger<br />
nicht gerecht geworden. Er habe<br />
nicht mit der gebotenen Intensität und<br />
Nachhaltigkeit nach einer Wohnung gesucht.<br />
Zwar habe er eine Vielzahl von<br />
Maklern eingeschaltet, aber lediglich in<br />
einem Monat eine Suchanzeige in den<br />
beiden örtlichen Tageszeitungen aufgegeben.<br />
Auch sei er in nicht nennenswertem<br />
Umfang den Wohnungsangeboten<br />
im Anzeigenteil der beiden Zeitungen<br />
nachgegangen. Außerdem seien seine<br />
Bemühungen nicht auf eine angemessene<br />
Wohnung gerichtet<br />
gewesen. Der Kläger<br />
habe ausschließlich<br />
nur Erdgeschoßwohnungen<br />
in die Wahl<br />
gezogen, die in bestimmten<br />
Stadtteilen<br />
oder in bestimmten<br />
Gemeinden in der<br />
Umgebung gelegen<br />
waren, über mindestens<br />
sechs Räume<br />
verfügten und zu denen<br />
ein Garten gehörte.Familiengerecht<br />
habe im Falle<br />
des Klägers aber auch<br />
Foto: mauritius-images<br />
eine Wohnung sein<br />
können, die nicht in<br />
dem gewünschten<br />
Stadtviertel lag, deren Zimmerzahl der<br />
der Familienmitglieder entsprach und<br />
zu der <strong>kein</strong> Garten gehörte.<br />
(BVerwG, Urteil v. 28. Oktober 2004 –<br />
2 - C 13.03 –, rechtskräftig)<br />
Martin Hellfeier<br />
Die Entscheidungen der Rubrik „Aus der<br />
Rechtsprechung“ können in vollem Wortlaut<br />
über den Informationsservice von <strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong> (s. dritte Umschlagseite)<br />
bezogen werden.
Steuerrecht aktuell<br />
Fahrtkosten<br />
Als Werbungskosten sind Fahrtkosten<br />
absetzbar, d.h. Aufwendungen eines Arbeitnehmers<br />
für Wege zwischen Wohnung<br />
und Arbeitsstätte. Sie sind lediglich<br />
mit dem angegebenen Pauschalbetrag<br />
(Entfernungspauschale) für grundsätzlich<br />
je einen arbeitstäglichen Weg<br />
anzusetzen. (§ 9 Absatz 1 Satz 3 Nr. 4<br />
EStG). Anstelle der Pauschbeträge<br />
können Behinderte, die bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen, die tatsächlichen<br />
Aufwendungen ansetzen (§ 9 Absatz 2<br />
Satz 3 EStG). Dabei sind auch Leerfahrten,<br />
die dadurch entstehen, daß der<br />
Behinderte zur Arbeitsstätte gebracht<br />
und von dort wieder abgeholt wird, abzugsfähig.<br />
Diese erweiterte Abzugsmöglichkeit<br />
gilt jedoch nur, wenn der Grad<br />
der Behinderung mindestens 70 beträgt<br />
oder aber mindestens 50 und dann zusätzlich<br />
die Bewegungsfähigkeit im<br />
Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt<br />
<strong>ist</strong> (dies <strong>ist</strong> nach § 146 Absatz 1 SGB IX<br />
zu beurteilen). Eine solche Beeinträchtigung<br />
infolge einer Einschränkung des<br />
Gehvermögens (ggf. aufgrund einer<br />
Sehbehinderung) hat der Steuerpflichtige<br />
jedenfalls entsprechend nachzuweisen.<br />
(Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil<br />
vom 12. April 2005 – 2 K 2028/03 -<br />
rechtskräftig)<br />
Häusliches<br />
Arbeitszimmer<br />
Die Musterklage des Deutschen Hochschulverbandes<br />
wegen der Gesamtanerkennung<br />
der über den Höchstbetrag<br />
von 1250,- Euro hinausgehenden Kosten<br />
für ein häusliches Arbeitszimmer<br />
eines Universitätsprofessors als steuerlich<br />
anzuerkennende Werbungskosten<br />
<strong>ist</strong> ohne überzeugende Begründung mit<br />
dem Urteil des Thüringer Finanzgerichtes<br />
vom 15. Juni 2005 (Aktenzeichen I<br />
464/02) abgewiesen worden.<br />
Den den Mittelpunkt bestimmenden inhaltlichen<br />
Schwerpunkt der nichtselb-<br />
493<br />
Steuerrecht aktuell<br />
ständigen Hochschullehrertätigkeit<br />
sieht das Finanzgericht in der Universität,<br />
da es der <strong>Lehre</strong> (der Tätigkeit des<br />
Professors in der Universität) eine hohe<br />
qualitative Bedeutung beimißt. Im Urteil<br />
geht das Finanzgericht dabei nicht<br />
auf den tatsächlich vom Kläger nachgewiesenen<br />
(zeitlichen wie auch inhaltlichen)<br />
Schwerpunkt im häuslichen Arbeitszimmer<br />
mit den Einzelheiten des<br />
Falles ein (eigene Bibliothek wegen der<br />
Tätigkeit als Gründungsprofessor, 90<br />
Prozent der Arbeitszeit im häuslichen<br />
Arbeitszimmer). Stattdessen heißt es<br />
wörtlich: „Selbst die möglicherweise<br />
zeitlich überwiegende <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />
sei untrennbar mit der <strong>Lehre</strong> an<br />
der Universität verbunden und kann<br />
daher in erheblichem Umfang als ein<br />
ihr dienendes Instrument verstanden<br />
werden, ….“ Wegen der grundgesetzlich<br />
verankerten Einheit von <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> eine Entscheidung des<br />
Bundesfinanzhofes wünschenswert und<br />
meiner Ansicht nach unumgänglich. Somit<br />
<strong>ist</strong> die Revisionszulassungsbeschwerde<br />
– ebenfalls als Musterverfahren<br />
– bereits in der Sache anhängig.<br />
(Bundesfinanzhof, Revisionsbeschwerde<br />
unter dem Aktenzeichen VI B 75/05)<br />
Auditor<br />
Die Tätigkeit eines Auditors bzw. „Qualitätsgutachters“,<br />
der im Rahmen eines<br />
exakt vorgegebenen, standardisierten<br />
Verfahrens überprüft, ob der Betrieb die<br />
Anforderungen/Vorgaben der DIN<br />
ISO-Normen erfüllt, stellt eine gewerbliche<br />
Tätigkeit dar. Es handele sich<br />
nicht um einen gewerbesteuerfreien –<br />
also freien – Beruf nach § 18 Absatz 1<br />
Nr. 1 Satz 2 EStG. Ebenso könne eine<br />
Vergleichbarkeit mit einem sog. Katalogberuf<br />
(Ingenieur, beratender Betriebswirt)<br />
nicht bejaht werden.<br />
Im vorliegenden Fall lag die praktische<br />
Bewertung von betriebstechnischen Abläufen<br />
nicht in einem für den Ingenieurberuf<br />
wesentlichen oder typischen Bereich.<br />
Mangels entsprechender Vorbildung<br />
konnte auch nicht von einer Vergleichbarkeit<br />
mit diesem oder einem anderen<br />
Katalogberuf ausgegangen werden.<br />
Auch von einer wissenschaftlichen Tätigkeit<br />
im Sinne von § 18 Absatz 1 Nr.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
1 EStG kann nur gesprochen werden,<br />
wenn die mit den einzelnen Aufträgen<br />
gestellten Aufgaben einen solchen<br />
Schwierigkeitsgrad erreichen, wie ihn<br />
wissenschaftliche Prüfungsarbeiten oder<br />
Veröffentlichungen aufweisen. Im vorliegenden<br />
Fall entbehren die Auditberichte<br />
angesichts eines immer wiederkehrenden,<br />
hochgradig standardisierten<br />
Prüfungsgegenstandes einer wissenschaftlichen<br />
Grundlage im vorgenannten<br />
Sinne.<br />
(Hessisches Finanzgericht, Urteil vom<br />
19. Februar 2003 – 8 K 1909/99 -<br />
rechtskräftig)<br />
Kaufkraftausgleich<br />
<strong>Das</strong> Auswärtige Amt hat für einige<br />
Dienstorte die Kaufkraftzuschläge neu<br />
festgesetzt. Die Steuerbefreiung des<br />
Kaufkraftausgleichs ergibt sich aus § 3<br />
Nr. 64 Einkommensteuergesetz. Die<br />
Gesamtübersicht wurde im Schreiben<br />
des BMF vom 11. Juli 2005 – IV C 5 –<br />
S 2341 – 7/05 ergänzt, veröffentlicht<br />
und <strong>ist</strong> auf den Internetseiten des BMF<br />
unter http://www.bundesfinanzmin<strong>ist</strong>erium.de<br />
(unter Aktuelles, BMF-Schreiben)<br />
abrufbar.<br />
Vorläufige Steuerfestsetzung<br />
Mit sofortiger Wirkung wird die Festsetzung<br />
der Einkommensteuer auch<br />
hinsichtlich des Punktes „Nichtabziehbarkeit<br />
von Beiträgen zur Rentenversicherung<br />
als vorweggenommene Werbungskosten<br />
bei Einkünften im Sinne<br />
des § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchstabe a Einkommensteuergesetz“<br />
vorläufig vorgenommen.<br />
Dieser Vorläufigkeitsvermerk<br />
<strong>ist</strong> sämtlichen Einkommensteuerfestsetzungen<br />
für Veranlagungszeiträume vor<br />
2005 beizufügen (siehe unter www.bundesfinanzmin<strong>ist</strong>erium.de<br />
(Aktuelles,<br />
BMF-Schreiben)).<br />
(BMF-Schreiben vom 2. August 2005 –<br />
IV A 7 – S 0338 -81/05)<br />
Birgit Ufermann
Habilitationen und<br />
Berufungen<br />
THEOLOGIE<br />
Prof. Dr. Ulrich Franz Berges, Universität Nijmegen/Niederlande,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Münster auf eine C3-Professur für Alttestamentliche<br />
Exegese an der Katholisch-Theologischen<br />
Fakultät angenommen.<br />
Dr. Lukas Kundert, Universität Basel/Schweiz,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Neues Testament erteilt.<br />
Dr. Maria Neubrand, Universität Eichstätt-Ingolstadt,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihr die<br />
Lehrbefugnis für das Fach Neutestamentliche<br />
Wissenschaft und Biblische Theologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Hanna Roose, Universität Koblenz-<br />
Landau, hat einen Ruf an die Universität Lüneburg<br />
auf eine Professur für Religionspädagogik<br />
angenommen.<br />
PD Dr. Gury Schneider-Ludorff, Universität Jena,<br />
hat einen Ruf an die Universität Oldenburg<br />
auf eine W2-Professur für Evangelische Theologie<br />
mit dem Schwerpunkt Kirchengeschichte<br />
abgelehnt und einen weiteren Ruf an die Augusta-Hochschule<br />
Neuendettelsau auf eine C4-<br />
Professur für Kirchen- und Dogmengeschichte<br />
angenommen.<br />
Dr. Birgit Weyel, Humboldt-Universität zu Berlin,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Praktische Theologie erteilt.<br />
PHILOSOPHIE UND<br />
GESCHICHTE<br />
Dr. Katrin Boeckh, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Geschichte<br />
Ost- und Südosteuropas erteilt.<br />
Prof. Dr. Jörg Engelbrecht, Universität Düsseldorf,<br />
hat einen Ruf an die Universität Duisburg-<br />
Essen auf eine W3-Professur für Landesgeschichte<br />
der Rhein-Maas-Region erhalten.<br />
Der Rubrik „Habilitationen und<br />
Berufungen“ liegen die Angaben<br />
aus den Presseverlautbarungen<br />
der Universitäten, aus Tageszeitungen<br />
und Fachzeitschriften zugrunde.<br />
Falls trotz aller Sorgfalt, die auf<br />
die Erstellung dieser Rubrik verwandt<br />
wurde, eine Angabe fehlerhaft<br />
sein sollte, teilen Sie uns dies<br />
bitte für eine Korrektur in der folgenden<br />
Ausgabe mit. Falls die Rubrik<br />
unvollständig <strong>ist</strong>, sind wir für<br />
jeden Hinweis dankbar.<br />
494<br />
Habilitationen und Berufungen<br />
Prof. Dr. Dagmar Fre<strong>ist</strong> hat einen Ruf an die<br />
Universität Oldenburg auf eine Professur am Institut<br />
für Geschichte angenommen.<br />
Prof. Dr. Karen Hagemann, University of<br />
Glamorgan, Centre for Border Studies und<br />
Technische Universität Berlin, hat einen Ruf an<br />
die Universität of North Carolina at Chapel<br />
Hill/USA auf eine Professur für H<strong>ist</strong>ory angenommen.<br />
Dr. Joachim Hösler, Universität Marburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Neuere und Osteuropäische<br />
Geschichte.<br />
Dr. Michael Klein, Universität München, habilitierte<br />
sich in dem Fach Geschichte des 19. und<br />
20. Jahrhunderts.<br />
Prof. Dr. Paul Nolte, International University<br />
Bremen, hat einen Ruf an die Freie Universität<br />
Berlin auf eine W3-Professur für Neuere Geschichte<br />
mit besonderer Berücksichtigung der<br />
Zeitgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Stefan Rebenich, Universität Bielefeld,<br />
hat einen Ruf an die Universität Bern/Schweiz<br />
auf eine ordentliche Professur für Alte Geschichte<br />
und Rezeptionsgeschichte der Antike<br />
bis in das 20. Jahrhundert angenommen.<br />
Dr. Rudolf Seising, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Geschichte<br />
der Naturwissenschaften erteilt.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Witschel, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Alte Geschichte<br />
erteilt.<br />
Dr. Dmitri Zahkharine, Universität Konstanz,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Kultursoziologie<br />
und Neuere Geschichte erteilt.<br />
GESELLSCHAFTS-<br />
WISSENSCHAFTEN<br />
PD Dr. Wolfgang Althof, Universität Fribourg/<br />
Schweiz, hat einen Ruf an die University of Missouri-St.<br />
Louis/USA auf eine Teresa M. Fischer<br />
Stiftungsprofessur of Citizenship Education<br />
angenommen und <strong>ist</strong> Executive Director des<br />
„Citizenship Education Clearing House<br />
(CECH)“.<br />
Dr. Arndt Bröder, Universität Bonn, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Psychologie erteilt.<br />
Dr. Birgit Brouer, Universität Bamberg, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Pädagogik mit Schwerpunkt Lehr-<br />
Lern-<strong>Forschung</strong> erteilt.<br />
PD Dr. Boris Egloff, Universität Mainz, hat einen<br />
Ruf an die Universität Leipzig auf eine W3-<br />
Professur für Persönlichkeitspsychologie und<br />
Psychologische Diagnostik angenommen.<br />
Dr. Thomas Häcker, Pädagogische Hochschule<br />
Heidelberg, habilitierte sich in dem Fach Erziehungswissenschaft.<br />
Dr. Andreas Homburg, Universität Marburg,<br />
habilitierte sich in dem Fach Psychologie.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Dr. Frank Kernic, Universität München, habilitierte<br />
sich in dem Fach Allgemeine Soziologie<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Militärsoziologie.<br />
Prof. Dr. Dirk Lange hat einen Ruf an die Universität<br />
Oldenburg auf eine Professur für Didaktik<br />
der politischen Bildung angenommen<br />
und einen weiteren Ruf an die Universität Bremen<br />
auf eine W2-Professur für Didaktik des sozialwissenschaftlichen<br />
Unterrichts (Schwerpunkt:<br />
Geschichtsdidaktik) abgelehnt.<br />
Dr. Anne Marie Möller-Leimkühler, Universität<br />
München, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />
Sozialwissenschaftliche Psychiatrie erteilt.<br />
Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Universität<br />
Humboldt zu Berlin, habilitierte sich in dem<br />
Fach Epidemiologie und Sozialwissenschaften.<br />
PD Dr. Thomas Plümper, Universität Konstanz,<br />
hat einen Ruf an die University of Essex/Großbritannien<br />
als Reader am Department of Government<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. Marc Schattenmann, Universität Erfurt,<br />
wurde zum Juniorprofessor für Public Policy<br />
ernannt.<br />
Prof. Dr. Michael Staack, Universität der Bundeswehr<br />
München, hat einen Ruf an die Universität<br />
der Bundeswehr Hamburg auf eine W3-<br />
Professur für Politikwissenschaft, insbesondere<br />
Internationale Beziehungen, erhalten.<br />
PHILOLOGIE UND<br />
KULTURWISSENSCHAFTEN<br />
Dr. Afe Adogame, Universität Bayreuth, hat einen<br />
Ruf an die Universität Edinburgh/Schottland<br />
auf eine Professur für Religionswissenschaft<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Kurt Beck, Universität München, hat<br />
einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine<br />
Professur für Ethnologie erhalten.<br />
Dr. Klaus Böldl, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Nordirische<br />
Philologie erteilt.<br />
Dr. Georg Bogner, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft.<br />
Dr. Martina Claus Bachmann, Universität Gießen,<br />
habilitierte sich in dem Fach Musikpädagogik.<br />
Prof. Dr. Manfred Engel, Universität des Saarlandes,<br />
hat einen Ruf an die Universität Oxford/<br />
Großbritannien auf einen Tylaor Chair of the<br />
German Language and Literature erhalten.<br />
Dr. Claudia Gernstner-Link, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Allgemeine<br />
Sprachwissenschaft erteilt.<br />
Dr. Ulrike Haß, Institut für Deutsche Sprache<br />
Mannheim, hat einen Ruf an die Universität<br />
Duisburg-Essen auf eine W3-Professur für Lingu<strong>ist</strong>ik<br />
der Deutschen Sprache angenommen.
