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Das Bildungswesen ist kein Wirtschaftsbetrieb! - Forschung & Lehre

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<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

458 Nachrichten<br />

Bundestagswahl 2005<br />

462 Sechs Fragen an die Parteien<br />

zur Bildungspolitik<br />

ANDREAS DÖRNER<br />

466 Wahlkampf zwischen Medienfiktion und<br />

„Neuer Ehrlichkeit“<br />

Veränderungen in der politischen<br />

Kommunikation<br />

RÜDIGER VOM BRUCH<br />

468 Mit der Fackel der Erkenntnis voran oder<br />

Angeführte des Zeitge<strong>ist</strong>es?<br />

Politische Professoren in Deutschland seit 1800<br />

470 „Kultur nur noch als Dekoration“<br />

Fragen an Ernst-Wilhelm Händler<br />

SIEGFRIED SCHUMANN / HARALD SCHOEN<br />

472 Politischer Klimawandel und Persönlichkeitseigenschaften<br />

Eine aktuelle Studie<br />

Pro & Contra<br />

CHARLOTTE SCHUBERT /<br />

ERNST-LUDWIG WINNACKER<br />

474 Exzellenzinitiative auf Kosten der Ge<strong>ist</strong>esund<br />

Sozialwissenschaften?<br />

Hochschulpolitik aktuell<br />

PETER BRASS<br />

476 Ivy League und andere Mißverständnisse<br />

Über den Mythos „Vorbild USA“<br />

EVA-MARIA JOHN / THOMAS EHRMANN<br />

478 „Alas, poor Yorick“<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich<br />

und die Mitwirkung der Studenten<br />

457<br />

Inhalt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Einspruch<br />

480 <strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> <strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>!<br />

Fünf Einsprüche gegen die technokratische<br />

Umsteuerung des <strong>Bildungswesen</strong>s<br />

Hochschulpolitik aktuell<br />

HENNING ZÜLCH / LARS FRORMANN<br />

482 Die Juniorprofessur<br />

Ein Zwischenergebnis<br />

PATRICK GÜTSCHOW / JOCHEN HOLZKAMP<br />

484 Eine unter vielen gewohnten Übungen?<br />

Akkreditierung in den USA, den Niederlanden<br />

und Deutschland<br />

MICHAEL VON GAGERN/RALF KLISCHEWSKI<br />

486 Ist Bildung exportierbar?<br />

Erfahrungen an der German University in Cairo<br />

Rubriken<br />

488 Aus der <strong>Forschung</strong><br />

490 Leserforum<br />

491 Lesen und lesen lassen<br />

492 Rechtsprechung<br />

493 Steuerrecht aktuell<br />

494 Habilitationen und Berufungen<br />

495/499 Akademischer Stellenmarkt<br />

515 Wissenschaft im Programm<br />

515 Impressum<br />

516 Der Fragebogen<br />

Redaktionsschluß für Heft 10/2005: 12. September 2005<br />

Informationsservice: 3. Umschlagseite<br />

Annahmeschluß für den Akademischen Stellenmarkt:<br />

21. September 2005<br />

Titelbild: mauritius-images


Die öffentlichen und privaten Hochschulen<br />

in Deutschland haben<br />

nach Angaben des Stat<strong>ist</strong>ischen<br />

Bundesamtes im Jahr 2003 insgesamt<br />

30,6 Milliarden Euro ausgegeben. Damit<br />

erhöhten sich die Hochschulausgaben<br />

gegenüber 2002 um<br />

0,9 Prozent; im gleichen<br />

Zeitraum stiegen die Studierendenzahlen<br />

um 4,2<br />

Prozent.<br />

Hinter dem durchschnittlichen<br />

Anstieg von 0,9<br />

Prozent stehen sehr<br />

unterschiedliche Entwicklungen<br />

in den Ländern.<br />

Während beispielsweise<br />

die Ausgaben der<br />

Hochschulen in Hamburg<br />

um 9,8 Prozent stiegen,<br />

gingen sie in Thüringen<br />

um 17,8 Prozent zurück.<br />

Mit 18,6 Milliarden Euro waren die Personalaufwendungen<br />

im Jahr 2003 der<br />

größte Ausgabeposten der Hochschulen.<br />

<strong>Das</strong> entspricht 60,7 Prozent aller<br />

Ausgaben. Der übrige laufende Sachaufwand<br />

betrug 8,8 Milliarden Euro. 3,2<br />

Milliarden Euro wurden für Investitionen<br />

ausgegeben.<br />

Die Abwanderung hochqualifizierter<br />

Wissenschaftler und Arbeitskräfte<br />

aus Deutschland <strong>ist</strong> weit weniger<br />

dramatisch als oft dargestellt. <strong>Das</strong><br />

<strong>ist</strong> das Ergebnis einer wissenschaftlichen<br />

Studie des Bundesinstituts für<br />

Bevölkerungsforschung in Wiesbaden<br />

und des Migration Policy Instituts in<br />

Washington. Sie widerspricht damit<br />

der These vom „Brain Drain“, wonach<br />

vor allem Spitzenkräfte in die USA<br />

auswandern, weil sie dort bessere Verdienst-<br />

und <strong>Forschung</strong>smöglichkeiten<br />

hätten als in Deutschland. Zwar haben<br />

sich seit Anfang der neunziger Jahre<br />

immer mehr hochqualifizierte Deutsche<br />

aus beruflichen Gründen in den<br />

USA niedergelassen. Die absoluten<br />

Zahlen lagen aber laut Studie im Jahr<br />

2000 bei lediglich 3000 Personen. Die<br />

Daten der US-Einwanderungsbehörden<br />

deuten zudem darauf hin, daß die<br />

Abwanderung Hochqualifizierter vor<br />

458<br />

Nachrichten<br />

Hochschulausgaben gestiegen<br />

Auf die Universitäten entfielen 13,0<br />

Milliarden Euro der Gesamtausgaben;<br />

0,2 Prozent mehr als 2002. Die medizinischen<br />

Einrichtungen der Universitäten<br />

gaben 14,1 Milliarden Euro (plus 1,6<br />

Prozent) und die Fach- und Verwal-<br />

tungsfachhochschulen 3,1 Milliarden<br />

Euro (plus 0,5 Prozent) aus. 307 von<br />

393 Hochschulen befanden sich in öffentlicher<br />

Trägerschaft. <strong>Das</strong> Ausgabevolumen<br />

der insgesamt 86 privaten Hochschulen<br />

in Deutschland lag bei 401,5<br />

Millionen Euro. Auf die medizinischen<br />

Fachbereiche und Einrichtungen der<br />

Hochschulen entfielen 46,1 Prozent al-<br />

Kein „Brain Drain“<br />

allem das Ergebnis insgesamt größerer<br />

Wanderungsbewegungen zwischen<br />

Deutschland und<br />

den USA <strong>ist</strong>. So<br />

gingen immer<br />

mehr Deutschevorübergehend<br />

in die<br />

USA, um dort<br />

zu studieren,<br />

zu forschen<br />

oder Auslandserfahrung<br />

in ihrem<br />

Beruf zu<br />

sammeln. Der<br />

größte Teil dieser Hochqualifizierten<br />

bleibe aber nicht<br />

für immer in den USA, sondern kehre<br />

wieder nach Deutschland zurück. Die<br />

in dem <strong>Forschung</strong>sprojekt untersuchten<br />

Zahlen zeigen, daß die US-Einwanderungsbehörden<br />

im Jahr 1990 etwa<br />

25 000 temporäre Visa für Hoch-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

ler Hochschulausgaben; sie wurden sowohl<br />

für <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> als auch<br />

Krankenbehandlung aufgewendet. Für<br />

die Fächergruppe Mathematik und Naturwissenschaften<br />

gaben die Hochschulen<br />

3,4 Milliarden Euro aus; für die Ingenieurwissenschaften<br />

2,7<br />

Milliarden Euro. In den<br />

Rechts-, Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften lagen<br />

die Ausgaben bei 1,7 Milliarden<br />

Euro.<br />

Die Hochschulen erzielten<br />

2003 Einnahmen in Höhe<br />

von 13,6 Milliarden Euro<br />

(plus 4,3 Prozent). Davon<br />

waren 9,4 Milliarden Euro<br />

Verwaltungseinnahmen (plus<br />

0,6 Prozent), die zu 94,2<br />

Prozent von den medizinischen<br />

Einrichtungen, überwiegend<br />

als Entgelte für<br />

Krankenbehandlungen, erzielt<br />

wurden. Darüber hinaus warben<br />

die Hochschulen 3,4 Milliarden Euro an<br />

Drittmitteln bei privaten und öffentlichen<br />

Stellen ein (plus 4,0 Prozent).<br />

Wichtigste Drittmittelgeber der Hochschulen<br />

waren die Deutsche <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

(1,1 Milliarden<br />

Euro), die Wirtschaft (917 Millionen Euro)<br />

und der Bund (807 Millionen Euro).<br />

Foto: mauritius-images<br />

qualifzierte an Deutsche vergeben haben.<br />

Diese Zahl war im Jahr 2000 auf<br />

40 000 angestiegen. Auch die Deutsche<br />

<strong>Forschung</strong>sgemeinschaft war im<br />

vergangenen Jahr aufgrund einer Befragung<br />

ehemaliger Stipendiaten<br />

zu dem Ergebnis<br />

gekommen, daß<br />

zwar drei Viertel<br />

der Geförderten<br />

mit ihrem Stipendium<br />

zum Forschen<br />

ins Ausland<br />

gingen, vor allem in<br />

die USA, 85 Prozent<br />

von ihnen aber wieder<br />

zurück nach Deutschland<br />

gekommen seien.<br />

Erste Ergebnisse der Studie können<br />

unter www.migrationinformation.org<br />

abgerufen werden.<br />

Karikatur: Meissner


Startschuß für<br />

Exzellenzinitiative<br />

Die Gemeinsame Kommission der<br />

Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

und des Wissenschaftsrates hat in<br />

ihrer konstituierenden Sitzung die Förderbedingungen<br />

für die Exzellenzinitiative<br />

verabschiedet. Bund und Länder<br />

hatten das Verfahren am 23. Juni in die<br />

Verantwortung der Wissenschaft gelegt.<br />

Die Exzellenzinitiative umfaßt eine Förderung<br />

von 1,9 Milliarden Euro für den<br />

Zeitraum von 2006 bis 2011. Mit diesem<br />

Programm finanzieren Bund und<br />

Länder den Ausbau der universitären<br />

Spitzenforschung in Graduiertenschulen,<br />

Exzellenzclustern und für „Zukunftskonzepte“<br />

für die Universitäten.<br />

Die deutschen Universitäten sollen damit<br />

in die Lage versetzt werden, sich<br />

„im internationalen Wettbewerb in der<br />

Spitzengruppe“ zu etablieren. Ausschreibungsbedingungen<br />

mit detaillierten<br />

Informationen zu den drei Förderlinien<br />

sind abrufbar unter www.dfg.de<br />

und www.wissenschaftsrat.de. Antragsskizzen<br />

für die erste und zweite Förderlinie<br />

sind bis zum 30. September, für die<br />

dritte Förderlinie bis zum 14. Oktober<br />

bei der DFG einzureichen. (Siehe zum<br />

Thema auch das Pro & Contra in dieser<br />

Ausgabe auf Seite 474 f.)<br />

Die Nutzung des Internets hat nach<br />

Auffassung einer Mehrheit amerikanischer<br />

Hochschullehrer die Qualität<br />

studentischer Arbeiten verschlechtert,<br />

die Kommunikation mit<br />

den Studenten aber verbessert. <strong>Das</strong><br />

geht aus einer Umfrage unter 2316<br />

amerikanischen Professoren hervor,<br />

über die der Chronicle of Higher Education<br />

berichtet. Auf die Frage, ob das<br />

Internet die Qualität studentischer Arbeiten<br />

verändert habe, antworteten 42<br />

Prozent der Befragten, daß sie eine<br />

Verschlechterung beobachtet hätten,<br />

nur 22 Prozent sahen eine Verbesserung.<br />

67 Prozent der Befragten waren<br />

der Überzeugung, daß das Internet die<br />

Kommunikation mit den Studenten<br />

verbessert habe.<br />

Sorgen bereiten den Hochschullehrern<br />

vor allem Plagiate. 44 Prozent<br />

sagten, daß Plagiate in den studentischen<br />

Arbeiten seit der Nutzung des<br />

Internets zugenommen hätten, 23 Pro-<br />

459<br />

Nachrichten<br />

Berufsprestige: Ärzte vorn,<br />

Hochschulprofessoren auf Rang vier<br />

Der Beruf des Arztes genießt in Deutschland seit den 60er Jahren unangefochten<br />

das beste Ansehen aller Berufe. Auch bei der aktuellen Allensbacher<br />

„Berufsprestige-Umfrage“ 2005 rechnen 71 Prozent der Befragten den Arztberuf<br />

zu jenen Berufen, die sie am me<strong>ist</strong>en schätzen. An zweiter und dritter Stelle<br />

stehen zwei Berufe, die zum ersten Mal auf der Allensbacher Berufel<strong>ist</strong>e erscheinen:<br />

der der Krankenschwester und der des Poliz<strong>ist</strong>en. Durch diese Neuaufnahme<br />

wurde der Hochschulprofessor vom dritten auf den vierten Platz, der<br />

Pfarrer vom zweiten auf den fünften Platz verdrängt. Die Berufe des Politikers,<br />

des Fernsehmoderators und des Gewerkschaftsführers bilden das Schlußlicht der<br />

Prestigeskala. Einige Berufe sind in Ostdeutschland deutlich angesehener als in<br />

Westdeutsch-<br />

land: Dazu gehören<br />

neben<br />

dem Arztberuf<br />

(Ost: 77 Prozent;<br />

West: 70<br />

Prozent), der<br />

Beruf des <strong>Lehre</strong>rs<br />

(Ost: 37<br />

Prozent; West:<br />

17 Prozent)<br />

und der Beruf<br />

des Informatikers<br />

und Pro-<br />

Die Allensbacher Berufsprestige-Skala<br />

Welche Berufe schätzen Sie am me<strong>ist</strong>en?<br />

grammierers (Ost: 25 Prozent; West: 17 Prozent). Etwas geringer angesehen <strong>ist</strong><br />

der Beruf des Hochschulprofessors in Ostdeutschland mit 33 Prozent als in<br />

Westdeutschland mit 37 Prozent. Der Beruf des Poliz<strong>ist</strong>en (Ost: 29 Prozent;<br />

West: 42 Prozent) und der des Pfarrers (Ost: 25 Prozent; West: 36 Prozent) sind<br />

in Ostdeutschland deutlich weniger gut angesehen als im Westen.<br />

Internet: Nutzen und Nachteile für die <strong>Lehre</strong><br />

zent waren nicht dieser Meinung und<br />

33 Prozent unentschlossen. 74 Prozent<br />

der Professoren benutzen laut Studie<br />

das Internet, um Plagiate aufzudecken.<br />

Beobachtet wurde auch eine Änderung<br />

im Schreibstil der Studenten.<br />

Dieser werde durch die Nutzung von<br />

elektronischen Grammatikhilfen u.a.<br />

schablonenhafter als früher, ästhetische<br />

Qualitäten gingen verloren. Trotz<br />

der Kritik sind 82 Prozent der befragten<br />

Hochschullehrer der Meinung,<br />

daß das Internet einen positiven Einfluß<br />

auf ihre <strong>Lehre</strong> habe.<br />

Interessant sind auch die Zahlen<br />

über die Dauer der Internetnutzung<br />

durch die Befragten: 40 Prozent sagten,<br />

daß sie 20 oder mehr Stunden pro<br />

Woche online seien, 60 Prozent 4 bis<br />

19 Stunden. Etwa ein Drittel der Professoren<br />

überprüfen laut Untersuchung<br />

nahezu fortwährend ihren E-<br />

Mail-Eingang, während nur 7 Prozent<br />

dies einmal am Tag oder weniger täten.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die sechs Ersten Die sechs Letzten<br />

1. Arzt 71% 17. Offizier 10%<br />

2. Krankenschwester 56% 18. Journal<strong>ist</strong> 10%<br />

3. Poliz<strong>ist</strong> 40% 19. Buchhändler 7%<br />

4. Hochschulprofessor 36% 20. Politiker 6%<br />

5. Pfarrer, Ge<strong>ist</strong>licher 34% 21. Fernsehmoderator 6%<br />

6. <strong>Lehre</strong>r 31% 12. Gewerkschaftsführer 5%<br />

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 7071, Mai/Juni 05<br />

98 Prozent der Hochschullehrer<br />

verwenden die elektronische Post, um<br />

mit ihren Studenten zu kommunizieren<br />

und 73 Prozent sagten, daß ihre<br />

Kommunikation mit den Studenten,<br />

seitdem sie E-Mail benutzten, zugenommen<br />

habe. Die Studenten verwenden<br />

diesen Kommunikationsweg vor<br />

allem, um eine Benotung zu erfragen<br />

oder zu erörtern oder einen Termin<br />

auszumachen. 55 Prozent der Professoren<br />

sagten, daß sie für ihre Kurse<br />

und Seminare Webseiten oder Internet-Diskussionsforen<br />

nutzten. 83 Prozent<br />

der Professoren verbringen nach<br />

eigener Aussage weniger Zeit in der<br />

Bibliothek als vor der Nutzung des<br />

Internets. Die Studie we<strong>ist</strong> auf, daß<br />

nach vielen Jahren der Internetnutzung<br />

viele Fakultätsmitglieder immer<br />

noch damit rängen, wie sie diese Technologie<br />

in ihre <strong>Lehre</strong> integrieren können.


460<br />

Nachrichten<br />

Deutschland im ERASMUS-Dozentenaustausch vorne<br />

Im Hochschuljahr 2003/2004 haben<br />

rund 2 400 Dozentinnen und Dozenten<br />

von deutschen Hochschulen<br />

mit dem ERASMUS-Programm der<br />

Europäischen Union einen Lehraufenthalt<br />

an einer europäischen Gasthochschule<br />

durchgeführt. Wie bereits<br />

in den vorangegangenen Hochschuljahren<br />

liegt Deutschland als Entsendeland<br />

mit 2 398 ERASMUS-Dozenten<br />

im europäischen Vergleich deutlich<br />

vor Frankreich (2 039), Spanien<br />

(1 949), Großbritannien (1 303) und<br />

Italien (1 033). Auch als Aufnahmeland<br />

für ausländische ERASMUS-Dozenten<br />

hat Deutschland die Nase vorn.<br />

<strong>Das</strong> ergab eine vom DAAD veröffentlichte<br />

Auswertung. Der DAAD nimmt<br />

in Deutschland die Aufgaben einer<br />

Nationalen Agentur für das EU-Bildungsprogramm<br />

SOKRATES/ERAS-<br />

MUS wahr. Deutsche Dozenten unterrichteten<br />

in insgesamt 29 verschiedenen<br />

europäischen Ländern. Ihre<br />

Hauptzielländer waren Frankreich<br />

An der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover können Juniorprofessoren<br />

zukünftig die im Rahmen der<br />

Zwischenevaluation eingereichten<br />

Unterlagen zugleich für eine kumulative<br />

Habilitation verwenden. Juniorprofessoren<br />

werden zunächst für die Dau-<br />

Die bayerischen Ärzte, Zahnärzte<br />

und Apotheker lehnen in einer gemeinsamen<br />

Erklärung der Kammern eine<br />

Einführung der internationalen Studienabschlüsse<br />

Bachelor- und Master<br />

für Studiengänge der Heilberufe „kategorisch“<br />

ab. So förderungswürdig die<br />

Entstehung eines europäischen Bildungsraumes<br />

sei, so fragwürdig erscheine<br />

der Versuch, Anpassungsprozesse bei<br />

der Hochschul- und Universitätsausbildung<br />

für die Heilberufe mit ökonomischen<br />

Sachzwängen zu begründen. Für<br />

die Heilberufe bestehe bereits eine<br />

(305), Spanien (238), Polen (234), Italien<br />

(194) und Großbritannien (187).<br />

Erstmalig befindet sich Polen unter<br />

den drei gefragtesten Gastländern. <strong>Das</strong><br />

große Interesse an einem Lehraufenthalt<br />

in Mittel- und Osteuropa zeigt<br />

sich auch in der Gesamtzahl von 793<br />

(rd. 33 Prozent) deutscher Dozenten.<br />

Deutschland nimmt damit die führende<br />

Rolle im Dozentenaustausch mit<br />

Mittel- und Osteuropa ein, gefolgt von<br />

Frankreich (741) und Finnland (274).<br />

Am mobilsten sind die deutschen <strong>Lehre</strong>nden<br />

aus den Bereichen Philologie<br />

(424), Ingenieurwissenschaften (341),<br />

Betriebswirtschaftslehre (272) und den<br />

Sozialwissenschaften (219).<br />

Im Gegenzug kamen 2 409 ausländische<br />

Gastdozenten an die deutschen<br />

Hochschulen und damit deutlich mehr<br />

als nach Frankreich (2 193), Italien<br />

(1 871) und Spanien (1 674). Für die<br />

Dozenten aus Mittel- und Osteuropa<br />

nimmt Deutschland in der Belieb-<br />

Juniorprofessur und Habilitation<br />

er von drei Jahren beschäftigt. <strong>Das</strong><br />

Dienstverhältnis kann vom Präsidium<br />

auf Vorschlag des Fakultätsrats um bis<br />

zu drei Jahre verlängert werden, wenn<br />

eine <strong>Lehre</strong>valuation und eine auswärtige<br />

Begutachtung der Le<strong>ist</strong>ungen in<br />

<strong>Forschung</strong> oder Kunst dies rechtfertigt.<br />

gegenseitige Anerkennung der Berufsausbildung<br />

in Europa. Für Ärzte lege eine<br />

europäische Richtlinie fest, daß eine<br />

ärztliche Gesamtausbildung mindestens<br />

sechs Jahre oder 5 500 Stunden theoretischen<br />

und praktischen Unterrichts an<br />

einer Universität umfassen müsse. Dies<br />

stelle einen Mindeststandard dar, den<br />

auch die Bundesregierung mit der neuen<br />

Approbationsordnung im Jahre 2002<br />

bestätigt habe. Kurzstudiengänge mit<br />

Bachelor- und Masterabschluß seien dafür<br />

nicht geeignet, heißt es in der Erklärung.<br />

Wer einen Bachelorabschluß für<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

theitsskala mit 1 060 Gastdozenten<br />

den ersten Platz ein, gefolgt von<br />

Frankreich (753) und Italien (425).<br />

ERASMUS <strong>ist</strong> neben seiner wachsenden<br />

Bedeutung für die Förderung von<br />

Auslandsdozenturen das größte Programm<br />

für die Mobilität deutscher<br />

Studierender in Europa. Im Hochschuljahr<br />

2003/04 haben fast 21 000<br />

deutsche Studierende einen Studienaufenthalt<br />

an einer europäischen<br />

Gasthochschule absolviert, rund 2 200<br />

Studierende mehr als im Vorjahr.<br />

Deutschland liegt damit auf Platz 2<br />

hinter Frankreich.<br />

Ausführliche stat<strong>ist</strong>ische Übersichten<br />

des DAAD zur Studierenden- und<br />

Dozentenmobilität 2003/04 sind abrufbar<br />

als pdf-Format im Internet unter:http://eu.daad.de/sokrates/publikationen/zahlen.html<br />

Die Medizinische Hochschule Hannover<br />

geht davon aus, daß die im Rahmen<br />

dieser Zwischenevaluation eingereichten<br />

Kriterien alle Bedingungen<br />

für eine kumulative Habilitation erfüllen.<br />

Ärzte, Zahnärzte und Apotheker gegen Bachelor und Master<br />

das Pharmaziestudium fordere, müsse<br />

wissen, daß diese Studienabsolventen<br />

<strong>kein</strong>e Berufschancen in Europa hätten,<br />

da diese Ausbildung nicht der europäischen<br />

Richtlinie für Apotheker entspreche.<br />

Damit würden gerade die Intentionen<br />

des Bologna-Prozesses „ad absurdum“<br />

geführt, sagte der Präsident der<br />

Bayerischen Landesapothekerkammer.