PD Dr. Felix Heinzer, Württembergische Landesbibliothek<br />
Stuttgart, hat einen Ruf an die<br />
Universität Freiburg auf eine Professur für Lateinische<br />
Philologie des Mittelalters erhalten.<br />
Prof. Dr. Andreas Hohmann, Universität Potsdam,<br />
hat einen Ruf an die Universität Bayreuth<br />
auf eine Professur für Sportwissenschaft angenommen.<br />
Dr. Andreas Köstler, Universität Bochum, hat<br />
einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine<br />
W3-Professur für Kunstgeschichte erhalten.<br />
Dr. Steffen Krämer, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Mittlere und<br />
Neuere Kunstgeschichte erteilt.<br />
Prof. Dr. Manfred Krug, Universität Mannheim,<br />
hat einen Ruf an die Universität Bamberg auf<br />
eine W3-Professur für Englische Sprachwissenschaft<br />
einschließlich Sprachgeschichte erhalten.<br />
Dr. Imke Mendoza, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Slawische<br />
Philologie erteilt.<br />
Dr. Michaela Peters, Universität Münster, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Romanische Philologie (Literaturwissenschaft)<br />
erteilt.<br />
Am Institut für Geographie, Naturwissenschaftliche Fakultät III (Geowissenschaften),<br />
<strong>ist</strong> zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />
W3-Professur für Geographie<br />
(Kulturgeographie und Entwicklungsforschung)<br />
(Nachfolge Prof. Dr. Kreutzmann)<br />
wieder zu besetzen.<br />
Zu den Aufgaben gehört, das Fach in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> angemessen zu vertreten.<br />
Der wissenschaftliche Schwerpunkt des/der neuen Stelleninhabers/-in<br />
soll in der geographischen Entwicklungsforschung liegen, wobei wir uns eine<br />
Anknüpfung an die bestehenden thematischen und regionalen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
des Instituts für Geographie sowie eine Mitarbeit im Zentralinstitut<br />
für Regionalforschung der FAU wünschen. In der <strong>Lehre</strong> soll in allen angebotenen<br />
Studiengängen die gesamte Breite der Kulturgeographie vertreten<br />
werden. Eine Mitwirkung bei der kollegialen Leitung des Instituts für Geographie<br />
wird erwartet.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung und <strong>Lehre</strong>rfahrung, Promotion, Habilitation oder der<br />
Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen, die auch in einer Tätigkeit<br />
außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können.<br />
Zum Zeitpunkt der Ernennung dürfen Bewerberinnen/Bewerber das 52. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet haben. Ausnahmen in dringenden Fällen kann das<br />
Staatsmin<strong>ist</strong>erium für Wissenschaft, <strong>Forschung</strong> und Kunst im Einvernehmen<br />
mit dem Staatsmin<strong>ist</strong>erium der Finanzen zulassen (Art. 12 Abs. 3 Satz 2<br />
BayHSchLG).<br />
Die Universität Erlangen-Nürnberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen<br />
in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber<br />
werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild,<br />
Verzeichnis der Schriften, Lehrveranstaltungen und <strong>Forschung</strong>sprojekte,<br />
beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden, jedoch <strong>kein</strong>e Sonderdrucke)<br />
werden bis zum 20. Oktober 2005 an den Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät III (Geowissenschaften) der Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsstraße<br />
40, 91054 Erlangen, erbeten.<br />
Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
495<br />
Habilitationen und Berufungen<br />
Dr. Rosel Pientka-Hinz, Universität Marburg,<br />
habilitierte sich in dem Fach Altoriental<strong>ist</strong>ik.<br />
PD Dr. Stefan Pfänder, Universität Halle-Wittenberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität Freiburg<br />
auf eine Professur für Romanische Sprachwissenschaft<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Bernhard Pöll, Universität Salzburg/<br />
Österreich, hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />
auf eine W3-Professur für Romanische<br />
Sprachwissenschaft-Schwerpunkt Iberoroman<strong>ist</strong>ik<br />
und Französisch, erhalten.<br />
Dr. Karen Radner, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Assyriologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Gabriele Rippl, Universität Göttingen,<br />
hat einen Ruf an die Universität Bern/Schweiz<br />
auf ein/e Ordinariat/Ordentliche Professur für<br />
Literaturen in Englischer Sprache angenommen.<br />
Prof. Dr. Rolf Thieroff, Universität Osnabrück,<br />
hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf<br />
eine W3-Professur für Deutsche Sprache der<br />
Gegenwart erhalten.<br />
Prof. Dr. Angela Treiber hat einen Ruf an die<br />
Universität Eichstätt auf eine C3-Professur für<br />
Volkskunde angenommen.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Dr. Uta Schaffers, Universität zu Köln, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Literaturwissenschaft<br />
und Literaturdidaktik erteilt.<br />
Dr. Ulrike Schneider, Freie Universität Berlin,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Romanische Philologie erteilt.<br />
Dr. Kai Vogelsang, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Sinologie und<br />
Manjur<strong>ist</strong>ik erteilt.<br />
Dr. Andreas Waczkat, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Musikwissenschaft.<br />
Dr. Reinhard Wilczek, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach German<strong>ist</strong>ik/Literaturwissenschaft<br />
erteilt.<br />
RECHTSWISSENSCHAFT<br />
Dr. Gralf-Peter Callies, Universität Frankfurt<br />
am Main, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Bürgerliches<br />
Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht, Internationales<br />
Privatrecht und Rechtstheorie erteilt.<br />
Anzeigen
Dr. Thomas Finkenauer, Universität Trier, habilitierte<br />
sich in dem Fach Bürgerliches Recht,<br />
Römisches Recht und Privatrechtsgeschichte<br />
der Neuzeit.<br />
Prof. Dr. Brigitte Haar hat einen Ruf an die<br />
Universität Frankfurt am Main auf eine C4-Professur<br />
für Bürgerliches Recht, deutsches, europäisches<br />
und internationales Wirtschaftsrecht,<br />
law and finance, Rechtsvergleichung angenommen.<br />
PD Dr. Sebastian Müller-Franken, Universität<br />
Passau, hat einen Ruf an die Universität Münster<br />
auf eine W2-Professur für Öffentliches<br />
Recht und Steuerrecht erhalten.<br />
Prof. Dr. Hartmut Oetker, Universität Jena, hat<br />
einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />
W3-Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht<br />
und Wirtschaftsrecht angenommen.<br />
Dr. Wolfgang Seiler, Universität Oldenburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Bürgerliches Recht,<br />
Handelsrecht, deutsches und europäisches<br />
Wirtschaftsrecht, Rechtstheorie, Rechtsinformatik.<br />
WIRTSCHAFTS-<br />
WISSENSCHAFTEN<br />
Prof. Dr. Carlos Alos-Ferrer, Universität Wien/<br />
Österreich, hat einen Ruf an die Universität<br />
Konstanz auf eine W3-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />
Mikroökonomische Theorie angenommen.<br />
Dr. Dietmar Grichnik, Universität Düsseldorf,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Betriebswirtschaftslehre erteilt,<br />
und er hat einen Ruf an die Universität<br />
Witten/Herdecke auf eine Professur für Corporate<br />
Finance & Entrepreneurship erhalten.<br />
Dr. Jens Grundei, Technische Universität Berlin,<br />
habilitierte sich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre.<br />
Prof. Dr. Klaus Henselmann, Technische Universität<br />
Chemnitz, hat einen Ruf an die Universität<br />
Erlangen-Nürnberg auf eine W3-Professur<br />
für Betriebswirtschaftslehren, insbesondere<br />
Rechnungswesen und Prüfungswesen erhalten.<br />
Dr. Andreas Hoffjan, Universität Münster, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />
erteilt und er hat einen Ruf an die<br />
Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung<br />
(WHU) Vallendar auf eine W3-<br />
Professur für Controlling und Regulierungsökonomik<br />
erhalten.<br />
Dr. Peter Kajüter, Universität Düsseldorf, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Betriebswirtschaftslehre erteilt,<br />
und er hat eine Ruf an die ESCP-EAP Europäische<br />
Wirtschaftshochschule Berlin auf eine Professur<br />
für Internationale Unternehmensrechnung<br />
erhalten.<br />
Dr. Erik Lehmann, Universität Konstanz, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />
erteilt.<br />
496<br />
Habilitationen und Berufungen<br />
Prof. Dr. Peter Loos hat einen Ruf an die Universität<br />
des Saarlandes auf eine W3-Professur<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsinformatik<br />
angenommen.<br />
Dr. Ruth Roß, Universität Duisburg-Essen, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Wirtschaftspädagogik<br />
erteilt.<br />
Dr. Stefan Spinler, Graduate School of Management<br />
Leipzig, hat einen Ruf an die Vlerick<br />
Leuven Gent Management School und die Universität<br />
Gent auf eine Ass<strong>ist</strong>ant Professur für<br />
Operations Management erhalten.<br />
Prof. Dr. Corinna Treisch, Universität Duisburg-<br />
Essen, hat einen Ruf an die Universität Innsbruck/Österreich<br />
auf eine Professur für Internationale<br />
Steuerlehre angenommen.<br />
Prof. Dr. Rolf Tschernig hat einen Ruf an die<br />
Universität Regensburg auf eine Professur an<br />
der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angenommen.<br />
MATHEMATIK, PHYSIK UND<br />
INFORMATIK<br />
Prof. Dr. Rolf Bachofen, Universität Jena, hat<br />
einen Ruf an die Universität Freiburg auf eine<br />
Professur für Bioinformatik angenommen.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Belzig hat einen Ruf an die<br />
Universität Konstanz auf eine W3-Professur für<br />
Theoretische Festkörperphysik angenommen.<br />
PD Dr. Otto Dopfer, Universität Würzburg, hat<br />
einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />
auf eine W2-Professur für Experimentalphysik<br />
(Umweltphysik und Molekül-Spektroskopie) erhalten.<br />
Dr. Thomas Elsken, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Mathematik.<br />
PD Dr. Ivor Fleck, Universität Freiburg, hat einen<br />
Ruf an die Universität Siegen auf eine W2-<br />
Professur für Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik<br />
angenommen.<br />
Dr. Peter Flesch, Universität Karlsruhe, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Optische Strahlungstechnik erteilt.<br />
PD Dr. Sabine Glesner, Universität Karlsruhe,<br />
hat einen Ruf an die Universität Rostock auf eine<br />
W2-Professur für Theorie der Programmiersprachen<br />
und Programmierung erhalten.<br />
PD Dr. Daniel Grieser, Universität Bonn, hat<br />
einen Ruf an die Universität Oldenburg auf eine<br />
W3-Professur für Mathematik (Schwerpunkt<br />
Analysis) angenommen.<br />
Dr. Thomas Höche, Universität Leipzig, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Experimentalphysik erteilt.<br />
Dr. Eric Jeckelmann, Universität Hannover,<br />
wurde zum W2-Professor am Institut für Theoretische<br />
Physik ernannt.<br />
Dr. Jürgen Klüners, Universität Kassel, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Mathematik erteilt.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Dr. Michael Kneissl, Firma Xerox Kalifornien/<br />
USA, hat einen Ruf an die Technische Universität<br />
Berlin auf eine Professur für Experimentalphysik/Nanophysik<br />
und Photonik angenommen.<br />
Dr. Alexander Lindner, Technische Universität<br />
München, habilitierte sich in dem Fach Mathematik.<br />
PD Dr. Harold Linnarzt, Universität Leiden/<br />
Niederlande, wurde zum Associate Professor für<br />
Labor Astrophysik ernannt.<br />
Prof. Dr. Mathias Lösche, Universität Leipzig,<br />
hat einen Ruf an die Carnegie Mellon University<br />
Pittsburgh auf eine Professur of Physics für das<br />
Fach Biological Physics angenommen.<br />
PD Dr. Norbert Lütkenhaus, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Waterloo/Kanada auf einen Research Chair am<br />
Institut für Quantum Computing erhalten.<br />
Prof. Dr. Tiziana Margaria-Steffen, Universität<br />
Göttingen, hat einen Ruf an die Universität<br />
Potsdam auf eine W3-Professur für Praktische<br />
Informatik erhalten.<br />
Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Müller, Universität Oldenburg,<br />
hat einen Ruf an die Universität Kassel<br />
auf eine W3-Professur für Mathematische Stochastik<br />
erhalten.<br />
Dr. Manfred Opper, Southampton University/<br />
Großbritannien, hat einen Ruf an die Technische<br />
Universität Berlin auf eine Professur für<br />
Künstliche Intelligenz erhalten.<br />
Prof. Dr. Andreas Podelski, Max-Planck-Institut<br />
für Informatik Saarbrücken, hat einen Ruf<br />
an die Universität Freiburg auf eine Professur<br />
für Softwaretechnik und Softwareproduktionsumgebung<br />
erhalten.<br />
Dr. Heide Reinholz, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Theoretische Physik.<br />
Dr. Ingo Runkel, Universität Hamburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Mathematik.<br />
Dr. Thorsten Theobald, Technische Universität<br />
Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />
Mathematik erteilt.<br />
PD Dr. Klaus Thonke, Universität Ulm, hat einen<br />
Ruf an die Universität Kassel auf eine C4-<br />
Professur für Halbleiterphysik abgelehnt.<br />
Prof. Dr. Matthias Vojta, Universität Augsburg,<br />
hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf<br />
eine Professur für Theoretische Physik erhalten.<br />
Prof. Dr. Jörg Winkelmann, Universität Nancy/<br />
Frankreich, hat einen Ruf an die Universität<br />
Bayreuth auf eine W2-Professur für Reine Mathematik/Algebraische<br />
Geometrie erhalten.<br />
Dr. Hartmut Wittig, Universität Hamburg, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Theoretische<br />
Physik erteilt.
BIOLOGIE, CHEMIE,<br />
GEOWISSENSCHAFTEN UND<br />
PHARMAZIE<br />
Dr. Martin Bertau, Technische Universität Dresden,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihm die<br />
Lehrbefugnis für das Fach Organische Chemie<br />
und Biochemie erteilt.<br />
Dr. Kai Bester, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Analytische<br />
Chemie und Umweltchemie erteilt.<br />
Dr. Gaby-Fleur Böl, Universität Potsdam, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Biochemie erteilt.<br />
Dr. Paula Braun, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Botanik erteilt.<br />
PD Dr. Andreas Burkovski, Universität zu<br />
Köln, hat einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg<br />
auf eine W2-Professur für Mikrobiologie<br />
erhalten.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Desel, Universität zu Kiel, wurde<br />
zum Juniorprofessor für Botanik ernannt.<br />
Dr. Michael Ehrmann, Universität Cardiff/United<br />
Kingdom, hat einen Ruf an die Universität<br />
Duisburg-Essen auf eine C4-Professur für<br />
Mikrobiologie angenommen.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Falk, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Human- und Immunbiologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Wolfgang Fischer, Universität München, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Mikrobiologie und Infektionsbiologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Ingrid Heiser, Technische Universität München,<br />
habilitierte sich in dem Fach Phytopathologie.<br />
Dr. Wolfram Herrmann, ContiTech AG, hat einen<br />
Ruf an die Universität Potsdam auf eine<br />
C3-Professur für Chemie und Verarbeitung<br />
technischer Polymere erhalten.<br />
Dr. Axel Imhof, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie erteilt.<br />
Dr. Philipp Kahle, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie erteilt.<br />
Dr. Alexandra Kiemer, Universität München,<br />
hat einen Ruf an die Universität des Saarlandes<br />
auf eine Professur für Pharmazeutische Biologie<br />
und Pharmakologie angenommen.<br />
Dr. Carola Küfmann, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Geographie<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Siegrid Löwel, Leibniz-Institut für<br />
Neurobiologie Magdeburg, hat einen Ruf an die<br />
Universität Jena auf eine W2-Professur für Neurobiologie<br />
erhalten.<br />
Prof. Dr. Andreas Marx, Universität Konstanz,<br />
hat einen Ruf an die Universität Marburg auf eine<br />
Professur für Chemie abgelehnt.<br />
497<br />
Habilitationen und Berufungen<br />
Dr. Ute Radespiel, Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
Hannover, habilitierte sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für das Fach Zoologie erteilt.<br />
Dr. Hans-Wilhelm Pohl, Universität Rostock,<br />
habilitierte sich in dem Fach Zoologie.<br />
PD Dr. M. Lienhard Schmitz, Universität Bern/<br />
Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Gießen<br />
auf eine W3-Professur für Biochemie angenommen.<br />
Dr. Rhena Schumann, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Ökologie und Mikrobiologie.<br />
Prof. Dr. Holger Stark, Universität Frankfurt<br />
am Main, hat einen Ruf an die Technische Universität<br />
Braunschweig auf eine Professur für<br />
Pharmazeutische Chemie erhalten.<br />
Prof. Dr. Wolfgang Wilcke hat einen Ruf an die<br />
Universität Mainz auf eine W2-Professur für<br />
Bodengeographie/Bodenkunde angenommen.<br />
Prof. Dr. Rainer Winter hat einen Ruf an die<br />
Universität Regensburg auf eine Professur am<br />
Institut für Anorganische Chemie angenommen.<br />
Dr. Matthias Tamm, Universität Münster, hat<br />
einen Ruf an die Technische Universität Braunschweig<br />
auf eine Professur für Anorganische<br />
und Analytische Chemie angenommen.<br />
Prof. Dr. Michael Tausch, Universität Duisburg-<br />
Essen, hat einen Ruf an die Universität Wuppertal<br />
auf eine Professur für Chemie und Didaktik<br />
angenommen.<br />
Prof. Dr. An-Ping Zeng, GBF-German Research<br />
Center for Biotechnology Braunschweig, hat einen<br />
Ruf an die Technische Universität Freiberg<br />
auf eine W3-Professur für Technische Chemie/Biotechnologie<br />
erhalten.<br />
INGENIEURWISSENSCHAFTEN<br />
Anke Bernotat, Design-Academy Eindhoven/<br />
Niederlande, hat einen Ruf an die Universität<br />
Duisburg-Essen auf eine Professur für Industrial<br />
Design - Konzeption und Entwurf mit Schwerpunkt<br />
Technisches Design angenommen.<br />
Dr.-Ing. Chr<strong>ist</strong>ian Bettstetter, DoCoMo Euro-<br />
Labs München, hat einen Ruf an die Universität<br />
Klagenfurt/Österreich auf eine Professur für Informationstechnologie<br />
(Mobile Systeme) angenommen.<br />
Dr.-Ing. Karsten Mühlenfeld, Rolls-Royce Ltd.<br />
& Co.KG Dahlewitz, hat einen Ruf an die Technische<br />
Universität Berlin auf eine Professur für<br />
Mechanik, insbesondere Strukturmechanik und<br />
Strukturberechnung erhalten.<br />
Dr.-Ing. Yuri Petryna, Universität Bochum, hat<br />
einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />
auf eine Professur für Statik und Entwerfen der<br />
Baukonstruktionen erhalten.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
AGRARWISSENSCHAFTEN,<br />
ERNÄHRUNGSWISSENSCHAF-<br />
TEN, VETERINÄRMEDIZIN<br />
Dr. Kurt Gedrich, Technische Universität München,<br />
habilitierte sich in dem Fach Ernährungsverhalten.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>a Kühn, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Tierzucht.<br />
Prof. Dr. Hans Schenkel, Universität Hohenheim,<br />
hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />
auf eine W2-Professur für Ernährungsphysiologie<br />
und Tierernährung erhalten.<br />
Dr. Susanne Schneider, Technische Universität<br />
München, habilitierte sich in dem Fach Limnologie.<br />
Dr. Helmut Torner, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Tierphysiologie, Tiergesundheit<br />
und Tierschutz.<br />
HUMANMEDIZIN<br />
Dr. Gerasimos Anastassiou, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das<br />
Fach Augenheilkunde erteilt.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Auernhammer, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
Dr. Sylva Bartel-Friedrich, Universität Halle-<br />
Wittenberg, habilitierte sich in dem Fach Phoniatrie.<br />
Dr. Rosmarie Bawinski Fäh, Universität zu<br />
Köln, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Klinische<br />
Psychologie und Psychotherapie erteilt.<br />
Dr. Frieder Bauss, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Experimentelle<br />
Pharmakologie erteilt.<br />
Dr. Gerhard Behre wurde von der Universität<br />
München an die Universität Halle-Wittenberg in<br />
dem Fach Innere Medizin umhabilitiert.<br />
Dr. Carola Berking, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Dermatologie<br />
und Venerologie erteilt.<br />
Dr. Iris Bittmann, Universität München, habilitierte<br />
sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Allgemeine und Spezielle Pathologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Bettina Bohnhorst, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, habilitierte sich, und es wurde<br />
ihr die Lehrbefugnis für das Fach Kinderheilkunde<br />
erteilt.<br />
Ihre Meldung über Habilitationen und<br />
Berufungen können Sie schnell und<br />
effizient auch per E-Mail senden an<br />
fernengel@forschung-und-lehre.de
Dr. Carsten Boltze, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Pathologie.<br />
Dr. Tina Buchholz, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe erteilt.<br />
Dr. Andreas Büttner, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Rechtsmedizin<br />
erteilt.<br />
Dr. Jan Dürig, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
Dr. Oliver Ehrt, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Augenheilkunde<br />
erteilt.<br />
Dr. Wolfgang Erl, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Pathophysiologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Birgit Ertl-Wagner, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Diagnostische<br />
Radiologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Fahlke, Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule Aachen, hat einen<br />
Ruf an die Medizinische Hochschule Hannover<br />
auf eine W3-Professur für Neurophysiologie angenommen.<br />
Dr. Stefanie Förderreuther, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Neurologie<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Bernd Gerber, Universität München,<br />
hat einen Ruf an die Universität Rostock auf eine<br />
W3-Professur für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
angenommen.<br />
Dr. Susanne Häussler, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihr<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Medizinische<br />
Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie erteilt.<br />
Prof. Dr. Dieter Haffner, Humboldt-Universität<br />
zu Berlin, hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />
auf eine W3-Professur für Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin angenommen.<br />
Prof. Dr. Gesine Hansen, Universität Halle-Wittenberg,<br />
hat einen Ruf an die Medizinische<br />
Hochschule Hannover auf eine W3-Professur<br />
für Kinderheilkunde, Pädiatrische Pneumologie<br />
und Neonatologie erhalten.<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>os Haritoglu, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Augenheilkunde<br />
erteilt.<br />
Dr. Michael Hummel, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
PD Dr. Marc Kachelrieß hat einen Ruf an die<br />
Universität Erlangen-Nürnberg auf eine W2-<br />
Professur für Medizinische Bildgebung erhalten.<br />
Dr. Stefan Kääb, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin<br />
erteilt.<br />
498<br />
Habilitationen und Berufungen<br />
Prof. Dr. Thomas Kirchner, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
München auf eine Professur für Allgemeine Pathologie<br />
und Pathologische Anatomie erhalten.<br />
Dr. Marius von Knoch, Universität Duisburg-<br />
Essen, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie<br />
erteilt.<br />
PD Dr. Hans-Peter Kubis, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, hat einen Ruf an die University<br />
of Wales/Großbritannien auf eine Professur<br />
für Vegetative Physiologie erhalten.<br />
PD Dr. Massimo Malago, Universität Duisburg-<br />
Essen, hat einen Ruf auf eine C3-Professur für<br />
Transplantationschirurgie angenommen.<br />
Prof. Dr. Ulrich Martin, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, hat einen Ruf auf eine W2-<br />
Professur für Experimentelle Lungentransplantation<br />
erhalten.<br />
PD Dr. Martin Messerle, Universität Halle-Wittenberg,<br />
hat einen Ruf an die Medizinische<br />
Hochschule Hannover auf eine W2-Professur<br />
für Molekulare Virologie angenommen.<br />
Dr. Carsten H. Meyer, Universität Marburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Augenheilkunde.<br />
Dr. Andreas Neumann, Universität Duisburg-<br />
Essen, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde erteilt.<br />
Dr. Kerstin Neumann, Universität Halle-Wittenberg,<br />
habilitierte sich in dem Fach Hals-,<br />
Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie.<br />
Dr. Reiner Oberbeck, Universität Duisburg-Essen,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Chirurgie<br />
erteilt.<br />
Dr. Michael Petzsch, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Innere Medizin (Kardiologie).<br />
Dr. Anke Post, Universität München, wurde die<br />
Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie und<br />
Psychotherapie erteilt.<br />
Dr. Friedrich Prall, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Pathologie.<br />
Dr. Heiner van Randenborgh, Technische Universität<br />
München, habilitierte sich in dem Fach<br />
Urologie.<br />
Dr. Markus Rehm, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Anästhesiologie<br />
erteilt.<br />
Dr. Toralf Reimer, Universität Rostock, habilitierte<br />
sich in dem Fach Gynäkologie und Geburtshilfe.<br />
Dr. Josef Rosenecker, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Kinderheilkunde<br />
erteilt.<br />
Dr. Dan Rujescu, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie und<br />
Psychotherapie erteilt.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Dr. Martin Sack, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Psychotherapeutische<br />
Medizin erteilt.<br />
Dr. Uwe Schiemann, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
Prof. Dr. Roland Schüle, Universität Freiburg,<br />
hat einen Ruf an die Rheinisch-Westfälische<br />
Technische Hochschule Aachen auf eine Professur<br />
für Biochemie an der Medizinischen Fakultät<br />
abgelehnt.<br />
Dr. Andreas Schuld, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie<br />
und Psychotherapie erteilt.<br />
Dr. Hae-Young Sohn, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
Dr. Karsten Spiekermann, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />
Medizin erteilt.<br />
Dr. Oliver Stork, Universität Magdeburg, habilitierte<br />
sich in dem Fach Physiologie.<br />
Prof. Dr. Jochen Vollmann, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
hat einen Ruf an die Universität<br />
Bochum auf eine Professur für Medizinische<br />
Ethik und Geschichte der Medizin angenommen.<br />
Dr. Margarete Walter, Universität München,<br />
habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />
für das Fach Neurologie erteilt.<br />
Dr. Mayo Weiss, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Nuklearmedizin<br />
erteilt.<br />
Prof. Dr. Burkhard Wiechens, Universität zu<br />
Kiel, hat einen Ruf an die Medizinische Hochschule<br />
Hannover auf eine apl. Professur für Augenheilkunde<br />
angenommen.<br />
Dr. Martin Wiesmann, Universität München,<br />
wurde die Lehrbefugnis für das Fach Diagnostische<br />
Radiologie speziell Neuroradiologie erteilt.<br />
Dr. Franz Worek, Universität München, wurde<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Pharmakologie<br />
und Toxikologie erteilt.<br />
ZAHNHEILKUNDE<br />
Dr. Oskar Bauß, Medizinische Hochschule<br />
Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />
die Lehrbefugnis für das Fach Kieferorthopädie<br />
erteilt.
STELLENANZEIGEN<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
STIFTUNGEN/PREISE<br />
STELLENANZEIGEN<br />
Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften<br />
Allgemeine Psychologie II (Universität Bonn) 506<br />
Arbeits- und Organisationspsychologie (Universität Potsdam) 513<br />
Didaktik der deutschen Sprache und Literatur<br />
(Universität Würzburg) 501<br />
Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung<br />
(Universität Bonn) 506<br />
Erziehungswissenschaft (Universität Siegen) 506<br />
German<strong>ist</strong>ik/Lingu<strong>ist</strong>ik (Universität Siegen) 505<br />
Geschichte (Universität Bayreuth) 508<br />
Methoden der Sozialpädagogik/Sozialarbeit (Universität Siegen) 506<br />
Sozialphilosophie (Universität Bayreuth) 509<br />
Sozialpsychologie und Organisationspsychologie<br />
(Universität Siegen) 506<br />
Soziologie (Universität Siegen) 504<br />
Vergleichende Politikwissenschaft (Universität Potsdam) 513<br />
Naturwissenschaften<br />
Airport Management (Technische Fachhochschule Wildau) 503<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik<br />
(Universität Mannheim) 507<br />
Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe<br />
(Technische Universität Ilmenau) 512<br />
Aviation Maintenance (Technische Fachhochschule Wildau) 503<br />
Bauökonomie (Universität Stuttgart) 511<br />
Betriebswirtschaftslehre (Universität Kaiserslautern) 495<br />
Betriebswirtschaftslehre (Universität Potsdam) 513<br />
Diverse Professuren (German University in Cairo – GUC) 511<br />
Elektrische Antriebssysteme und Le<strong>ist</strong>ungselektronik<br />
(Technische Universität München) 501<br />
Experimentalphysik (DLR / Universität Bochum) 502<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Universität Würzburg) 506<br />
Geographie (Universität Erlangen-Nürnberg) 495<br />
Industrial Engineering (Universität Siegen) 502<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie (Universität Marburg) 500<br />
Klinische Mikrobiologie und Infektiologie (Universität Würzburg) 512<br />
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis<br />
(Paul Ehrlich-Stiftung) 509<br />
Woitschach-<strong>Forschung</strong>spreis 2006<br />
(Ellen- und Max-Woitschach-Stiftung) 505<br />
� Im Internet unter: www.forschung-und-lehre.de<br />
499<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
WISSENSCHAFTSPREISE<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> Wirtschafts-Betrieb<br />
(Universität Frankfurt) 505<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8/2005<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Universität Mannheim) 09.09.05<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Universität der Bundeswehr München) 16.09.05<br />
Betriebswirtschaftslehre (Universität Konstanz) 15.09.05<br />
Biosignalverarbeitung (TU Ilmenau) 13.09.05<br />
Deutsches und Europ. Verfassungs- und Verwaltungsrecht (FernUniv. in Hagen) 08.09.05<br />
Digital- und Schaltungstechnik (TU Chemnitz) 09.09.05<br />
Digitale Signalverarbeitung (TU Ilmenau) 30.09.05<br />