Freiheit<br />

„Meiner Meinung nach <strong>ist</strong> (für exzellente <strong>Forschung</strong>) absolut<br />

entscheidend, dass man jungen, vielversprechenden<br />

Forschern die Freiheit gibt zu tun, was sie selbst für wichtig<br />

halten. Man kann natürlich auch umgekehrt vorgehen<br />

– ein bestimmtes <strong>Forschung</strong>sgebiet vorschreiben und dann<br />

Wissenschaftler dafür gewinnen, aber das <strong>ist</strong> me<strong>ist</strong> weniger<br />

erfolgreich. Die großen Durchbrüche werden in der Regel<br />

von Forschern erzielt, die ihrer ganz persönlichen Leidenschaft<br />

für eine Fragestellung folgen.“<br />

Sir Harold Kroto, Nobelpre<strong>ist</strong>räger für Chemie 1996, in: Süddeutsche<br />

Zeitung, 28. Juni 2005<br />

Mut<br />

„Was Europa und besonders Deutschland hauptsächlich<br />

fehlt, <strong>ist</strong> ein grundlegender Optimismus, der die Energie<br />

dafür gibt, erstklassige Arbeit zu le<strong>ist</strong>en. Wie man in Amerika<br />

sagt: no guts, no glory – ohne Mut <strong>kein</strong> Ruhm.“<br />

Professor David Poeppel, University of Maryland College Park,<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. August 2005<br />

Nüchtern<br />

„Ich bin mir ganz sicher, dass die 68er-Mentalität uns<br />

aufgehalten hat bei den großen Reformen. Sie hat den<br />

zwischenmenschlichen Schmuseappell über die nüchterne<br />

Einsicht in die Herausforderungen der Zeit gestellt. Dieser<br />

Ge<strong>ist</strong> <strong>ist</strong> bequemlichkeitsorientiert und hat <strong>kein</strong>e innere<br />

Härte und Schärfe gezeigt.“<br />

Klaus von Dohnanyi, in: Die Welt, 16. Juni 2005<br />

Hast<br />

Fundsachen<br />

„... der wissenschaftliche Mensch <strong>ist</strong> nun neuerdings in<br />

Deutschland in eine Hast gerathen, als ob die Wissenschaft<br />

eine Fabrik sei, und jede Minuten-Versäumnis eine<br />

Strafe nach sich ziehe.“<br />

Friedrich Nietzsche in: David Strauss der Bekenner und der<br />

Schriftsteller<br />

461<br />

Nachrichten<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Drittmittelversager<br />

„Planung und Steuerung folgen nicht mehr der Wissenschaft,<br />

sondern gehen ihr voraus und weisen ihr die Richtung,<br />

indem vorgängig bestimmt wird, was erforscht werden<br />

soll und was nicht – oder wenigstens, wozu Geld<br />

gegeben wird und wofür nicht. Der Einzelforscher als<br />

Nischenex<strong>ist</strong>enz wird vielleicht auch künftig überleben<br />

können, es sei denn, er wird rechtzeitig als Drittmittelversager<br />

erkannt und ausgesiebt.“<br />

Professor Dieter Langewiesche, Universität Tübingen, in:<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Juni 2005<br />

Geld oder Freiheit?<br />

„Gefragt, ob sie lieber mehr Geld oder mehr Freiheit zum<br />

Forschen hätten, wählten ... die me<strong>ist</strong>en Nobelpre<strong>ist</strong>räger<br />

die Freiheit. Nur Stanley Prusiner lächelte schlau. ‘Money<br />

is freedom’, verkündete der alte Fuchs. Wer genug Geldgeber<br />

habe, brauche sich von der Bürokratie nicht mehr gängeln<br />

zu lassen. Denn diese, da waren sich die Forscher einig,<br />

<strong>ist</strong> das größte Kreativitätshindernis.“<br />

„BEL“ in: Die Zeit, 30. Juni 2005<br />

Gedächtnisverlust<br />

„Die in der Bundesrepublik derzeit betriebene Trennung<br />

von Kultur und Wissenschaft verschlechtert die Grundlage<br />

von Kultur und Wissenschaft in Deutschland, insbesondere<br />

der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften, im internationalen Rahmen<br />

und Ansehen. Der Aderlaß, der derzeit an den deutschen<br />

Museen stattfindet, bewirkt Alzheimer-Phänomene im kulturellen<br />

Gedächtnis.“<br />

G. Ulrich Großmann in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

29. Juli 2005<br />

Demokratie<br />

„Demokratie <strong>ist</strong> die Wahl durch die beschränkte Mehrheit<br />

anstelle der Ernennung durch die bestechliche Minderheit.“<br />

George Bernhard Shaw


1. Angesichts des Kernthemas Arbeitslosigkeit:<br />

Mit welchen Fakten können Sie<br />

belegen, daß Wissenschaft und Universitäten<br />

für Ihre Partei mehr als Zulieferer<br />

für den Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

sind?<br />

2. Bund und Länder haben eine gemeinsame<br />

Verantwortung für die dramatische<br />

Unterfinanzierung der Universitäten:<br />

Erkennen Sie diesen Tatbestand an<br />

und was wollen Sie konkret dagegen<br />

tun?<br />

3. Wird nach Ihrer Einschätzung die<br />

Einführung der Bachelor- und Masterstudienstruktur<br />

eher zu einer Entlastung<br />

oder eher zu einer zusätzlichen Belastung<br />

der Hochschulhaushalte führen? Warum?<br />

462<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

Sechs Fragen an die<br />

Chr<strong>ist</strong>lich-Demokratische Union/<br />

Chr<strong>ist</strong>lich-Soziale Union<br />

In ihren bildungspolitischen Leitsätzen<br />

hat die CDU ein eindeutiges Bekenntnis<br />

abgelegt: „Hochschulen sind Kultureinrichtungen<br />

mit Langzeitperspektive. Sie<br />

sollen h<strong>ist</strong>orisches Bewußtsein und Zukunftsverantwortung<br />

miteinander verbinden<br />

und in die Gesellschaft vermitteln.<br />

Kurz- und mittelfr<strong>ist</strong>ige Zweckorientierung<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> darf die<br />

nachhaltige Pflege kultureller Traditionen<br />

und die natur- und ge<strong>ist</strong>eswissenschaftliche<br />

Grundlagenforschung nicht einschränken.“<br />

Deshalb sehen wir eine wichtige<br />

Aufgabe in der Förderung der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften<br />

und der freien Grundlagenforschung.<br />

Deutschland braucht dringend eine bessere<br />

Finanzausstattung der Hochschulen,<br />

um im internationalen Wettbewerb zu<br />

vergleichbaren Bedingungen arbeiten zu<br />

können. Die me<strong>ist</strong>en unionsgeführten<br />

Länder beabsichtigen Studienbeiträge<br />

einzuführen, um die Qualität des Studiums,<br />

die Betreuung etc. zu verbessern.<br />

Gleichzeitig darf der Staat sich nicht aus<br />

der Hochschulfinanzierung zurückziehen.<br />

Die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

enthält finanziell entals<br />

auch belastende Elemente. Setzt sich<br />

der Bachelor als Regelabschluß durch,<br />

wird es dadurch zu einer Verkürzung der<br />

Studienzeiten kommen. Damit in kürzerer<br />

Zeit die Qualität der Ausbildung gewährle<strong>ist</strong>et<br />

werden kann, müssen Betreuung<br />

und Betreuungsverhältnis verbessert<br />

werden. Die Qualität steht im Vordergrund.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

Hochschulen sind für uns ein wichtiger<br />

Teil der Zivilgesellschaft. Gerade wenn es<br />

um Zukunftsfragen geht, müssen Menschen<br />

in einer demokratischen Gesellschaft<br />

die Chance haben, sich ihr eigenes<br />

Urteil zu bilden und sich an der gesellschaftlichen<br />

Debatte zu beteiligen. Mit<br />

der Unterstützung der Initiative ‘Wissenschaft<br />

im Dialog’ stärken wir den Dialog<br />

zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft.<br />

Die Ausgaben des Bundes für Hochschulen<br />

sind seit 1998 um 23 Prozent gestiegen,<br />

die Gesamtausgaben für Bildung<br />

und <strong>Forschung</strong>, von denen auch die<br />

Hochschulen in Form von Drittmitteln<br />

profitieren, sind sogar um 37,5 Prozent<br />

auf knapp 10 Mrd. Euro gestiegen. Wir<br />

werden zusätzlich zu unseren Vorschlägen<br />

zum Subventionsabbau (wie der Abschaffung<br />

der Eigenheimzulage) weitere<br />

Mittel dadurch mobilisieren, daß hohe<br />

Individualeinkommen stärker zur Finanzierung<br />

von notwendigen staatlichen Aufgaben<br />

– vor allem für Bildung und <strong>Forschung</strong><br />

– herangezogen werden.<br />

Schon mehr als ein Viertel aller Studiengänge<br />

sind auf Bachelor und Master umgestellt.<br />

Die Hochschulen brauchen bei<br />

diesem Prozeß konzeptionelle und organisatorische<br />

Unterstützung, deshalb<br />

unterstützen wir die Hochschulrektorenkonferenz<br />

beim Aufbau des Bologna-<br />

Kompetenzzentrums in den kommenden<br />

zweieinhalb Jahren mit mehr als 4,4 Mio.<br />

Euro. <strong>Das</strong> Zusammenwachsen Europas,<br />

unterstützt durch den Bologna-Prozeß,<br />

bietet für Deutschlands Hochschulen große<br />

Chancen.


463<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

Parteien zur Bildungspolitik<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Wir setzen uns für Hochschulen ein, die<br />

weder reine Lehrfabriken noch Elfenbeintürme<br />

sind. Wir fördern wissenschaftliche<br />

Exzellenz genauso wie experimentelle<br />

Freiräume, Selbstverantwortung<br />

und Austausch mit der Gesellschaft. Deswegen<br />

fördern wir die Ge<strong>ist</strong>es- und Sozialwissenschaften<br />

ebenso wie das Gender-<br />

Mainstreaming und setzen Qualitätsstandards,<br />

demokratische Strukturen und<br />

Wettbewerb als Bedingungen für Autonomie.<br />

Durch die Exzellenzförderung und den<br />

Pakt für Innovation stehen Hochschulen<br />

und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen ab dem<br />

nächsten Jahr jährlich 500 Mio. zusätzlich<br />

zur Verfügung. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> ein erster<br />

Schritt. Die staatlichen Mittel sollen für<br />

alle Bildungseinrichtungen erhöht und<br />

die Effizienz der eingesetzten Mittel verbessert<br />

werden. Dazu wollen wir Subventionen<br />

wie Eigenheimzulage, Ehegattensplitting<br />

und Kohlesubventionen abschaffen.<br />

In der Übergangsphase kann die Umstellung<br />

zu einer Mehrbelastung führen.<br />

Mittelfr<strong>ist</strong>ig wird die Umstrukturierung<br />

der Studiengänge die Hochschulen und<br />

die Studierenden entlasten. Die internationale<br />

Vergleichbarkeit der Abschlüsse<br />

wird genauso verbessert wie die bundesweite<br />

Anerkennung. <strong>Das</strong> spart Verwaltungskosten<br />

und Studiendauer. Die<br />

Hochschulen können ihre Studienangebote<br />

ausdifferenzieren und so paßgenauer<br />

für sich werben.<br />

Freie Demokratische Partei<br />

Im Bildungsprogrammteil haben wir sehr<br />

bewußt formuliert: „Bildung <strong>ist</strong> vorrangig<br />

Entfaltung der Persönlichkeit des heranwachsenden<br />

Menschen. Sie soll seine Begabungen,<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

fördern und ihn zur Teilhabe am Berufsleben<br />

und der Gesellschaft befähigen.“<br />

Bildung und Wissenschaft sind für die<br />

FDP unverzichtbare Kernaufgaben der<br />

demokratischen Bürgergesellschaft und<br />

Grundlage unseres zukünftigen Wohlstands.<br />

Die Hochschulen sind in der Tat erheblich<br />

unterfinanziert. Die FDP-Bundestagsfraktion<br />

hat zur Verbesserung mehrere<br />

Anträge in den Bundestag eingebracht,<br />

die von Rot-Grün abgelehnt wurden. Der<br />

Bund soll sich bei Großprojekten und<br />

forschungsnahen Investitionen der Hochschulen<br />

weiterhin und verstärkt beteiligen.<br />

Die neuen Studiengänge werden von der<br />

FDP begrüßt. Der notwendige Planungsund<br />

Akkreditierungsaufwand kostet zunächst<br />

mehr Geld. <strong>Das</strong> brauchen die<br />

Hochschulen zusätzlich. <strong>Das</strong> bundesfinanzierte<br />

Selbsthilfeprogramm der Hochschulen<br />

<strong>ist</strong> ein richtiger Schritt. Langfr<strong>ist</strong>ig<br />

wird es u. a. wegen der kürzeren Studienzeiten<br />

<strong>kein</strong>e Mehrbelastung der<br />

Haushalte gegenüber geben.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die Linke. PDS<br />

Eine Reduzierung der Wissenschaftseinrichtungen<br />

als Zulieferer für die Wirtschaft<br />

<strong>ist</strong> ebensowenig zu begrüßen wie<br />

die Abschottung gegenüber der Wirtschaft.<br />

Die Linkspartei strebt freilich eine<br />

Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft<br />

insbesondere in der Regional- und<br />

Strukturpolitik an und möchte zugleich<br />

auch diejenigen Wissenschaftsbereiche<br />

fördern, die nicht wirtschaftsnah sind.<br />

Die Verantwortung für unterfinanzierte<br />

Wissenschaft liegt bei der Politik – klar.<br />

Wir wollen eine Steuerreform zugunsten<br />

öffentlicher Haushalte, die Neukonzeption<br />

des Solidarpakts II sowie der Gemeinschaftsaufgabe<br />

regionale Wirtschaftsförderung<br />

in Richtung Wissenschaft.<br />

<strong>Das</strong> Körperschaftsvermögen der<br />

Hochschulen soll durch Zustiftungen und<br />

Grundstücksübertragungen verbessert<br />

werden.<br />

Derzeit werden BA/MA-Studiengänge<br />

zur Umsetzung von Minderausstattungen<br />

der Hochschulen genutzt. Damit werden<br />

die möglichen reformerischen Aspekte<br />

verschenkt. Wer BA/MA-Studiengänge<br />

zur Verbesserung des Hochschulangebotes<br />

nutzen möchte, muß entsprechendes<br />

Personal für intensivere Betreuung, studienbegleitende<br />

Prüfungen, Teilzeitstudium<br />

etc. bereitstellen. Dies erfordert<br />

Mehrausgaben.


4. Welche konkreten Kompetenzen soll<br />

nach einer Föderalismusreform der Bund<br />

im Bildungsbereich beanspruchen?<br />

5. Heißt „Autonomie der Hochschulen“<br />

Dienstherrenfähigkeit, Wegfall der Fachaufsicht,<br />

eigenständige Liegenschaftsverwaltungen<br />

und Organisationsfreiheit?<br />

6. Der Bundestag hat die <strong>Forschung</strong> an<br />

embryonalen Stammzellen aus ethischen<br />

Gründen begrenzt. Wird es angesichts<br />

neuer Entwicklungen in der weltweiten<br />

<strong>Forschung</strong> auch nach der Wahl dabei<br />

bleiben?<br />

464<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

Sechs Fragen an die<br />

Chr<strong>ist</strong>lich-Demokratische Union/<br />

Chr<strong>ist</strong>lich-Soziale Union<br />

Deutschland braucht eine Föderalismusreform,<br />

die es handlungsfähiger macht,<br />

Machtverschränkungen entzerrt und<br />

gegenseitige Blockademöglichkeiten abbaut.<br />

Deshalb wollen wir den Anteil der<br />

zustimmungspflichtigen Gesetze im Bundesrat<br />

reduzieren und im Gegenzug die<br />

politischen Gestaltungsmöglichkeiten der<br />

Länder in ganzen Politikfeldern, wie z.B.<br />

der Bildung, stärken. Im Hochschulbereich<br />

müssen allerdings Zugang und Abschlüsse<br />

bundeseinheitlich geregelt und<br />

die Mobilität gewährle<strong>ist</strong>et sein.<br />

Mehr Qualität der Hochschulen braucht<br />

mehr Wettbewerb und Freiheit. Deshalb<br />

müssen sie aus staatlichen Dirigismus<br />

und Detailsteuerung befreit werden. Als<br />

erstes müssen sie ihre Studierenden selbst<br />

auswählen. Unternehmerische Organisationsformen,<br />

Rückzug der Min<strong>ist</strong>erialverwaltung<br />

aus der Fachaufsicht, Verfügung<br />

über Liegenschaften und Einnahmen sind<br />

weitere Maßnahmen, die schrittweise in<br />

den unionsgeführten Ländern umgesetzt<br />

werden. Notwendig <strong>ist</strong> auch eine wissenschaftsadäquate<br />

Reform des Dienst- und<br />

Tarifrechts.<br />

<strong>Das</strong> Stammzellimportgesetz ermöglicht es<br />

deutschen Forschern, unter Beachtung<br />

ethischer Grenzen mit vorhandenen embryonalen<br />

Stammzellenlinien zu arbeiten.<br />

Gleichzeitig verhindert es, daß von<br />

Deutschland Anreize zu neuem Embryonenverbrauch<br />

ausgehen. Derzeit sind <strong>kein</strong>e<br />

Änderungen an diesem Gesetz beabsichtigt.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Sozialdemokratische Partei Deutschlands<br />

Wir brauchen bei der Reform des Föderalismus<br />

einen neuen Anfang. Unser Ziel<br />

dabei: mehr Klarheit in der Verantwortung<br />

und mehr Klarheit in der Kooperation<br />

zwischen Bund und Ländern. Bildung,<br />

Hochschule, Wissenschaft werden<br />

die Zukunft unseres Landes maßgeblich<br />

mit entscheiden. Wir wissen: Bei den guten<br />

und erfolgreichen Programmen in Bildung<br />

und Hochschule arbeiten Bund und<br />

Länder zusammen.<br />

Ein modernes Hochschulrecht gewährle<strong>ist</strong>et<br />

Autonomie und schafft einen verläßlichen<br />

Rahmen für Hochschulzugang,<br />

Abschlüsse, Qualitätssicherung und Karrierewege.<br />

Für das Hochschulmanagement<br />

des 21. Jahrhunderts besteht die<br />

Aufgabe darin, eine Verschmelzung der<br />

wissenschaftlichen Aufgaben und der<br />

Managementorientierung anzustreben,<br />

und nicht das eine durch das andere zu<br />

ersetzen. Die Freiheit, die durch Abschaffung<br />

von Detailregelrungen im HRG geschaffen<br />

worden <strong>ist</strong>, sollen die Länder<br />

nicht mit Regelungen in ihren Landeshochschulgesetzen<br />

auffüllen.<br />

Es liegt in der Natur der Sache bei gesetzlichen<br />

Regelungen wissenschaftlicher<br />

Sachverhalte, daß diese immer wieder im<br />

Lichte neuer naturwissenschaftlicher Entwicklungen<br />

überprüft werden müssen.<br />

Die mit dem Stammzellgesetz eröffneten<br />

Möglichkeiten für die <strong>Forschung</strong> werden<br />

wahrgenommen. <strong>Das</strong> Stammzellgesetz sichert<br />

hohe ethische Standards und<br />

schafft sichere Bedingungen für die <strong>Forschung</strong>.


465<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

Parteien zur Bildungspolitik<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Wir wollen den Bildungsföderalismus<br />

und fordern bundeseinheitliche Bildungsstandards<br />

für alle Bildungsphasen. Der<br />

Bund muß an den Verfahren zur Festlegung<br />

und Überprüfung beteiligt sein. Er<br />

sollte klarer als bisher befugt sein, die<br />

Länder und die Bildungseinrichtungen<br />

selbst in ihren Reformbemühungen zu<br />

unterstützen. Dazu muß er eine Rahmenkompetenz<br />

und finanzielle Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

im Bildungsbereich behalten.<br />

Autonome Hochschulen unterliegen nach<br />

Auffassung von BÜNDNIS 90/DIE<br />

GRÜNEN den Anforderungen der offenen<br />

demokratischen Gesellschaft und der<br />

Verfassung. Die Autonomie hat daher<br />

Grenzen in den Anforderungen Ausbildungsle<strong>ist</strong>ung,<br />

demokratische Kontrolle<br />

und Transparenz der Entscheidungsverläufe.<br />

Wo die genannten Ziele diese Bedingungen<br />

erfüllen und zu Bürokratieabbau<br />

führen, unterstützen wir sie nachdrücklich.<br />

<strong>Das</strong> von einer breiten parlamentarischen<br />

Mehrheit beschlossene Gesetz erlaubt<br />

Grundlagenforschung mit embryonalen<br />

Stammzellen. Es gibt <strong>kein</strong>en Grund, es<br />

zu verändern. Schon allein wegen des hohen<br />

Krebsrisikos verbieten sich Experimente<br />

am Menschen, und zwar weltweit.<br />

Die adulte Stammzellforschung kann erste<br />

therapeutische Erfolge vorweisen und<br />

sollte stärker unterstützt werden.<br />

Freie Demokratische Partei<br />

Im Bereich <strong>Forschung</strong>sförderung und der<br />

Großprojekte im Hochschulbau wollen<br />

wir ein weiteres Zusammenwirken zwischen<br />

Bund und Ländern im Grundgesetz<br />

festschreiben. <strong>Das</strong> Hochschulrahmengesetz<br />

des Bundes wird abgespeckt<br />

werden. Allgemeinbildende Schulen sollen<br />

Länderkompetenz sein. Die berufliche<br />

Bildung bleibt in der Bundeskompetenz.<br />

Die Hochschulautonomie wollen<br />

wir grundgesetzlich verankern.<br />

Hochschulautonomie wird von der FDP<br />

umfassend verstanden. Alle von Ihnen<br />

aufgeführten Punkte gehören dazu. Darüber<br />

hinaus streben wir das Volleigentum<br />

an Grundstücken und Gebäuden für die<br />

Hochschulen an. Über die Dienstherrenfähigkeit<br />

hinaus setzen wir uns für einen<br />

eigenständigen Wissenschaftstarifvertrag<br />

mit den Hochschulen als Arbeitgebern<br />

ein.<br />

Die FDP möchte eine neue Dekade der<br />

<strong>Forschung</strong>, Gründung und Innovation<br />

einläuten. Dazu gehört aus unserer Sicht<br />

eine Revision der deutschen Stammzellgesetzgebung.<br />

Für uns steht die Ethik des<br />

Heilens im Vordergrund. Es geht hier sowohl<br />

um ökonomische Chancen, als auch<br />

um eine moralische Verpflichtung. Ohne<br />

eine Änderung der deutschen Stammzellgesetzgebung<br />

und des Embryonenschutzgesetzes<br />

wird eine Chance für unser Land<br />

und für viele Kranke vergeben. Wir werden<br />

deshalb eine nationale Biotechnologiestrategie<br />

vorlegen, die die Chancen der<br />

Grünen, Roten, Blauen und Weißen Biotechnologie<br />

umfassend und konsequent<br />

fördert und nutzt.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die Linke. PDS<br />

Wir setzen uns für die Rahmengesetzgebung<br />

im Hochschulbereich (Art. 75 GG),<br />

die Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau<br />

(Art. 91a GG) und Bildungsplanung (Art.<br />

91b GG) ein. Ein Wegfall der Gemeinschaftsaufgabe<br />

Hochschulbau müßte zur<br />

Zweckbindung der Mittel bei den Ländern<br />

führen und die <strong>Forschung</strong>sförderung<br />

müsste in einem neuen Art. 91b geregelt<br />

werden. Bei der Berufsausbildung gibt es<br />

<strong>kein</strong>en Änderungsbedarf.<br />

Die Dienstherrenfähigkeit <strong>ist</strong> grundsätzlich<br />

ebenso möglich wie die weitere Reduzierung<br />

der Fachaufsicht. Die Übertragung<br />

von Grundstücken in das Hochschuleigentum<br />

macht ein eigenständiges<br />

Liegenschaftsmanagement sinnvoll. Dies<br />

sollte, wo es geht, hochschulübergreifend<br />

sein. Die Organisationsfreiheit <strong>ist</strong> bereits<br />

weitgehend genug, hier setzen wir auf<br />

mehr Mitbestimmung.<br />

Wir halten eine Begrenzung aus ethischen<br />

Gründen für notwendig. Unabdingbar<br />

<strong>ist</strong> die Wahrung der Menschenwürde.<br />

<strong>Das</strong> Interesse der <strong>Forschung</strong> an<br />

embryonalen Stammzellen und der Zugriff<br />

auf die weibliche Reproduktionsfähigkeit<br />

dürfen nicht über die Menschenwürde<br />

und das Selbstbestimmungsrecht<br />

von Frauen gestellt werden.


466<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

ANDREAS DÖRNER<br />

Wahlkampf zwischen Medienfiktion<br />

und „Neuer Ehrlichkeit“<br />

Veränderungen in der politischen Kommunikation<br />

Schon wieder Wahlkampf! Die Bürger haben bei 16<br />

Landtagen zuzüglich kommunaler und europäischer Ebene<br />

neben dem üblichen Rhythmus der Bundestagswahlen wahrlich<br />

schon genügend Wahlanlässe. Nun wird es im September<br />

dieses Jahres zu einem erneuten bundesweiten Wahlgang<br />

kommen. Und das demokratische Ritual erfordert es, daß die<br />

Wahl durch einen Wahlkampf gerahmt wird.<br />

Die ausführliche Diskussion über die Ursachen der<br />

deutschen Misere hat deutlich gemacht, daß Wahlkämpfe in<br />

Politik, die erfolgreich sein will, muß heute<br />

Inszenierungserwartungen des fernsehgewohnten<br />

Publikums bedienen und dabei auch die emotionalen<br />

Bedürfnisse ernstnehmen. Bleibt da noch<br />

Raum für die politischen Realitäten, gar für bittere<br />

Wahrheiten?<br />

Andreas Dörner, Dr. rer. pol.,<br />

Univ.-Professor, Medienwissenschaft,<br />

Universität Marburg<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Foto: dpa/picture-alliance<br />

diesem Szenario <strong>kein</strong>e Lösung für die anstehenden Probleme<br />

darstellen, sondern selbst Teil eines Problems sind. Wo die<br />

Variation des Herberger-Theorems – „nach der Wahl <strong>ist</strong> vor<br />

der Wahl“ – zur lähmenden Realität wurde, weil politische<br />

Akteure bei der Umsetzung ihrer Vorhaben stets auf die nächste<br />

Landtagswahl schielten, schien eine Politik des langen<br />

Atems kaum noch machbar. <strong>Das</strong> Resultat war eine Art Mikado-Politik:<br />

Wer sich zuerst bewegt, hat schon verloren.<br />

Nun aber scheint manches in Bewegung geraten. Der<br />

Reformkurs der Regierungskoalition soll – wenn auch anders<br />

– fortgesetzt werden, und kaum jemand macht ein Hehl daraus,<br />

daß es dabei zu weiteren, für viele Bürger schmerzlichen<br />

Maßnahmen kommen wird. Die Union führt sogar einen vorauseilenden<br />

Machiavelli vor, indem sie die berühmten „Grausamkeiten“<br />

nicht nur an den Anfang ihrer Regentschaft setzt,<br />

wie es der florentinische Politikberater seinerzeit empfahl,<br />

sondern diese sogar schon vorab ankündigt, etwa in Form einer<br />

Mehrwertsteuererhöhung. Es scheint eine „neue Ehrlichkeit“<br />

in der politischen Kommunikation Raum zu greifen, eine<br />

Bereitschaft zumindest im Kreise der etablierten Parteien,<br />

den Wählern vergleichsweise ungeschminkt die Wahrheit zu<br />

sagen.<br />

Dieser Wandel der politischen Rhetorik verläuft indes<br />

nicht spannungsfrei. Die politischen Akteure kommunizieren<br />

nicht nach Belieben, nach gutem oder bösem Willen, wie<br />

noch Richard von Weizsäckers Polemik gegen die Machtversessenheit<br />

der Parteien zu Beginn der 80er Jahre moralisierend<br />

unterstellte. Solche simplen Schuldzuweisungen blenden<br />

aus, daß sich Rahmenbedingungen geändert haben. Und die


muß berücksichtigen, wer die zur politischen Gestaltung erforderliche<br />

Macht erwerben oder erhalten will.<br />

Es <strong>ist</strong> unübersehbar, daß sich die Wahlkämpfe hierzulande<br />

in den letzten 20 Jahren verändert haben. Damit <strong>ist</strong> weniger<br />

der vielbeschworene Trend zur Personalisierung gemeint.<br />

Der war schon bei Adenauer oder Brandt zu beobachten<br />

– wobei damals eine starke Persönlichkeit zum Verdichtungssymbol<br />

eines Programms avancierte, während heute der<br />

relative Mangel an inhaltlichen Unterschieden zur Inszenierung<br />

von Personen als Differenzmarkierung geradezu zwingt<br />

(„Er oder ich“). Gemeint <strong>ist</strong> statt dessen vor allem der Trend<br />

zur unterhaltenden Rahmung. Die Wahlkampfstäbe von Clinton<br />

und Blair machten zunächst vor, was die sozialdemokratische<br />

„Kampa“ dann 1998 aufgriff, indem sie den Kandidaten<br />

im Rahmen eines aufwendig produzierten Showevents in Szene<br />

setzte (die sog. „Krönungsmesse“ beim Parteitag in Leipzig)<br />

und später in der erfolgreichen Seifenoper „Gute Zeiten,<br />

schlechte Zeiten“ auftreten ließ, um beim jungen Publikum zu<br />

punkten. Mit dem Schaukampf des Fernsehduells kam 2002<br />

ein ebenfalls aus den USA entlehntes Moment der sportivunterhaltenden<br />

Inszenierung des Politischen hinzu, das sicher<br />

so schnell aus der deutschen Medienlandschaft nicht wieder<br />

verschwinden wird. Auftritte in Talkshows zählen schon seit<br />

längerem zum täglichen Geschäft von Spitzenpolitikern, nicht<br />

nur in Debattenshows wie „Sabine Chr<strong>ist</strong>iansen“ oder „Berlin<br />