Direktorin/Direktor (Marienhospital Herne – Universitätsklinik Bochum) 09.09.05<br />
Dogmatik, Dogmengeschichte und ökumenische Theologie (Theol. Fak. Fulda) 31.10.05<br />
Elektrische Maschinen und Antriebe (TU Ilmenau) 30.09.05<br />
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (TU München) 12.09.05<br />
Medizinische Mikrotechnik (TU Chemnitz) 23.09.05<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (TU München) 15.09.05<br />
Neues Testament (Universität Tübingen) 30.09.05<br />
Neurologie (TU München) 12.09.05<br />
Numerische Verfahren (Universität der Bundeswehr Hamburg) 09.09.05<br />
Paläontologie, Schwerpunkt Wirbeltierpaläontologie (Universität Bonn) 30.09.05<br />
Politikwissenschaft (Universität der Bundeswehr Hamburg) 09.09.05<br />
Präsidentin/Präsident (Universität Frankfurt am Main) 23.09.05<br />
Romanische Literaturwissenschaft/Genderforschung (Universität Siegen) 09.09.05<br />
Stochastik (Universität Bonn) 31.10.05<br />
Theoretische Physik – Simulation neuer Materialien (TU Chemnitz) 30.09.05<br />
Werkstoffe der Elektrotechnik (TU Ilmenau) 30.09.05<br />
Wirtschaftsinformatik, insbes. IT-Sicherheit (Universität Siegen) 09.09.05<br />
Wirtschaftspädagogik (Universität der Bundeswehr München) 30.09.05<br />
Wiss. Mitarbeiter/in (Universität Bonn) 01.10.05<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Kommunikationsnetze (FernUniversität in Hagen) 500<br />
Kr<strong>ist</strong>allzüchtungs-Prozesstechnik (Universität Hannover) 500<br />
Maschinenelemente (TU Bergakademie Freiberg) 512<br />
Mathematik (Universität zu Köln) 508<br />
Methoden der Empirischen Sozialforschung und Stat<strong>ist</strong>ik<br />
(Universität der Bundeswehr Hamburg) 513<br />
Mikrosystem- und Gerätetechnik (Technische Universität Chemnitz) 512<br />
Molekulare Mikrobiologie (Universität Bonn) 504<br />
Numerische Mathematik (Universität Stuttgart) 508<br />
Optimierung (Universität Stuttgart) 508<br />
Pädiatrische Ernährungsmedizin<br />
(Technische Universität München) 503<br />
Physikalische Chemie (Universität Bayreuth) 508<br />
Praktische Informatik<br />
(Universität Bonn / Fraunhofer Gesellschaft Birlinghoven) 514<br />
Technische Verbrennung (Universität Stuttgart) 511<br />
Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) 508<br />
Volkswirtschaftslehre (Universität Hannover) 502<br />
Weitere Ausschreibungen<br />
ALLES AUF EINEN BLICK<br />
Direktor/in des Heinrich-Heine-Institutes (Universität Düsseldorf) 510<br />
Direktor/in des Instituts für Materialphysik im Weltraum<br />
(DLR/Universität Bochum) 502<br />
Leiterin/Leiter (Universitätsklinikum Münster) 507<br />
Postdoctoral and PhD Positions in the Department of Entomology<br />
(Max Planck Institute for Chemical Ecology) 510<br />
Post-Doctoral Molecular Biolog<strong>ist</strong>/Cell Biolog<strong>ist</strong><br />
(Universität Göttingen – UKG) 504<br />
Rektorin/Rektor (Universität Tübingen) 504<br />
Studienrätin/Studienrat, Oberstudienrätin/Oberstudienrat<br />
– im Hochschuldienst (Universität Siegen) 507<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
(Universität Graz) 514<br />
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in<br />
– Lehr- und <strong>Forschung</strong>sgebiet Kontinuumsmechanik (RWTH Aachen) 509<br />
Wolfgang Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />
der Informationstechnologie (Integrata Stiftung) 505<br />
BMW Group Award für Interkulturelles Lernen (BMW Group) 2<br />
TransCoop (Alexander von Humboldt-Stiftung) 514<br />
AUSSCHREIBUNGEN ● BEWERBUNGSFRIST LÄUFT NOCH<br />
Sofja Kovalevskaja Preis (Alexander von Humboldt-Stiftung) 04.01.06<br />
3. Symposium Juniorprofessur (Förderverein Juniorprofessur e.V.) 13.09.05<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7/2005<br />
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing (TU Ilmenau) 16.09.05<br />
Anthropogeographie (Universität zu Köln) 15.09.05<br />
Flugzeugastronomie und Extrater. Raumfahrtmissionen (Universität Stuttgart) 15.09.05<br />
Fundamentaltheologie und vergl. Religionswissenschaft (Universität Würzburg) 31.10.05<br />
Geographie (Universität Bonn) 31.10.05<br />
Geographie – Teilgebiet Kartographie (Universität Bonn) 31.10.05<br />
Kognitive Systeme (Universität Karlsruhe – TH) 20.09.05<br />
Konstruktionstechnik (TU Ilmenau) 30.09.05<br />
Programmierparadigmen (Universität Karlsruhe – TH) 02.09.05<br />
Simulation großer Systeme – Leitungsfunktion (Universität Stuttgart) 15.09.05<br />
Stat<strong>ist</strong>ik (Universität St. Gallen) 15.09.05<br />
Wirtschaftsinformatik für Industriebetriebe (TU Ilmenau) 16.09.05<br />
Max-Planck-<strong>Forschung</strong>spreis (Alexander von Humboldt-Stiftung und MPG) 24.10.05<br />
Stehr-Boldt-Fonds (Universität Zürich) 31.12.05<br />
Wolfgang Heilmann-Preis (Integrata Stiftung) 30.09.05<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6/2005<br />
Systematische Theologie (Augustana-Hochschule) 15.09.05<br />
Theoretische Physik (Universität Bonn) 10.09.05<br />
Impulse aus den USA gesucht (Körber-Stiftung) 31.10.05<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5/2005<br />
Deutscher Studienpreis 2005 (Körber-Stiftung) 01.10.05<br />
Kongress für Nephrologie 2005 17.09.05<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
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500<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Am Institut für Elektrothermische Prozesstechnik der Fakultät für Elektrotechnik und<br />
Informatik <strong>ist</strong> frühestens zum 01.01.2006 befr<strong>ist</strong>et auf drei Jahre (mit Verlängerungsmöglichkeit<br />
um weitere drei Jahre) eine<br />
Juniorprofessur (W 1)<br />
für Kr<strong>ist</strong>allzüchtungs-Prozesstechnik<br />
zu besetzen.<br />
Es wird eine qualifizierte Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> vertritt. Dazu gehören die Durchführung von Lehrveranstaltungen und Übungen<br />
sowie die Betreuung von Dissertationen, Studien-, Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber sollte Kenntnisse und Erfahrungen auf einem<br />
oder mehreren der folgenden Gebiete der Kr<strong>ist</strong>allzüchtung vorweisen:<br />
• Züchtung von Halbleiter-Einkr<strong>ist</strong>allen<br />
• Numerische Simulation von Kr<strong>ist</strong>allzüchtungsprozessen<br />
• Einsatz von elektromagnetischen Feldern bei der Kr<strong>ist</strong>allzüchtung<br />
• Verfahren zur Züchtung von Silizium für die Photovoltaik<br />
Eine erfolgreiche Tätigkeit in der universitären oder außeruniversitären <strong>Forschung</strong> <strong>ist</strong><br />
Voraussetzung. Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen<br />
der Universität, mit außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen und mit<br />
Partnern in der Industrie wird gleichermaßen erwartet wie die Erfahrung mit der<br />
Einwerbung von Drittmitteln.<br />
Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus<br />
dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden auf Anfrage<br />
erläutert.<br />
Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften besonders<br />
fördern und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen<br />
von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Für Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. B. Nacke (Tel.: 0511/762-2872, Fax: 0511/762-<br />
3275, E-Mail: nacke@ewh.uni-hannover.de) gern zur Verfügung. Bitte richten Sie Ihre<br />
Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 1. Oktober 2005 an den<br />
Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik<br />
Prof. Dr.-Ing. P. Pirsch · Appelstr. 11 · 30167 Hannover<br />
http://www. uni-hannover.de/campus/job.htm
An der Universität Würzburg<br />
<strong>ist</strong> in der Philosophischen Fakultät II<br />
(Neuphilologien, Geschichte, Kunstgeschichte) eine Stelle für<br />
eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />
der BesGr. W3 für<br />
Didaktik der deutschen Sprache<br />
und Literatur<br />
Eine Initiative von:<br />
(Nachfolge Prof. Dr. Ulf Abraham)<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />
zum nächstmöglichen Zeitpunkt wiederzubesetzen.<br />
Die Lehrstuhlinhaberin / der Lehrstuhlinhaber übernimmt Aufgaben in der<br />
fachdidaktischen <strong>Lehre</strong>, Prüfung und Praktikumsbetreuung für die Lehrämter<br />
an Grund-, Haupt-, Sonder-, Realschule und Gymnasium. <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
sollten im Bereich “Nutzung Neuer Medien im<br />
Deutschunterricht” und wahlweise in den Gebieten “Sprachliche Sozialisation<br />
einschließlich der Schreibdidaktik” oder “Literarische Sozialisation<br />
einschließlich der Didaktik der Kinder- und Jugendmedien” liegen.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind beide Staatsexamina im Fach Deutsch,<br />
Referendariat und mindestens 3 Jahre Schulerfahrung in einem Lehramt,<br />
Promotion und Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, das Fach in seiner ganzen<br />
Breite (Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik) zu vertreten.<br />
Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />
Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 S. 2 BayHSchLG möglich). Die Universität<br />
Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich um Ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerberinnen und Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />
ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen<br />
(Lebenslauf, Zeugnisse über akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis,<br />
Verzeichnis der akademischen Lehrveranstaltungen, laufende Projekte)<br />
bis zum 21. Oktober 2005 einzureichen an den<br />
Dekan der Philosophischen Fakultät II<br />
der Universität Würzburg,<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg.<br />
501<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
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Habilitationen und Berufungen.<br />
<strong>Forschung</strong><br />
& <strong>Lehre</strong><br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
In der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen<br />
Universität München <strong>ist</strong> eine<br />
Universitätsprofessur (Bes.Gr. W3)<br />
für Elektrische Antriebssysteme<br />
und Le<strong>ist</strong>ungselektronik<br />
zum 01.10.2006 zu besetzen.<br />
Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die auf dem Gebiet der<br />
Analyse, Synthese und Optimierung elektrischer Antriebe und anderer<br />
le<strong>ist</strong>ungselektronischer Systeme wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen<br />
sind. Es wird erwartet, dass die Bewerberin / der Bewerber <strong>Forschung</strong>skompetenz<br />
in mehreren der folgenden Gebiete besitzt:<br />
- Le<strong>ist</strong>ungselektronische Schaltungen und Systeme<br />
- Elektrische Antriebssysteme, z.B. für Hybridfahrzeuge, Produktionsanlagen<br />
und vernetzte Antriebe<br />
- Modellierung, Simulation und Prototyping von Antriebssystemen<br />
- Anwendung moderner Regelungsverfahren, z.B. robuste, nichtlineare<br />
oder schaltende Regelungen in Antriebssystemen<br />
- Innovative Le<strong>ist</strong>ungselektronik, z.B. für regenerative Energien oder zur<br />
Versorgung informationstechnischer Systeme<br />
Zu den Aufgaben zählt die Vertretung des Fachgebiets in <strong>Forschung</strong> und<br />
<strong>Lehre</strong>. In der <strong>Lehre</strong> gehören grundlegende und weiterführende Lehrveranstaltungen,<br />
insbesondere für die Studienrichtungen Energietechnik<br />
und Mechatronik, zum Verantwortungsbereich dieser Professur. Darüber<br />
hinaus sollen die elektrische Antriebstechnik und Le<strong>ist</strong>ungselektronik in<br />
den geplanten internationalen Studiengängen "Power Engineering" sowie<br />
"Automation and Mechatronics" vertreten werden.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium an einer<br />
wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion<br />
und Habilitation oder Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen,<br />
die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches<br />
erbracht sein können. Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt<br />
der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />
Ausnahmen von der Altersgrenze können in dringenden Fällen zugelassen<br />
werden (vgl. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG).<br />
Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten<br />
im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils<br />
von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit Foto, Zeugnisse,<br />
Urkunden, Publikationsl<strong>ist</strong>e einschließlich ausgewählter Sonderdrucke)<br />
werden bis zum 12.10.2005 erbeten an den Dekan der Fakultät<br />
für Elektrotechnik und Informationstechnik, Technische Universität<br />
München, Arcisstraße 21,D-80333 München.<br />
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der Wissenschaft<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät <strong>ist</strong> ab sofort eine<br />
Universitätsprofessur (W 3)<br />
für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Mikroökonomik<br />
zu besetzen.<br />
Die Fakultät sucht eine international ausgewiesene Persönlichkeit, die bereit <strong>ist</strong>,<br />
Lehraufgaben im Grund- und Hauptstudium zu übernehmen. Erwünschte <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
sind Industrieökonomik, Spieltheorie oder Vertragstheorie.<br />
Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus<br />
dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden auf Anfrage<br />
erläutert.<br />
Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />
Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften besonders<br />
fördern und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation<br />
bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem<br />
Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />
<strong>Das</strong> Leitbild der Universität Hannover misst insbesondere der intensiven Beratung und<br />
Betreuung der Studierenden und der Einbindung der Universität in der Region und<br />
Niedersachsen neben der internationalen Orientierung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> einen<br />
hervorragenden Wert bei. Deshalb erwartet sie von den Professorinnen und Professoren,<br />
dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren Lebensmittelpunkt in die Region Hannover<br />
verlegen.<br />
Bewerber bzw. Bewerberinnen, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 45. Lebensjahr<br />
vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit stehen, werden<br />
grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />
Für Auskünfte steht Ihnen Herr Professor Dr. Dr. Andreas Löffler, Tel.-Nr. 0511 7 62-45 58,<br />
E-Mail: dekan@wiwi.uni-hannover.de, gern zur Verfügung.<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.10.2005 an den<br />
Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />
Universität Hannover · Prof. Dr. Dr. Andreas Löffler<br />
Königsworther Platz 1 · 30167 Hannover<br />
http://www.uni-hannover.de/campus/job.htm<br />
502<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
<strong>Das</strong> Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) und die<br />
Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum<br />
suchen im Rahmen einer gemeinsamen Berufung einen/eine Wissenschaftler/in<br />
als<br />
Direktor/in des Instituts für<br />
Materialphysik im Weltraum (W3)<br />
im DLR - <strong>Forschung</strong>szentrum Köln-Porz<br />
und<br />
Professor/in für Experimentalphysik<br />
(Materialphysik im Weltraum)<br />
an der Fakultät für Physik und Astronomie der<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
<strong>Das</strong> bisherige Institut für Raumsimulation (vormals geleitet durch Prof.<br />
Feuerbacher) wird vorbehaltlich eines Senatsbeschlusses umbenannt<br />
in Institut für Materialphysik im Weltraum. Dieses Institut untersucht<br />
die Herstellung und Eigenschaften von Materialien in verschiedenen<br />
Aggregatzuständen und deren Phasenübergänge mit besonderer<br />
Betonung des Einflusses der Schwerkraft. Die gegenwärtigen Schwerpunkte<br />
liegen beim Materialdesign aus der Schmelze, der Erstarrung<br />
von Metallen aus metastabilen Zuständen weit ab vom thermodynamischen<br />
Gleichgewicht, bei der Messung von thermophysikalischen<br />
Eigenschaften von Schmelzen und bei der Herstellung und<br />
Charakterisierung von aerogelen Verbundwerkstoffen. Im Rahmen<br />
dieser Arbeiten führt das Institut Experimente im Labor, auf<br />
Parabelflügen oder <strong>Forschung</strong>sraketen und auf der Internationalen<br />
Raumstation durch. <strong>Das</strong> Institut nimmt auch betriebliche Aufgaben<br />
der Nutzerunterstützung bei Weltraumexperimenten wahr.<br />
Für die Durchführung der Aufgaben des Instituts <strong>ist</strong> eine enge Vernetzung<br />
mit anderen Instituten des DLR, <strong>Forschung</strong>seinrichtungen und<br />
Universitäten Voraussetzung. <strong>Das</strong> Institut <strong>ist</strong> eingebunden in nationale<br />
und internationale <strong>Forschung</strong>skooperationen. Es beteiligt sich an Programmen<br />
der DFG und der EU, an nationalen und europäischen<br />
Raumfahrtprogrammen und kooperiert mit der Industrie. Darüber hinaus<br />
<strong>ist</strong> das Institut in die <strong>Lehre</strong> der Fakultät für Physik und Astronomie<br />
an der Ruhr-Universität Bochum eingebunden.<br />
Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit mit ausgewiesenen Fachkenntnissen<br />
in der physikalischen Materialforschung. Erwartet werden<br />
didaktische Fähigkeiten und akademische <strong>Lehre</strong>rfahrung sowie international<br />
anerkannte <strong>Forschung</strong>stätigkeit im Bereich der Materialphysik.<br />
<strong>Das</strong> Einbringen von neuen <strong>Forschung</strong>sthemen wird begrüßt.<br />
Einstellungsvoraussetzung <strong>ist</strong> ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />
in Physik oder einem verwandten Fach sowie eine Promotion. Weiterhin<br />
werden vorausgesetzt eine Habilitation oder eine Juniorprofessur<br />
oder eine äquivalente wissenschaftliche Le<strong>ist</strong>ung.<br />
<strong>Das</strong> DLR und die Ruhr-Universität Bochum streben die Erhöhung des<br />
Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an. Bewerbungen von<br />
Frauen sind ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher Eignung,<br />
Befähigung und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung bevorzugt berücksichtigt, sofern<br />
nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />
Die Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie einer Darstellung<br />
Ihrer <strong>Forschung</strong>sinteressen und -pläne richten Sie bitte bis zum<br />
20.09.2005 an den Vorstand des DLR, z. Hd. Prof. Dr. Achim<br />
Bachem, Linder Höhe, 51147 Köln.<br />
Die nächsten<br />
Anzeigenschlußtermine:<br />
Ausgabe 10/2005 21. September 2005<br />
Ausgabe 11/2005 20. Oktober 2005
An der Technischen Universität München wurde durch die Unterstützung der<br />
Else Kröner-Fresenius-Stiftung ein interdisziplinäres Zentrum für Ernährungsmedizin<br />
gegründet. Eine wichtige Zielsetzung des Zentrums <strong>ist</strong> die Verbindung<br />
von Grundlagenforschung und klinischer <strong>Forschung</strong> auf dem Gebiet<br />
der Ernährungsmedizin. An der Fakultät für Medizin <strong>ist</strong> gemeinsam mit der<br />
Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung<br />
und Umwelt im Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin<br />
die Stelle einer / eines<br />
Universitätsprofessorin / Universitätsprofessors<br />
der Bes.Gr.W2<br />
für Pädiatrische Ernährungsmedizin<br />
(Else Kröner-Fresenius-Stiftung)<br />
für zunächst 5 Jahre im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Im Falle einer<br />
positiven Evaluierung des Programms beabsichtigt die Technische Universität<br />
München diese Professur auf Dauer weiterzuführen. Die Stelle kann<br />
dann - bei Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen - in ein Beamtenverhältnis<br />
auf Lebenszeit umgewandelt werden.<br />
<strong>Das</strong> Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin besteht aus einem<br />
Lehrstuhl und drei Extraordinariaten. Die Forschergruppe Ernährungsmedizin<br />
setzt sich dabei aus Klinikern und Naturwissenschaftlern zusammen,<br />
was sich in der Organisationsstruktur widerspiegelt: die Laborflächen<br />
(1500 qm) sind in Weihenstephan angesiedelt, die klinische Anbindung erfolgt<br />
über die Kinderklinik München Schwabing / Kinderklinik und Poliklinik<br />
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.<br />
Zu den Aufgaben der Professur gehören <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf dem Gebiet<br />
der Pädiatrischen Ernährungsmedizin. Erwünscht <strong>ist</strong> eine starke Grundlagenorientierung,<br />
die gleichzeitig klinische <strong>Forschung</strong>sansätze integriert.<br />
Methodische Erfahrungen für molekularbiologische und/oder in vivo-Untersuchungen<br />
werden vorausgesetzt. In der <strong>Lehre</strong> wirkt die Stiftungsprofessur in<br />
den Studiengängen Medizin und Ernährungswissenschaft mit.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der<br />
Humanmedizin oder ein naturwissenschaftliches/biowissenschaftliches<br />
Studium sowie pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation<br />
und/oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen,<br />
die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches erbracht<br />
sein können. Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der<br />
Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ausnahmen<br />
von der Altersgrenze können in dringenden Fällen zugelassen<br />
werden (vgl. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG).<br />
Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils von<br />
Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />
Schwer behinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen sind entsprechend den unter http://www.dekanat.med.tum.de/<br />
stellenausschreibungen.htm veröffentlichten Vorgaben der Fakultät für Medizin<br />
zu fertigen und sind bis zum 21.10.2005 an folgende Adresse zu senden:<br />
Dekan der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München<br />
Prof. Dr. Markus Schwaiger, Ismaninger Str. 22, 81675 München.<br />
Foto: dpa<br />
Akademische Stellenausschreibungen<br />
Zielgerichtet mit großer Wirkung<br />
503<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Technische Fachhochschule Wildau<br />
University of Applied Sciences<br />
An der Technischen Fachhochschule Wildau sind zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt folgende Professuren zu besetzen:<br />
Fachbereich Ingenieurwesen/Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Studiengang Luftfahrttechnik/Luftfahrtlog<strong>ist</strong>ik (Zweitausschreibung)<br />
Professorin/Professor<br />
(Besoldungsgruppe W2 BBesO)<br />
für das Fachgebiet<br />
Aviation Maintenance<br />
Die Bewerberin/der Bewerber soll das Gebiet der Triebwerksfertigung<br />
und Triebwerkswartung inklusive Zustandsdiagnose sowie deren Integration<br />
in die Flugzeugzelle in der <strong>Lehre</strong> in o.g. Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
vertreten.<br />
Der Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong> liegt dabei im Bereich der Vermittlung der<br />
fertigungstechnischen und konstruktiven Zusammenhänge sowie der<br />
dazu erforderlichen Grundlagen in den oben genannten Gebieten.<br />
Umfangreiche berufliche Erfahrungen der Bewerberin/des Bewerbers<br />
sind wünschenswert. Aktivitäten im Bereich der angewandten <strong>Forschung</strong><br />
und Entwicklung und des Technologietransfers mit Unternehmen<br />
der Luftfahrtindustrie werden erwartet.<br />
Professorin/Professor<br />
(Besoldungsgruppe W2 BBesO)<br />
für das Fachgebiet<br />
Airport Management<br />
Die Bewerberin/der Bewerber soll das Gebiet des Airport-Managements,<br />
Airtraffic-Managements sowie des jeweiligen Security sowohl im<br />
Bachelor- wie auch im Masterstudiengang selbständig in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong><br />
vertreten.<br />
Der Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong> liegt im Bereich der betriebswirtschaftlichen<br />
und log<strong>ist</strong>ischen Zusammenhänge und Optimierung dieser Bereich in<br />
Bezug auf Luftlandeplätze, Airlines bzw. Luftverkehrskonzepte. Vorrangig<br />
wird dabei auf die Anwendung und Entwicklung geeigneter Simulationstechniken<br />
und deren softwaretechnischen Realisierung, z.B. bei<br />
Flughafensimulationen, Optimierungsszenarien, Trainingskonzepten<br />
und Modellierungen Wert gelegt.<br />
Dazu sollte die Bewerberin/der Bewerber über umfangreiche berufliche<br />
Erfahrungen in diesem Bereich verfügen und Interesse nachweisen, diesen<br />
Bereich durch <strong>Forschung</strong> und Technologietransfer mit Unternehmen<br />
der Wirtschaft weiterzuentwickeln. Die Bereitschaft zur Übernahme von<br />
Lehrgebieten des Grundstudiums sowie die Mitwirkung in anderen Studiengängen<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Die Finanzierung beider Stellen erfolgt aus dem Überlastprogramm des<br />
Landes Brandenburg. Beide Stellen sind auf 5 Jahre befr<strong>ist</strong>et und werden<br />
im Angestelltenverhältnis besetzt.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind nach § 38 BbgHG u.a. ein abgeschlossenes<br />
Hochschulstudium, pädagogische Eignung, besondere Befähigung<br />
zu wissenschaftlicher Arbeit (i.d.R. durch Promotion nachzuweisen)<br />
und besondere Le<strong>ist</strong>ungen bei der Anwendung oder Entwikklung<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens<br />
fünfjährigen Praxis, von der mindestens drei Jahre außerhalb der<br />
Hochschule ausgeübt wurden.<br />
Die Technische Fachhochschule Wildau <strong>ist</strong> bemüht, den Anteil an Wissenschaftlerinnen<br />
im Lehrkörper zu erhöhen und fordert deshalb ausdrücklich<br />
Frauen auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei<br />
sonst gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind innerhalb von drei Wochen<br />
nach Erscheinen der Anzeige zu richten an den<br />
Präsidenten der Technischen Fachhochschule Wildau<br />
Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
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GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT GÖTTINGEN<br />
Stiftung Öffentlichen Rechts<br />
Bereich Humanmedizin<br />
Universitätsklinikum – Medizinische Fakultät<br />
Zentrum für Molekularphysiologie des Gehirns - CMPB<br />
The Center of Molecular Physiology of the Brain (CMPB) in Göttingen is<br />
recruiting for two<br />
POST-DOCTORAL MOLECULAR<br />
BIOLOGIST/CELL BIOLOGIST<br />
Starting October 1st, 2005, and January 1st, 2006, two post-doctoral<br />
scient<strong>ist</strong> positions are available at the Department of Neurodegeneration<br />
& Restorative Research (www.neurodegeneration.uni-goettingen.de), located<br />
at the DFG Research Center “Molecular Physiology of the Brain”<br />
(www.cmpb.org) and the Center of Neurological Medicine. The salary will<br />
be according to BAT IIa.<br />
Projects include functional characterization of Parkinson’s disease mutations,<br />
molecular genetics and biochem<strong>ist</strong>ry of apoptosis, excitotoxicity,<br />
mitochondrial dysfunction and oxidative stress. Studies will be centered<br />
both on cell culture system and animal models of neurodegenerative diseases<br />
(Parkinson’s disease, Friedreich’s ataxia) and neuronal aging.<br />
Candidates should possess a MD or PhD degree and should have good<br />
knowledge of one or more of the following techniques:<br />
• molecular biology<br />
• viral gene transfer<br />
• toxin-induced and transgenic animal models of neurodegenerative diseases<br />
• studies on animal behavior<br />
• HPLC<br />
• laser scanning microscopy<br />
• 2-photon laser microscopy<br />
Women are especially encouraged to apply. Handicapped applicants with<br />
equal qualifications will be given preferential treatment.<br />
Those interested in joining our laboratory should send full CV and names<br />
of two referees to Prof. Jörg B. Schulz, Department of Neurodegeneration<br />
and Restorative Research, D-37099 Göttingen,<br />
Germany (E-Mail: jschulz4@gwdg.de).<br />
504<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
An der Universität Tübingen <strong>ist</strong> zum 1. April 2006 die Stelle<br />
der Rektorin / des Rektors<br />
wiederzubesetzen.<br />
Wir suchen eine Persönlichkeit mit Führungserfahrung, die das Profil und<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Tübingen aktiv mitgestaltet und<br />
weiterentwickelt. Zur Rektorin / zum Rektor kann ernannt oder bestellt<br />
werden, wer der Universität hauptberuflich als Professor angehört oder<br />
wer eine abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund<br />
einer mehrjährigen leitenden beruflichen Tätigkeit, insbesondere in<br />
Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Verwaltung oder Rechtspflege, erwarten<br />
lässt, dass er den Aufgaben des Amtes gewachsen <strong>ist</strong>.<br />
Die Universität Tübingen hat eine große ge<strong>ist</strong>es- und naturwissenschaftliche<br />
Tradition und verfügt in allen Wissenschaftszweigen über international<br />
anerkannte <strong>Forschung</strong>spotentiale. Ihre Medizinische Fakultät <strong>ist</strong> herausragend<br />
und mit den anderen Bereichen der Universität stark vernetzt. Die<br />
Universitätsstadt Tübingen besitzt mit ihrem Kulturleben eine besondere<br />
Attraktivität und Lebensqualität.<br />
Die Universität Tübingen fordert entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich<br />
zur Bewerbung auf.<br />
Die Rektorin / der Rektor <strong>ist</strong> Beamtin / Beamter auf Zeit. Die Amtszeit<br />
beträgt sechs Jahre. Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 17<br />
LHG. Die Rektorin / der Rektor vertritt die Universität und hat den Vorsitz<br />
im Rektorat, das die Universität leitet.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 05.10.2005 zu<br />
richten an den Vorsitzenden des Universitätsrats, Herrn Tilman<br />
Todenhöfer, Wilhelmstr. 5, 72074 Tübingen, z. Hd. Herrn Rottenecker.<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Große Wirkung mit kleinem Budget
Wolfgang Heilmann-Preis<br />
für<br />
humane Nutzung der Informationstechnologie<br />
Die Integrata-Stiftung schreibt in diesem Jahr zum 6. Mal den „Wolfgang<br />
Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie“ aus.<br />
Dabei steht nicht, wie in den vergangenen Jahren, ein Schwerpunktthema<br />
im Zentrum der Ausschreibung, sondern es soll den Bewerbern dieses<br />
Mal überlassen bleiben, Ihre Ideen zu einer humanen Nutzung<br />
der Informationstechnologie selbst vorzutragen und konkrete Gestaltungsvorschläge<br />
aufzuzeigen, die unser Arbeits- und Erwerbsleben<br />
verbessern und damit unsere Lebensqualität steigern können.<br />
Lediglich als Beispiele nennen wir folgende Themenbereiche:<br />
1. Entlastung für Bürger und Behörden durch E-Government<br />
2. Globale Chancenteilung – oder Stabübergabe an die Entwicklungsländer<br />
durch IT-Offshoring<br />
3. Usability Engineering – humane Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen<br />
Der Preis <strong>ist</strong> mit € 10.000,– dotiert und kann auf bis zu drei Pre<strong>ist</strong>räger<br />
verteilt werden. Die Arbeiten müssen in dreifacher Ausfertigung in deutscher<br />
oder englischer Sprache mit erschöpfender und klarer Beschreibung<br />
des Projekts und ausführlicher Begründung und erläuterndem<br />
Kurzprofil des Bewerbers bzw. der Institution an die<br />
Integrata-Stiftung<br />
für humane Nutzung der Informationstechnologie<br />
Schleifmühleweg 70<br />
72070 Tübingen<br />
eingereicht werden.<br />
Die Ausschreibungsfr<strong>ist</strong> endet am 30. September 2005. Weitere Informationen<br />
unter www.integrata-stiftung.de<br />
<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> Wirtschafts-Betrieb!<br />
Fünf Einsprüche<br />
gegen die technokratische Umsteuerung des Bilungswesens<br />
Einladung<br />
zu einer von Erziehungswissenschaftlern initiierten Zusammenkunft<br />
zur Erläuterung und Diskussion der folgenden fünf Einsprüche:<br />
1. Wir wenden uns gegen die Illusionen einer alle politischen Parteien<br />
übergreifenden Bildungspolitik, die das Bildungssystem nach betriebswirtschaftlichen<br />
Mustern in den Griff zu bekommen sucht.<br />
2. Wir widersprechen der völlig irreführenden Behauptung, bei der<br />
gegenwärtigen Umorganisation der Bildungsinstitutionen gehe es um<br />
mehr Autonomie von Schulen und Hochschulen.<br />
3. Wir halten es für einen folgenschweren Irrtum, wenn behauptet wird,<br />
Erziehungswissenschaft erfülle ihren öffentlichen Auftrag nur dann,<br />
wenn sie unmittelbar verfügbare und kurzfr<strong>ist</strong>ig nutzbare Ergebnisse<br />
für Politik und Praxis zeitige.<br />
4. Wir protestieren gegen die weitere Aushöhlung von universitären Studiengängen<br />
– insbesondere auch in der <strong>Lehre</strong>rausbildung – durch ihre<br />
zunehmende Verschulung.<br />
5. Wir bezweifeln die vorherrschende Meinung, die Festlegung und Durchsetzung<br />
von Le<strong>ist</strong>ungsstandards zur Überprüfung von Basiskompetenzen<br />
sei ein geeignetes Mittel, um der demokratischen Forderung nach<br />
grösstmöglicher Gleichheit der Bildungschancen Genüge zu tun.<br />
Andreas Gruschka (Frankfurt/M), Ulrich Herrmann (Tübingen) Frank-<br />
Olaf Radtke(Frankfurt/M), Udo Rauin (Schwäb. Gmünd), Jörg Ruhloff<br />
(Wuppertal), Horst Rumpf (Frankfurt/M), Michael Winkler (Jena)<br />
Termin und Ort:<br />
Montag, 10.Oktober 2005, 12.30 - 17 Uhr<br />
Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main,<br />
Campus Bockenheim, Mertonstrasse, Hörsaal IV<br />
Thesenpapier und Informationen:<br />
http//:www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/einsprueche/index.html<br />
505<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
Preise/Veranstaltungen<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die Ellen- und Max-Woitschach-Stiftung<br />
für ideologiefreie Wissenschaft<br />
vergibt den<br />
Woitschach-<strong>Forschung</strong>spreis 2006<br />
in Höhe von 7.500,-- Euro<br />
für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema<br />
Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit<br />
im heutigen Arbeitsmarkt:<br />
Welchen Beitrag kann eine ideologiefreie Wissenschaft le<strong>ist</strong>en?<br />