Mitte“, sondern auch in den Personality-Shows von Kerner<br />

und Co. Dort wird neben Schauspielern und Schlagersternchen<br />

über Anekdoten aus dem eigenen Leben geplaudert.<br />

Unionskandidat Edmund Stoiber glaubte im Wahlkampf<br />

2002 zunächst noch auf professionelle Medienberatung<br />

verzichten zu können und erlitt prompt mit seinem legendären<br />

Stotterauftritt bei Chr<strong>ist</strong>iansen eine kommunikative<br />

Bauchlandung, die der eiligst angeheuerte Medienmacher Michael<br />

Spreng in den nächsten Monaten nur mühsam wettmachen<br />

konnte. Die aktuelle Kandidatin scheint daraus gelernt<br />

zu haben. Die lange Zeit spröde und verschlossen wirkende<br />

Medienakteurin beherrscht mittlerweile vergleichsweise souverän<br />

das Talk-Metier und hat auch ihr Äußeres den Erfordernissen<br />

der Fernsehgesellschaft angepaßt.<br />

Mit diesen Inszenierungen reagiert die professionelle<br />

Politik auf Veränderungen ihres Handlungskontextes. Wähler<br />

sind immer weniger treue Stammwähler, sondern kurzfr<strong>ist</strong>ig<br />

entscheidende Wechselwähler, die ähnlich umworben werden<br />

wollen wie die Kundschaft auf Konsummärkten. Und die<br />

Wahrnehmungsgewohnheiten des Publikums haben sich spätestens<br />

seit der Einführung des dualen Rundfunksystems so<br />

stark in Richtung Unterhaltung verschoben, daß sich unterhaltsam<br />

inszenieren muß, wer die Wähler – insbesondere die<br />

nicht stark politikinteressierten Wähler – überhaupt noch erreichen<br />

will. Anstelle der nüchternen Routine von Ausschüssen<br />

und Plenarsälen wird die griffige Pointe in der Talkshow<br />

und die starke Geste beim öffentlichen Event erwartet.<br />

Der Unterhaltungstrend setzt sich sogar noch weiter<br />

fort, weil nun die „große Politik“ auch im deutschen Fernsehen<br />

zum Gegenstand fiktionaler Inszenierungen geworden <strong>ist</strong>.<br />

Begann man zum Ende des letzten Jahrhunderts noch zaghaft,<br />

den Kanzler in einer mäßig erfolgreichen Situationskomödie<br />

auftreten zu lassen („Wie war ich, Doris“, RTL), ließen die Öffentlich-Rechtlichen<br />

den wichtigsten Politiker der Republik<br />

mittlerweile schon mehrfach abendfüllend thematisieren, so-<br />

467<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

wohl im Drama (etwa „Spiele der Macht“, ARD) als auch in<br />

der Komödie (etwa „Küß mich Kanzler“, ARD/Arte). <strong>Das</strong><br />

ZDF schließlich wagte in diesem Jahr mit dem nach amerikanischem<br />

Vorbild produzierten Zwölfteiler „Kanzleramt“ den<br />

nächsten Schritt: politische Unterhaltung in Serie.<br />

<strong>Das</strong> alles zeigt eine Fiktionalisierung des Politischen<br />

an, wie es sie zuvor hierzulande nicht gegeben hat. Wenn<br />

dann noch Ausschußsitzungen des Deutschen Bundestags live<br />

übertragen und von den Akteuren als Comedyformat inszeniert<br />

werden, wie es Außenmin<strong>ist</strong>er Fischer ebenfalls in diesem<br />

Jahr beim Visa-Untersuchungsausschuß gelang, dann<br />

wird Veränderung deutlich. Der Feel-Good-Modus der Unterhaltung<br />

färbt die Politik ein und prägt die Wahrnehmungen<br />

des Publikums.<br />

„Feel-Good-Stimmung“ und Ehrlichkeit?<br />

Was folgt daraus? Heißt das nun, daß die politische<br />

Realität im Glanz der Medienfiktionen verdampft; daß die<br />

Als-ob-Welten der Unterhaltung sich vom Alltag des politischen<br />

Geschäfts völlig ablösen; daß schließlich Wahrheit oder<br />

zumindest Wahrhaftigkeit in dieser Welt des Feel-Good <strong>kein</strong>en<br />

Raum mehr haben? Die Antwort lautet: nein. Unterhaltende<br />

Inszenierungen sind <strong>kein</strong> Schönwetterphänomen der<br />

Spaßgesellschaft, und Feel-Good-Stimmung kann mit Ehrlichkeit<br />

durchaus einher gehen. Dies wurde ansatzweise deutlich<br />

beim Wahlkampf der Jahrhundertflut, als eine Woge der<br />

Solidarität und Hilfsbereitschaft durch Deutschland lief und<br />

die Menschen, fast überrascht durch dieses eher ungewohnte<br />

Gefühl, das Wohlfühlen und die Handlungsbereitschaft<br />

durchaus miteinander zu verbinden wußten – eine gute Stimmung,<br />

die Schröder geschickt zu nutzen wußte.<br />

Starke Rhetorik und starke Gefühle können verbunden<br />

sein mit einer ungeschönten Sicht der Situation. Nur so<br />

läßt sich in letzter Konsequenz eine nachhaltige Aufbruchstimmung<br />

erzielen. Es herrscht <strong>kein</strong> Zwang zum Euphemismus:<br />

Weniger Geld darf auch weniger Geld genannt werden,<br />

wenn den Bürgern klar <strong>ist</strong>, wozu die Maßnahme dient.<br />

Erfolgreiche Politik muß demnach einerseits gewisse Inszenierungserwartungen<br />

des mediensozialisierten Publikums bedienen<br />

und dabei insbesondere auch die emotionalen Bedürfnisse<br />

ernst nehmen. Sie darf die Lage andererseits jedoch<br />

nicht beschönigen, denn dies kauft die Wählerschaft ihren politischen<br />

Repräsentanten nicht mehr ab. Wenn diese Kombination<br />

gelingt, dann wird auch für popul<strong>ist</strong>ische Scheinwelten,<br />

seien sie von links oder von rechts lanciert, kaum eine<br />

Erfolgschance bleiben. ❏<br />

Vom Autor sind im Suhrkamp-Verlag zum Thema die Bücher: Politainment.<br />

Politik in der medialen Erlebnisgesellschaft, 2001, sowie<br />

Wahl-Kämpfe. Betrachtungen über ein demokratisches Ritual. Hg.<br />

mit Ludgera Vogt, 2002, erschienen.<br />

Anschrift des Autors<br />

Philipps-Universität, FB 09,<br />

Wilhelm-Röpke-Straße 6A<br />

35032 Marburg<br />

E-Mail: doerner@staff.uni-marburg.de


468<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

RÜDIGER VOM BRUCH<br />

Mit der Fackel der Erkenntnis voran<br />

oder Angeführte des Zeitge<strong>ist</strong>es?<br />

Politische Professoren in Deutschland seit 1800<br />

Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ (gehalten 1807/1808) in h<strong>ist</strong>orisierend-pathetischer Darstellung von Arthur Kampf (1864-1950) aus<br />

dem Jahr 1913/14 Foto: picture-alliance/akg-images<br />

Anwälte und Ärzte, Controller und <strong>Lehre</strong>r werden<br />

nach der Effizienz ihres professionellen Wissens beurteilt,<br />

nicht nach ihren politischen Überzeugungen. Gilt anderes für<br />

jene, welche diese Experten ausbilden? Deutsche Hochschullehrer<br />

sind Wähler wie andere Berufsgruppen auch, doch als<br />

Professoren und Politik – das verwe<strong>ist</strong><br />

nicht nur auf die Arbeitsteilung zwischen wissenschaftlicher<br />

Kenntnis und Entscheidung, sondern<br />

auf eine deutsche Eigenart: <strong>Das</strong> politische Professorentum.<br />

Wie <strong>ist</strong> es entstanden?<br />

Rüdiger vom Bruch, Dr. phil.,<br />

Univ.-Professor, Wissenschaftsgeschichte,<br />

Humboldt-Universität<br />

zu Berlin<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Experten der Experten zugleich nachgefragte Sachverständige.<br />

In der Arena politischer Willensbildung und Entscheidungen<br />

wird wissenschaftliche Analyse zur Legitimation von<br />

Wertentscheidungen eingefordert. <strong>Das</strong> zielt auf wissenschaftliche<br />

Politikberatung: diese hat es immer schon gegeben,<br />

spielt aber in unserer jungen Wissensgesellschaft eine konstitutive<br />

Rolle. Der Durchbruch setzte in den 1960er Jahren ein,<br />

in einer Konjunktur wissenschaftsgesteuerter Planungseuphorie<br />

und Zukunftsentwürfe auf allen politischen Handlungsebenen,<br />

und durchaus unabhängig von „1968“. 1970 etwa waren<br />

allein auf Bundesebene knapp 6000 Sachverständige in<br />

264 Gremien tätig.<br />

Waren damit die deutschen Professoren in der Politik<br />

angekommen? Ein etwa hundertjähriger Weg hatte hierhin geführt,<br />

vom Kaiserreich bis in die Nach-Adenauer-Zeit, gekennzeichnet<br />

durch zunehmend verdichtete Wechselwirkungen<br />

zwischen professionell verfestigten Fachdisziplinen und<br />

komplexen modernen Gesellschaften mit einem weit verästelten<br />

Regelungs- und Steuerungsbedarf. Kaum zufällig waren im<br />

Kern bereits im späten Kaiserreich, in einer ausdifferenzierten<br />

Industriegesellschaft also, jene Gutachterszenarien ausgeformt,<br />

welche in neuartiger Massierung den politischen Betrieb seit<br />

einem knappen halben Jahrhundert charakterisieren. Doch<br />

dieses System beruht auf funktionaler Arbeitsteilung, und je<br />

mehr wissenschaftliche Beratungsgemien eingesetzt werden,<br />

desto leichter lassen sich ihre Ergebnisse gegeneinander ausspielen,<br />

gar durch Gleich-Gültigkeit entwerten.


Deutsche Professoren und Politik, das verwe<strong>ist</strong> indes<br />

nicht nur auf Arbeitsteilung zwischen Expertise und Entscheidung,<br />

vielmehr, blicken wir auf die beiden letzten Jahrhunderte<br />

zurück, auf ein sog. politisches Professorentum, eine<br />

deutsche Eigenart. Politisch profilierte Hochschullehrer gab<br />

es auch anderswo, nicht selten in politischen Führungspositionen,<br />

aber kaum als eigene Kategorie. Unabhängiges Urteilen<br />

kennzeichnet den Intellektuellen, den kritisch ins Zeitgespräch<br />

sich einmischenden Literaten und Freige<strong>ist</strong>, darunter<br />

gelegentlich Hochschullehrer. Für öffentliche Meinungsführerschaft<br />

schien dieser Begriff in Deutschland weniger zu taugen;<br />

hier sprach man von politischen Professoren und meinte<br />

damit beamtete Intelligenz, was Grenzen kritischer Infragestellung<br />

impliziert. Bei solchem Kontrast <strong>ist</strong> Vorsicht geboten.<br />

Auch die Deutschen hatten ihre Intellektuellen gemäß etwa<br />

französischem Verständnis, hatten den Berliner Alth<strong>ist</strong>oriker<br />

Theodor Mommsen, der im sog. Berliner Antisemitismusstreit<br />

1880, lange vor dem J’accuse von Emile Zola in der Dreyfus-<br />

Affäre, mit scharfer Klinge den Satz „Die Juden sind unser<br />

Unglück“ seines neuh<strong>ist</strong>orischen Ortskollegen Heinrich von<br />

Treitschke parierte, hatten den Berliner Mediziner und gleichfalls<br />

altliberalen Rudolf Virchow, dessen Parlamentsreden einen<br />

Otto von Bismarck vorführten. Es braucht wohl einen<br />

anderen Zugang, um politisches Professorentum in Deutschland<br />

zu verstehen.<br />

In der Regel setzt man diesen Typus zunächst bei jenen<br />

im politisch-gesellschaftlichen Diskurs einflußreichen Jur<strong>ist</strong>en,<br />

Staatswissenschaftlern und H<strong>ist</strong>orikern an, welche in der Frankfurter<br />

Paulskirche 1848 ein breites Spektrum von entschiedenen<br />

Demokraten bis zu gemäßigten Reformern im Rahmen eines<br />

monarchischen Konstitutionalismus repräsentierten und großenteils<br />

schon in den beiden vorangegangenen Jahrzehnten in<br />

Handbüchern und Publiz<strong>ist</strong>ik für eine elastische Modernisierung<br />

der bestehenden Verhältnisse im Übergang von ständischer<br />

Repräsentation zu liberalen Wirtschafts-, Sozial- und Staatsverfassungen<br />

warben oder wie die Göttinger Sieben 1837 gegen<br />

den Bruch einen kürzlich verabschiedeten Staatsgrundgesetzes<br />

durch einen neuen Monarchen protestierten.<br />

Doch die Linie reicht weiter zurück bis zu Beginn des<br />

Jahrhunderts, bis zu den Philosophen Fichte und Schleiermacher.<br />

In kritischer Verarbeitung von Spätaufklärung und liberalen<br />

Maximen, in Auseinandersetzung mit Französischer Revolution<br />

und napoleonischer Herrschaft leiteten sie aus dem<br />

Pathos ideal<strong>ist</strong>ischer Allgemeinheitsbegriffe nationalgesellschaftliche<br />

Entwürfe in unterschiedlicher Konkretion ab.<br />

Fichtes Reden an die deutsche Nation von 1808 stehen <strong>kein</strong>eswegs<br />

isoliert, der Grundton einer deutschen Nationalerziehung<br />

durch fortschreitende Bildungsprozesse, gestützt auf<br />

die Wahrheitsinstanz Wissenschaft, durchzieht das Schrifttum<br />

der frühen Jahrzehnte. Bildung und Wissenschaft sind untrennbar<br />

miteinander verknüpft, aus ihnen erwachsen ethisch<br />

normierte Handlungsmilieus, idealiter zunächst in der Universität<br />

selbst. Darum kommt in der Frühphase in allen Reformentwürfen<br />

einem neuartigen Typus von Studierenden,<br />

der aus wissenschaftlicher Anstrengung heraus sich zu künftigen<br />

Staatsbürgerberufen befähigt, so zentrale Bedeutung zu.<br />

Die frühen politischen Professoren sind ohne die Studenten<br />

als einem zur Tat bereiten Sauerteig nicht zu denken, erst seit<br />

den 1820er Jahren tritt das auseinander. Studentische Sozialisation<br />

trennt sich, wie schon vor 1800, aber unter neuen<br />

Vorzeichen, erneut vom Hörsaal, die Professoren suchen unmittelbar<br />

in die Gesellschaft hinein zu wirken.<br />

469<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Anzeige<br />

Gleichzeitig verbreitert sich eine auf Wissenschaft gegründete<br />

und durch Gelehrte vorangetriebene Bewegung kulturnationaler<br />

Identifizierung in liberaler Gesinnung. Im Gewand<br />

des <strong>Forschung</strong>simperativs nähern sich die deutschen<br />

Universitäten als nunmehr unbestrittene Zentren methodisch<br />

kontrollierten Erkenntnisfortschritts einander an, Professoren<br />

und Studenten wandern von Ort zu Ort, mit ihnen nationale<br />

Erwartungen und politische Konzepte. 1822 gründet der Jenenser<br />

liberaldemokratische Naturphilosoph Lorenz Oken<br />

die Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, deren Tagungen<br />

den deutschsprachigen Kulturraum durchmessen und<br />

Einheitsbewußtsein ebenso wie Spezialisierung einer zur Naturwissenschaft<br />

sich wandelnden Naturforschung befördern.<br />

Nation und Wissenschaft verschw<strong>ist</strong>ern in vielfältigen weiteren<br />

Konstellationen, in großen Editionsunternehmen, vielfach<br />

unter dem Dach der nun von Universitätsprofessoren dominierten<br />

Wissenschaftsakademien, in den German<strong>ist</strong>entagen<br />

von Philologen und Jur<strong>ist</strong>en, in staatswissenschaftlichen<br />

Handbüchern, in den streng fachwissenschaftlich ausgetragenen<br />

Kontroversen von H<strong>ist</strong>orikern etwa zur Italienpolitik der<br />

mittelalterlichen Kaiser, von der Öffentlichkeit zu Recht als<br />

Streit um die Legitimation einer künftigen klein- oder großdeutschen<br />

Lösung interpretiert. Verbeamtete Intelligenz, gewiß,<br />

und selten revolutionär. Doch gestützt auf eine einzigartige<br />

und eben in den Universitäten konzentrierte Reputation<br />

von Wissenschaft mit nationaler Selbstzuweisung beanspruchten<br />

und erhielten Professoren Gehör in den öffentlichen<br />

Auseinandersetzungen, nicht als Experten neben der<br />

Politik, sondern als einzig anerkannte Elite in den Schicksalsfragen<br />

der Nation.


Im Kaiserreich 1871-1918 veränderte sich die Situation.<br />

An die Stelle einer Einigung von Staaten trat nun die innere<br />

Integration einer zudem konfessions- und regionalpolitisch<br />

zerklüfteten Klassengesellschaft. Vornehmlich Nationalökonomen<br />

als wissenschaftliche Bannerträger einer gesellschaftlich<br />

tief gestaffelten bürgerlichen Sozialreform suchten<br />

revolutionärem Umsturz durch sozialregulative Maßnahmen<br />

entgegenzuwirken, gestützt auf sozialstat<strong>ist</strong>ische Erhebungen,<br />

motiviert durch Kategorien wie Partizipation und ausgleichende<br />

Gerechtigkeit, zugleich verfemt von den herrschenden<br />

Schichten als Kathedersozial<strong>ist</strong>en. Noch besaß man Gehör in<br />

einer bildungsbürgerlich dominierten öffentlichen Meinung,<br />

noch konnte man sich auf Rückhalt in einer von den „Kathedersozial<strong>ist</strong>en“<br />

ausgebildeten Min<strong>ist</strong>erialbürokratie in einem<br />

monarchisch-konstitutionellen, nicht parlamentarischen<br />

System verlassen. Aber eben dieser Glaube an eine überparteilich-ausgleichende<br />

Bürokratie war die Lebenslüge des<br />

Obrigkeitsstaates, wie Gustav Radbruch später schrieb. Nicht<br />

minder die damit korrespondierende Überzeugung wissenschaftlich<br />

begründbarer Werturteile, welche Max Weber dann<br />

schneidend zurückwies. Mit Blick auf innenpolitische Kontroversen<br />

der 1890er Jahre hatte der Philosoph Friedrich<br />

Paulsen die Universitäten noch als „öffentliches Gewissen der<br />

Nation, in Absicht auf gut und böse in der Politik“ bezeichnet.<br />

<strong>Das</strong> war ein Schwanengesang. Professionelle Wissenschaft<br />

und professionelle Politik hatten sich längst voneinander<br />

gelöst, Gutachten traten neben Entscheidungen. In politi-<br />

Herr Händler, Sie sagen, die Deutschen sollen<br />

versuchen, „Ge<strong>ist</strong> zu produzieren, Intelligenz<br />

jeglicher Art. Egal, ob das Sinologie <strong>ist</strong> oder<br />

Halbleitertechnik oder irgend etwas“. Wie kann<br />

man Ge<strong>ist</strong> produzieren?<br />

Zunächst gilt es zu verhindern, daß Ge<strong>ist</strong> systematisch<br />

vernichtet wird. An den Universitäten<br />

geschieht das durch die Gesamtheit aller Vorschriften,<br />

die ihnen von außen auferlegt werden.<br />

Ein anderes Beispiel: Im öffentlich-rechtlichen<br />

Fernsehen kommen Wissenschaft und Kultur so<br />

gut wie nicht mehr vor. Obwohl Gebührenzwang<br />

herrscht, wird die Zuschauerquote zum alleini-<br />

gen Maßstab gemacht. Was unterscheidet die öffentlichrechtlichen<br />

noch von den privaten Fernsehsendern? Zu einer<br />

Autorenlesung kommen zwanzig bis zweihundert Leute.<br />

Dazu muß die Resonanz einer Literatursendung in Relation<br />

gesetzt werden, nicht zu Thomas Gottschalk.<br />

Wie <strong>ist</strong> uns der Ge<strong>ist</strong> abhanden gekommen und wo liegen<br />

die Anfänge des Verlustes?<br />

<strong>Das</strong> Dritte Reich hatte sich zum Ziel gesetzt, das deutsche<br />

Ge<strong>ist</strong>esleben zu planieren. Es hat sein Ziel erreicht, wir<br />

müssen uns immer noch davon erholen.<br />

Müssen wir erst die wirtschaftliche Krise bewältigen, um<br />

dann die „tieferliegende kulturelle Krise“ in den Griff zu<br />

bekommen? Oder eher umgekehrt?<br />

470<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

schem Wirkungswillen standen Professoren schon im Verbändestaat<br />

des Kaiserreichs, nicht erst in der Weimarer Parteiendemokratie<br />

nur noch in, nicht mehr vor der Front, wie<br />

der H<strong>ist</strong>oriker Friedrich Meinecke formulierte. Aus politischen<br />

Professoren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts,<br />

aus Gelehrtenpolitikern in der zweiten wurden politisierende<br />

Professoren, der alten Ordnung als Geheimräte und Exzellenzen<br />

verbunden.<br />

Doch in Selbstwahrnehmung und öffentlicher Zuschreibung<br />

wirkten überkommene Muster nach, wonach wissenschaftliche<br />

Exzellenz, woran es um 1900 in allen Fachgebieten<br />

nicht mangelte, zu kulturnationaler Führung und politischer<br />

Wegweisung befähige. Um so schärfer brach ein<br />

Kontrast zwischen Fachexpertentum und staatsbürgerlicher<br />

Verantwortung dann im mehrheitlich antidemokratischen<br />

Denken von Professoren in der Weimarer Republik und in einer<br />

willfährigen Wissenschaft während der NS-Zeit auf.<br />

Zeugt nicht noch eine von „1968“ stimulierte Wissenschaftskultur<br />

mit gleichsam umgekehrten Vorzeichen für eine Beharrungskraft<br />

deutscher Traditionen politischer Mission durch<br />

normativ aufgeladene wissenschaftliche Systembildung? Insgesamt<br />

aber hat sich Webers Trennung zwischen Wissenschaft<br />

als Beruf und Politik als Beruf durchgesetzt. ❏<br />

Anschrift des Autors<br />

Drakestr. 51a, 12205 Berlin<br />

„Kultur nur noch als Dekoration“<br />

Über ge<strong>ist</strong>tötende Vorschriften und alles entscheidende Zuschauerquoten:<br />

Fragen an den Schriftsteller und Unternehmer Ernst-Wilhelm Händler<br />

© Ekko von Schwichow<br />

Dr. Ernst-Wilhelm Händler,<br />

Regensburg<br />

Ohne Ge<strong>ist</strong> und Intelligenz können die wirtschaftlichen<br />

Probleme nicht bewältigt werden.<br />

Ist eine Wende zum Ge<strong>ist</strong> bei dem derzeitigen<br />

parteiübergreifenden Utilitarismus und Pragmatismus<br />

der Politiker überhaupt real<strong>ist</strong>isch?<br />

Bei der jetzigen Regierung kommt Kultur nur<br />

als Dekoration vor, bei der jetzigen Opposition<br />

überhaupt nicht.<br />

Ursprünglich repräsentierte das Akademische<br />

eine – im besten Sinne – ge<strong>ist</strong>ige Welt. Was <strong>ist</strong><br />

heute davon noch in den Universitäten übrig?<br />

Die Universitäten haben <strong>kein</strong>e Identität. Sie<br />

müssen sich vollständig und in jeder Hinsicht selbst verwalten,<br />

nur so können sie sich eine Identität konstruieren.<br />

Der Professor wie der Student müßten stolz auf ihre Uni<br />

sein wie der Bayern-Anhänger nach dem Double.<br />

Um kreativ zu sein, benötigt man Zeit und Muße. Dies<br />

steht aber im Widerspruch zur Gegenwart. Was kann der<br />

einzelne, was die Gesellschaft und die Politiker tun, um<br />

dies wieder zu ermöglichen?<br />

Goethe war Finanz- und Infrastrukturmin<strong>ist</strong>er von Sachsen-Weimar,<br />

Einstein Angestellter am Eidgenössischen Patentamt.<br />

Zu viel Muße schadet der Kreativität. ❏<br />

Zuletzt veröffentlichte Ernst-Wilhelm Händler den Roman „Wenn wir sterben“<br />

(2002). Voraussichtlich im Oktober 2005 erscheint der erste Sammelband<br />

über das Werk Ernst-Wilhelm Händlers.


Preis des Deutschen Hochschulverbandes<br />

„Hochschullehrer/in<br />

des Jahres“<br />

Name des Preises<br />

Art des Preises<br />

Auszeichnungskriterium<br />

Preissumme<br />

Wer kann<br />

vorgeschlagen werden?<br />

Vorschlagsfr<strong>ist</strong>en<br />

Unterlagen<br />

Auswahl der<br />

Pre<strong>ist</strong>räger<br />

Ansprechpartner und<br />

weitere Information<br />

„Hochschullehrer/in des Jahres“.<br />

Jährlich verliehener persönlicher Preis.<br />

Der Deutsche Hochschulverband zeichnet diejenige Hochschullehrerin oder denjenigen<br />

Hochschullehrer aus, der durch außergewöhnliches Engagement in herausragender<br />

Weise das Ansehen seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert<br />

hat. Es besteht <strong>kein</strong>e Beschränkung, in welcher Art und Weise dies gelungen <strong>ist</strong>.<br />

Ein Preis à 2.500,- Euro. Die Preissumme wird nicht zweckgebunden vergeben.<br />

Jede Professorin und jeder Professor, der korporationsrechtlich einer deutschen<br />

Hochschule angehört, sowie deutsche Professoren im Ausland. Es kann eine Einzelperson<br />

oder eine Gruppe von Hochschullehrern vorgeschlagen werden. Die wissenschaftliche<br />

Fachrichtung <strong>ist</strong> unerheblich. Ohne Belang <strong>ist</strong> ebenfalls, ob der/die Vorgeschlagene<br />

sich im aktiven Dienst oder im Ruhestand befindet. Selbstbewerbungen<br />

sind möglich. Der Rechtsweg <strong>ist</strong> ausgeschlossen. Mitglieder des Präsidiums des Deutschen<br />

Hochschulverbandes können nicht vorgeschlagen werden.<br />

Die Fr<strong>ist</strong> zum Vorschlag endet am 31. Dezember eines Jahres für die Preisverleihung<br />

des Folgejahres.<br />

Vorschläge bedürfen der Schriftform. Zum Vorschlag gehört der Name des/der Vorgeschlagenen,<br />

die Hochschule, der er/sie angehört, eine Begründung des Vorschlags,<br />

die das Verdienst des Vorgeschlagenen skizziert, sowie ggf. aussagefähige<br />

Unterlagen über die Le<strong>ist</strong>ung des/der Vorgeschlagenen. Die Unterlagen sind an die<br />

Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes zu richten: Deutscher Hochschulverband,<br />

„Hochschullehrer/in des Jahres“, Rheinallee 18, 53173 Bonn.<br />

Die Pre<strong>ist</strong>rägerin/den Pre<strong>ist</strong>räger wählt das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes<br />

aus. Die Jury kann auch eine nicht vorgeschlagene Hochschullehrerin/<br />

einen nicht vorgeschlagenen Hochschullehrer prämieren.<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dr. Kr<strong>ist</strong>ijan Domiter<br />

Rheinallee 18<br />

53173 Bonn<br />

Telefon: 0228-90266-15<br />

E-Mail: presse@hochschulverband.de<br />

Anzeige<br />

Deutscher<br />

Hochschul•<br />

Verband


472<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

SIEGFRIED SCHUMANN / HARALD SCHOEN<br />

Politischer Klimawandel und<br />

Persönlichkeitseigenschaften<br />

Eine aktuelle Studie<br />

Die Veränderung von Persönlichkeitseigenschaften<br />

hat Auswirkungen auf die jeweilige<br />

politische Einstellung. Ergebnisse einer aktuellen<br />

Untersuchung.<br />

Harald Schoen, Dr. rer. pol., Politikwissenschaft,<br />

Universität Mainz<br />

Foto: mauritius-images<br />

Siegfried Schumann, Dr. rer. pol.,<br />

Privatdozent, Politikwissenschaft,<br />

Universität Mainz<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Bereits seit längerem werden die Zusammenhänge<br />

zwischen Persönlichkeitseigenschaften und politischen Haltungen<br />

wissenschaftlich untersucht. Dabei stellte sich heraus,<br />

daß Persönlichkeitseigenschaften mit Parteisympathien und<br />

dem Wählerverhalten zusammenhängen. So zeichnen sich<br />

beispielsweise die Anhänger der Grünen (als Gruppe) durch<br />

überdurchschnittlich große „Offenheit für Erfahrung“ aus,<br />

während bei Anhängern extrem rechter Parteien wie der Republikaner,<br />

der DVU oder der NPD „Offenheit für Erfahrung“<br />

und auch (soziale) Verträglichkeit unterdurchschnittlich<br />

ausgeprägt sind. Dabei führt die mehr oder weniger starke<br />

Ausprägung bestimmter Persönlichkeitseigenschaften nicht direkt<br />

und unmittelbar zur Bevorzugung oder Ablehnung bestimmter<br />

Parteien. Vielmehr <strong>ist</strong> anzunehmen, daß Persönlichkeitseigenschaften<br />

Faktoren beeinflussen, die ihrerseits auf<br />

das Wahlverhalten wirken.<br />

Ein interdisziplinäres, von der Fritz Thyssen Stiftung<br />

gefördertes <strong>Forschung</strong>sprojekt an der Johannes Gutenberg-<br />

Universität in Mainz, an dem Wissenschaftler aus mehreren<br />

Universitäten beteiligt sind, treibt die <strong>Forschung</strong> auf diesem<br />

Gebiet voran. Es befaßt sich mit der Frage, inwieweit Persönlichkeitseigenschaften<br />

auch in anderen Bereichen als der<br />

Wählerforschung sinnvoll in die bisherigen theoretischen Erklärungsmodelle<br />

integriert werden können und ob entsprechende<br />

Zusammenhänge auch empirisch nachweisbar sind.<br />

Als wesentliche Grundlage dient dabei der in der Persönlichkeitspsychologie<br />

bewährte sog. „Big Five-Ansatz“.<br />

Die Untersuchungsergebnisse werfen ein neues Licht<br />

auf die Diskussion über den Wertewandel, die seit über dreißig<br />

Jahren intensiv geführt wird. Bei allen Differenzen über<br />

konzeptionelle Fragen herrscht in der <strong>Forschung</strong> Konsens,<br />

daß ein Wandel stattgefunden hat, und zwar im weitesten<br />

Sinne weg von „Pflicht- und Akzeptanzwerten“ und hin zu<br />

„Selbstentfaltungswerten“. Bis hierher sind die Fakten altbekannt.<br />

Neu <strong>ist</strong> der empirische Nachweis in der genannten<br />

Studie, daß Wertorientierungen generell sehr eng mit Persönlichkeitseigenschaften<br />

zusammenhängen. Demonstriert sei<br />

dies an den Beziehungen für die drei Wertedimensionen<br />

„Pflicht und Konvention“, „Hedonismus und Materialismus“<br />

sowie „Kreativität und Engagement“. Betrachtet man deren<br />

Zusammenhänge mit den sogenannten Big Five-Persönlichkeitseigenschaften<br />

„Offenheit für Erfahrung“, „Gewissenhaftigkeit“<br />

(bezogen auf die Planung, Organisation und Durchführung<br />

von Aufgaben im weitesten Sinne), (soziale) „Verträglichkeit“,<br />

„Extraversion“ und „Neurotizismus“, so ergeben<br />

sich in elf von fünfzehn theoretisch möglichen Fällen signifikante<br />

und teils sehr starke Korrelationen.<br />

Besonders starke Zusammenhänge zeigen sich für<br />

zwei der drei Wertedimensionen: „Pflicht und Konvention“<br />

und „Kreativität und Engagement“. Erstere, welche nach der


Argumentation in der Wertewandeldiskussion während der<br />

letzten Jahrzehnte an Bedeutung verloren hat, hängt sehr<br />

stark mit der Persönlichkeitseigenschaft „Gewissenhaftigkeit“<br />

zusammen. Die zweite Wertedimension – „Kreativität und<br />

Engagement“, welcher in der genannten Diskussion zunehmende<br />

Bedeutung zugeschrieben wird, hängt deutlich mit<br />

„Offenheit für Erfahrung“ sowie mit „Extraversion“ zusammen.<br />

Nimmt man an, daß die Ausprägungen von Persönlichkeitseigenschaften<br />

(da teilweise sogar vererbt!) „tiefer liegende“<br />

Merkmale seien als Werte, so liegt es nahe, die empirisch<br />

gefundenen Zusammenhänge kausal zu interpretieren. Bestimmte<br />

Persönlichkeitseigenschaften führen dann zur Ausprägung<br />

ihnen entsprechender Wertorientierungen, das heißt,<br />

sie erhöhen die Bereitschaft und damit die Wahrscheinlichkeit<br />

zur Annahme solcher Wertorientierungen. Soweit das zutrifft,<br />

geben die vorliegenden <strong>Forschung</strong>sergebnisse Anlaß zu<br />

der Vermutung, die skizzierten Wertewandelstendenzen seien<br />

wenigstens zum Teil auf Veränderungen im Persönlichkeitsbereich<br />

zurückzuführen. In diesem Falle wären „Offenheit für<br />

Erfahrung“ und „Extraversion“ in der Gesamtbevölkerung auf<br />

dem Vormarsch, während sich „Gewissenhaftigkeit“ auf dem<br />

Rückzug befände. Hinter dem Wertewandel könnte also ein<br />

Persönlichkeitswandel stehen.<br />

Ein Wandel im Persönlichkeitsbereich hätte erhebliche<br />

Konsequenzen für die generelle Haltung der Bürger zur Politik.<br />

<strong>Das</strong> individuelle Interesse an Politik hängt mit „Offenheit<br />

für Erfahrung“ sowie – schwächer – mit „Extraversion“ zusammen.<br />

Deshalb sollte das politische Interesse in den letzten<br />

Jahrzehnten zugenommen haben. <strong>Das</strong> Gefühl, es sei die<br />

Pflicht eines guten Staatsbürgers, an Wahlen teilzunehmen,<br />

hängt eng mit „Gewissenhaftigkeit“ zusammen. Daher sollte<br />

das Wahlpflichtgefühl in den letzten Jahrzehnten nachgelassen<br />

haben, was empirisch zuzutreffen scheint. Ebenso sollte<br />

die Wahlbeteiligung zurückgegangen sein und von Wahl zu<br />

Wahl stärker schwanken. Auch diese Tendenzen lassen sich<br />

empirisch beobachten.<br />

Der vermutete Persönlichkeitswandel läßt tagespolitische<br />

Auseinandersetzungen nicht unberührt. Denn Einstellungen<br />

zu konkreten politischen Streitfragen hängen mit Persönlichkeitseigenschaften<br />

zusammen. Je offener für Erfahrung<br />

und extravertierter eine Person <strong>ist</strong>, umso aufgeschlossener<br />

steht sie dem Ausländerzuzug, Ehen von Homosexuellen, der<br />

Europäischen Einigung sowie der Einführung des Euro<br />

gegenüber. Eine langfr<strong>ist</strong>ige Zunahme der Bedeutung von<br />

„Offenheit für Erfahrung“ und „Extraversion“ dürfte daher zu<br />

einer liberaleren Haltung der deutschen Öffentlichkeit gegenüber<br />

Minderheiten beitragen. Vor diesem Hintergrund kann<br />

es nicht erstaunen, daß Persönlichkeitseigenschaften deutlich<br />

mit Sympathien für politische Parteien zusammenhängen. Die<br />

Sympathie für die Grünen wird begünstigt von „Offenheit für<br />

Erfahrung“, die – wie oben gezeigt – im Trend an Bedeutung<br />

gewinnt, und sie korreliert zusätzlich negativ mit „Gewissenhaftigkeit“,<br />

welche an Bedeutung verliert; gerade umgekehrte<br />

Zusammenhänge finden sich für die Unionsparteien. Der vermutete<br />

Wandel im Persönlichkeitsbereich scheint also dazu<br />

beizutragen, daß sich das politische Klima für gesellschaftliche<br />

Liberalisierungen und Parteien verbessert, die sich dafür<br />

einsetzen. In der Parteienlandschaft dürften davon bisher vor<br />

allem die Grünen profitiert haben, doch muß das nicht so<br />

bleiben: Bei einem Wechsel von Parteipositionen und –images<br />

scheint es nicht ausgeschlossen, daß auch andere Parteien<br />

und Politiker davon profitieren können.<br />

473<br />

Bundestagswahl<br />

2005<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Insgesamt sprechen die vorgestellten <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

dafür, daß Persönlichkeitseigenschaften Wertorientierungen,<br />

politische Einstellungen und Verhaltensweisen direkt<br />

oder indirekt beeinflussen. Zugleich deuten Indizien auf<br />

eine Verschiebung in der Häufigkeit von Persönlichkeitsmerkmalen<br />

hin: Zumindest in der Bundesrepublik scheinen<br />

die Bürger langfr<strong>ist</strong>ig in steigendem Maße die Persönlichkeitseigenschaft<br />

„Offenheit für Erfahrung“ (sowie „Extraversion“)<br />

und in abnehmendem Maße „Gewissenhaftigkeit“ aufzuweisen.<br />

Diese Veränderungen im Persönlichkeitsbereich<br />

scheinen neben anderen Faktoren zu einem deutlichen Wandel<br />

des politischen Klimas in der Bundesrepublik beigetragen<br />

zu haben. Es lohnt sich also, Persönlichkeitseigenschaften<br />

nicht außer Acht zu lassen, wenn man politische Fragen<br />

untersucht. ❏<br />

Die <strong>Forschung</strong>sergebnisse sind in dem Band Siegfried Schumann/Harald<br />

Schoen (Hrsg.): Persönlichkeit: Eine vergessene<br />

Größe der empirischen Sozialforschung. Wiesbaden (VS Verlag<br />

für Sozialwissenschaften) 2005 zusammengestellt.<br />

Anschrift der Autoren<br />

Johannes Gutenberg-Universität<br />

Institut für Politikwissenschaft<br />

55099 Mainz<br />

Anzeige


474<br />

Pro & Contra<br />

Geht die Programmförderung, und damit auch die Exzellenz<br />

Pro<br />

<strong>Das</strong> höchste Ziel einer jeden <strong>Forschung</strong>sförderung muß<br />

neben der Qualität die Nachhaltigkeit der geförderten<br />

<strong>Forschung</strong>sle<strong>ist</strong>ung sein. <strong>Das</strong> gilt sicher sowohl für die Förderungsstrategie<br />

der DFG im Normalverfahren als auch diejenigen<br />

in Programm- oder in Verbundstrukturen, die derzeit vom<br />

BMBF und der DFG verstärkt initiiert werden. Da aber, wie<br />

am Beispiel der Exzellenzinitiative unschwer zu erkennen <strong>ist</strong>,<br />

die letztere derzeit eine deutliche Priorität genießt, muß gefragt<br />

werden, ob denn überhaupt jedes Fach und jede Wissenschaft<br />

gleichermaßen geeignet <strong>ist</strong> für<br />

die Teilnahme an großvolumiger Programm-<br />

und/oder Verbundforschung, vor<br />

allem aber muß gefragt werden, ob die<br />

Nachhaltigkeit so gleichermaßen über die<br />

Fachkulturen hinweg zu sichern <strong>ist</strong>.<br />

Nachhaltigkeit in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften,<br />

die hier im weiteren Sinn<br />

auch die Kultur- und Sozialwissenschaften<br />

umfassen, <strong>ist</strong> sehr oft das Ergebnis langfr<strong>ist</strong>ig<br />

gewachsener individueller <strong>Forschung</strong>sle<strong>ist</strong>ung.<br />

Erträge dieser Art finden<br />

sich dann in bedeutenden Monographien,<br />

Handbüchern und Editionen, die Generationen<br />

von Studierenden und Wissenschaftlern<br />

prägen. Dies <strong>ist</strong> eine andere<br />

<strong>Forschung</strong>skultur als in den Naturwissenschaften,<br />

die auch andere, nämlich in viel<br />

höherem Maß individualisierte Instrumentarien<br />

der Einzelprojekt- und Einzelnachwuchsförderung<br />

benötigt. Trotzdem – und<br />

weil die Bewilligungsquote im Normalverfahren<br />

der DFG im Verhältnis zu der Zahl der eingereichten<br />

Anträge kaum noch Erfolg verspricht – beteiligen sich auch<br />

die Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften zunehmend an SFBs und Forschergruppen<br />

und werden sich auch ebenso nachdrücklich an<br />

der Exzellenzinitiative beteiligen.<br />

Auch wenn dem Rufer in der Wüste angesichts des<br />

heißersehnten Geldregens für die dramatisch unterfinanzierten<br />

Universitäten eine undankbare Rolle zukommt, so muß<br />

hier doch auf Gefahren hingewiesen werden: Die <strong>Forschung</strong><br />

in großen Verbünden, sei sie strukturell oder inhaltlich begründet,<br />

erfordert ein Höchstmaß an Interdisziplinarität. Diese<br />

<strong>ist</strong> in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften – nicht immer, aber oft –<br />

nur durch methodische oder inhaltliche Ausrichtung auf<br />

Randgebiete zu erreichen, die erst die notwendigen Schnittstellen<br />

über die Disziplinen hinweg ermöglichen. <strong>Das</strong> führt<br />

weg von den klassischen Fragestellungen in den Kerngebieten,<br />

in denen die Entwicklung der Disziplin me<strong>ist</strong> über die<br />

Auseinandersetzung mit bedeutenden, wegweisenden Monographien<br />

läuft. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> der typische Weg in ge<strong>ist</strong>eswissenschaftlichen<br />

Fachdisziplinen.<br />

Professor Dr. Charlotte Schubert,<br />

Prorektorin für <strong>Lehre</strong> und<br />

Studium, Universität Leipzig<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Der derzeitige Trend zur großvolumigen <strong>Forschung</strong> berücksichtigt<br />

dies nicht. Im Gegenteil, er führt die Universitäten<br />

zunehmend in ein Dilemma: Mittel aus den viel zu knappen<br />

Universitätshaushalten sind zu konzentrieren, um die bewilligten<br />

Großprojekte langfr<strong>ist</strong>ig abzusichern; durch die le<strong>ist</strong>ungsorientierte<br />

Mittelzuweisung wird diese Konzentration<br />

von Mitteln verstärkt, weil sie eingeworbene Drittmittel durch<br />

Mittel aus den Universitätshaushalten ,belohnt’, dies geht zulasten<br />

derjenigen Fächer und Kollegen, die einer anderen <strong>Forschung</strong>skultur<br />

verpflichtet sind und sich<br />

an diesen Programm- und Strukturförderungen<br />

nicht beteiligen wollen oder können.<br />

Ihre Le<strong>ist</strong>ungsmöglichkeit wird sowohl<br />

in den <strong>Forschung</strong>sförderinstitutionen<br />

als auch in den Universitäten selbst eingeschränkt,<br />

die Le<strong>ist</strong>ung sogar zunehmend<br />

abgewertet (eine typische Äußerung zur<br />

Rechtfertigung von Stellen- oder Mittelstreichungen:<br />

„... hat <strong>kein</strong>e Drittmittel eingeworben“).<br />

Und nebenbei bemerkt: In<br />

der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung<br />

sind etwa 90 Prozent aller großen<br />

Entdeckungen absichtslos entstandene<br />

Nebenprodukte von anders anvisierten<br />

Ergebnissen (Frühwald, Mitteilungen der<br />

DFG 1/93), sind also beredte Zeugnisse<br />

für die Aussichtslosigkeit, wissenschaftliche<br />

Innovation steuern zu wollen. Trotzdem<br />

<strong>ist</strong> der höhere Geldbedarf in den Naturwissenschaften<br />

aufgrund der teuren Apparaturen,<br />

der Laborforschung etc. unstrittig<br />

– aber die einfache Übertragung der<br />

Formen von ‘big research’ auf die Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften führt<br />

zu Konstellationen, in denen sich zwangsläufig Kartelle des<br />

mainstream zusammentun müssen, um überhaupt die notwendige<br />

Masse aufzubieten, die erst die Voraussetzung für<br />

Großvolumenprogramme <strong>ist</strong>. Außenseiterpositionen (neue<br />

Ansätze, abweichende Meinungen) können hier per se nicht<br />

reüssieren und genau das, so lehren uns die Ökonomen seit<br />

langem, behindert den Fortschritt massiv.<br />

Fazit: Daß die Exzellenzinitiative frisches Geld in die<br />

Universitäten bringt, <strong>ist</strong> zu begrüßen, aber sie muß den hier<br />

beschriebenen Gefahren begegnen, indem sie um eine Linie<br />

erweitert wird, die die klassische Individualforschung analog<br />

dem herkömmlichen Normalverfahren fördert! ❏


475<br />

Pro & Contra<br />

initiative, auf Kosten der Ge<strong>ist</strong>es- und Sozialwissenschaften?<br />

Contra<br />

Diese Frage macht deutlich, daß hier größere Mißverständnisse<br />

vorliegen. Zunächst einmal gibt es in der Exzelleninitiative<br />

<strong>kein</strong>erlei inhaltliche Vorgaben. Von „Programmförderung“<br />

kann also <strong>kein</strong>e Rede sein. Die spezifischen<br />

Belange der verschiedenen Wissenschaftskulturen, damit<br />

auch die der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften, können und sollten also<br />

in die Anträge einfließen. Die DFG hat in den vergangenen<br />

Jahren ihre Förderprogramme bereits stärker an die spezifischen<br />

Bedingungen ge<strong>ist</strong>eswissenschaftlicher <strong>Forschung</strong> angepaßt.<br />

Die Exzellenzinitiative steht hierzu<br />

nicht im Widerspruch, sondern geht<br />

weit darüber hinaus und dient letztlich<br />

dem gleichen Ziel, nämlich der Stärkung<br />

der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften. Ich sehe sie in<br />

ihrer Großzügigkeit auch als einen Ersatz<br />

für die oft fehlende Grundausstattung, da<br />

es sich beispielsweise bei Exzellenzclustern<br />

gerade nicht um die Förderung von<br />

Teilprojekten in Forschergruppen oder<br />

Sonderforschungsbereichen handelt, sondern<br />

um ein großes, breit definiertes, weitgehend<br />

unstrukturiertes Dach, unter dessen<br />

Schutz Freiräume eröffnet werden.<br />

Allerdings muß ich einräumen, daß die<br />

Antragstellung in allen drei Förderlinien<br />

Phantasie erfordert. Da empfehle ich den<br />

Hochschulen: Überlegen Sie einmal, was<br />

einen international führenden Wissenschaftsstandort<br />

ausmacht. Was fehlt von<br />

diesen Aspekten an Ihrem Standort und<br />

mit welchen Partnern könnte man diese<br />

Rahmenbedingungen gemeinsam erarbeiten?<br />

Es mag sein, daß die Größe der Projekte zunächst abschreckend<br />

wirkt. Die Circa-Angaben in unseren Ausschreibungsbedingungen<br />

sind aber als Mittelwerte zu verstehen.<br />

Drei Millionen Euro pro Jahr für ein Exzellencluster sind genauso<br />

denkbar wie zehn Millionen. Graduiertenschulen<br />

wiederum sind ein hervorragendes Instrument der Nachwuchsförderung,<br />

da sie ihr ein strukturiertes Umfeld bieten.<br />

Junge Wissenschaftler profitieren enorm davon, wenn sie Gelegenheit<br />

zur interdisziplinären oder internationalen Zusammenarbeit<br />

erhalten. Dies kann ihnen die klassische Promotionsumgebung<br />

nicht immer ermöglichen, wird aber an<br />

den besten ausländischen Standorten immer geboten, gerade<br />

auch in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften.<br />

Gelegentlich wird behauptet, daß die Forderung nach<br />

Interdisziplinarität zum Austrocknen der Hauptgebiete in den<br />

Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften führt. Dies scheint mir eine merkwürdige<br />

Ansicht zu sein. Hat die Archäologie ihre Identität dadurch<br />

verloren, daß ihr die Physik neue Methoden der Altersbestimmung<br />

an die Seite gestellt hat? Schwächt es tat-<br />

Professor Dr. Ernst-Ludwig<br />

Winnacker, Präsident<br />

der Deutschen <strong>Forschung</strong>sgemeinschaft<br />

(DFG)<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

sächlich die Indologie, die Juda<strong>ist</strong>ik oder die Islamwissenschaften<br />

als Fächer, wenn es etwa im SFB „Ritualdynamik“ in<br />

Heidelberg gemeinsam, aber eben unter verschiedenen, fachspezifischen<br />

Blickwinkeln, um den Begriff des Rituals als einer<br />

besonderen Spielart der sozialen Praxis geht?<br />

Ich vermute, daß die Eingangsfrage eher auf einem angenommenen<br />

Mangel an Selbstvertrauen der Ge<strong>ist</strong>eswissenschaftler<br />

beruht. Julian Nida-Rümelin sprach in diesem Zusammenhang<br />

von einer „melancholischen<br />

Attitüde, ... der der Zeitge<strong>ist</strong> zuwider <strong>ist</strong>“.<br />

Es wäre ein Unglück, wenn diese Stimmung<br />

tatsächlich ex<strong>ist</strong>ierte und die Kollegen<br />

an der Antragstellung hinderte. Natürlich<br />

schwebt über dem gesamten Verfahren<br />

eine große Unbekannte, die ich nicht beseitigen<br />

kann und will, nämlich das Urteil<br />

der „Peers“. Bürokratisierung, Mangelverwaltung<br />

und Ökonomisierung des Hochschulbetriebs<br />

sind Risiken für die <strong>Forschung</strong>,<br />

weil sie in der <strong>Forschung</strong>sförderung<br />

zum „Mainstream“ verleiten. Noch<br />

habe ich mir aber genügend Optimismus<br />

bewahrt, um zu glauben, daß es den<br />

Schweiß der Edlen wert <strong>ist</strong>, sich für das<br />

Projekt zu engagieren, und daß es den<br />

„Peers“ aus allen Fächern gelingt, über die<br />

eigenen Schatten und die ihres Umfeldes<br />

zu springen und der Originalität und Kreativität<br />

die Freiräume zu gewähren, die wir<br />

alle so lange vermissen mußten. Wer noch<br />

vor Beginn des Programms Bedenken äußert,<br />

was bekanntlich immer einfach und möglich <strong>ist</strong>, le<strong>ist</strong>et<br />

dem Versagen des Programms Vorschub und damit der Meinung<br />

jener, die schon immer zu wissen glaubten, daß die Universität<br />

in Deutschland nicht zu retten <strong>ist</strong>. ❏


476<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

PETER BRASS<br />

Ivy League und andere<br />

Mißverständnisse<br />

Über den Mythos „Vorbild USA“<br />

Karikatur: Meissner<br />

<strong>Das</strong> amerikanische Vorbild <strong>ist</strong> seit langem<br />

in der deutschen Hochschulpolitik omnipräsent.<br />

Immer wieder wird betont, daß man ihm folgen<br />

müsse, denn dort sei alles besser. Dazu einige<br />

Anmerkungen eines Insiders.<br />

Peter Brass, Associate Professor,<br />

Department of Computer Science,<br />

The City College of New York<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

<strong>Das</strong> Amerika, was den politischen Forderungen zugrunde<br />

liegt, <strong>ist</strong> ein weitgehend mythologisches Land, auf welches<br />

das eigene Wunschdenken projiziert wird. Da hieraus jedoch<br />

weitgehende Konsequenzen gezogen werden sollen, <strong>ist</strong><br />

es dringend nötig, einige Fakten zu klären. <strong>Das</strong> soll in diesem<br />

Artikel für einige der Leitbegriffe geschehen.<br />

Mißverständnis I: Die Ivy League<br />

Ein solches vielverwendetes Wort <strong>ist</strong> „Ivy League“,<br />

und doch haben die me<strong>ist</strong>en Redner nur eine ganz ungefähre<br />

Vorstellung, daß dies so etwas wie „sehr gute Universität“<br />

oder „Eliteuniversität“ bedeutet. Tatsächlich <strong>ist</strong> die Ivy League<br />

eine gemeinsame Sportliga, die von den Universitäten Brown<br />

University, Columbia University, Cornell University, Dartmouth<br />

College, Harvard University, University of Pennsylvania,<br />

Princeton University und Yale University in einem Versuch<br />

der Imitation des englischen Collegesport gegründet<br />

wurde (1945 durch das Ivy Group Agreement, zunächst für<br />

football, 1954 dann für alle zwischenuniversitären Sportwettkämpfe).<br />

Es <strong>ist</strong> <strong>kein</strong>e besondere Auszeichnung von wissenschaftlichem<br />

Rang, eine Universität kann nicht Ivy League-<br />

Status erreichen oder verlieren. Die University of California at<br />

Berkeley oder das MIT sind sicherlich wissenschaftlich bedeutender<br />

als die University of Pennsylvania. Bei der Ivy<br />

League geht es um Vornehmheit, nicht um Wissenschaft, auch<br />

wenn dies häufig zusammenfällt. Und was die Studenten, beziehungsweise<br />

ihre Eltern, von einem Studium an einer Ivy<br />

League-Universität erwarten, <strong>ist</strong> nicht eine hervorragende<br />

wissenschaftliche Ausbildung, sondern Status und Kontakte.<br />

Ein Symptom dessen <strong>ist</strong>, daß bei der University of Pennsylvania<br />

31 Prozent der Studenten in Verbindungen (Fraternities)<br />

sind, in Berkeley (zum Vergleich) sind es nur 11 Prozent.<br />

Als Absolvent we<strong>ist</strong> man gelegentlich darauf hin, daß man<br />

Ivy-Educated sei; es gibt Unternehmen, die nur solche einstellen<br />

und Clubs, die nur solche aufnehmen. Die Ivy League<br />

hat übrigens ein außerhalb Amerikas kaum bekanntes Gegenstück,<br />

die „Seven S<strong>ist</strong>ers“, die vornehmen Frauen-Colleges<br />

Barnard, Bryn Mawr, Mount Holyoke, Radcliffe, Smith, Vassar<br />

und Wellesley. Alle Ivy League- und Seven S<strong>ist</strong>ers-Institutionen<br />

sind an der Ostküste, obwohl es auch an der Westküste<br />

hervorragende Universitäten gibt (Stanford, CalTech, UC<br />

Berkeley), aber die Westküste gilt als neureich und reformfreudig.<br />

Mißverständnis II: Tenure Track<br />

Ein anderer gern verwendeter Begriff <strong>ist</strong> „tenure track“.<br />

Doch dies <strong>ist</strong> <strong>kein</strong>eswegs dasselbe wie „Regelbeförderung“<br />

oder „automatische Einstellung nach Probezeit“. Dem „tenure<br />

track“ liegt der Gedanke zugrunde, daß es einen festen Zeitpunkt<br />

gibt, nach dem sich die Universität entscheiden muß


(bei vielen Institutionen <strong>ist</strong> das nach sieben Jahren). <strong>Das</strong> heißt<br />

aber nicht, daß sie sich dann automatisch für den Kandidaten<br />

entscheidet; je ehrgeiziger die Institution, desto größer der Anteil<br />

der Kandidaten, welche tenure nicht erhalten. Meine Institution,<br />

das City College of New York, <strong>ist</strong> nicht vornehm,<br />

aber ehrgeizig: in der Ingenieurfakultät gab es 1999-2003 19<br />

tenure decisions, von denen 13 positiv waren, drei abgelehnt<br />

wurden und drei freiwillig aufgaben. Bei wirklich berühmten<br />

Institutionen erhält kaum einer der ass<strong>ist</strong>ant professors tenure;<br />

dort <strong>ist</strong> die Stellung hauptsächlich ein Sprungbrett für eine<br />