In Betracht kommen sowohl mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden<br />
entwickelte Arbeiten, die das Ausschreibungsthema aus theoretischer<br />
Sicht behandeln, als auch solche, die wissenschaftlich fundierte<br />
Handlungsempfehlungen für die Arbeitsmarktpolitik geben. Die Arbeiten<br />
müssen bereits veröffentlicht oder zumindest der Öffentlichkeit zugänglich<br />
sein. Wissenschaftliche Veröffentlichungen und <strong>Forschung</strong>sberichte<br />
sowie Habilitationsschriften oder Dissertationen können eingereicht<br />
werden. Eigenbewerbungen sind zulässig.<br />
Empfehlungen bzw. Bewerbungen reichen Sie bitte bis 15. Dezember 2005<br />
je 2-fach ein mit:<br />
1. der Arbeit selbst,<br />
2. einem tabellarischen Lebenslauf des Verfassers / der Verfasserin<br />
3. einer gutachterlichen Stellungnahme eines Hochschullehrers / einer<br />
Hochschullehrerin (sofern Verfasser bzw. Verfasserin nicht selbst<br />
Hochschullehrer/in <strong>ist</strong>)<br />
an die Deutsche Aktionsgemeinschaft Bildung-Erfindung-Innovation<br />
(DABEI) e.V., Am Lenkert 11, 53177 Bonn, Tel. 0228/311071, Fax<br />
0228/313454<br />
<strong>Das</strong> Kuratorium der Ellen-und-Max-Woitschach-Stiftung<br />
Prof. Dr. Heidi Heilmann (Vors.), Sindelfingen,<br />
Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller (stv. Vors.), Stuttgart,<br />
Prof. Dr. Ludwig Pack, Konstanz,<br />
Dr. Matthias He<strong>ist</strong>er, Bonn<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
An der Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums<br />
der Universität Würzburg <strong>ist</strong> die Stelle für<br />
eine Universitätsprofessorin/<br />
einen Universitätsprofessor<br />
der BesGr. W2 für<br />
Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren zum nächstmöglichen<br />
Termin wieder zu besetzen.<br />
Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Faches in vollem Umfang in<br />
<strong>Lehre</strong>, <strong>Forschung</strong> und Krankenversorgung in leitender Oberarztfunktion. In<br />
klinischer Hinsicht soll das gesamte Gebiet der Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe abgedeckt werden, der Schwerpunkt jedoch auf dem Gebiet der<br />
operativen Gynäkologie einschließlich plastisch-rekonstruktiver Mammachirurgie<br />
liegen.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der<br />
Medizin, Approbation als Arzt, pädagogische Eignung, Engagement und<br />
Erfahrung in der <strong>Lehre</strong>, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen. Admin<strong>ist</strong>rative Erfahrungen in der Klinikleitung<br />
sind erforderlich. Zusätzlich <strong>ist</strong> die Gebietsbezeichnung für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe sowie die Anerkennung der fakultativen<br />
Weiterbildung Spezielle Operative Gynäkologie oder des Schwerpunktes<br />
Gynäkologische Onkologie nachzuweisen. Der Besitz einer zweiten<br />
fakultativen Weiterbildung <strong>ist</strong> wünschenswert. Erwartet werden fernen die<br />
Beteiligung an den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Klinik.<br />
Die Universität Würzburg will den Anteil der Frauen steigern und fordert<br />
deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />
Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG möglich).<br />
Schwer behinderte Menschen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher<br />
Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (unterschriebener Lebenslauf<br />
mit beruflichem und wissenschaftlichem Werdegang, aktuelles<br />
Lichtbild, gegliedertes Schriften- und Vortragsverzeichnis, Aufstellung der<br />
Lehrtätigkeit, Urkunden, Zeugnisse, Operationskatalog) bis zum 10. Oktober<br />
2005 zu richten an den<br />
Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg,<br />
Herrn Professor Dr. G. Ertl<br />
Josef-Schneider-Straße 2, Haus D 7, D-97080 Würzburg<br />
506<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Die nächsten<br />
Erscheinungstermine:<br />
Ausgabe 10/2005 30. September 2005<br />
Ausgabe 11/2005 31. Oktober 2005
In den Mediadaten 2005 von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
erfahren Sie alles über Anzeigengrößen und Anzeigenpreise,<br />
Erscheinungstermine und Anzeigenschlußtermine,<br />
Auflagenhöhe und technischen Daten etc.<br />
Foto: dpa<br />
Sie können die Mediadaten 2005 im Internet unter<br />
www.forschung-und-lehre.de abrufen,<br />
oder unter der Rufnummer 0228 / 902 66-23 anfordern.<br />
507<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
An der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität Mannheim <strong>ist</strong> eine<br />
auf die Dauer von 5 Jahren befr<strong>ist</strong>ete<br />
Stiftungsprofessur (Bes.Gr. W 3)<br />
für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik,<br />
insbesondere E-Business und E-Government<br />
zu besetzen.<br />
Die Beschäftigung erfolgt beim Vorliegen der beamtenrechtlichen sowie der<br />
allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen in einem Beamtenverhältnis auf<br />
Zeit oder alternativ in einem entsprechend befr<strong>ist</strong>eten Angestelltenverhältnis.<br />
Mit der Errichtung der Stiftungsprofessur soll eine weitergehende Internationalisierung<br />
der Universität Mannheim erreicht werden. Insofern soll die Bewerbung<br />
auch Wissenschaftler ansprechen, deren Muttersprache nicht Deutsch <strong>ist</strong>.<br />
Der zukünftige Stelleninhaber bzw. die zukünftige Stelleninhaberin vertritt das<br />
Fach Wirtschaftsinformatik in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Dabei sollte der Schwerpunkt<br />
auf der Behandlung innovativer Konzepte und Techniken des E-Business<br />
und des E-Government liegen. Zu den Aufgaben in der <strong>Lehre</strong> zählen auch die<br />
Übernahme von Veranstaltungen im Hauptstudium sowie die Mitwirkung an<br />
den englischsprachigen Studienprogrammen der Fakultät oder im Zentrum für<br />
Doktorandenstudien. Es wird erwartet, dass die Lehrveranstaltungen mit den<br />
bestehenden Lehrstühlen für Wirtschaftsinformatik abgestimmt werden.<br />
<strong>Das</strong> Dienstverhältnis <strong>ist</strong> auf fünf Jahre befr<strong>ist</strong>et. Eine Eingruppierung erfolgt auf<br />
W3-Basis zu international vergleichbaren Konditionen.<br />
Bewerber und Bewerberinnen sollen habilitiert sein oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen gemäß § 47 Abs. 1 Nr. 4a und Abs. 2 Landeshochschulgesetz<br />
(LHG) nachweisen können.<br />
Die Universität misst einer intensiven Betreuung der Studierenden einen hohen<br />
Stellenwert bei und erwartet deshalb von den <strong>Lehre</strong>nden eine ausgeprägte<br />
Präsenz an der Universität. Zur Stärkung der universitären Einbindung in das<br />
regionale Umfeld wird ferner davon ausgegangen, dass die/der zu Berufende<br />
bereit <strong>ist</strong>, ihren/seinen Lebensmittelpunkt in die Region zu legen.<br />
Die Universität Mannheim strebt die Erhöhung des Frauenanteils in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> an und fordert daher entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />
ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber bzw. Bewerberinnen<br />
werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden binnen sechs Wochen<br />
nach Erscheinen der Anzeige an die Universität Mannheim, Dekan der Fakultät<br />
für Betriebswirtschaftslehre, Professor Dr. Martin Weber, D-68131 Mannheim,<br />
erbeten.<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
1. An der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> in der Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften<br />
zum Sommersemester 2007 eine<br />
W 2-Professur für Physikalische Chemie<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
In der <strong>Forschung</strong> wird von dem Bewerber/der Bewerberin erwartet, dass er/sie<br />
in einem aktuellen Bereich der Physikalischen Chemie, möglichst auf dem<br />
Gebiet der Polymere und Kolloide hervorragend ausgewiesen <strong>ist</strong>. Die Mitarbeit<br />
in bestehenden <strong>Forschung</strong>seinrichtungen der Universität Bayreuth, insbesondere<br />
im Bayreuther Zentrum für Kolloide und Grenzflächen (BZKG) und im<br />
Sonderforschungsbereich 481 „Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in<br />
inneren und äußeren Feldern“ wird erwartet.<br />
Der Stelleninhaber/Die Stelleninhaberin soll in der <strong>Lehre</strong> das Fach Physikalische<br />
Chemie in den naturwissenschaftlichen Studiengängen der Universität Bayreuth<br />
in voller Breite vertreten. Dies betrifft in besonderer Weise den ab Wintersemester<br />
2005/2006 eingerichteten neuen Bachelorstudiengang Polymer- und<br />
Kolloidchemie sowie einen in diesem Fachgebiet geplanten Masterstudiengang.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem<br />
Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen<br />
Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis<br />
zum 4. November 2005 an den Dekan der Fakultät für Biologie, Chemie und<br />
Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
2. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth<br />
<strong>ist</strong> zum 1. Oktober 2006 eine<br />
W 3-Professur (Lehrstuhl)<br />
für Volkswirtschaftslehre,<br />
insbesondere Mikroökonomie<br />
(Nachfolge Professor Dr. Dr. h. c. Peter Oberender)<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />
In <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hat der Lehrstuhl das Pflichtfach Volkswirtschaftslehre<br />
sowie vor allem mikroökonomische Vertiefungsgebiete zu vertreten. Er <strong>ist</strong> am<br />
Lehrangebot für die Studiengänge für Dipl.-Volkswirte, Dipl.-Kaufleute, Dipl.-<br />
Gesundheitsökonomen und Dipl.-Sportökonomen sowie am Studiengang für<br />
das Lehramt in einer Fächerkombination mit Wirtschaftswissenschaften und an<br />
der wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung für Jur<strong>ist</strong>en beteiligt. Von<br />
dem/der künftigen Lehrstuhlinhaber/Lehrstuhlinhaberin werden die Bereitschaft<br />
zur fachübergreifenden <strong>Forschung</strong> und eine aktive Mitarbeit bei integrierten<br />
Studienangeboten (Philosophy & Economics) erwartet. Die wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Diplomstudiengänge werden ab dem Wintersemester 2006/2007<br />
in ein gestuftes System der Bachelor- und Masterstudiengänge übergeführt<br />
werden.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang,<br />
Schriftenverzeichnis) und einer Darstellung der wissenschaftlichen<br />
Arbeitsgebiete und weiteren Vorhaben werden bis zum 4. November 2005 an den<br />
Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
3. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> zum<br />
1. Oktober 2006 eine<br />
W 2-Professur für Geschichte<br />
mit dem Schwerpunkt Geschichte Afrikas<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />
Der Professur obliegt die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. In der<br />
<strong>Forschung</strong> soll ein Schwerpunkt in der Neuesten Geschichte (19. – 20. Jahrhundert)<br />
liegen. Die Mitarbeit im universitären Afrikaschwerpunkt wird erwartet, insbesondere<br />
im SFB/FK 560 „Lokales Handeln im Kontext globaler Einflüsse“<br />
sowie in der geplanten „Graduate School of African Studies“.<br />
In der <strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> die Professur an den Studiengängen im Fach Geschichte (z. B.<br />
Lehramt an Realschulen und an Gymnasien und BA-Studiengang Europäische<br />
Geschichte) sowie an den Studiengängen im Afrikaschwerpunkt (z. B. BA<br />
und MA „Angewandte Afrikastudien“) beteiligt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse der Schriften<br />
und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse und Urkunden in<br />
beglaubigten Kopien) werden bis zum 4. November 2005 an den Dekan der<br />
Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth,<br />
erbeten.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />
Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />
wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen. Zum Zeitpunkt der Ernennung darf das 52. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet sein (vgl. auch Art. 12 Abs. 3 S. 2 BayHSchLG).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />
Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
508<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
An der Fakultät Mathematik und Physik der Universität Stuttgart sind ein<br />
W3-Professur für Optimierung<br />
im Institut für Stochastik und Anwendungen und eine<br />
W3-Professur für Numerische<br />
Mathematik<br />
im Institut für Angewandte Analysis und Numerische Simulation wiederzubesetzen.<br />
Gesucht werden Persönlichkeiten, deren <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />
in den Bereichen Stochastische Optimierung bzw.<br />
Numerische Methoden partieller Differentialgleichungen liegen und die<br />
für interdisziplinäre Arbeit aufgeschlossen sind. Dies betrifft insbesondere<br />
die Mitarbeit im geplanten <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt Wissenschaftliches<br />
Rechnen der Universität Stuttgart. Sie sollen bereit sein, an<br />
der Ausbildung in den Studiengängen Mathematik (Diplom und Lehramt)<br />
mitzuwirken und sich auch an der mathematischen Ausbildung in<br />
den natur- und ingenieurwissenschaftlichen und den wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Studiengängen angemessen zu beteiligen.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />
Bewerbungen sind bis zum 14.10.2005 zu richten an den Vorsitzenden<br />
der Berufungskommission, Prof. Dr. Jörg Brüdern, Institut für Algebra<br />
und Zahlentheorie, Universität Stuttgart, D-70511 Stuttgart.<br />
Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen<br />
Bereich erhöhen und <strong>ist</strong> deshalb an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.<br />
... ermöglicht<br />
eine bessere Stellenbesetzung.<br />
Karikatur: Meissner
Foto: dpa<br />
Zukunft beginnt bei uns.<br />
Die RWTH <strong>ist</strong> mit ca. 30.000 Studierenden und ca. 10.000<br />
Beschäftigten eine der größten Technischen Hochschulen Europas<br />
und die größte Arbeitgeberin und Ausbilderin in der Region. <strong>Lehre</strong> und<br />
<strong>Forschung</strong> sind international, innovativ, industrienah und<br />
fachübergreifend ausgerichtet.<br />
Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in<br />
Lehr- und <strong>Forschung</strong>sgebiet Kontinuumsmechanik<br />
Einstieg in den Aufstieg<br />
509<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
Preise<br />
Ihr Profil: Abgeschlossenes Universitätsstudium. Ausgeprägte<br />
theoretische und experimentelle Kenntnisse auf dem Gebiet<br />
der Kontinuumsmechanik. Fähigkeit zum selbstständigen<br />
wissenschaftlichen Arbeiten. Sehr gute Englischkenntnisse in<br />
Wort und Schrift. Gute EDV-Kenntnisse. Kreativität, Flexibilität,<br />
Teamfähigkeit.<br />
Aufgaben: Erstellung eines mathematischen Modells zur<br />
Beschreibung des dynamischen Kompressionsverhaltens von<br />
nassem Papier. Durchführung von Labormessungen zur<br />
Bestimmung der Modellparameter und Untersuchung<br />
verschiedener Einflussgrößen. Wissenschaftlicher Austausch<br />
mit unserem <strong>Forschung</strong>spartner aus der Industrie.<br />
Unser Angebot: Die Stelle <strong>ist</strong> bewertet mit BAT IIa und<br />
nächstmöglich auf 2 Jahre befr<strong>ist</strong>et zu besetzen, eine<br />
Verlängerung um weitere 2 Jahre <strong>ist</strong> beabsichtigt. Die<br />
regelmäßige Wochenarbeitszeit beträgt 41 Stunden. Die<br />
Durchführung der Arbeit im Rahmen einer Promotion wird<br />
begrüßt.<br />
Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Bei gleicher<br />
Eignung, Befähigung und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung werden Frauen bevorzugt<br />
berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende<br />
Gründe überwiegen. Auf § 8 Abs. 6 Landesgleichstellungsgesetz NW<br />
(LGG) wird verwiesen.<br />
Bewerbungen Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />
Ihr Ansprechpartner: Vorabinformationen erteilt Herr Dipl.-<br />
Ing. A. Ehret (Tel.: 0241-80-96402, ehret@km.rwthaachen.de).<br />
Web: http://www.km.rwth-aachen.de.<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />
LF Kontinuumsmechanik, RWTH Aachen<br />
Eilfschornsteinstr. 18, 52062 Aachen<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Paul Ehrlich Stiftung<br />
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis<br />
für hervorragende biomedizinische <strong>Forschung</strong><br />
an deutschen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
Der Preis wird von der Stiftung einmal jährlich an einen Nachwuchswissenschaftler/eine<br />
Nachwuchswissenschaftlerin verliehen, der/die<br />
an einer <strong>Forschung</strong>seinrichtung in Deutschland herausragende<br />
Le<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet der biomedizinischen <strong>Forschung</strong> erbracht<br />
hat. Die Höhe des Preisgeldes beträgt bis zu 60.000,- o. <strong>Das</strong> Preisgeld<br />
muss ausschließlich forschungsbezogen verwendet werden. Die Preisverleihung<br />
findet am<br />
14. März 2006 in der Paulskirche in Frankfurt am Main<br />