„Realität <strong>ist</strong>, daß fast alle guten Studiengänge,<br />

zumindest in meinem Gebiet, nicht<br />

akkreditiert sind, ob es nun Princeton oder<br />

Stanford <strong>ist</strong>, Rutgers oder SUNY Stony<br />

Brook..“<br />

bessere Stellung an einer schlechteren Universität. Je nach den<br />

Zielen der Universität gibt es verschiedene Gründe für die Verweigerung<br />

der tenure, etwa mangelnde Veröffentlichungen,<br />

mangelnde Drittmittel, schlechte Studentenevaluationen, persönliche<br />

Konflikte oder ein Rückgang der Studentenzahl im<br />

betreffenden Fach. Und die tenure-Entscheidung durchläuft<br />

viele Ebenen, vom department (Fachbereich) bis zu den trustees<br />

(Hochschulrat), die verschiedene Kriterien haben, und<br />

auf jeder Ebene wird ein Teil der Kandidaten abgelehnt. Für<br />

die Universitätsleitung <strong>ist</strong> es ohnehin einfacher, wenn die Professoren<br />

nur auf befr<strong>ist</strong>eten Stellen eingestellt werden, und so<br />

nimmt die Anzahl der Stellen, die nicht tenure track sind, zu.<br />

Im vorigen Jahr waren bereits weniger als die Hälfte aller Professuren,<br />

die in den USA besetzt wurden, tenure-track. Auch<br />

<strong>ist</strong> tenure <strong>kein</strong>eswegs ein absoluter Kündigungsschutz, nur <strong>ist</strong><br />

der Prozeß komplizierter, während untenured faculty ohnehin<br />

nur Jahresverträge hat. Was tenure im einzelnen bedeutet <strong>ist</strong><br />

lokal verschieden; im Staat New York <strong>ist</strong> es gesetzlich geregelt,<br />

aber es gab im letzten Jahr eine bisher nicht erfolgreiche Initiative,<br />

diese Regelung aufzuheben.<br />

Mißverständnis III: Akkreditierung<br />

Die „Akkreditierung“ von Studiengängen <strong>ist</strong> in Amerika<br />

ein großes Thema, vor allem weil die Regierung „accountability“<br />

als ein wesentliches Ziel für alle Bildungsinstitutionen<br />

vorgegeben hat. Um die gegenseitige Anerkennung von<br />

Abschlüssen geht es dabei kaum, und auch der angebliche<br />

Werbeeffekt für einen Studiengang, daß die Studenten nur zu<br />

akkreditierten Studiengängen kämen, <strong>ist</strong> eine Illusion. Denn<br />

von den unmittelbar betroffenen Personen abgesehen, weiß<br />

kaum jemand etwas über die Akkreditierung. Realität <strong>ist</strong>, daß<br />

fast alle guten Studiengänge, zumindest in meinem Gebiet,<br />

nicht akkreditiert sind, ob es nun Princeton oder Stanford <strong>ist</strong>,<br />

Rutgers oder SUNY Stony Brook. Wer anerkannt gut <strong>ist</strong>,<br />

braucht dazu nicht den Segen der Akkreditierungsagentur.<br />

Und die Akkreditierung, in meinem Gebiet durch ABET, verursacht<br />

nicht nur viel Arbeit (geschätzt zwei Mannjahre, und<br />

dies muß alle sechs Jahre im besten Falle wiederholt werden),<br />

sie mischt sich auch erheblich in den Studienplan und die<br />

Lehrinhalte ein, so daß mir von einem Akkreditierungsexperten<br />

gesagt wurde, der Studiengang in Rutgers etwa sei ja nicht<br />

akkreditierungsfähig, da er das Falsche unterrichten würde.<br />

Da die wissenschaftlich starken Institutionen sich nicht um<br />

477<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

diese Entwicklung kümmern, bewegen sich die geforderten<br />

Studieninhalte in eine andere Richtung. Übrigens werden nur<br />

Bachelor-Studiengänge akkreditiert, auf der Master- und<br />

PhD-Ebene gibt es nichts derart zentralisiertes, obwohl die<br />

Universitätsleitung gelegentlich eine externe Begutachtung<br />

fordern kann.<br />

Die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen wird<br />

vielfach als Grund für die Umstellung zum Bachelor/Master-<br />

Modell genannt, doch <strong>ist</strong> dies eine unreal<strong>ist</strong>ische Hoffnung.<br />

Es gibt ja <strong>kein</strong>e zentrale Institution, die für alle sprechen und<br />

bestimmte Abschlüsse anerkennen würde. Im Gegenteil: da<br />

das amerikanische System ein sehr weites Spektrum von Institutionen<br />

umfaßt, die alle Bachelor vergeben, werden nicht<br />

einmal die Abschlüsse anderer amerikanischer Universitäten<br />

automatisch anerkannt. Nicht einmal die Abschlüsse aller anderen<br />

Institutionen des CUNY-Systems, dem meine Institution,<br />

das City College (CCNY) angehört, werden von allen<br />

CUNY-Institutionen anerkannt. Jedes Semester erhalte ich<br />

Bewerbungsunterlagen und Zeugnisse von einer Anzahl von<br />

Studenten: amerikanische Zeugnisse, chinesische Zeugnisse,<br />

indische Zeugnisse, Abschlüsse von überall auf der Welt, und<br />

mit etwas Erfahrung <strong>ist</strong> es <strong>kein</strong> Problem, dort ein sinnvolles<br />

Urteil zu erreichen, ob ein Student die Zulassungskriterien erfüllt.<br />

Ähnlich geht es an vielen anderen Universitäten zu: jeder<br />

Fall wird einzeln begutachtet und der Name des Abschlusses<br />

spielt eine relativ geringe Rolle. Deutsche Studenten<br />

haben jedoch ein Problem, wenn ein Nachweis der belegten<br />

Vorlesungen („transcripts“), jeweils mit Noten, fehlt. Ein einfaches<br />

Abschlußzeugnis wird normalerweise nicht ausreichen,<br />

„Jedes Semester erhalte ich Bewerbungsunterlagen<br />

von einer Anzahl von Studenten<br />

... Jeder Fall wird einzeln begutachtet und<br />

der Name des Abschlusses spielt eine relativ<br />

geringe Rolle.“<br />

eine Übersicht aller Vorlesungen und ihrer Ergebnisse <strong>ist</strong> eine<br />

wichtige Entscheidungsgrundlage bei allen Zulassungen. Im<br />

übrigen dienen die Zulassungsentscheidungen sowohl dem<br />

Schutz des Studenten, der auf diese Weise nicht in die beträchtlichen<br />

Studiengebühren fehlinvestiert, als auch dem<br />

Schutz des Departments, das auf diese Weise Kurse mit hohen<br />

Durchfallquoten oder gesenktem Niveau vermeidet. Insofern<br />

<strong>ist</strong> selbst eine negative Entscheidung, wenn sie mit einer<br />

Erklärung und möglichen Alternativen versehen <strong>ist</strong>, gerade<br />

für die Studenten, die das System in seiner Variationsbreite<br />

nicht einschätzen können, hilfreich. Eine pauschale Äquivalenzl<strong>ist</strong>e<br />

für die gegenseitige Anerkennung von Bachelor/<br />

Master-Abschlüssen würde dies nicht ermöglichen. ❏<br />

Anschrift des Autors<br />

Departement of Computer Science,<br />

The City College of New York, CUNY,<br />

138th Street at Convent Avenue,<br />

New York, NY 10031, USA<br />

E-Mail: peter@cs.ccny.cuny.edu


EVA-MARIA JOHN / THOMAS EHRMANN<br />

„Alas, poor Yorick“<br />

Die deutsche Bildungsdiskussion liest sich teilweise,<br />

als ob wohlmeinende Politiker widerstrebende Professoren<br />

zur Erbringung von Weltklassele<strong>ist</strong>ungen überreden müßten.<br />

Von anderen Themen abgesehen: Die Mitwirkung der Studenten<br />

an der Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich<br />

kommt nicht vor. Manche Dienstle<strong>ist</strong>ungen erfordern das umfassende<br />

persönliche Mitwirken des Kunden. Wenn Boris<br />

Becker einen Trainer verpflichtet hat, um sein Tennisspiel zu<br />

verbessern, muß er auf den Platz und üben. Wenn Joschka Fischer<br />

einen Lauftrainer engagiert, um einen Marathonlauf zu<br />

überstehen, muß er das Training doch selbst le<strong>ist</strong>en.<br />

Was zeigt uns das für die ‚Produktion’ der Dienstle<strong>ist</strong>ung<br />

Bildung? Zunächst einmal, daß die Produktionsfunktion<br />

neben diversen anderen Inputs auch einen Input des<br />

‚Kunden’ erfordert. Verkürzt könnte man schreiben: B = f(S,<br />

H, P(M)), wobei S für die Le<strong>ist</strong>ungsanteile der Studenten, H<br />

für diejenigen der Hochschulpolitik und P für diejenigen der<br />

Professoren stehen, die die ihnen zugestandenen Mittel M in<br />

ihren Le<strong>ist</strong>ungsprozeß einbringen. Höhere Le<strong>ist</strong>ungsanteile<br />

einzelner Inputs im Bildungsprozeß, z.B. der Professoren,<br />

stellen aufgrund der Limitationalität der Bildungsproduktionsfunktion<br />

ausschließlich Effizienzverluste dar: Es werden<br />

Ressourcen verschwendet, die <strong>kein</strong>erlei Chance auf einen<br />

Outputbeitrag haben. Dies <strong>ist</strong> nicht nur ein ökonomisches<br />

Problem, sondern auch ein moralisches, weil menschliche<br />

Ressourcen verschlissen werden. Die Professoren finden daher,<br />

solange die Studenten nicht mitziehen, Arbeitsbedingungen<br />

vor, die einen psychischen Druck entfalten, die – wie den<br />

Autoren aus langjähriger Erfahrung gut bekannt – in der<br />

freien Wirtschaft nicht hingenommen würden. Die Hochschulpolitik<br />

reagiert darauf, indem die Verfügungsrechte der<br />

Studenten zu Lasten der Professoren noch mehr ausgeweitet<br />

werden. Natürlich geht es nicht zurück zu Jean Paul: „Abends<br />

reichten mir einige fleißige Primaner die Bittschrift um Dispensation<br />

zum Kartenspielen ein; ich erteilte sie, aber nur unter<br />

... Einschränkung.“<br />

So wird aber den Studenten der Anreiz genommen, ihren<br />

eigenen Anteil an der Bildungsproduktion zu überneh-<br />

478<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

Dienstle<strong>ist</strong>ungsproduktion im Bildungsbereich und die Mitwirkung der Studenten<br />

Professor Dr. Eva-Maria John und Professor Dr. Thomas Ehrmann<br />

lehren Betriebswirtschaftslehre an der FH Gelsenkirchen bzw.<br />

Universität Münster<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

men. Eine Hochschulpolitik, die das Nichterreichen von Bildungszielen<br />

ausschließlich den Professoren zur Last legt, eine<br />

öffentliche Mittelvergabe, die das Zugestehen von Sachmitteln<br />

an die Fachbereiche von Absolventenquoten abhängig<br />

macht, und eine öffentliche Diskussion, die in die gleiche Kerbe<br />

schlägt, schafft ein Klima, indem der einzelne Student seine<br />

eigenen Ansprüche nicht mehr in Frage stellt. Dafür kann<br />

der einzelne Student nichts. Er lernt, daß der Professor, der<br />

vor ihm und seinen 800 Kommilitonen seinem Bildungsauftrag<br />

nachzukommen versucht, von ihm abhängt und seiner<br />

Beurteilung unterworfen <strong>ist</strong>.<br />

Der heutige Student weiß zudem, daß ein Professor<br />

spätestens seit Einführung der W-Besoldung weniger verdient<br />

als das Anfangsgehalt, das er sich selber ausrechnen kann. Er<br />

weiß, daß sein eigenes Scheitern von außen dem Professor<br />

angelastet wird und übernimmt diese Haltung. Wer schon mal<br />

die studentischen Kommentare auf Evaluationsbögen gelesen<br />

hat, weiß, daß der Student vom Professor Harald Schmidt-<br />

Qualitäten und gute Noten erwartet und bewertet. <strong>Das</strong> belegen<br />

viele empirische Studien. Außerdem sind personalisierte<br />

Beratungsle<strong>ist</strong>ungen der Professoren erwünscht. Nicht einer<br />

der 800 Studenten einer Großvorlesung scheut sich heute<br />

mehr, dem Professor E-Mails mit Fragen zu schicken, die<br />

durch Lektüre der angegebenen Literatur leicht zu beantworten<br />

wären. Der Student hat <strong>kein</strong>e Achtung vor dem, der ihn<br />

Le<strong>ist</strong>ungsbereitschaft und Kreativität (!) lehren soll. Wie<br />

auch? Die Folge: Die Studenten nehmen, weil sie rational<br />

agieren, (nicht, weil sie verkommen sind!) ihre eigenen Le<strong>ist</strong>ungsanteile<br />

am Bildungsproduktionsprozeß zurück. Sie lesen<br />

die angegebene Literatur immer weniger, sie stören die<br />

Vorlesungen durch lautstarke Gespräche, sie demoralisieren<br />

die Professoren durch Zeitung Lesen in der Unterrichtssituation,<br />

sie verlangen trotz ausgezeichneter Lehrbücher eigens<br />

für sie konzipierte und ausformulierte Skripten und unterhalten<br />

Internet-Foren, in denen die Professoren an den Pranger<br />

gestellt werden. Kurzum: die Studenten haben vom politischen<br />

Wettbewerbs-Geschäft gelernt, daß es preiswerter <strong>ist</strong>,<br />

(ohne Angst vor Sanktionen) politischen Druck auszuüben,<br />

als zu lernen. Ein härteres Beispiel dafür? An Fachhochschulen<br />

in NRW werden Professoren erst nach einem Jahr Probezeit<br />

verbeamtet, die ihre pädagogische Eignung sicherstellen<br />

soll. Über Studentenvoten können sie gekippt werden. Geordnete<br />

Prozesse für die Beurteilung von deren Berechtigung<br />

ex<strong>ist</strong>ieren nicht.<br />

Was <strong>ist</strong> zu tun? Notwendig <strong>ist</strong> zuallerst die schonungslose<br />

Bestandsaufnahme und Analyse der Situation. Wenn<br />

nicht? Dann läßt sich mit Lawrence Sterne ein „Alas, poor<br />

Yorick“ auf unseren Berufsstand ausbringen. ❏<br />

Anschrift der Autoren<br />

Leonardo-Campus 18<br />

48149 Münster


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Aktuelle Seminartermine<br />

Medientraining für Wissenschaftler<br />

Individuelles Kamera- und Interviewtraining für Wissenschaftler<br />

Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein<br />

Freitag bis Sonntag, 30. September bis 2. Oktober 2005<br />

Trainer: Thomas Kießling, Fernsehjournal<strong>ist</strong> und Filmproduzent<br />

Claudia Piatzer, Pressesprecherin, Stiftung Bildungspakt Bayern<br />

Werner Siebeck, Bayer. Fernsehen, Redaktionsleiter des Polit-Magazins Zeitspiegel<br />

Neu im Programm!<br />

Mitarbeiterführung an der Hochschule<br />

Hotel Coellner Hof, Hansaring 100, 50670 Köln<br />

Donnerstag/Freitag, 6./7. Oktober 2005<br />

Motivation – Mitarbeitergespräche – Konfliktregelung – Teamarbeit<br />

Trainer: Dipl.-Psych. Rainer Osterhorn<br />

Berater und Trainer für Führungs- und Organisationsentwicklung, Hamburg<br />

Emeritierung und Pensionierung<br />

Wissenschaftszentrum Bonn, Freitag, 11. November 2005, 11:00-17:30 Uhr<br />

Beamtenversorgung<br />

(RA Dr. Martin Hellfeier, Justitiar für Hochschul- und Beamtenrecht im DHV)<br />

Rentenansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

(Reinhild Schwarte, Dienststellenleiterin des Service-Zentrums Bonn der LVA Rheinprovinz)<br />

Beamten- und steuerrechtliche Aspekte<br />

(RA Birgit Ufermann, Justitiarin für Steuerrecht im DHV)<br />

Erfahrungswissen älterer Menschen<br />

(Dr. Peter Zeman, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Altersfragen, Berlin)<br />

Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: 0228/902-6634, Fax: 0228/902-6680, josten@hochschulverband.de<br />

Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie<br />

unter www.hochschulverband.de<br />

Deutscher<br />

Hochschul•<br />

Verband


480<br />

Einspruch<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong><br />

<strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>!<br />

Fünf Einsprüche gegen die technokratische Umsteuerung des <strong>Bildungswesen</strong>s<br />

D er derzeitige Umbau der Hochschulen, der<br />

vielfach nach betriebswirtschaftlichen Leitlinien<br />

durchgeführt wird, <strong>ist</strong> nicht alternativlos. Ein<br />

Beispiel für grundlegende Kritik sind die hier dokumentierten<br />

„Fünf Einsprüche“ von Erziehungswissenschaftlern<br />

verschiedener Universitäten.<br />

Unstrittig steht eine strukturelle und inhaltliche Reform<br />

von Schule und Hochschule auf der Tagesordnung. Es<br />

besteht <strong>kein</strong> Zweifel an der Unterfinanzierung, der mangelhaften<br />

Effektivität und der sozialen Ungerechtigkeit des Erziehungssystems.<br />

Der Steuerstaat <strong>ist</strong> nicht zuletzt aus ökonomischen<br />

Gründen in Zugzwang. Die nun ins Werk gesetzten<br />

Maßnahmen aber der politisch admin<strong>ist</strong>rativen Bevormundung,<br />

der technokratischen Steuerung und Kontrolle und der<br />

einseitigen ökonomischen Indienstnahme von Erziehung,<br />

Studium und <strong>Forschung</strong> sind ungeeignete Mittel, den Mängeln<br />

in Schule und Hochschule abzuhelfen.<br />

Reformen im <strong>Bildungswesen</strong> werden gegenwärtig mechanisch,<br />

gegen den Sachverstand der <strong>Lehre</strong>r und Hochschullehrer<br />

unter unerhörtem Zeitdruck verordnet. Man gewinnt<br />

den Eindruck, all das geschehe, damit das kritische<br />

Nachdenken über Sinn, Zweck und Folgen dieser Anordnungen<br />

verhindert werde. Sowohl die Ergebnisse der PISA-Studien<br />

als auch der sogenannte Bologna-Prozeß werden politisch<br />

instrumentalisiert und sollen Steuerungs- und Kontrollillusionen<br />

nähren, die bereits in den 70er Jahren enttäuscht<br />

wurden. Daß kritisch h<strong>ist</strong>orische Erfahrungen mit früheren<br />

Reformen ausgeblendet werden, <strong>ist</strong> selbst ein Krisensymptom<br />

der Gegenwart.<br />

Wir melden uns heute mit fünf Einsprüchen zu Wort,<br />

damit nicht der Eindruck entsteht, die wissenschaftlichen Beobachter<br />

des <strong>Bildungswesen</strong>s hätten durchweg entweder<br />

selbst die gegenwärtig stattfindenden Prozesse mit vorangetrieben<br />

oder aber ihr Einverständnis durch Schweigen bekundet.<br />

Zugleich hoffen wir, Verantwortliche in Politik und Verwaltung,<br />

Wissenschaft und Öffentlichkeit zum Nachdenken<br />

zu veranlassen, bevor die jetzigen Entwicklungen unwiderruflich<br />

schädliche Konsequenzen haben.<br />

Einspruch 1:<br />

Wir wenden uns gegen die Illusionen einer alle politischen<br />

Parteien übergreifenden Bildungspolitik, die das Bildungssystem<br />

nach betriebswirtschaftlichen Mustern in den Griff zu<br />

bekommen sucht.<br />

Wir bezweifeln nicht, daß Schulen und Hochschulen<br />

sorgfältiger als bisher mit ihren personalen und sachlichen<br />

Ressourcen umgehen müssen und daß dazu auch betriebs-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

wirtschaftliche Planungsinstrumente nützlich sein können.<br />

Erziehungs- und Wissenschaftsinstitutionen sind aber von ihrer<br />

Zielsetzung her <strong>kein</strong>e <strong>Wirtschaftsbetrieb</strong>e. Sie stellen <strong>kein</strong>e<br />

verkäuflichen Güter her.<br />

Die verschiedenen Aufgaben von Schulen und Hochschulen,<br />

von Erziehung und Bildung, Ausbildung und <strong>Forschung</strong><br />

drohen aus der Balance zu geraten, wenn man Hochschulen<br />

bzw. Schulen gegeneinander konkurrieren läßt und sie<br />

nur noch daran mißt, ob sie mehr Sponsorengelder einwerben,<br />

mehr marketable skills zu erzeugen und mehr employability<br />

zu vermitteln wissen. Wer betriebswirtschaftliche Denk- und<br />

Handlungsmuster zu dominierenden Maßstäben für die Arbeit<br />

in Schulen und Universitäten macht, drängt die Schulen dazu,<br />

sich von weniger erfolgreichen Schülern zu entlasten, und<br />

Wissenschaftler dazu, ihren Bildungsauftrag zu vernachlässigen,<br />

um kurzatmige Auftragsforschung zu betreiben.<br />

Einspruch 2:<br />

Wir widersprechen der völlig irreführenden Behauptung, bei<br />

der gegenwärtigen Umorganisation der Bildungsinstitutionen<br />

gehe es um mehr Autonomie von Schulen und Hochschulen.<br />

Wir teilen die Auffassung, daß größere Autonomie und<br />

gleichzeitig mehr Verantwortung eine Voraussetzung für die<br />

Reform von Schule und Hochschule darstellen. Autonomie<br />

kann in diesem Zusammenhang aber nur bedeuten, daß Mitglieder<br />

einer Institution selbst entscheiden, welche Mittel und<br />

Wege geeignet sind, eigene oder vorgegebene Ziele zu erreichen.<br />

Selbstverantwortete Praxis wird durch von außen vorgeschriebene<br />

und erzwungene Kontroll-, Evaluierungs- und<br />

Akkreditierungsmaßnahmen erstickt. Die Fixierung von <strong>Lehre</strong><br />

und <strong>Forschung</strong> auf wenige Zielbereiche und den dort meßbaren<br />

output verändert die Tätigkeiten und die Beziehungen<br />

in diesen Einrichtungen. Sie liefert die Lehr-Lernprozesse und<br />

das Studieren faktisch den formalen Kriterien aus, welche die<br />

standardisierenden Meß- und Anrechnungsmethoden vorschreiben.<br />

Sie bringt es mit sich, daß das <strong>Lehre</strong>n und Studieren<br />

nach Güte- und Erfolgskriterien gesteuert und bewertet<br />

wird, die weder mit Rücksicht auf die spezifischen Qualitäten<br />

von Sachgebieten noch im Hinblick auf die Entfaltung von<br />

Bildung entwickelt worden sind. Sie verengt den Sinn wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisstrebens. Die angediente Autonomie<br />

erwe<strong>ist</strong> sich real als verschärfte Fremdbestimmung.<br />

Einspruch 3:<br />

Wir halten es für einen folgenschweren Irrtum, wenn behauptet<br />

wird, Erziehungswissenschaft erfülle ihren öffentlichen<br />

Auftrag nur dann, wenn sie unmittelbar verfügbare<br />

und kurzfr<strong>ist</strong>ig nutzbare Ergebnisse für Politik und Praxis zeitige.