anlässlich der Verleihung des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-<br />
Preises statt.<br />
Vorschlagsberechtigt sind Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen<br />
sowie leitende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />
in Deutschland. Selbstbewerbungen werden nicht<br />
berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung sollte der Pre<strong>ist</strong>räger<br />
das vierte Lebensjahrzehnt noch nicht vollendet haben. Vorschläge<br />
werden in achtfacher Ausfertigung bis zum 30. September 2005 erbeten.<br />
Sie sollen eine ausführliche Begründung, ein Schriftenverzeichnis sowie<br />
Sonderdrucke der wichtigsten Arbeiten und ein Curriculum Vitae des<br />
Vorgeschlagenen/der Vorgeschlagenen enthalten und sind zu richten<br />
an den Vorsitzenden der Auswahlkommission, Herrn Prof. Dr. Jürgen<br />
Bereiter-Hahn, Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität,<br />
Senckenberganlage 31, 60054 Frankfurt.<br />
Die Auswahl der Pre<strong>ist</strong>räger/innen erfolgt durch den Stiftungsrat auf<br />
Vorschlag einer Auswahlkommission. Kandidaten/Kandidatinnen der<br />
engeren Wahl werden zu einem Symposium nach Frankfurt am Main<br />
eingeladen.<br />
Informationen dazu erteilt Dr. Susanne Eickemeier, Tel.: 069/798-<br />
22130, Email: paul-ehrlich-nachwuchspreis@uni-frankfurt.de<br />
An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> zum<br />
1. Oktober 2006 eine<br />
W 2-Professur für Sozialphilosophie<br />
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />
Der Professur obliegt die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />
In der <strong>Forschung</strong> wird ein Bezug zur Ökonomie erwartet. In der <strong>Lehre</strong><br />
wird eine engagierte Mitwirkung an den BA- und MA-Studiengängen<br />
„Philosophy & Economics“ erwartet, die teilweise englischsprachig angeboten<br />
werden.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />
pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation bzw. habilitationsäquivalente<br />
Le<strong>ist</strong>ungen; zum Zeitpunkt der Ernennung darf das<br />
52. Lebensjahr noch nicht vollendet sein (vgl. auch Art. 12 Abs. 3 S. 2<br />
BayHSchLG).<br />
Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />
um ihre Bewerbung.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse<br />
der Schriften und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse<br />
und Urkunden in beglaubigten Kopien) bis zum 4. November 2005<br />
an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />
Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
Bewerbungen mit tabellarischemLebenslauf,wissenschaftlichem<br />
Werdegang,<br />
Schriftenverzeichnis,<strong>Forschung</strong>svorhaben<br />
und Verzeichnis<br />
der bisherigen abgehaltenenLehrveranstaltungen<br />
werden<br />
bis 01.10.2005 erbeten<br />
an den Dekan der<br />
Philosophischen Fakultät<br />
der Heinrich-<br />
Heine-Universität<br />
Düsseldorf, Universitätsstr.<br />
1, 40225 Düsseldorf.<br />
Auskünfte bezüglich<br />
der Leitung des Heinrich-Heine-Institutes<br />
erteilt der Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />
der LandeshauptstadtDüsseldorf,<br />
Herr Joachim<br />
Erwin, Marktplatz<br />
1 – 2, 40213 Düsseldorf,<br />
Telefon (0211)<br />
89-9 2000.<br />
Auskünfte bezüglich<br />
der Professur erteilt<br />
der Dekan der Philosophischen<br />
Fakultät<br />
der Heinrich-Heine-<br />
Universität, Herr Univ.<br />
Prof. Dr. Witte, Universitätsstr.<br />
1, 40225<br />
Düsseldorf, Telefon<br />
(0211) 89-1 29 36.<br />
Die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Heinrich-<br />
Heine-Universität Düsseldorf suchen zum 01.07.2006<br />
im Wege einer<br />
Heine-Professur<br />
die Direktorin/den Direktor des Heinrich-Heine-<br />
Institutes der Landeshauptstadt Düsseldorf.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber soll zugleich das Fach<br />
„Neuere deutsche Literaturgeschichte“ an der Philosophischen<br />
Fakultät der Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf vertreten.<br />
Die Stelle soll mit einer/einem ausgewiesenen Spezial<strong>ist</strong>in/Spezial<strong>ist</strong>en<br />
in der Neueren deutschen Literatur<br />
mit besonderer Berücksichtigung der Literatur<br />
des 19. Jahrhunderts wiederbesetzt werden. Die<br />
Bewerberin/der Bewerber sollte in maßgeblicher<br />
Weise über das Werk von Heinrich Heine gearbeitet<br />
und publiziert haben.<br />
<strong>Das</strong> Heinrich-Heine-Institut <strong>ist</strong> das bedeutendste<br />
Institut in Deutschland, das sich mit dem Werk von<br />
Heinrich Heine beschäftigt. Darüber hinaus <strong>ist</strong> es<br />
allgemeines Literaturarchiv und verfügt über musikalische<br />
Archivalien. Ein rheinisches Literaturarchiv<br />
befindet sich im Aufbau. <strong>Das</strong> Institut publiziert regelmäßig<br />
über das Werk von Heinrich Heine, verfügt in<br />
dem angeschlossenen Museum über eine umfangreiche<br />
Dauerausstellung und führt regelmäßig Wechselausstellungen<br />
aus allen Bereichen der Literaturund<br />
Musikgeschichte, aber auch zu zeitgenössischen<br />
Autoren durch.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber soll zudem als nebenberufliche/r<br />
Professor/in an der Philosophischen<br />
Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />
Lehrverpflichtungen übernehmen und in der <strong>Forschung</strong><br />
tätig werden. Der Umfang der Lehrverpflichtungen<br />
richtet sich nach der jeweils gültigen Lehrverpflichtungsverordnung<br />
und beträgt zurzeit die<br />
Hälfte des Lehrdeputats einer regulären Professur<br />
(4 Semesterwochenstunden).<br />
Die Anstellung soll im Angestelltenverhältnis erfolgen.<br />
Dabei soll eine Vergütung für die Leitung des Heinrich-<br />
Heine-Institutes außertariflich in Anlehnung an VergGr.<br />
I BAT vorgesehen werden. Für die Wahrnehmung<br />
der nebenberuflichen Professur soll anteilmäßig eine<br />
Vergütung in Anlehnung an die BesGr. W 3 gewährt<br />
werden.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen<br />
dienstrechtlichen Voraussetzungen gemäß<br />
§ 46 des Gesetzes über die Hochschulen des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen insbesondere pädagogische<br />
Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher<br />
Arbeit sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen.<br />
Bewerbungen von Frauen werden ausdrücklich<br />
begrüßt. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung<br />
und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung bevorzugt berücksichtigt,<br />
sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers<br />
liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung geeigneter<br />
Schwerbehinderter <strong>ist</strong> erwünscht.<br />
Akademische Stellenanzeigen<br />
Wissenschaftspreise und Stipendien<br />
Symposien und Tagungen<br />
510<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
MAX PLANCK INSTITUTE<br />
FOR CHEMICAL ECOLOGY<br />
Postdoctoral and PhD Positions in the<br />
Department of Entomology<br />
The Department of Entomology studies the genetic and biological basis of<br />
insect adaptation to chemicals produced by their hostplants. Positions are<br />
available immediately in three working groups of the department.<br />
Postdoctoral Fellowship „Insect Population Genetics“<br />
The Insect Population Genetics Group focuses on the identification and<br />
analysis of genes involved in the process of adaptation of lepidopteran<br />
insects to new host plants or to selective forces such as chemical<br />
insecticides. Approaches include QTL analysis, genetic mapping of single<br />
genes and map-based cloning. A Postdoctoral position is available to<br />
develop and apply various molecular marker techniques for detecting and<br />
scoring genetic variation in controlled crosses between different races or<br />
species of herbivorous insects. Applicants should have an excellent<br />
knowledge of molecular biology and population genetic techniques and<br />
should have good communication skills in the English language.<br />
Experience in bioinformatics would be a plus. The position is available<br />
immediately for an initial period of two years with a prospective third year<br />
extension. Applicants must have completed all requirements for the PhD<br />
before starting the position.<br />
PhD Studentship „Plant-Herbivore Interactions“<br />
The Host-Adaptation Ecology Group examines the traits involved in<br />
successful exploitation of hostplants as food resources by herbivorous<br />
insects. One PhD position is available to study the genetic basis of a recent<br />
host shift in Plutella xylostella from Brassicaceae to Fabaceae. The<br />
successful candidate should have a strong background in ecology,<br />
evolutionary biology or genetics. Previous research experience with<br />
phytophagous insects is desirable. We are looking for a highly motivated<br />
candidate with strong communication and excellent organizational skills<br />
who can operate in an interdisciplinary research environment. The position<br />
involves designing and performing large scale crossing experiments and<br />
bioassays with different Plutella strains. Applicants should have an<br />
excellent Diploma degree or M.Sc. in entomology, zoology, or ecology.<br />
PhD Studentship „Physiology and Proteomics of the Insect Midgut“<br />
The Proteomics Group studies the midgut of herbivorous Lepidoptera using<br />
a comparative proteomic approach utilizing biochemical, cell biological and<br />
molecular tools. We identify and characterize the digestive and detoxifying<br />
enzymes which enable insects to escape the defense mechanisms of<br />
plants and chemical insecticides. A PhD position is available to generate<br />
proteomic maps in combination with cell biological assays to characterize<br />
relevant midgut proteins. The successful candidate should have a strong<br />
background in biochemical, molecular and/or cell biology techniques in<br />
addition to a strong motivation and interest for research projects in insectplant<br />
interactions. Applicants should have an excellent Diploma degree or<br />
M.Sc. in biochem<strong>ist</strong>ry, molecular biology or physiology.<br />
The Max Planck Institute is an equal opportunity employer and especially<br />
encourages women to apply. Applications from handicapped persons<br />
will be favored when all other qualifications are equal.<br />
Please send your applications until September 30, 2005 to:<br />
Katrin Salzmann-Böhmer<br />
Max Planck Institute for Chemical Ecology<br />
N<br />
Department of Entomology<br />
Hans-Knöll-Straße 8<br />
CH<br />
3<br />
N<br />
07745 Jena, Germany<br />
Fax: +49-3641-571502<br />
E-Mail: ksalzmann@ice.mpg.de<br />
optimale Reichweite<br />
zielgenau<br />
Foto: dpa
In der Fakultät Maschinenbau der Universität Stuttgart <strong>ist</strong> die<br />
Professur für Technische Verbrennung<br />
(W 3 mit Leitungsfunktion)<br />
zu besetzen.<br />
Der Lehrstuhl für Technische Verbrennung in der Fakultät Maschinenbau<br />
der Universität Stuttgart soll die physikalisch-chemischen, thermodynamischen<br />
und strömungsmechanischen Grundlagen der Verbrennungstechnik<br />
und Schadstoffbildung auf Basis herkömmlicher und neuer<br />
Brenn- und Treibstoffe in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten. Ein Schwerpunkt<br />
soll auf der mathematischen Modellierung der sich überlagernden<br />
Phänomene von Strömung und verbrennungsrelevanter Reaktion in Einund<br />
Mehrphasensystemen einschließlich instationärer Vorgänge liegen.<br />
Darüber hinaus werden Kooperationen mit den anwendungsbezogenen<br />
energie- und verfahrenstechnisch ausgerichteten Instituten erwartet.<br />
Die Technische Verbrennung zählt innerhalb der Fakultät Maschinenbau<br />
in mehreren ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zu der Grundlagenausbildung,<br />
für die im Grund- und Hauptstudium Vorlesungen anzubieten<br />
sind. Organisatorisch <strong>ist</strong> der Lehrstuhl in das Institut für Verfahrenstechnik<br />
und Dampfkesselwesen eingebunden. Erwartet wird<br />
außerdem eine aktive Mitarbeit im Zentrum für Energieforschung<br />
Stuttgart (ZES).<br />
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die fachlich auf den oben genannten<br />
Gebieten ausgewiesen <strong>ist</strong>. Einstellungsvoraussetzungen sind ein ingenieurwissenschaftlicher<br />
oder naturwissenschaftlicher Hochschulabschluss,<br />
Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Le<strong>ist</strong>ungen.<br />
Für die Wahrnehmung der Lehraufgaben werden besondere didaktische<br />
Fähigkeiten erwartet.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den entsprechenden Unterlagen, die<br />
selbstverständlich vertraulich behandelt werden, bis zum 30.09.2005 an<br />
den Vorsitzenden der Berufungskommission: Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß,<br />
Prodekan, Dekanat der Fakultät Maschinenbau, Universität Stuttgart,<br />
Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart.<br />
In der Fakultät 1 Architektur und Stadtplanung <strong>ist</strong> die<br />
W3-Professur Bauökonomie<br />
zu besetzen. Mit der Professur <strong>ist</strong> die Leitung des Instituts für Bauökonomie<br />
verbunden.<br />
Der Bewerber/die Bewerberin soll die Gebiete der wirtschaftlichen Planung,<br />
der Kosten und Nutzungskosten im Hochbau sowie der Kostensteuerung,<br />
der Bauabwicklung und des Projektmanagements in <strong>Forschung</strong><br />
und <strong>Lehre</strong> vertreten. Es wird Wert gelegt auf die Orientierung an<br />
einer ökologischen Gesamtbilanzierung im Lebenszyklus von Bauten. Die<br />
Kooperation mit den thematisch benachbarten Instituten der Universität<br />
wird erwartet.<br />
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />
Bewerbungen mit Lebenslauf, Dokumentation der bisherigen beruflichen<br />
Tätigkeiten, Veröffentlichungen sowie Nachweis der bisherigen <strong>Lehre</strong>rfahrung<br />
werden bis 21. Oktober 2005 an den Vorsitzenden der Berufungskommission,<br />
Herrn Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers, Institut für Tragkonstruktionen<br />
und Konstruktives Entwerfen, Keplerstr. 11, 70174 Stuttgart,<br />
erbeten.<br />
Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen Bereich<br />
erhöhen und <strong>ist</strong> deshalb an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert. Schwerbehinderte<br />
werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.<br />
STANDARDFORMATE<br />
GUT PLAZIERT UND BESONDERS GÜNSTIG<br />
1/6 Seite 1/4 Seite 1/3 Seite 1/2 Seite 1/1 Seite<br />
343,00 € 517,00 € 691,00 € 1.043,00 € 2.086,00 €<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
Tel.: 0228 / 902 66-23 oder per Email: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
511<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
www.forschung-und-lehre.de<br />
512<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Beim Zentrum für Infektionsforschung <strong>ist</strong> am Institut für Hygiene und<br />
Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg<br />
(Vorstand: Prof. Dr. M. Frosch) die Stelle für<br />
eine Universitätsprofessorin/<br />
einen Universitätsprofessor<br />
der BesGr. W2 für<br />
Klinische Mikrobiologie und Infektiologie<br />
im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren ab sofort zu<br />
besetzen.<br />
Zu den Aufgaben der/des zukünftigen Stelleninhaberin/Stelleninhabers gehört<br />
die Vertretung des Faches Klinische Mikrobiologie und Infektiologie in<br />
<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Erwartet wird außerdem der Ausbau des infektiologischen<br />
Konsiliardienstes in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik<br />
und Poliklinik II.<br />
Es wird erwartet, daß die Bewerberin/der Bewerber durch ihre/seine <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />
auf dem Gebiet der Infektiologie international ausgewiesen<br />
<strong>ist</strong> und über ein wissenschaftliches Profil verfügt, das sie/ihn zur Mitarbeit an<br />
den bestehenden Würzburger <strong>Forschung</strong>sverbünden (SFB 479, SFB 630,<br />
Zentrum für Infektionsforschung, Kompetenznetzwerk “Genomforschung<br />
an pathogenen Bakterien”, Graduiertenkollegs) befähigt.<br />
Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Studium der Medizin,<br />
pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen sowie die Facharztanerkennung für Innere Medizin,<br />
Pädiatrie und/oder Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.<br />
Die Universität Würzburg will den Anteil der Frauen steigern und fordert<br />
deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf.<br />
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />
Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG möglich).<br />
Schwer behinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (unterschriebener Lebenslauf<br />
mit beruflichem und wissenschaftlichem Werdegang, aktuelles Lichtbild,<br />
Schriftenverzeichnis, Aufstellung der Vorlesungstätigkeit, Urkunden<br />
und Zeugnissen) bis zum 21. Oktober 2005 zu richten an den<br />
Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg,<br />
Herrn Professor Dr. G. Ertl<br />
Josef-Schneider-Straße 2, Haus D 7, D-97080 Würzburg
23.000<br />
22.500<br />