Gewiß stehen gerade die Bildungswissenschaften in<br />

der Verantwortung, die Praxis von allen im Bildungsbereich<br />

Tätigen forschend und reflexiv zu durchdringen und so zu<br />

helfen, deren Handeln bewußter und effektiver zu gestalten.<br />

Ebenso gewiß wurde die von der Politik erwartete Möglichkeit<br />

der Gestaltung der Praxis durch die Wissenschaft in der<br />

Vergangenheit oft folgenreich überschätzt.<br />

Als Agentur des bloßen consultings und controllings verliert<br />

Wissenschaft freilich ihre die jeweiligen Praxisbedürfnisse<br />

übersteigende Kraft. <strong>Das</strong> heißt auf Bildung und Unterricht bezogen:<br />

Es muß in der Gesellschaft einen Ort geben, an dem<br />

wissenschaftlich über die Grenzen und Möglichkeiten von Erziehung<br />

und Bildung in der Moderne nachgedacht, handlungsentlastet<br />

geforscht und diskutiert wird. Dies <strong>ist</strong> nur<br />

denkbar, wenn man vielfältige theoretische und empirische<br />

Mittel nutzt. Eines der Medien dieser Reflexion <strong>ist</strong> die Rückbeziehung<br />

der gegenwärtigen Probleme auf ihre h<strong>ist</strong>orischen<br />

Voraussetzungen und philosophischen Grundlagen. Ohne die<br />

Aufnahme der reflektierenden Kritik verkommt Bildungspolitik<br />

und Bildungspraxis schnell zu einer Hektik von Maßnahmen<br />

und zu blinder Anpassung an die jeweils als neue Lösung<br />

propagierte Reformmode.<br />

Einspruch 4:<br />

Wir protestieren gegen die weitere Aushöhlung von universitären<br />

Studiengängen – insbesondere auch in der <strong>Lehre</strong>rausbildung<br />

– durch ihre zunehmende Verschulung.<br />

Niemand bestreitet, daß im Prozeß der wissenschaftlichen<br />

Selbstbildung Fähigkeiten und Kenntnisse lernend erworben<br />

werden müssen. Für sie sind schulförmige Lehrgänge<br />

im herkömmlichen Sinn angemessen. Auch erscheint uns als<br />

unzweifelhaft, daß künftige <strong>Lehre</strong>r im Studium auf die professionelle<br />

Bewältigung von regelmäßig zu erwartenden Aufgaben<br />

vorbereitet werden sollen, dies aber heute an den<br />

Hochschulen nicht zureichend geschieht.<br />

Die gegenwärtig angelaufene Umstellung löst aber dieses<br />

Problem nicht, sondern sie geht einher mit der Vernichtung<br />

der auf Selbstverantwortung der Studierenden setzenden akademischen<br />

Bildungstradition. Sie ruiniert in der Folge auch<br />

die bildende Funktion der Schulfächer. Universitäre Bildung<br />

im Medium der Wissenschaft <strong>ist</strong> die Voraussetzung dafür, daß<br />

<strong>Lehre</strong>r in ihrem pädagogischen Tun Bildung im Sinne wachsender<br />

Urteilsfähigkeit und gedanklicher Selbständigkeit ermöglichen<br />

können. Wer die Studierenden um die ungegängelte<br />

Begegnung mit offenen <strong>Forschung</strong>sfragen bringt und das<br />

Studium statt dessen auf die Aneignung von Berufsfertigkeiten<br />

verkürzt, degradiert die künftigen <strong>Lehre</strong>r im vornhinein<br />

zu Instruktionsangestellten, die nur noch Plänen und Anweisungen<br />

zu folgen gelernt haben, die höheren Orts für sie entworfen<br />

wurden.<br />

Einspruch 5:<br />

Wir widersprechen der vorherrschenden Meinung, die Festlegung<br />

und Durchsetzung von Le<strong>ist</strong>ungsstandards zur Überprüfung<br />

von Basiskompetenzen sei ein geeignetes Mittel, um<br />

der demokratischen Forderung nach größtmöglicher Gleichheit<br />

der Entwicklungschancen Genüge zu tun.<br />

481<br />

Einspruch<br />

Die Tatsache bedrückt, daß eine skandalös große<br />

Gruppe von Schülern nicht einmal den bescheidenen Kern<br />

und Kanon bestimmter Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben,<br />

Rechnen, in Natur- und Gesellschaftskunde erreicht. Bildungsstandards<br />

könnten bei der Lösung dieses Problems eine<br />

Hilfe sein, sofern mit ihnen schulisches <strong>Lehre</strong>n eine Orientierung<br />

erhielte und Lernbedingungen optimal gestaltet würden.<br />

Werden sie aber lediglich für punktuelle Le<strong>ist</strong>ungstests genutzt,<br />

auf die im Unterricht mit großem Zeitdruck hingearbeitet<br />

wird, zerstören sie die pädagogische Lernkultur der<br />

Schule.<br />

Wenn Regulierungen überborden, erstickt das Recht der Jugend<br />

auf eine offene Zukunft, das ein Recht auf Zweifel, wirkliches<br />

Verstehen, auf umwegreiche Annäherung, auf Langsamkeit<br />

und die Durchdringung individueller Betroffenheiten<br />

und Schwierigkeiten <strong>ist</strong>. <strong>Das</strong> gilt für alle Bildungseinrichtungen<br />

und Bildungsinhalte, von der Grundschule bis zur Universität.<br />

Die gegenwärtige Bildungspolitik zeigt <strong>kein</strong>e ernstzunehmenden<br />

Anstrengungen, die Ungleichheit der Bedingungen<br />

und Chancen für Bildung zu beseitigen. Statt dessen setzt sie<br />

auf die permanente Bedrohung und Kontrolle durch Tests<br />

und Prüfungen, welche die Le<strong>ist</strong>ung von Schülern und <strong>Lehre</strong>nden<br />

erhöhen sollen. Standardisierung auf der gegebenen<br />

Basis von Ungleichheit der Bildungsangebote wird die soziale<br />

Spaltung und Hierarchisierung der Gesellschaft, soweit sie<br />

von Bildung abhängen, verschärfen. <strong>Das</strong> <strong>ist</strong> in einer freiheitlichen<br />

und demokratischen Rechts- und Gesellschaftsordnung<br />

nicht hinzunehmen.<br />

Wer heute in Schulen und Hochschulen den laufenden<br />

Umstellungsprozeß beobachtet, gerät ins Staunen darüber,<br />

wie sich die Innovationsinstrumente gegenüber den ursprünglichen<br />

Zwecken verselbständigt haben. Es <strong>ist</strong> nicht die<br />

Zeit, gelassen zuzuschauen, bis die Hoffnungen des technokratischen<br />

Umbaus des Bildungssystems wie Seifenblasen zerplatzen.<br />

Die Umstellung <strong>ist</strong> bereits äußerst wirksam. Ihr universeller<br />

systemischer Charakter verstellt auf lange Zeit den<br />

Raum für alternative Reformbemühungen. Sie etabliert Lenkungsstrukturen,<br />

die Wissenschaft und Bildung einseitig an<br />

externen Zwecken ausrichten und sie damit behindern, anstatt<br />

möglichst viele Menschen für ein unverkürztes Weltverständnis<br />

und Wahrheitsstreben zu gewinnen.<br />

Autoren<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die Professoren Andreas Gruschka (Frankfurt/M.), Ulrich Herrmann<br />

(Tübingen), Frank-Olaf Radtke (Frankfurt/M.), Udo Rauin (Schwäb.<br />

Gmünd), Jörg Ruhloff (Wuppertal), Horst Rumpf (Frankfurt/M.), Michael<br />

Winkler (Jena).


Die Produktivität einer jeden Juniorprofessur hängt<br />

entscheidend davon ab, welche Rahmenbedingungen seitens<br />

der jeweiligen Hochschule den Juniorprofessoren für ihre <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

geschaffen werden. Als „Inseln“, welche die<br />

Produktivität der Juniorprofessoren nachweislich fördern, lassen<br />

sich beispielhaft die Humboldt-Universität zu Berlin, die<br />

Universität Bremen, die Technische Universität Clausthal sowie<br />

die Universität Konstanz hervorheben. An diesen Hochschulen<br />

arbeiten die Juniorprofessoren eigenständig und eigenverantwortlich.<br />

Sie können selbständig und unabhängig<br />

<strong>Forschung</strong>santräge einreichen und stehen in <strong>kein</strong>em Abhängigkeitsverhältnis<br />

zu einem anderen Hochschullehrer. Nimmt<br />

man die Erfolgsquote, bei Ausschreibungen von unbefr<strong>ist</strong>eten<br />

Professuren einen L<strong>ist</strong>enplatz oder gar eine letztendliche Berufung<br />

zu erlangen, als Maßstab für die Produktivität der Juniorprofessoren,<br />

lassen sich beachtliche Erfolge verzeichnen.<br />

So haben acht Juniorprofessoren an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin nach durchschnittlich nur anderthalb Jahren<br />

im Amt bereits einen Platz auf den Berufungsl<strong>ist</strong>en bzw. eine<br />

Berufung auf unbefr<strong>ist</strong>ete Professuren erreicht. Ähnliches läßt<br />

sich auch von den Juniorprofessoren an der TU Clausthal berichten.<br />

Überdies sind die Juniorprofessoren erfolgreich in der<br />

Einwerbung von Drittmitteln. Produktivität und auch Qualität<br />

der Le<strong>ist</strong>ungen von Juniorprofessoren werden vermehrt<br />

durch den Berufungsmarkt objektiviert.<br />

Schwächen der Juniorprofessur<br />

Betrachtet man die derzeitigen Schwächen der Juniorprofessur,<br />

sind Produktivität und Qualität der Le<strong>ist</strong>ungen um<br />

so bemerkenswerter. Neben der personellen und finanziellen<br />

Ausstattung der Juniorprofessuren stehen ebenso die mangelnden<br />

Kriterien zur Le<strong>ist</strong>ungsbeurteilung und die Planbarkeit<br />

der wissenschaftlichen Karriere im Mittelpunkt der Diskussion.<br />

Besonders die Unsicherheit ihrer wissenschaftlichen<br />

Zukunft nach dem Auslaufen der sechs Jahre Juniorprofessur<br />

lassen bei einigen Juniorprofessoren Zweifel an der getroffenen<br />

Entscheidung aufkommen, eine Juniorprofessur angenommen<br />

zu haben. Desweiteren wird die unzureichende Besoldung<br />

(nicht nur) der Juniorprofessoren vielfach bemängelt.<br />

So hat die Umstellung der Gehaltsstufen auf die W-Besoldung<br />

in den vergangenen Jahren dazu geführt, daß u. a. Realschullehrer<br />

mittlerweile höher entlohnt werden als zahlreiche<br />

Hochschullehrer. Bereits ab dem sechsten Dienstjahr erhält<br />

ein Realschullehrer ein höheres Grundeinkommen, als ein Juniorprofessor<br />

dies jemals erreichen könnte. Hinzu kommt,<br />

daß die Karrierewege von Realschullehrern im Vergleich zu<br />

Hochschullehrern eine stärkere Planungssicherheit und geringere<br />

Le<strong>ist</strong>ungsabhängigkeit aufweisen. Nicht begründbar<br />

<strong>ist</strong>, weshalb bei durchaus vergleichbarer gesellschaftlicher<br />

Verantwortung aber kürzerem Qualifikationsweg Realschullehrer<br />

besser bezahlt werden als Juniorprofessoren und ferner<br />

von einer weitreichenden Berufssicherheit profitieren. Hier<br />

ex<strong>ist</strong>iert dringender Handlungsbedarf.<br />

482<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

HENNING ZÜLCH / LARS FRORMANN<br />

Die Juniorprofessur<br />

Ein Zwischenergebnis<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Künftige Entwicklung der Juniorprofessur<br />

Obwohl die Juniorprofessur von vielen Hochschulen erfolgreich<br />

als Personalentwicklungsmaßnahme eingesetzt worden<br />

<strong>ist</strong>, besitzt sie noch erhebliches Verbesserungspotential. In<br />

diesem Zusammenhang sind vor allem eine adäquate personelle<br />

und finanzielle Grundausstattung zu gewährle<strong>ist</strong>en, die Regelungen<br />

zum Status des Juniorprofessors zu harmonisieren<br />

und die Rahmenbedingungen für eine zielgerichtete Zwischenevaluation<br />

zu formulieren. Der letzte Punkt wird aktuell für<br />

viele Juniorprofessoren von entscheidender Bedeutung sein, da<br />

der Großteil der Juniorprofessoren der ersten Generation vor<br />

seiner Zwischenevaluation steht. Die Zwischenevaluation sollte<br />

nach drei bis vier Jahren – geregelt durch eine individuelle<br />

Zielvereinbarung im Zuge der Berufung – erfolgen. Im Rahmen<br />

dieser Zwischenevaluation müssen die Arbeitsbedingungen, die<br />

gele<strong>ist</strong>eten Aufbauarbeiten und künftigen Projekte berücksichtigt<br />

werden. Ist das Evaluationsergebnis positiv, sollte die Juniorprofessur<br />

in der Regel um weitere drei (bzw. zwei) Jahre<br />

verlängert und der Professorentitel auf Lebenszeit als Qualifikationsnachweis<br />

verliehen werden. Nur mittels einer einheitlichen<br />

Evaluationsgrundlage wird bundesweite Transparenz<br />

und Vergleichbarkeit der wissenschaftlichen Laufbahnen geschaffen.<br />

Für die Juniorprofessoren der TU Clausthal gilt eine<br />

positive Zwischenevaluation in Abstimmung mit dem Präsidium<br />

der TU Clausthal als uneingeschränkt habilitationsäquivalent.<br />

Weiterhin <strong>ist</strong> den jungen Wissenschaftlern Planungssicherheit<br />

zu verschaffen, indem bereits bei ihrer Berufung die<br />

Möglichkeiten der Gewährung eines Tenure Track diskutiert<br />

und offen gelegt werden. Klarzustellen <strong>ist</strong>, nach welchen Kriterien<br />

und von wem über die Gewährung eines Tenure Track<br />

entschieden wird. Eine hochschulweite Tenure-Ordnung wäre<br />

allgemeinverbindlich zu etablieren.<br />

Juniorprofessur echte Alternative?<br />

Die Versuche vieler Universitäten auch in den eher<br />

traditionellen Fachbereichen, die Habilitationsordnung in<br />

Richtung einer kumulativen Habilitation zu reformieren, bestätigen,<br />

daß die Juniorprofessur eine echte Alternative zur<br />

Habilitation darstellt. Zudem <strong>ist</strong> die Juniorprofessur ein<br />

durchaus erfolgreiches Mittel der strategischen Personalplanung<br />

und verbesserten Hochschulentwicklung. Mit der Juniorprofessur<br />

besteht für die Hochschulen die Möglichkeit,<br />

bewußt ihr eigenes Profil zu schärfen und flexibel mit geringem<br />

Aufwand und Risiko neue Schwerpunkte zu setzen. ❏<br />

Anschrift der Autoren<br />

Förderverein Juniorprofessur e.V.<br />

Mönchstalweg 17, 38678 Clausthal-Zellerfeld<br />

Einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Juniorprofessoren in<br />

Deutschland wird am 13. September dieses Jahres auf dem 3. Symposium<br />

Juniorprofessur in Hannover vermittelt (siehe hierzu auch die<br />

Informationen unter www.juniorprofessur.com).


Wahlvorschläge erbeten<br />

Der 56. Hochschulverbandstag, der am 20./21. März 2006 in Weimar stattfinden wird, hat unter anderem die Aufgabe<br />

● den Präsidenten,<br />

● sechs weitere Mitglieder des Präsidiums,<br />

● den Sachverständigen für Musterprozesse,<br />

● den Sachverständigen für Steuerrecht,<br />

● die Sachverständigen für Verlags- und Urheberrecht,<br />

● den Sachverständigen für Patentrecht,<br />

● den Sachverständigen für Finanzplanung,<br />

● den Sachverständigen für Kollisionsfälle und<br />

● den Sachverständigen für Vermögensverwaltung<br />

neu zu wählen, da nach der Satzung des Hochschulverbandes die zweijährige Amtsperiode mit dem 56. Hochschulverbandstag<br />

abläuft.<br />

Der 55. Hochschulverbandstag in Lübeck hat in die nach der Wahlordnung des Hochschulverbandes zur Vorbereitung von<br />

Wahlen zu bildende Wahlvorbereitungskommission folgende Personen gewählt:<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr. phil. Franz Bauer, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Regensburg<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr. iur. Wolfgang Löwer, Rechtswissenschaften, Universität Bonn<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr.-Ing. Tom Schanz, Bauingenieurwesen, Bauhaus Universität Weimar<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr. iur. Hartmut Schiedermair, Rechtswissenschaften, Universität zu Köln.<br />

● Frau Univ.-Professor Dr. rer. nat. Edda Siegl, Biowissenschaften, Universität Rostock<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr. rer. pol. Günter Silberer, Wirtschaftswissenschaften, Universität Göttingen<br />

● Herrn Univ.-Professor Dr. med. Armin Welz, Medizin, Universität Bonn<br />

Die Wahlvorbereitungskommission hat auf ihrer konstituierenden Sitzung am 14. Juli 2005 den Vorsitzenden des Deutschen<br />

Hochschulverbandes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Löwer, zu ihrem Vorsitzenden<br />

gewählt.<br />

Die Wahlvorbereitungskommission bittet alle Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes um Wahlvorschläge. Nach<br />

der Wahlordnung des Deutschen Hochschulverbandes sollen nur in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> tätige Hochschullehrer/-innen<br />

vorgeschlagen werden, die zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht emeritiert oder pensioniert sind. Die Vorschläge sollen Namen,<br />

Geburtsdatum, Anschrift und weitere Angaben zur Person enthalten.<br />

Vorschläge können an jedes Mitglied der Wahlvorbereitungskommission, an den Vorstand jeder Verbandsgruppe, den<br />

Vorsitzenden jedes Landesverbandes, an den Geschäftsführer des Deutschen Hochschulverbandes, nach Möglichkeit aber<br />

an den Vorsitzenden der Wahlvorbereitungskommission<br />

gerichtet werden.<br />

Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Löwer,<br />

c/o Deutscher Hochschulverband<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Anzeige<br />

Deutscher<br />

Hochschul•<br />

Verband<br />

Die Wahlvorbereitungskommission bittet darum, Wahlvorschläge bis spätestens zum 15. September 2005 zu übermitteln.


PATRICK GÜTSCHOW / JOCHEN HOLZKAMP<br />

484<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

Eine unter vielen gewohnten Übungen?<br />

Akkreditierung in den USA, den Niederlanden und Deutschland<br />

Im Hochschulsystem der Vereinigten<br />

Staaten wird Akkreditierung auf verschiedenen<br />

Ebenen seit mehr als einem Jahrhundert genutzt.<br />

Wurden in Deutschland die in den USA gewonnenen<br />

Erfahrungen aufgegriffen? Eine vergleichende<br />

Darstellung der Akkreditierungssysteme der USA<br />

einerseits und der Bologna-Staaten Deutschland<br />

und Niederlande andererseits versucht Antworten<br />

auf diese Frage zu geben.*<br />

Jochen Holzkamp, Dr. Ing.,<br />

Lehrbeauftragter im MBA<br />

Studiengang Hochschul- und<br />

Wissenschaftsmanagement,<br />

FH Osnabrück<br />

Patrick Gütschow, Absolvent des<br />

Masterprogramms Hochschul- und<br />

Wissenschaftsmanagement,<br />

FH Osnabrück<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Quelle: mauritius-images<br />

Akkreditierung im Hochschulsystem der<br />

Vereinigten Staaten<br />

Mit dem Bologna-Prozeß und der Harmonisierung der<br />

Architektur der verschiedenen europäischen Hochschulsysteme<br />

in Richtung auf einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum<br />

haben verstärkt neuartige Instrumente und Methoden<br />

zur Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität Eingang<br />

in die postsekundären Bildungsdomänen gefunden. Akkreditierung,<br />

charakterisierbar als formeller Prozeß, gerichtet<br />

auf die Prüfung von Standards, versehen mit Elementen aus<br />

Selbst- und Fremdevaluation, <strong>ist</strong> eines jener Instrumente.<br />

Im Hochschulsystem der Vereinigten Staaten wird diese<br />

Methode mit unterschiedlichem Fokus seit mehr als einem<br />

Jahrhundert genutzt. <strong>Das</strong> durch weitgehende institutionelle<br />

Autonomie und außerordentliche Angebotsvielfalt geprägte<br />

US-Hochschulsystem hat den Bedarf für Instrumente und Methoden<br />

zum Zweck der Standardsicherung im Sinne eines Verbraucherschutzes<br />

schon früh deutlich werden lassen. Die dort<br />

seit jeher bestehende starke materielle Diversifität der Angebote<br />

bei gleichzeitiger formeller Gleichwertigkeit kann als Geburtsstunde<br />

der Akkreditierung gelten. Akkreditierung in den<br />

Vereinigten Staaten <strong>ist</strong> Ersatz für staatliche Ordnungspolitik<br />

und Korrelat eines Höchstmaßes an Hochschulautonomie.<br />

Die Erfahrungen mit Akkreditierung<br />

Nicht eine Erfahrung, sondern schon schlicht die in<br />

den Vereinigten Staaten vorherrschende generelle Überzeu-


gung, daß Akkreditierung einerseits das Ziel verfolge, Qualität<br />

in Colleges, Universitäten und Studienprogrammen zu sichern,<br />

und anderseits einen Beitrag zur Qualitätsverbesserung<br />

und -steigerung le<strong>ist</strong>e, erscheint angesichts der in Deutschland<br />

aber auch anderswo geführten Diskussionen zunächst verblüffend.<br />

Die hierzulande gepflegte strikte Trennung zwischen<br />

Akkreditierung und Evaluation – wohl, weil mit den Instrumenten<br />

unterschiedliche Zielsetzungen verbunden werden –<br />

kann angesichts methodologisch starker Gemeinsamkeiten<br />

beispielsweise zwischen <strong>Lehre</strong>valuation und Studiengangsakkreditierung<br />

sowie dem Umstand, daß die in Deutschland<br />

mögliche konditionale Akkreditierung mit entsprechendem<br />

follow-up ebenfalls genutzt werden muß, um Qualitätssteigerung<br />

zu realisieren, als nur wenig dienlich angesehen werden.<br />

Überzeugender, gleichwohl nicht vollendet erscheint<br />

der niederländische Ansatz: Aus Sorge, das international anerkannte<br />

niederländische Modell der <strong>Lehre</strong>valuation könne<br />

durch die Implementierung von Akkreditierung Schaden nehmen,<br />

wurde diese dort unter der Prämisse eingeführt, letzter<br />

Schliff des bestehenden Systems zu sein. Unter allen Umständen<br />

sollte verhindert werden, ein paralleles Qualitätssicherungssystem<br />

zu etablieren. <strong>Das</strong> es in den Niederlanden gleichwohl<br />

nur bei diesem Vorsatz blieb, lag daran, daß sich schnell<br />

herausstellte, daß in Akkreditierungsverfahren ein weitaus<br />

höherer Grad an Ausarbeitung, Argumentation und Evidenz<br />

im Vergleich mit bisherigen Qualitätssicherungsroutinen erwartet<br />

wurde. Die neue Schicht im bestehenden System führte<br />

trotz guter Vorsätze zu gesteigertem Arbeitsaufwand wie<br />

neuen Kosten.<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre läßt sich im Akkreditierungssystem<br />

der Vereinigten Staaten infolge eines wachsenden<br />

öffentlichen Interesses an Akkreditierung und aufgrund<br />

geänderter Rahmenbedingungen innerhalb des postsekundären<br />

Sektors eine Zeit der umfassenden Revision, Überarbeitung<br />

und Veränderung der Schwerpunktsetzungen feststellen.<br />

Angesetzt wurde dabei vor allem an den vermeintlichen<br />

Schwächen des bisherigen Verständnisses von Standards: Waren<br />

diese und damit das Akkreditierungsverfahren stark inputorientiert<br />

und konzentrierten sie sich vor allem auf spezifische<br />

Strukturen und/oder Methoden zur Zielerreichung, so<br />

betonen aktuellere Standardkonzeptionen stärker die je nach<br />

Zielsetzung erreichten Ergebnisse, womit ein Wandel zu einer<br />

Output-Betrachtung angestoßen wurde. Anstatt umfassend<br />

möglichst alle Aspekte der programmatischen oder institutionellen<br />

Funktionalität zu betrachten, wählen neuere Konzepte<br />

den Ansatz einer Validierung bestehender Qualitätssicherungs-<br />

und -verbesserungssysteme. Diese Entwicklung findet<br />

auch in Deutschland vermehrt Zuspruch: Einerseits angesichts<br />

des enormen Aufwandes, den Programmakkreditierungen<br />

mit dem Ansatz einer sich zyklisch wiederholenden Einzelbetrachtung<br />

und -bewertung erzeugen. Andererseits, weil<br />

es zweifelhaft erscheint, ob mit der bisherigen Vorgehensweise<br />

das eigentliche Ziel, eine Qualitätssicherung und<br />

-weiterentwicklung in Hochschulen als handlungsleitende<br />

Elemente, ja als Kultur an sich zu etablieren, überhaupt zu erreichen<br />

<strong>ist</strong>.<br />

Die in Deutschland optional zu akkreditierenden privaten<br />

Hochschulen üben ebenfalls Kritik. Diese bezieht sich<br />

auf die weitgehend bestehende Trennung von programmatischer<br />

und institutioneller Akkreditierung, konstatiert infolge<br />

dessen eine Verdichtung von Verfahren und fordert die insti-<br />

485<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

tutionelle Akkreditierung auch für staatliche Hochschulen.<br />

Auch diese Problemlage <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> bundesrepublikanisches Novum,<br />

wie wiederum der Blick in die Vereinigten Staaten zeigt:<br />

Dort verdichten sich regelmäßig die durch die regionalen<br />

Agenturen praktizierten Verfahren der institutionellen Akkreditierung<br />

und die durch die fachspezifischen Akkreditierungsagenturen<br />

praktizierten Verfahren der Programmakkreditierung<br />

bzw. der Akkreditierung ganzer Fachbereiche/<br />

Schools. Kritiker jenseits des Atlantiks konstatierten schon<br />

vor Jahren, daß Hochschulen mit breitem Fächerspektrum besonders<br />

darunter leiden würden und durch die in den Verfahren<br />

beteiligten peers quasi überrannt würden; in jeder zweiten<br />

Kalenderwoche seien Expertengruppen auf dem Campus zu<br />

begrüßen.<br />

Wurde in Deutschland und Europa die Chance vertan,<br />

nachhaltig von den in den Vereinigten Staaten über Dekaden<br />

gemachten Erfahrungen in der Akkreditierung zu profitieren?<br />

Die Antwort darauf fällt abwägend aus. Bezeichnend erscheint,<br />

daß hier wie dort gleichartige Problembereiche zu<br />

identifizieren sind. Die sich jenseits des Atlantiks abzeichnende<br />

Akzentverschiebung im Verständnis von Akkreditierung<br />

weg von einer statisch-klassisch inputorientierten Standardprüfung<br />

hin zu einer output-orientierten Validierung vorhandener<br />

Qualitätssicherungssysteme in Hochschulen und<br />

Studienprogrammen hätte durchaus als viel versprechender<br />

Ausgangspunkt für eine schlanke und effiziente europäische<br />

Prägung von Akkreditierung dienen können. <strong>Das</strong> postulierte<br />

Ziel gesamteuropäischer Hochschulpolitik, Qualitätssicherung<br />

auf institutioneller, nationaler und europäischer Ebene<br />

im Sinne einer eigenen Prägung weiterzuentwickeln, dürfte<br />

daher nach wie vor eine große Herausforderung für alle Beteiligten<br />

darstellen. Es wird sich zeigen, ob es gelingt, das<br />

Leitbild einer systemischen Qualitätskultur in Institutionen<br />

und Programmen so zu verwirklichen, daß sich Qualitätssicherung<br />

und -verbesserung als zentrale handlungsleitende<br />

Elemente etablieren. Gelingt dies nicht, so droht Akkreditierung<br />

nur eine unter vielen gewohnten Übungen zu werden.<br />

❏<br />

* Dem Beitrag liegen Ergebnisse der Masterarbeit „Qualitätssicherung<br />

durch Akkreditierung in Deutschland, den Niederlanden und den<br />

Vereinigten Staaten“ zugrunde, die von Jochen Holzkamp betreut<br />

wurde. Weitere Informationen zur Masterarbeit finden sich unter<br />

www.wiso.fh-osnabrueck.de/hwm-mba.html<br />

Anschrift der Autoren<br />

Jochen Holzkamp<br />

Osterkamp 5<br />

22043 Hamburg<br />

Patrick Gütschow<br />

Stiftsherrenstr. 2<br />

48143 Münster<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005


Die German University in Cairo (GUC) <strong>ist</strong> eine Privatuniversität<br />

nach ägyptischem Recht, sie wird vom deutschen<br />

Staat oder von deutschen Hochschulen weder finanziert noch<br />

geleitet. Vielmehr wurde seit Mitte der 90er Jahre ein Netzwerk<br />

von Unterstützern geschmiedet, zu dem mehrere deutsche<br />

Universitäten, die Bundesmin<strong>ist</strong>erien für <strong>Forschung</strong> sowie<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Land Baden-<br />

Württemberg und der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />

(s. www.guc.uni-ulm.de) gehören. <strong>Das</strong> deutsche „Exportgut“<br />

sind die Studieninhalte (die Curricula wurden an<br />

den deutschen Partnerhochschulen entwickelt und an ägyptische<br />

Gegebenheiten angepaßt), die typische Verknüpfung von<br />

<strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> und die <strong>Lehre</strong>nden selbst, soweit sie<br />

aus Deutschland kommen.<br />

Die Universität <strong>ist</strong> seit ihrer Grundsteinlegung vor drei<br />

Jahren ein schnell wachsender modern ausgestatteter Komplex<br />

von Gebäuden und Anlagen in einem gewaltigen Neubaugebiet,<br />

das der Wüste am südöstlichen Rand von Kairo abgerungen<br />

wird. Es <strong>ist</strong> ein interkulturelles Projekt, das jedes<br />

Jahr ca. 1 000 Studierende und ein- bis zweihundert neue<br />

Mitarbeiter integriert. In der ersten Aufbauphase bietet die<br />

GUC Studiengänge in den Bereichen Information Engineering<br />

und Technology, Media Engineering und Technology,<br />

Management und Technology, Pharmacy und Biotechnology,<br />

Engineering und Materials Science sowie seit neuestem Business<br />

Informatics an, alle mit den Abschlüssen Bachelor, Master<br />

und PhD. Für den schnell wachsenden Lehrkörper wird<br />

ein ausgewogenes Verhältnis der Nationen angestrebt: derzeit<br />

sind die Mehrzahl der Vollzeit-Professoren Deutsche, die<br />

Lektoren (bzw. Hochschulass<strong>ist</strong>enten) und die akademischen<br />

Mitarbeiter sind überwiegend Ägypter. Gleichsam aus dem<br />

Nichts wurde ein Studienbetrieb für nunmehr 3 000 Vollzeitstudierende<br />

aufgebaut (einschließlich der erforderlichen Laborplätze)<br />

und zusätzlich ein MBA-Abendstudium eingerichtet.<br />

Im Zuge der Akkreditierung (durch AQUIN) wurden Studien-<br />

und Prüfungsordnung konsolidiert, Curricula vervollständigt<br />

sowie durchgehend das ECTS angewandt. Darauf<br />

aufbauend erfolgt nun der Aufbau der <strong>Forschung</strong> sowie Verbindung<br />

von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> (Anbindung von Bachelor-<br />

und Masterarbeiten, PhD-Programm). Nicht zuletzt geht<br />

die Selbstverwaltung mit Riesenschritten voran: Nachdem anfänglich<br />

das Uni-Management selbst alle Geschicke geleitet<br />

hat, haben im zweiten Jahr die lokalen Dekane die akademische<br />

Leitung der Fakultäten übernommen, und jetzt geht es<br />

um die Einrichtung und Einbindung der vielen (geplanten)<br />

Departments. Neben einer zentralen Personalverwaltung und<br />

PR-Abteilung wird der Zusammenhalt auch durch ein GUCeigenes<br />

Center für Qualitätsmanagement und Bewertung<br />

(„Assessment“) gele<strong>ist</strong>et, das u.a. Kurse für alle Akademiker<br />

zu Verbesserung von <strong>Lehre</strong> und Prüfungen anbietet.<br />

Seit Anbeginn erhält die GUC sehr viel Aufmerksamkeit,<br />

nun auch zunehmend im akademischen Bereich. Die damit<br />

einhergehende Profilbildung <strong>ist</strong> auch notwendig: Während<br />

bislang die Universitätslandschaft in Ägypten (abgesehen<br />

von der American University in Cairo) ausschließlich durch<br />

486<br />

Hochschulpolitik<br />

aktuell<br />

MICHAEL VON GAGERN/RALF KLISCHEWSKI<br />

Ist Bildung exportierbar?<br />

Erfahrungen an der German University in Cairo<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

staatliche Institutionen geprägt war, findet nun geradezu eine<br />

Explosion von Privatuniversitäten statt (es wird mit der Zulassung<br />

von insgesamt bis zu 15 neuen Anbietern aus aller<br />

Welt gerechnet). Getrieben durch die demographische Entwicklung<br />

<strong>ist</strong> die Nachfrage nach Bildung sehr groß – und<br />

gleichzeitig gibt es bei aller Armut eine wachsende Schicht<br />

von Haushalten mit vergleichsweise hohen Einkommen, die<br />

ihren Kindern eine hochwertige Ausbildung finanzieren können<br />

(nicht zuletzt im Interesse der eigenen Alterssicherung).<br />

<strong>Das</strong> große Interesse an der GUC in Ägypten <strong>ist</strong> an entsprechend<br />

große Hoffnungen geknüpft. Die Bewunderung für<br />

deutsche Wissenschaft und Technik <strong>ist</strong> allgemein verbreitet,<br />

und viele Ägypter haben in Deutschland studiert bzw. gearbeitet.<br />

Auch aus h<strong>ist</strong>orischer und politischer Perspektive werden<br />

Deutschland viele Sympathien entgegengebracht. Die<br />

ägyptische Gesellschaft und nun auch die Politik sind im Umbruch,<br />

und die Ausrichtung an der deutschen Kultur steht dabei<br />

eher für einen positiven Veränderungsprozeß, d.h. vor allem<br />

für den Anschluß an die internationale Gemeinschaft, für<br />

Modernisierung und Wohlstand ohne Verlust von Ordnung<br />

und traditionellen Werten. Von deutscher Seite knüpfen sich<br />

ebenfalls eine Reihe von Erwartungen an die GUC: das Projekt<br />

<strong>ist</strong> ein verbindendes und stabilisierendes Element deutscher<br />

Nahostpolitik, das über den Bildungsexport hinaus<br />

auch Technologietransfer le<strong>ist</strong>et und zudem herausragende<br />

Absolventen („high potentials“) ausbildet und als Fachkräfte<br />

für die hiesige Wissenschaft und Industrie interessieren kann.<br />

Von Seiten der Unternehmen gibt es im Grundsatz auch viel<br />

Zustimmung, letztlich profitieren beiden Seiten von dem intensivierten<br />

Austausch, der neue Perspektiven der wirtschaftlichen<br />

Zusammenarbeit eröffnet bzw. befördert.<br />

Für die nächsten Jahre werden sehr viele Fachkräfte<br />

gebraucht, die unter den Bedingungen und gehobenen Ansprüchen<br />

einer Privatuniversität lehren und forschen. Die<br />

GUC hat mittlerweile viel zu bieten, aber es muß auch gelingen,<br />

interessierten deutschen Wissenschaftlern dies zu vermitteln<br />

– und daß Ägypten nicht nur ein Platz an der Sonne<br />

<strong>ist</strong>, sondern inzwischen auch nach westlichen Maßstäben eine<br />

hohe Lebensqualität zu bieten hat. Die Unterstützung durch<br />

das Netzwerk der „Paten“ darf nicht abreißen, und weitere<br />

wohlwollende Partner in Wissenschaft und Industrie sind zu<br />

gewinnen. Die Investitionen haben sich jedenfalls jetzt schon<br />

gelohnt. Nach zwei Jahren wird die German University weithin<br />

als interkulturelles Projekt wahrgenommen, das in dem<br />

Bemühen um einen Export von Studieninhalten „Made in<br />

Germany“ auf vielen Ebenen exemplarisch deutsch-arabische<br />

Herausforderungen me<strong>ist</strong>ert und positive Wirkung weit über<br />

den Bildungsauftrag hinaus entfaltet. ❏<br />

Dr. Michael von Gagern arbeitet im zentralen Planungsstab der GUC<br />

und leitet das MBA-Programm für Berufstätige; Professor Dr. Ralf<br />

Klischewski lehrt Information Systems und <strong>ist</strong> derzeit Dekan der<br />

Faculty of Management Technology.<br />

E-Mail-Kontakt: michael.gagern@guc.edu.eg;<br />

ralf.klischewski@guc.edu.eg


Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

begleiten Sie uns auf einer Studienreise nach Griechenland, und entdecken Sie<br />

eine Kulturregion, in der antike Kunst, volkstümlicher Glauben und herrliche<br />

Landschaften reizvoll miteinander harmonieren. Über Jahrhunderte haben die<br />

Mythen und Legenden des antiken Hellas das abendländische Weltbild geprägt.<br />

Die Höhepunkte antiker Literatur, Wissenschaft und Philosophie wurden zum<br />

Grundstein europäischen Denkens und Handelns.<br />

Auf steilen Felsen liegen die<br />

Meteora-Klöster<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreise<br />

Studienreise vom<br />

2. bis 14. Oktober 2005<br />

Griechenland<br />

Wir beginnen unsere 13-tägige Studienreise<br />

auf der Halbinsel Chalkidiki, der Heimat<br />

Alexander des Großen. Mit dem Boot umfahren<br />

wir den Heiligen Berg Athos mit seinen<br />

berühmten Mönchsklöstern. Nach einem Besuch<br />

der byzantinischen Metropole Thessaloniki<br />

führt der Weg zur altmakedonischen Stadt<br />

Dion am Fuße des Olymps, der sagenumwobenen<br />

„Heimat der Götter“. Weitere Ziele<br />

unserer Rundreise sind die beeindruckenden<br />

Meteora Klöster und die herrlich gelegenen<br />

Ruinen der antiken Stadt Delphi.<br />

Mit der Fähre erreichen wir anschließend den<br />

Peloponnes mit den bedeutendsten Stätten an-<br />

tiker und byzantinischer Kultur. Wir besichtigen die Ausgrabungen des antiken<br />

Olympia, besuchen die freskengeschmückten Kirchen der Ruinenstadt M<strong>ist</strong>ra<br />

und entdecken in Epidauros das vielleicht vollkommenste Theater der griechischen<br />

Antike. Abgerundet wird unsere erlebnisreiche Studienreise durch den<br />

Besuch der griechischen Metropole Athen. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten wurden<br />

für die Olympischen Spiele im vergangenen Jahr aufwändig restauriert.<br />

Die Unterbringung auf unserer Rundreise erfolgt in ausgesuchten Hotels der<br />

Drei- und Vier-Sterne-Kategorie.<br />

„<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“<br />

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Höhepunkte des antiken Hellas<br />

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Informations-Coupon<br />

<strong>Das</strong> Parthenon in Athen<br />

Reisele<strong>ist</strong>ungen<br />

Flug im Liniendienst der Olympic Airlines oder einer anderen<br />

namhaften Fluggesellschaft nach Thessaloniki und zurück von<br />

Athen<br />

Flugsicherheitsgebühren und Abflugsteuern<br />

Sachkundige Studien-Reiseleitung während der gesamten Reise<br />

13-tägige Rundreise im modernen, klimatisierten Reisebus<br />

Umfangreiches Besichtigungsprogramm<br />

Fährfahrt auf den Peloponnes<br />

Unterbringung in ausgesuchten Hotels<br />

Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />

Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC<br />

Halbpension mit Frühstück und Abendessen<br />

Reiseunterlagen mit Reiseliteratur<br />

Reisepreissicherungsschein<br />

Die byzantinische Ruinenstadt M<strong>ist</strong>ra<br />

Reisepreise in €uro pro Person<br />

Düsseldorf 1.628,–<br />

Frankfurt 1.574,–<br />

Einzelzimmer 259,–<br />

Weitere Abflughäfen möglich.<br />

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreise<br />

wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.<br />

Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen<br />

für die Studienreise nach Griechenland.<br />

Name Vorname<br />

Straße PLZ/Ort<br />

Datum Unterschrift<br />

Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg<br />

Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de


Aus der <strong>Forschung</strong><br />

Hund geklont<br />

Südkoreanische Forscher haben erstmals<br />

einen Hund geklont. „Snuppy“,<br />

ein afghanischer Windhund, entstand<br />

wie das Klonschaf „Dolly“ aus der Körperzelle<br />

eines erwachsenen Artgenossen<br />

(Nature, Bd. 436, S. 641). Beim Klonen<br />

wird das Erbgut aus einer Körperzelle<br />

entnommen und in eine Eizelle gegeben,<br />

der zuvor der Zellkern entfernt<br />

wurde. Die Eizelle wird dann in die Gebärmutter<br />

eines anderen Tieres eingepflanzt.<br />

Bei den Versuchen der Südkoreaner<br />

waren zunächst zwei genetisch<br />

identische Kopien eines männlichen afghanischen<br />

Windhundes lebend geboren<br />

worden. Eines der Klontiere starb<br />

den Wissenschaftlern zufolge jedoch<br />

nach 22 Tagen an einer Lungenentzündung.<br />

<strong>Das</strong> überlebende Tier, „Snuppy“,<br />

sei nach 60 Tagen durch einen Kaiserschnitt<br />

bei seiner Leihmutter, einer gelben<br />

Labrador-Hündin, zur Welt gekommen.<br />

Die Technik zur Erzeugung von<br />

Klonhunden sei immer noch sehr ineffizient,<br />

so die südkoreanischen Forscher.<br />

Die beiden Hundewelpen seien das Ergebnis<br />

von 123 Übertragungen von Embryonen,<br />

die zu lediglich drei Schwangerschaften<br />

geführt hätten.<br />

488<br />

Aus der <strong>Forschung</strong><br />

Rote Rosen, blaue Kornblumen<br />

Rosen sind rot, Kornblumen sind blau. Die Frage lautet, warum dies so <strong>ist</strong>,<br />

wenn doch beide ihre Farbe durch das gleiche Farbmolekül erhalten. Japanische<br />

Wissenschaftler haben nun herausgefunden, daß die verschiedenen Farben<br />

allein durch den unterschiedlichen Zusammenschluß der Moleküle entstehen<br />

(„Nature“, Bd. 436, S. 791, 11. August 2005). Die Forscher hatten dazu<br />

sogenannte Anthocyanine untersucht. <strong>Das</strong> sind im Pflanzenreich besonders<br />

weitverbreitete Farbstoffe, die zum Beispiel Rotkohl, Weintrauben, Holunderbeeren,<br />

schwarze Johannisbeeren und Brombeeren ihre typischen Farben geben.<br />

Je nach Säuregehalt ihrer Umgebung erscheinen Anthocyanine himbeerfarben<br />

bis blaubeerrot. Daß dieses Farbmolekül sowohl Rosen als auch Kornblumen<br />

färbt, wurde bereits vor mehr als 90 Jahren entdeckt. Bislang war jedoch<br />

unklar, wie genau das unterschiedliche Erscheinungsbild zustande<br />

kommt. Wie die Wissenschaftler berichten, bestehen die blauen Pigmente aus<br />

je sechs Rosen-Anthocyaninen und besitzen zudem Eisen- und Magnesium-Ionen.<br />

Zwei Kalzium-Ionen sorgen für zusätzliche Stabilität des riesigen Komplexes.<br />

Dieser absorbiert eine andere Wellenlänge als die einzelnen Anthocyanine<br />

in der Rose – und erscheint daher blau. Bei den me<strong>ist</strong>en anderen blauen<br />

Blumen sorgt dagegen ein anderes Anthocyanin für die Färbung.<br />

Neuer „Weltatlas der Sprachstrukturen“<br />

Einen Überblick über die Vielfalt der unterschiedlichen Lautstrukturen und<br />

Satzbaumuster in den Sprachen vermittelt der neu erschienene „Weltatlas der<br />

Sprachstrukturen“. <strong>Das</strong> Werk <strong>ist</strong> unter Federführung einer Arbeitsgruppe am<br />

Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig entstanden und<br />

soll die Arbeit der Sprachwissenschaftler weltweit erleichtern. Für diesen Weltatlas<br />

erstellte ein 50köpfiges Expertenteam 142 farbige<br />

Weltkarten, die die Verbreitung Tausender von<br />

Sprachen veranschaulichen. In dem Sprach-Atlas<br />

sind von den etwa 7 000 zur Zeit noch gesprochenen<br />

Sprachen 2 560 vertreten, pro Weltkarte durchschnittlich<br />

400. In diesen Karten lassen sich die verschiedensten<br />

Strukturvariablen, wie z.B. Anzahl der<br />

Konsonanten (zwischen 6 und 122), Anzahl der<br />

Kasus oder Zukunfts- und Vergangenheitsformen<br />

am Verb oder Zahlwörter in den untersuchten<br />

Sprachen nachvollziehen. Fast auf jeder Karte<br />

des Weltatlasses hätte sich gezeigt, daß die Struktureigenschaften<br />

weitgehend geografisch homogen<br />

seien, d.h. daß Sprachen viele Gemeinsamkeiten<br />

mit benachbarten Sprachen hätten, die<br />

nicht unbedingt mit ihnen verwandt seien. Dies<br />

sei ein überraschendes Ergebnis, hätte doch die<br />

vergleichende Sprachwissenschaft seit ihrer Begründung<br />

im 19. Jahrhundert Ähnlichkeiten zwischen<br />

Sprachen in erster Linie auf gemeinsame<br />

Abstammung aus einer rekonstruierten Ursprache<br />

zurückgeführt. Sprachen mit ö und ü kämen<br />

praktisch nur im nördlichen Eurasien vor (von Paris bis Peking), aber nicht<br />

südlich des Himalaya. Die komplexen Laute gb und kp gäbe es nur in Westund<br />

Zentralafrika. Sprachen mit Wortstellung Substantiv-Genitiv („das Haus<br />

des Vaters“) kämen in Afrika, Europa, Südostasien und Mittelamerika vor,<br />

während sonst die Wortstellung Genitiv-Substantiv („des Vaters Haus“)<br />

überwog. So gleiche das Finnische beispielsweise seinen (nicht verwandten)<br />

Nachbarsprachen Schwedisch und Russisch viel mehr als seinen entfernten<br />

Verwandten in Sibirien.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Schlechtere<br />

Sehverhältnisse<br />

Berufspiloten haben ein erhöhtes Risiko,<br />

an einer bestimmten Form des<br />

Grauen Stares zu erkranken. Diese<br />

Trübung der Augenlinse könne<br />

durch die kosmische Strahlung ausgelöst<br />

werden, der die Piloten ausgesetzt<br />

seien, berichteten isländische<br />

Forscher (Archives of Ophthalmology,<br />

Bd. 123, S. 1102). <strong>Das</strong> Forscherteam<br />

hatte 445 Isländer untersucht,<br />

von denen 79 Berufspiloten waren.<br />

Auch eine Studie mit Astronauten<br />

hatte bereits auf einen Zusammenhang<br />

zwischen kosmischer Strahlung<br />

und Augenlinsentrübung hingewiesen.


489<br />

Aus der <strong>Forschung</strong><br />

Hurrikans werden zerstörerischer<br />

Hurricans sind einer neuen Studie zufolge in den vergangenen Jahrzehnten stärker<br />

geworden. Eine Ursache sei die globale Erwährung, schreibt einer der führenden<br />

Hurricanforscher in „Nature“ (DOI: 10.1038/nature03906). Der Wissenschaftler<br />

wertete die Daten von tropischen Wirbelstürmen seit Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

aus. Dabei stellte er fest, daß Wirbelstürme sowohl im nördlichen Atlantik als auch<br />

im Nordpazifik seit 1975 immer mehr Energie freisetzten. In den vergangenen<br />

50 Jahren hätten die Dauer der Umwetter und die Windgeschwindigkeiten um etwa<br />

50 Prozent zugenommen.<br />

Bildschirmsignal stimuliert Lidschlag<br />

In Deutschland arbeiten mehr als die Hälfte der Berufstätigen mittlerweile am<br />

PC. Vier von zehn Bildschirmarbeitern haben Schätzungen zufolge Augenprobleme.<br />

Über einen neuen Therapieansatz gegen trockene und brennende Augen<br />

am PC berichten Ärzte der Universitätsaugenklinik Tübingen im Journal<br />

„Der Ophthalmologe (Bd. 102, S. 805). Die Wissenschaftler fanden heraus,<br />

daß sich während der Bildschirmarbeit die Lidschläge im Mittel von 9,7 auf 4,3<br />

pro Minute verringerten. Dadurch vermindere sich der Tränenfilm, was zu roten,<br />

brennenden, schmerzenden und lichtempfindlichen Augen führen könne.<br />

Ihr neuer Therapieansatz beeinflußt die Lidschlaghäufigkeit durch Animation<br />

mit optischen oder akustischen Reizen. In ersten Untersuchungen animierte<br />

ein Signal auf dem Bildschirm den PC-Nutzer zum Lidschlag. Nach einiger<br />

Zeit erfolgte der Lidschlag reflexartig, wenn das Signal erscheine, berichteten<br />

die Wissenschaftler. Diese Stimulation reiche aus, um die durch die Bildschirmarbeit<br />

gesenkte Aktivität wieder auf ein Niveau zu steigern, das der Lidschlaghäufigkeit<br />

in Ruhe entspreche.<br />

Bewußtsein für Arme und Beine liegt in<br />

rechter Gehirnhälfte<br />

<strong>Das</strong> Bewußtsein für Arme und Beine entsteht in der rechten Gehirnhälfte. Neuropsychologen<br />

des Universitätsklinikums Tübingen verglichen in einer Untersuchung<br />

Schlaganfallpatienten, die trotz Lähmung behaupten, daß ihre Gliedmaßen normal<br />

funktionierten mit solchen, die sich ihrer Lähmung bewußt waren. Mit Hilfe dieser<br />

Studien fanden die Wissenschaftler heraus, daß das Bewußtsein für den eigenen<br />

Körper nicht einfach da <strong>ist</strong>, sondern aufs Engste mit aktiven Hirnprozessen verbunden<br />

<strong>ist</strong>, die in der rechten Gehirnhälfte angesiedelt sind. Dieses Areal, das die Wissenschaftler<br />

als „Inselregion“ bezeichnen, liege gut geschützt unter der Hirnrinde<br />

und scheine der entscheidende Teil eines Netzwerkes zu sein, das das Körperbewußtsein<br />

erzeugt (Journal of Neuroscience, August 3, 2005, Nr. 25).<br />

Eine Handvoll Affe<br />

Mitarbeiter des Deutschen Primatenzentrums<br />

und der Universität Göttingen haben in Madagaskar<br />

zwei neue Primaten-Arten entdeckt. Die<br />

neuen Arten gehören den Gattungen Mirza (Riesenmausmakis,<br />

Foto links) und Microcebus<br />

(Mausmakis) an. Die Äffchen sind knapp 300 g<br />

schwer, besitzen einen langen buschigen<br />

Schwanz und relativ kleine Ohren. Um die neuen<br />

Arten zu identifizieren, untersuchten die Wissenschaftler<br />

unter anderem das Verhalten und<br />

das Genmaterial der Tiere.<br />

Foto: Deutsches Primatenzentrum<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Aus zwei<br />

mach’ eins<br />

Zwei Tierarten können entgegen der<br />

bisherigen Lehrmeinung zu einer dritten,<br />

neuen Art verschmelzen. US-Forscher<br />

haben dieses Phänomen bei<br />

Fruchtfliegen erstmals nachgewiesen.<br />

Voraussetzung dafür sei, daß die neue<br />

Art in einen anderen Lebensraum umzieht,<br />

schreiben die Wissenschaftler im<br />

Fachblatt „Nature“ (Bd. 436, S. 546).<br />

Von Pflanzen <strong>ist</strong> das auch Hybridisierung<br />

genannte Phänomen bereits bekannt,<br />

bei Tierarten <strong>ist</strong> es bislang noch<br />

nicht zweifelsfrei nachgewiesen worden.<br />

Normalerweise entstehen Tierarten genau<br />

umgekehrt, indem sich von einer<br />

bestehenden Art eine neue abspaltet.<br />

Adulte<br />

Stammzellen<br />

Wenn auch vieles darauf hindeutet,<br />

daß embryonale und adulte Stammzellen<br />

tatsächlich das Potential zur<br />

Reparatur zerstörter Gewebeteile<br />

haben, gab es bisher wenig Übereinstimmung<br />

über die dafür zugrundeliegenden<br />

Mechanismen. Wissenschaftler<br />

des Max-Planck-Instituts<br />

für Herz- und Lungenforschung in<br />

Bad Nauheim haben jetzt in Zusammenarbeit<br />

mit Kollegen der Universität<br />

Halle-Wittenberg gezeigt,<br />

daß adulte Stammzellen mittels eines<br />

Mechanismus, der auf der Ausschüttung<br />

von Botenstoffen basiert,<br />

die auch Immunzellen aktivieren,<br />

mit Fasern der Skelettmuskulatur<br />

verschmelzen. Obgleich den Stammzellen<br />

selbst die Fähigkeit zu fehlen<br />

scheine, sich zu voll funktionsfähigen<br />

Muskelzellen zu transdifferenzieren,<br />

würden sie durch Verschmelzung<br />

in den Gewebeverband integriert.<br />

Im Herzmuskelgewebe funktioniert<br />

den Wissenschaftlern zufolge<br />

dieser Mechanismus jedoch<br />

nicht. Mögliche positive Effekte von<br />

Stammzellen im Herzen scheinen<br />

eher auf anderen Phänomenen zu<br />

beruhen. Diese Beobachtungen stellten<br />

damit die Anwendung von adulten<br />

Stammzellen als simple Bausteine<br />

für eine Gewebereparatur in Frage<br />

und wiesen den Weg zur Nutzung<br />

von Stammzellen als Produzenten<br />

von Botenstoffen.<br />

Vera Müller


Leserforum<br />

Nicht zielführend<br />

Zuschrift zum Beitrag „Auf dem Irrweg“ von<br />

J. Nida-Rümelin in F&L 7/2005, Seite 364f.<br />

Mit gewissen Wiedererkennungseffekten<br />

habe ich den Beitrag von Julian Nida-Rümelin<br />

zur Situation der deutschen<br />

Universität gelesen. Den Ausführungen<br />

<strong>ist</strong> soweit nichts hinzuzufügen. Probleme<br />

bereiten sich mir allerdings bei der<br />

Lektüre des zweiten angeführten Ansatzpunkts<br />

zur Verbesserung der Lage<br />

der Universitäten, der in der Forderung<br />

nach einem Ausbau der Fachhochschulen<br />

mündet. Ich bin der Meinung, gerade<br />

dies sei langfr<strong>ist</strong>ig nicht zielführend,<br />

wenn man das Ziel, in den wissenschaftlichen<br />

Teildisziplinen den Anschluß<br />

an die Weltspitze zu halten,<br />

verfolgt. Sollte der Standortvorteil<br />

von reifen Industrieländern<br />

wie Deutschland tatsächlich<br />

in der Fähigkeit liegen, Innovationen<br />

zu generieren, also<br />

der wichtigste Rohstoff (hochwertige)<br />

Bildung sein, so hätte<br />

dies zur Folge, daß die fundierte<br />

wissenschaftliche (Aus-) Bildung<br />

an den Universitäten auszubauen<br />

sei und weniger in den anwendungsorientiertenFachhochschulen.<br />

Eine Umsetzung bekannten<br />

Wissens gelingt mittlerweile<br />

(günstiger) auch in Ländern,<br />

die vor 20 Jahren noch als<br />

Entwicklungsländer bezeichnet<br />

werden konnten.<br />

Die – im Vergleich zum regional<br />

breit gestreuten Fachhochschul-<br />

Ausbau eventuell höheren(?) –<br />

Investitionen sind eine Investition in die<br />

Rohstoffbasis unseres Landes. Dazu ein<br />

Zitat: „Der Arbeitsmarkt <strong>ist</strong> heute einer<br />

Dynamik unterworfen, die wissenschaftliche<br />

Bildung zur besten Ausbildung<br />

macht. Eine Berufsorientierung<br />

der Studiengänge wäre ein folgenschwerer<br />

Irrweg“ (Nida-Rümelin, 2005,<br />

F&L, S. 365). Ich möchte hinzufügen,<br />

eine zu starke, primäre Anwendungsund<br />

Umsetzungsorientierung auch!<br />

Univ.-Professor Dr. Roland Helm,<br />

Universität Jena<br />

490<br />

Leserforum<br />

Freier<br />

Wettbewerb?<br />

Zuschrift zu „Wettbewerb in der Wissenschaft“<br />

von C. Alsleben in F&L 7/2005, Seite<br />

380<br />

Im ersten Teil formuliert Herr Alsleben<br />

die bekannten Grundprinzipien der<br />

Marktwirtschaft, daß die vom Markt geschaffene<br />

Ungleichheit letztlich zur<br />

Freiheit und Entfaltung der menschlichen<br />

Kreativität beiträgt. Dann aber<br />

überträgt er diese in der Wirtschaft geltenden<br />

Prinzipien auf <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong>. Dabei übersieht er z.B., daß der<br />

freie Wettbewerb nur deshalb so konstruktiv<br />

und produktiv <strong>ist</strong>, weil er sich<br />

an einem klaren und natürlichen (d.h.<br />

nicht willkürlich draufgesetzten) Kriterium<br />

orientiert, und zwar: an der Maximierung<br />

des Gewinns durch Erfolg bei<br />

Kunden, gemessen am Geld. Wer für<br />

sein Produkt <strong>kein</strong>e Kunden findet, wird<br />

eliminiert. Und das <strong>ist</strong> gut so.<br />

Foto: mauritius-images<br />

Sollen sich <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auch<br />

ausschließlich an diesen Kriterien<br />

orientieren? <strong>Das</strong> würde bedeuten, daß<br />

alle Fächer, die in absehbarer Zukunft<br />

<strong>kein</strong> Geld bringen, geschlossen werden<br />

müssen, wie es sich in der freien Marktwirtschaft<br />

gehört. <strong>Das</strong> wäre das Ende<br />

der Grundwissenschaft überhaupt und<br />

Rückkehr zur bloßen Technologie. In<br />

der Tat wird dieses System heutzutage<br />

in Rußland realisiert. Seit 1998 steigt<br />

dort die Nachfrage nach guter angewandter<br />

<strong>Forschung</strong> in vielen Fachbereichen.<br />

Die einst berühmte russische<br />

Grundlagenforschung <strong>ist</strong> jedoch fast<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