22.000<br />
21.500<br />
21.000<br />
20.500<br />
20.000<br />
19.500<br />
19.000<br />
18.500<br />
-geprüfte Verbreitung<br />
18.000<br />
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Jahr<br />
513<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
Akademische Stellenanzeigen in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Auflagenstärkste hochschul- und wissenschaftspolitische Zeitschrift Deutschlands<br />
■<br />
IVW-geprüfte Druckauflage<br />
■<br />
Problemlose Auftragsabwicklung, gute Plazierung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
■<br />
Kostenlose zusätzliche Veröffentlichung im Internet<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT
AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />
514<br />
Akademischer Stellenmarkt<br />
<strong>Forschung</strong>svorhaben<br />
TransCoop<br />
transatlantic academic cooperation<br />
Neue internationale Forscherteams in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften gesucht: Gefördert<br />
werden gemeinsame <strong>Forschung</strong>svorhaben zwischen promovierten Wissenschaftlern in<br />
den Ge<strong>ist</strong>es-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften aus Nordamerika und<br />
Deutschland.<br />
Mit bis zu 45.000 Euro Fördermitteln und einer maximalen Laufzeit von drei Jahren<br />
unterstützt die Alexander von Humboldt-Stiftung <strong>Forschung</strong>skooperationen zwischen<br />
Wissenschaftlern aus Deutschland und den USA und/oder Kanada. Aus den Fördermitteln<br />
können gegenseitige <strong>Forschung</strong>sbesuche bis zu drei Monaten, Material- und Druckkosten<br />
sowie in begrenztem Rahmen auch wissenschaftliche Hilfskräfte sowie gemeinsame<br />
Tagungen und Workshops finanziert werden.<br />
BEWERBUNG: TransCoop-Fördermittel werden zweimal pro Jahr vergeben.<br />
Die Bewerbungsfr<strong>ist</strong>en enden jeweils zum 30. April bzw. 31. Oktober.<br />
Im Sinne des Bundesgleichbehandlungsgesetzes und der<br />
Frauenförderung auf Universitäten werden besonders Frauen ermutigt,<br />
sich für diese Position zu bewerben. Frauen werden bei gleicher<br />
Qualifikation vorrangig aufgenommen.<br />
Die Medizinische Universität Graz schreibt gemäß §107 UG 2002<br />
folgende Position aus (Privatangestelltenverhältnis auf Grundlage<br />
des VBG):<br />
1 Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />
oder eines wissenschaftlichen Mitarbeiters<br />
im <strong>Forschung</strong>s- und Lehrbetrieb (analog Ass<strong>ist</strong>entin oder Ass<strong>ist</strong>ent<br />
§ 49 l VBG) am Institut für Experimentelle und Klinische<br />
Pharmakologie (http://www.meduni-graz.at/pharmakologie/) voraussichtlich<br />
zu besetzen ab 01. November 2005 befr<strong>ist</strong>et für die Dauer<br />
von 6 Jahren.<br />
Anforderungsprofil: abgeschlossenes Studium der Humanmedizin<br />
und Fachärztin bzw. Facharzt für Pharmakologie, oder abgeschlossenes<br />
Doktoratsstudium der Naturwissenschaften (Biologie,<br />
Pharmazie, Biochemie oder ähnliches).<br />
Erwünschte Kenntnisse bzw. Qualifikationen: mindestens 3 Jahre<br />
berufliche Erfahrung als Postdoc, Auslandserfahrung,<br />
Publikationstätigkeit in einschlägigen internationalen<br />
Fachzeitschriften, umfassende theoretische und praktische<br />
Kenntnisse in molekularbiologischen Methoden, Erfahrung im<br />
Studentenunterricht und sehr gute Englischkenntnisse.<br />
Ende der Bewerbungsfr<strong>ist</strong>: 21. September 2005 (Kennzahl: W313)<br />
Bewerbungen sind unter der Kennzahl an die Personalabteilung der<br />
Medizinischen Universität Graz, Halbärthgasse 8, 8010 Graz zu<br />
richten.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Alexander von Humboldt<br />
S t i f t u n g / F o u n d a t i o n<br />
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert<br />
internationale <strong>Forschung</strong>skooperationen. Sie<br />
ermöglicht wissenschaftlich hoch qualifizierten<br />
Akademikern fremder Nationalität, langfr<strong>ist</strong>ige<br />
<strong>Forschung</strong>saufenthalte in Deutschland durchzuführen<br />
und die sich daraus ergebenden<br />
wissenschaftlichen Verbindungen zu erhalten.<br />
Alexander von Humboldt-Stiftung<br />
Auswahlabteilung: Frau Chr<strong>ist</strong>ine May<br />
Jean-Paul-Str. 12 · 53173 Bonn<br />
Tel: ++49-228-833-0 · E-Mail: my@avh.de<br />
www.humboldt-foundation.de/transcoop<br />
TransCoop<br />
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />
Fraunhofer Gesellschaft Birlinghoven<br />
Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität<br />
Bonn beabsichtigt, in Kooperation mit dem<br />
Fraunhofer Institut für Medienkommunikation (IMK) in Birlinghoven, die<br />
Besetzung einer<br />
W2-Professur für Praktische Informatik<br />
Die Position <strong>ist</strong> verbunden mit einer Lehrtätigkeit am Bonn-Aachen International<br />
Center for Information Technology (B-IT), primär im Masterstudiengang<br />
Media Informatics. Die Professorin oder der Professor hat die Option,<br />
Mitglied des Institutes für Informatik der Universität Bonn zu werden.<br />
Wir erwarten von der Bewerberin oder dem Bewerber eine Habilitation<br />
oder eine gleichwertige wissenschaftliche Qualifikation in Praktischer Informatik.<br />
Voraussetzung für eine Bewerbung sind herausragende wissenschaftliche<br />
Le<strong>ist</strong>ungen, bevorzugt in mehreren der folgenden Gebiete:<br />
– Orts- und raumbezogene mobile Anwendungen<br />
– Wissenserschließung in digitalen Bibliotheken<br />
– Content-Management für Multimediale Systeme<br />
Weiterhin muss die Bewerberin oder der Bewerber das Fachgebiet in <strong>Lehre</strong><br />
und <strong>Forschung</strong> angemessen wahrnehmen. Kontakte zur Wirtschaft sowie<br />
erfolgreiche Bewerbungen um Förderprojekte im Rahmen der DFG,<br />
des BMBF oder der EU sind erwünscht.<br />
Neben den Aufgaben in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> am B-IT, können der erfolgreichen<br />
Bewerberin oder dem erfolgreichen Bewerber bei entsprechender<br />
Qualifikation, Führungsaufgaben am Fraunhofer Institut Medienkommunikation<br />
(IMK) übertragen werden, wie z.B. der Aufbau eines neuen F+E<br />
Bereiches oder ein Sitz im Management Board.<br />
Die Einstellung richtet sich nach § 46 HG (NRW). Frauen werden nach<br />
Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation<br />
bevorzugt eingestellt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />
werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.<br />
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen bitte an: Prof. Dr. Joachim<br />
von zur Gathen, B-IT, Görresstraße 13, 53113 Bonn.<br />
Fr<strong>ist</strong>: 14.10.2005
Wissenschaft im Programm<br />
515<br />
Impressum<br />
Fernsehen<br />
Sa., 3. September, 6.55, hr: Planet Wissen. <strong>Das</strong> Kreuz mit dem Kreuz. 20.15, bayern alpha: Alpha-Forum extra. Stationen<br />
der Literatur. Westfalen und Böhmerwald. Annette von Droste-Hülshoff und Adalbert Stifter. Walter Flemmer im Gespräch<br />
mit Professor Wolfgang Frühwald.<br />
Sa., 10. September, 20.15, bayern alpha: Alpha-Forum extra. Stationen der Literatur. Heinrich Heine – Der Spötter im<br />
Exil. Walter Flemmer im Gespräch mit Professor Wolfgang Frühwald.<br />
Fr., 16. September, 18.10, arte: Mein Gott – Elfmeter! Analyse einer Standardsituation aus dem Blickwinkel verschiedener<br />
wissenschaftlicher Disziplinen.<br />
Di., 20. September, ab 20.40, arte: Themenabend: Lernen könnte so schön sein.<br />
Sa., 24. September, 9.25, arte: Verbrecherjagd im 21. Jahrhundert.<br />
So., 25. September, 12.35, arte: Charles Darwin und die Evolution.<br />
Hörfunk<br />
täglich, 14.35, DLF: Campus & Karriere. 16.35, DLF: <strong>Forschung</strong> aktuell.<br />
So., 4. September, 8.30, SWR2: Aula. <strong>Das</strong> Böse <strong>ist</strong> immer und überall – Öffentlichkeit und Kriminalität. Vortrag von Professor<br />
Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Pfeiffer.<br />
Mo., 5. September, 18.05, Bayern2: IQ – Wissenschaft und <strong>Forschung</strong>.<br />
Mi., 7. September, 8.30, SWR2: Wissen. Von der Alltags- zur Alterstauglichkeit - <strong>Forschung</strong> für Senioren.<br />
So., 11. September, 8.30, SWR2: Aula. Kreuzzüge gegen das Böse – religiöse Symbolik im Kampf gegen den Terrorismus.<br />
Vortrag von Professor Dr. Hans-Eckehard Bahr. 19.05, nordwestradio: Studio Nordwest. <strong>Lehre</strong>n, Lernen und die Hirnforschung.<br />
Ein Projekt an der Uni Bremen.<br />
Mi., 14. September, 8.30, SWR2: Wissen. <strong>Forschung</strong> im Keller – Museen und ihre Sammlungen.<br />
So., 18. September, 8.30, SWR2: Aula. Welche Gabel nehme ich jetzt? Die Wiederkehr der Höflichkeit. Vortrag von Dr.<br />
Claudia Schmölders.<br />
Mi., 21. September, 8.30, SWR2: Wissen. Die Menschenkenntnis der Tiere – verblüffende Erkenntnisse der Verhaltensforschung.<br />
Sa., 24. September, 0.05, Deutschlandradio: Lange Nacht über Hirnforschung.<br />
So., 25. September, 8.30, SWR2: Aula. Ausbruch aus dem Paragraphen-Dschungel – der Steuerstaat auf dem Prüfstand.<br />
Vortrag von Professor Dr. Paul Kirchhof. 19.05, nordwestradio: Studio Nordwest. Retten Algen unser Klima? Über das<br />
Ocean-Lab der International University Bremen.<br />
Impressum<br />
12. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des<br />
Deutschen Hochschulverbandes (41 Jahrgänge)<br />
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des<br />
Deutschen Hochschulverbandes<br />
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />
Präsident:<br />
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />
Vizepräsidenten:<br />
Gunnar Berg, Univ.-Professor, Dr., Dr.<br />
Günter Silberer, Univ.-Professor, Dr.<br />
Präsidiumsmitglieder:<br />
Franz J. Bauer, Univ.-Professor, Dr.<br />
Johanna Hey, Univ.-Professor, Dr.<br />
Wolfram Ressel, Univ.-Professor, Dr.<br />
Armin Welz, Univ.-Professor, Dr.<br />
Ehrenpräsident:<br />
Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr.<br />
Geschäftsführer:<br />
Michael Hartmer, Dr.<br />
Kuratorium von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />
Manfred Erhardt, Professor, Dr.<br />
Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.<br />
Peter Gaehtgens, Univ.-Professor, Dr.<br />
Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Dr.<br />
Peter Glotz, Professor, Dr.<br />
Peter Heesen<br />
Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.<br />
Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.<br />
Steffie Lamers<br />
Hanna-Renate Laurien, Dr.<br />
Franz Letzelter, Dr.<br />
Reinhard Lutz, Dr.<br />
Johannes Neyses, Dr.<br />
Karl-Heinz Reith<br />
Paul F. Reitze, Dr.<br />
Kurt Reumann, Dr.<br />
Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.<br />
Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr.<br />
Andreas Schlüter, Dr.<br />
Franz Schoser, Dr.<br />
Joachim Schulz-Hardt, Dr.<br />
Hermann Josef Schuster, Dr.<br />
Werner Siebeck<br />
Erich Thies, Univ.-Professor, Dr.<br />
Redaktion:<br />
Felix Grigat, M. A. (verantwortl. Redakteur)<br />
Michael Hartmer, Dr.<br />
Ina Lohaus<br />
Vera Müller, M. A.<br />
Grafik und Layout:<br />
Robert Welker<br />
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Kr<strong>ist</strong>ijan Domiter, Dr., Pressesprecher des Deutschen<br />
Hochschulverbandes<br />
Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen<br />
Hochschulverband<br />
Ulrike Preißler, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen<br />
Hochschulverband<br />
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen<br />
Hochschulverband<br />
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers<br />
gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem<br />
Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers<br />
dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
kann <strong>kein</strong>e Haftung übernommen werden.<br />
»Verbum hoc ‘si quis’ tam masculos quam feminas<br />
complectitur« (Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 1)<br />
Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
Geschäftsstelle des<br />
Deutschen Hochschulverbandes:<br />
Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />
Tel.: (0228) 902 6666; Fax: (0228) 902 66-80<br />
E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />
Internet: www.hochschulverband.de<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />
Verlag und Redaktion:<br />
Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />
Tel.: (02 28) 902 66-15; Fax: (02 28) 902 66-90<br />
E-Mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />
Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />
Druck:<br />
Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH,<br />
66121 Saarbrücken<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Bezugsgebühr:<br />
Abonnement 61,50 Euro, zzgl. Porto. Für Mitglieder<br />
des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages.<br />
Einzelpreis 6,15 Euro, zzgl. Porto.<br />
Bankverbindung:<br />
Dresdner Bank Bonn<br />
Kto.-Nr. 0 268 367 200, BLZ 370 800 40<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Gabriele Freytag / Angelika Miebach<br />
Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />
Tel.: (0228) 902 66-23; Fax: (0228) 902 66-90<br />
ISDN: (0228) 902 66 55<br />
E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />
Preisl<strong>ist</strong>e Nr. 34 vom 1.1.2005<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier<br />
gedruckt und <strong>ist</strong> recyclebar.<br />
Druckauflage: 23.618 Exemplare (IVW 2/2005)<br />
Beilage: Verlag Klett-Cotta, Stuttgart; Friedrich<br />
Berlin Verlag, Seelze (Teilauflage)<br />
Der Deutsche Hochschulverband, 1950 in Fortführung<br />
des 1936 aufgelösten Verbandes der Deutschen<br />
Hochschulen neu gegründet, tritt für eine<br />
unparteiische Wissenschaft in einem freiheitlichen<br />
Rechtsstaat ein. Auf der Grundlage der Freiheit<br />
von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> es seine Aufgabe, sich<br />
aller Fragen anzunehmen, die den Wirkungskreis<br />
der Hochschullehrer und ihre Stellung in Staat und<br />
Gesellschaft berühren. Der Deutsche Hochschulverband<br />
<strong>ist</strong> die überparteiliche und fachübergreifende<br />
Berufsvertretung der Universitätslehrer an<br />
den wissenschaftlichen Hochschulen der Bundesrepublik<br />
mit 21.035 Mitgliedern. Mitgliedsfähig<br />
sind alle Professoren und Privatdozenten an den<br />
wissenschaftlichen Hochschulen sowie alle Habilitanden<br />
und Juniorprofessoren. Die Mitglieder entrichten<br />
Mitgliedsbeiträge zwischen 59,- Euro und<br />
149,- Euro im Jahr (alte Bundesländer) oder ermäßigte<br />
Beiträge (neue Bundesländer).
Der Fragebogen<br />
Über Gott und die Welt<br />
Welche Illusion <strong>ist</strong> fruchtbar?<br />
Der Glaube an das Gute.<br />
Was bedeutet Ihnen Gott?<br />
Mein Lebensgeleit.<br />
Was <strong>ist</strong> der Sinn des Lebens?<br />
Ein Ziel zu haben.<br />
Die Liebe <strong>ist</strong>...<br />
wunderschön.<br />
Meine größte politische Sorge <strong>ist</strong>...<br />
daß unsere Demokratie an Akzeptanz<br />
verliert.<br />
Was bedeutet Ihnen die deutsche<br />
Wiedervereinigung?<br />
Normalität.<br />
Was fasziniert Sie?<br />
<strong>Das</strong> Leben.<br />
Ihre Lieblingslebensweisheit?<br />
Geduld, von der ich zuwenig habe.<br />
Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?<br />
Manchmal.<br />
Wogegen sind Sie nicht versichert?<br />
---<br />
Wie alt möchten Sie werden?<br />
Wie es Gott gefällt.<br />
Wieviel Geld möchten Sie besitzen?<br />
Ich komme zurecht.<br />
516<br />
Der Fragebogen<br />
Über Emotionen...<br />
Was macht Sie wütend?<br />
Die Parteien (me<strong>ist</strong>ens).<br />
Was erfüllt Sie mit Hoffnung?<br />
Junge Menschen mit Vernunft.<br />
Wofür sind Sie dankbar?<br />
Für alles Gute und Schöne.<br />
Wann empfinden Sie Ohnmacht?<br />
Gegen Bürokratie.<br />
Worüber können Sie (Tränen) lachen?<br />
Über nichts.<br />
Was ertragen Sie nur mit Humor?<br />
---<br />
Ein Jahr Robinson (ohne Freitag);<br />
welche drei Bücher nehmen Sie mit?<br />
Weiß nicht, eventuell Bibel.<br />
Musik <strong>ist</strong>...<br />
Loslassen.<br />
Sport <strong>ist</strong>...<br />
Spaß.<br />
Dr. Hildegard Hamm-Brücher,<br />
Staatsmin<strong>ist</strong>erin a.D.<br />
<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />
9/2005<br />
Über Wissenschaft...<br />
Wer oder was hat Sie wissenschaftlich<br />
am nachhaltigsten geprägt?<br />
Mein Doktorvater, Heinrich Wieland.<br />
Was verdanken Sie Ihrem wissenschaftlichen<br />
<strong>Lehre</strong>r?<br />
Präzision, Beobachtung.<br />
Die deutsche Universität <strong>ist</strong>...<br />
heruntergekommen.<br />
Was fehlt den Universitäten am<br />
me<strong>ist</strong>en?<br />
Innovationsfreude.<br />
Welche Eigenschaften sollte ein<br />
Hochschullehrer haben?<br />
Den Studenten zugewandt, guter<br />
<strong>Lehre</strong>r.<br />
Einem überdurchschnittlich begabten<br />
Studenten empfehle ich...<br />
mindestens zwei Jahre ins Ausland zu<br />
gehen.<br />
Welche Eigenschaft vermissen Sie an<br />
der heutigen Studentengeneration?<br />
Politisches Engagement.<br />
Welche Eigenschaft schätzen Sie an<br />
der heutigen Studentengeneration?<br />
Weiß nicht.<br />
Was <strong>ist</strong> Bildung?<br />
Lebenslang dazu lernen.