vollständig ausgerottet. Ein guter<br />

Grundlagenforscher verdient weniger<br />

als eine Putzfrau in einer Bank, was<br />

nach der Logik des Marktes auch richtig<br />

<strong>ist</strong>, weil die Arbeit der Putzfrau kurzund<br />

mittelfr<strong>ist</strong>ig mehr Geld bringt.<br />

Aber offensichtlich meint Herr Alsleben<br />

etwas anderes, denn weiter spricht er<br />

von „Bildung als öffentlichem Gut“ und<br />

vom „staatlichen Interesse“. Er merkt<br />

nicht, daß er dabei die Wortbedeutung<br />

völlig vertauscht. Es <strong>ist</strong> nicht mehr der<br />

freie Markt, der über meine Le<strong>ist</strong>ung<br />

entscheidet, sondern Frau Bulmahn.<br />

Ein „Wettbewerb“ um die Gunst eines<br />

Bürokraten hat mit dem freien Wettbewerb,<br />

mit dem Herr Alsleben seinen<br />

Brief anfing, genauso wenig zu tun, wie<br />

der „sozial<strong>ist</strong>ische Wettbewerb“ in der<br />

ehemaligen DDR mit der sozialen<br />

Marktwirtschaft.<br />

Aber wir verfügen bereits über ein klares<br />

Kriterium zur Bewertung all dieser<br />

Vorschläge zu Hochschulreformen. Wir<br />

feiern unsere großen Genies: Kant, Einstein.<br />

Bei jedem Projekt einer Wissenschaftsstruktur<br />

sollte man sich einfach<br />

fragen, wie es einem Albert Einstein<br />

oder einem Immanuel Kant in dieser<br />

Struktur ginge. Sowohl im System, das<br />

sich ausschließlich am ökonomischen<br />

Gewinn orientiert, als auch in dem, in<br />

welchem wissenschaftsferne Verwaltungsbeamte<br />

alle Entscheidungen treffen,<br />

gibt es sowohl für Einstein als auch<br />

für Kant <strong>kein</strong>en Platz. Sie haben wenig<br />

publiziert, <strong>kein</strong>e Gremienarbeit gele<strong>ist</strong>et,<br />

würden am Drittmittelerwerb bestimmt<br />

<strong>kein</strong>e Freude und damit auch<br />

<strong>kein</strong>en Erfolg haben. Aber jede Struktur,<br />

die die Menschen dieser Größe als<br />

nutzlose Nichtstuer abschreibt, <strong>ist</strong> ein<br />

Unsinn.<br />

Herr Alsleben ignoriert die Tatsache,<br />

daß es in der <strong>Forschung</strong> einen ihr eigenen<br />

immanenten Wettbewerb immer<br />

gab. Die <strong>Forschung</strong> <strong>ist</strong> der einzige Bereich<br />

des öffentlichen Lebens, in dem<br />

Menschen ständig gegeneinander konkurrieren.<br />

Es konkurrieren Ideen, Modelle<br />

und Methoden. Wenn wir z.B.<br />

wissen, daß die Erde sich um die Sonne<br />

dreht, wissen wir es nur dank des Wettbewerbs,<br />

infolge dessen neuere und bessere<br />

Ideen ältere und unproduktive<br />

Ideen verdrängen. <strong>Das</strong> funktioniert ohne<br />

jegliche außerwissenschaftliche Kriterien.<br />

PD Boris Kotchoubey, Dr. phil.,<br />

Universität Tübingen


Lesen und<br />

lesen lassen<br />

Hochschulrahmengesetz<br />

Andreas Reich: Kommentar zum<br />

Hochschulrahmengesetz, 9., neubearbeitete<br />

Auflage, Verlag Karl-Heinrich<br />

Bock, Bad Honnef 2005, 560 Seiten,<br />

79,90 €<br />

Mit der 9. Auflage des HRG-Kommentars<br />

von Reich wird das Hochschulrahmengesetz<br />

unter Berücksichtigung der<br />

Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />

zur 5. und 6. HRG-Novelle sowie<br />

nach Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung<br />

dienst- und arbeitsrechtlicher<br />

Vorschriften im Hochschulbereich vom<br />

27. Dezember 2004 neu beleuchtet. In<br />

bewährter Weise und fundiert erörtert<br />

Reich alle Neuregelungen des Hochschulrahmengesetzes,<br />

und so <strong>ist</strong> der<br />

Kommentar für die praktische Lösung<br />

hochschulrechtlicher Fallgestaltungen<br />

hervorragend geeignet. Viele aktuelle<br />

Literatur- und Rechtsprechungsnachweise<br />

machen das „Standardwerk zum<br />

Hochschulrahmenrecht“ auch für die<br />

intensive Recherche bei speziellen Problemstellungen<br />

zu einem wichtigen Ratgeber.<br />

Da das Dienstrecht reformiert<br />

und die W-Besoldung eingeführt wurde,<br />

wäre es wünschenswert gewesen, wenn<br />

Reich den Zusammenhang zwischen<br />

Aufgabenerfüllung durch den Hochschullehrer<br />

und seiner Besoldung in der<br />

Kommentierung noch stärker herausgearbeitet<br />

hätte. So lassen die Ausführun-<br />

491<br />

Lesen und lesen lassen<br />

gen zur Drittmittelforschung in § 25<br />

den Hinweis vermissen, daß durch die<br />

W-Besoldung nun auch Hochschulforschung<br />

im Hauptamt durch die Gewährung<br />

einer <strong>Forschung</strong>szulage honoriert<br />

werden kann. Umfassend erläutert<br />

Reich die Genese, Auslegung und Anwendung<br />

der Befr<strong>ist</strong>ungsregelungen in<br />

§ 57 a ff. für den Abschluß von Arbeitsverträgen<br />

mit wissenschaftlichen und<br />

künstlerischen Mitarbeitern an der<br />

Hochschule. Der persönliche Anwendungsbereich<br />

des Befr<strong>ist</strong>ungsrechts, die<br />

Berechnung der zulässigen Befr<strong>ist</strong>ungsdauer<br />

der Arbeitsverhältnisse und die<br />

einzelnen Verlängerungstatbestände<br />

werden praxisnah erörtert. Der „Reich“<br />

sollte daher in jeder Hochschulverwaltung<br />

griffbereit sein.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Ulrike Preißler<br />

Wer zitiert wen?<br />

Rafael Ball / Dirk Tunger: Bibliometrische<br />

Analysen – Daten, Fakten und<br />

Methoden, Eigenverlag der <strong>Forschung</strong>szentrum<br />

Jülich GmbH, Jülich<br />

2005, 81 Seiten, 21,- €<br />

Bibliometrische Analysen sind Bestandteil<br />

der Bewertung von wissenschaftlichen<br />

Le<strong>ist</strong>ungen. An Wissenschaftler<br />

oder Wissenschaftsmanager,<br />

die sich selbst mit Hilfe bibliometrischer<br />

Indikatoren eine Übersicht über die<br />

Wahrnehmung ihrer <strong>Forschung</strong>sergebnisse<br />

verschaffen möchten, richtet sich<br />

dieses Handbuch. Mit dem Ziel, eine<br />

praktische Anleitung zu geben, werden<br />

von den Autoren zunächst Grundlagen<br />

der Bibliometrie erläutert und verschiedene<br />

Varianten bibliometrischer Analysen<br />

vorgestellt. Es folgen konkrete Hinweise<br />

und Anleitungen für die eigenständige<br />

Durchführung bibliometrischer<br />

Analysen, und es wird erläutert, wie die<br />

Bibliometrie der Trenderkennung in der<br />

Wissenschaft<br />

dienen kann.<br />

Es kommen<br />

jedoch nicht<br />

nur Methoden<br />

und Anwendungen,<br />

sondern auch<br />

Grenzen der<br />

Bibliometrie<br />

zur Sprache.<br />

Ina Lohaus<br />

Bücher über Wissenschaft<br />

Wolfgang Böhm: Der Globalprofessor.<br />

Gedichte, Auretim Verlag,<br />

Göttingen 2005, 64 Seiten,<br />

14,80 €.<br />

Rudolf Fisch / Stefan Koch (Hg.):<br />

Neue Steuerung von Bildung und<br />

Wissenschaft. Schule – Hochschule<br />

– <strong>Forschung</strong>, Lemmens Verlag,<br />

Bonn 2005, 200 Seiten, 25,- €.<br />

Harald Fritzsch: <strong>Das</strong> absolut Unveränderliche.<br />

Die letzten Rätsel<br />

der Physik, Piper Verlag, München<br />

2005, 288 Seiten, 19,90 €.<br />

Marcus Gary: Der Ursprung des<br />

Ge<strong>ist</strong>es. Wie Gene unser Denken<br />

prägen, Walter-Verlag, Düsseldorf<br />

2005, 310 Seiten, 34,90 €.<br />

Michael Hagner (Hg.): Einstein<br />

on the Beach. Der Physiker als<br />

Phänomen, S. Fischer Verlag,<br />

Frankfurt a. M. 2005, 326 Seiten,<br />

13,90 €.<br />

Anke Hanft / Isabel Müskens<br />

(Hg.): Bologna und die Folgen für<br />

die Hochschule, UniversitätsVerlagWebler,<br />

Bielefeld 2005, 80 Seiten,<br />

11,70 €.<br />

Jan Masschelein / Maarten Simons:<br />

Globale Immunität oder Eine kleine<br />

Kartographie des europäischen<br />

Bildungsraums, diaphanes Verlag,<br />

Zürich-Berlin 2005, 128 Seiten,<br />

14,90 €.<br />

Ewald Richter: Wohin führt uns<br />

die moderne Hirnforschung. Ein<br />

Beitrag aus phänomenologischer<br />

und erkenntniskritischer Sicht,<br />

Verlag Duncker & Humblot, Berlin<br />

2005, 104 Seiten, 38,- €.<br />

Günter Ropohl: Kleinzeug. Satiren<br />

– Limericks – Aphorismen,<br />

LIT Verlag, Münster 2004, 128<br />

Seiten, 14,90 €.<br />

Rose Vogel (Hg.): Didaktische<br />

Konzepte der netzbasierten Hochschullehre,<br />

Waxmann Verlag,<br />

Münster 2005, 226 Seiten, 19,90 €.


Aus der<br />

Rechtsprechung<br />

Unfallschutz<br />

<strong>Das</strong> Bundessozialgericht hatte zu entscheiden,<br />

ob ein Professor im Ruhestand<br />

auf dem Nachhauseweg von einer<br />

Diplomprüfung, an der er als Prüfer teilgenommen<br />

hatte, unter dem Schutz der<br />

gesetzlichen Unfallversicherung stand.<br />

Der Kläger, der an der Universität Bremen<br />

eine Professur innegehabt hatte,<br />

war im August 1997 pensioniert worden.<br />

Im Dezember 1997 nahm er als<br />

Prüfer an der Diplomprüfung eines seiner<br />

früheren Studenten teil. Eine Vergütung<br />

wurde für diese Tätigkeit nicht gezahlt.<br />

Auf dem Heimweg von der Prüfung<br />

zu seiner Wohnung stürzte er und<br />

verletzte sich am linken Fuß. Die beklagte<br />

Unfallkasse der Freien Hansestadt<br />

Bremen lehnte die Entschädigung<br />

dieses Unfalls ab, weil es sich bei der<br />

Tätigkeit im Prüfungsausschuß weder<br />

um ein – versichertes – Beschäftigungsverhältnis<br />

noch um eine – ebenfalls versicherte<br />

– ehrenamtliche Tätigkeit gehandelt<br />

habe. <strong>Das</strong> Land Bremen lehnte<br />

die Gewährung beamtenrechtlicher Fürsorgele<strong>ist</strong>ungen<br />

aus Anlaß des Unfalls<br />

ebenfalls ab und begründete dies damit,<br />

daß das Dienstverhältnis des Klägers als<br />

beamteter Hochschullehrer mit der<br />

Pensionierung im August 1997 geendet<br />

habe.<br />

<strong>Das</strong> Gericht sprach dem Kläger Unfallschutz<br />

nach Maßgabe des Siebten Sozialgesetzbuches<br />

(SGB VII) zu. Es stellte<br />

zunächst fest, daß die Vorschriften<br />

über die beamtenrechtliche Unfallfürsorge<br />

für pensionierte Beamte im Land<br />

Bremen <strong>kein</strong>e Geltung mehr erlangen<br />

konnten und der Kläger deshalb nach<br />

Eintritt in den Ruhestand <strong>kein</strong>en Anspruch<br />

auf Unfallfürsorge gegen seinen<br />

früheren Dienstherrn mehr habe. Zu<br />

prüfen war daher, ob der Kläger zumindest<br />

unter dem Schutz der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung stand. <strong>Das</strong> Gericht<br />

führte diesbezüglich aus, daß der Kläger<br />

bei der Abnahme der Diplomprüfung<br />

nicht als Beschäftigter versichert war, so<br />

daß aus diesem Gesichtspunkt Unfallschutz<br />

nicht in Betracht kam. Es nahm<br />

jedoch einen Versicherungsschutz nach<br />

§ 2 Abs. 1 Nr. 10 SGB VII an. Versichert<br />

sind hiernach Personen, die u. a.<br />

492<br />

Aus der Rechtsprechung<br />

für Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen<br />

des öffentlichen Rechts ehrenamtlich<br />

tätig sind. Zu diesem Personenkreis<br />

habe der Kläger gehört, als er am<br />

Unfalltag für die Universität Bremen, eine<br />

Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts, Prüfungen durchgeführt habe.<br />

Dadurch, daß ein pensionierter Hochschullehrer<br />

nach Eintritt in den Ruhestand<br />

noch bei akademischen Prüfungen<br />

mitwirke, unterstütze er seine frühere<br />

Universität bei der Wahrnehmung<br />

ihrer Prüfungsverpflichtungen und betätige<br />

sich im öffentlichen Interesse, ohne<br />

dafür eine Bezahlung zu erhalten. Er<br />

gehöre damit genau zu dem Personenkreis,<br />

den der Gesetzgeber mit der Erstreckung<br />

des Unfallversicherungsschutzes<br />

auf ehrenamtliche Tätigkeiten zum<br />

Wohle der Allgemeinheit begünstigen<br />

wollte.<br />

(BSG, Urteil v. 7. September 2004 – B 2<br />

U 45/03 R –, rechtskräftig)<br />

Trennungsgeld<br />

Ein Bescheid über die<br />

Bewilligung von<br />

Trennungsgeld zugunsten<br />

eines Beamten,<br />

dem Umzugskostenvergütungzugesagt<br />

worden <strong>ist</strong>, kann<br />

zurückgenommen<br />

werden, wenn der<br />

Beamte nicht länger<br />

umzugsbereit <strong>ist</strong>.<br />

Der Kläger wurde unter<br />

Berufung in das<br />

Beamtenverhältnis<br />

auf Lebenszeit zum<br />

Universitätsprofessor<br />

ernannt. Er wohnte<br />

damals in E. mit seiner<br />

Ehefrau und seinen drei Kindern in<br />

einem ihm gehörenden, ca. 230 qm großen<br />

Einfamilienhaus mit sieben Zimmern.<br />

Mit Bescheid aus dem Jahre 1994<br />

bewilligte das Regierungspräsidium H.<br />

dem Kläger, der in seinem Antrag seine<br />

uneingeschränkte Umzugsbereitschaft<br />

erklärt hatte, Trennungsgeld. H. wies<br />

den Kläger auf seine Verpflichtung hin,<br />

sich unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />

fortwährend um eine angemessene<br />

Wohnung am Dienstort oder in dessen<br />

Einzugsgebiet zu bemühen und diese<br />

Bemühungen durch Vorlage über-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

prüfbarer Unterlagen nachzuweisen.<br />

Mit Bescheid aus dem Jahre 1995 verfügte<br />

H. die Einstellung der Trennungsgeldzahlungen,<br />

da der Kläger nicht uneingeschränkt<br />

umzugsbereit sei.<br />

Gegen die Einstellung der Trennungsgeldzahlungen<br />

wehrte sich der Kläger<br />

vor dem Bundesverwaltungsgericht ohne<br />

Erfolg. Trennungsgeld, so das Gericht,<br />

dürfe nur gewährt werden, wenn<br />

der Beamte uneingeschränkt umzugswillig<br />

sei. Uneingeschränkte Umzugswilligkeit<br />

liege vor, wenn der Beamte<br />

sich unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten<br />

nachweislich und fortwährend<br />

um eine angemessene Wohnung bemühe.<br />

Diesen Anforderungen sei der Kläger<br />

nicht gerecht geworden. Er habe<br />

nicht mit der gebotenen Intensität und<br />

Nachhaltigkeit nach einer Wohnung gesucht.<br />

Zwar habe er eine Vielzahl von<br />

Maklern eingeschaltet, aber lediglich in<br />

einem Monat eine Suchanzeige in den<br />

beiden örtlichen Tageszeitungen aufgegeben.<br />

Auch sei er in nicht nennenswertem<br />

Umfang den Wohnungsangeboten<br />

im Anzeigenteil der beiden Zeitungen<br />

nachgegangen. Außerdem seien seine<br />

Bemühungen nicht auf eine angemessene<br />

Wohnung gerichtet<br />

gewesen. Der Kläger<br />

habe ausschließlich<br />

nur Erdgeschoßwohnungen<br />

in die Wahl<br />

gezogen, die in bestimmten<br />

Stadtteilen<br />

oder in bestimmten<br />

Gemeinden in der<br />

Umgebung gelegen<br />

waren, über mindestens<br />

sechs Räume<br />

verfügten und zu denen<br />

ein Garten gehörte.Familiengerecht<br />

habe im Falle<br />

des Klägers aber auch<br />

Foto: mauritius-images<br />

eine Wohnung sein<br />

können, die nicht in<br />

dem gewünschten<br />

Stadtviertel lag, deren Zimmerzahl der<br />

der Familienmitglieder entsprach und<br />

zu der <strong>kein</strong> Garten gehörte.<br />

(BVerwG, Urteil v. 28. Oktober 2004 –<br />

2 - C 13.03 –, rechtskräftig)<br />

Martin Hellfeier<br />

Die Entscheidungen der Rubrik „Aus der<br />

Rechtsprechung“ können in vollem Wortlaut<br />

über den Informationsservice von <strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong> (s. dritte Umschlagseite)<br />

bezogen werden.


Steuerrecht aktuell<br />

Fahrtkosten<br />

Als Werbungskosten sind Fahrtkosten<br />

absetzbar, d.h. Aufwendungen eines Arbeitnehmers<br />

für Wege zwischen Wohnung<br />

und Arbeitsstätte. Sie sind lediglich<br />

mit dem angegebenen Pauschalbetrag<br />

(Entfernungspauschale) für grundsätzlich<br />

je einen arbeitstäglichen Weg<br />

anzusetzen. (§ 9 Absatz 1 Satz 3 Nr. 4<br />

EStG). Anstelle der Pauschbeträge<br />

können Behinderte, die bestimmte Voraussetzungen<br />

erfüllen, die tatsächlichen<br />

Aufwendungen ansetzen (§ 9 Absatz 2<br />

Satz 3 EStG). Dabei sind auch Leerfahrten,<br />

die dadurch entstehen, daß der<br />

Behinderte zur Arbeitsstätte gebracht<br />

und von dort wieder abgeholt wird, abzugsfähig.<br />

Diese erweiterte Abzugsmöglichkeit<br />

gilt jedoch nur, wenn der Grad<br />

der Behinderung mindestens 70 beträgt<br />

oder aber mindestens 50 und dann zusätzlich<br />

die Bewegungsfähigkeit im<br />

Straßenverkehr erheblich beeinträchtigt<br />

<strong>ist</strong> (dies <strong>ist</strong> nach § 146 Absatz 1 SGB IX<br />

zu beurteilen). Eine solche Beeinträchtigung<br />

infolge einer Einschränkung des<br />

Gehvermögens (ggf. aufgrund einer<br />

Sehbehinderung) hat der Steuerpflichtige<br />

jedenfalls entsprechend nachzuweisen.<br />

(Finanzgericht Rheinland-Pfalz, Urteil<br />

vom 12. April 2005 – 2 K 2028/03 -<br />

rechtskräftig)<br />

Häusliches<br />

Arbeitszimmer<br />

Die Musterklage des Deutschen Hochschulverbandes<br />

wegen der Gesamtanerkennung<br />

der über den Höchstbetrag<br />

von 1250,- Euro hinausgehenden Kosten<br />

für ein häusliches Arbeitszimmer<br />

eines Universitätsprofessors als steuerlich<br />

anzuerkennende Werbungskosten<br />

<strong>ist</strong> ohne überzeugende Begründung mit<br />

dem Urteil des Thüringer Finanzgerichtes<br />

vom 15. Juni 2005 (Aktenzeichen I<br />

464/02) abgewiesen worden.<br />

Den den Mittelpunkt bestimmenden inhaltlichen<br />

Schwerpunkt der nichtselb-<br />

493<br />

Steuerrecht aktuell<br />

ständigen Hochschullehrertätigkeit<br />

sieht das Finanzgericht in der Universität,<br />

da es der <strong>Lehre</strong> (der Tätigkeit des<br />

Professors in der Universität) eine hohe<br />

qualitative Bedeutung beimißt. Im Urteil<br />

geht das Finanzgericht dabei nicht<br />

auf den tatsächlich vom Kläger nachgewiesenen<br />

(zeitlichen wie auch inhaltlichen)<br />

Schwerpunkt im häuslichen Arbeitszimmer<br />

mit den Einzelheiten des<br />

Falles ein (eigene Bibliothek wegen der<br />

Tätigkeit als Gründungsprofessor, 90<br />

Prozent der Arbeitszeit im häuslichen<br />

Arbeitszimmer). Stattdessen heißt es<br />

wörtlich: „Selbst die möglicherweise<br />

zeitlich überwiegende <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />

sei untrennbar mit der <strong>Lehre</strong> an<br />

der Universität verbunden und kann<br />

daher in erheblichem Umfang als ein<br />

ihr dienendes Instrument verstanden<br />

werden, ….“ Wegen der grundgesetzlich<br />

verankerten Einheit von <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> eine Entscheidung des<br />

Bundesfinanzhofes wünschenswert und<br />

meiner Ansicht nach unumgänglich. Somit<br />

<strong>ist</strong> die Revisionszulassungsbeschwerde<br />

– ebenfalls als Musterverfahren<br />

– bereits in der Sache anhängig.<br />

(Bundesfinanzhof, Revisionsbeschwerde<br />

unter dem Aktenzeichen VI B 75/05)<br />

Auditor<br />

Die Tätigkeit eines Auditors bzw. „Qualitätsgutachters“,<br />

der im Rahmen eines<br />

exakt vorgegebenen, standardisierten<br />

Verfahrens überprüft, ob der Betrieb die<br />

Anforderungen/Vorgaben der DIN<br />

ISO-Normen erfüllt, stellt eine gewerbliche<br />

Tätigkeit dar. Es handele sich<br />

nicht um einen gewerbesteuerfreien –<br />

also freien – Beruf nach § 18 Absatz 1<br />

Nr. 1 Satz 2 EStG. Ebenso könne eine<br />

Vergleichbarkeit mit einem sog. Katalogberuf<br />

(Ingenieur, beratender Betriebswirt)<br />

nicht bejaht werden.<br />

Im vorliegenden Fall lag die praktische<br />

Bewertung von betriebstechnischen Abläufen<br />

nicht in einem für den Ingenieurberuf<br />

wesentlichen oder typischen Bereich.<br />

Mangels entsprechender Vorbildung<br />

konnte auch nicht von einer Vergleichbarkeit<br />

mit diesem oder einem anderen<br />

Katalogberuf ausgegangen werden.<br />

Auch von einer wissenschaftlichen Tätigkeit<br />

im Sinne von § 18 Absatz 1 Nr.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

1 EStG kann nur gesprochen werden,<br />

wenn die mit den einzelnen Aufträgen<br />

gestellten Aufgaben einen solchen<br />

Schwierigkeitsgrad erreichen, wie ihn<br />

wissenschaftliche Prüfungsarbeiten oder<br />

Veröffentlichungen aufweisen. Im vorliegenden<br />

Fall entbehren die Auditberichte<br />

angesichts eines immer wiederkehrenden,<br />

hochgradig standardisierten<br />

Prüfungsgegenstandes einer wissenschaftlichen<br />

Grundlage im vorgenannten<br />

Sinne.<br />

(Hessisches Finanzgericht, Urteil vom<br />

19. Februar 2003 – 8 K 1909/99 -<br />

rechtskräftig)<br />

Kaufkraftausgleich<br />

<strong>Das</strong> Auswärtige Amt hat für einige<br />

Dienstorte die Kaufkraftzuschläge neu<br />

festgesetzt. Die Steuerbefreiung des<br />

Kaufkraftausgleichs ergibt sich aus § 3<br />

Nr. 64 Einkommensteuergesetz. Die<br />

Gesamtübersicht wurde im Schreiben<br />

des BMF vom 11. Juli 2005 – IV C 5 –<br />

S 2341 – 7/05 ergänzt, veröffentlicht<br />

und <strong>ist</strong> auf den Internetseiten des BMF<br />

unter http://www.bundesfinanzmin<strong>ist</strong>erium.de<br />

(unter Aktuelles, BMF-Schreiben)<br />

abrufbar.<br />

Vorläufige Steuerfestsetzung<br />

Mit sofortiger Wirkung wird die Festsetzung<br />

der Einkommensteuer auch<br />

hinsichtlich des Punktes „Nichtabziehbarkeit<br />

von Beiträgen zur Rentenversicherung<br />

als vorweggenommene Werbungskosten<br />

bei Einkünften im Sinne<br />

des § 22 Nr. 1 Satz 3 Buchstabe a Einkommensteuergesetz“<br />

vorläufig vorgenommen.<br />

Dieser Vorläufigkeitsvermerk<br />

<strong>ist</strong> sämtlichen Einkommensteuerfestsetzungen<br />

für Veranlagungszeiträume vor<br />

2005 beizufügen (siehe unter www.bundesfinanzmin<strong>ist</strong>erium.de<br />

(Aktuelles,<br />

BMF-Schreiben)).<br />

(BMF-Schreiben vom 2. August 2005 –<br />

IV A 7 – S 0338 -81/05)<br />

Birgit Ufermann


Habilitationen und<br />

Berufungen<br />

THEOLOGIE<br />

Prof. Dr. Ulrich Franz Berges, Universität Nijmegen/Niederlande,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Münster auf eine C3-Professur für Alttestamentliche<br />

Exegese an der Katholisch-Theologischen<br />

Fakultät angenommen.<br />

Dr. Lukas Kundert, Universität Basel/Schweiz,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Neues Testament erteilt.<br />

Dr. Maria Neubrand, Universität Eichstätt-Ingolstadt,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die<br />

Lehrbefugnis für das Fach Neutestamentliche<br />

Wissenschaft und Biblische Theologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Hanna Roose, Universität Koblenz-<br />

Landau, hat einen Ruf an die Universität Lüneburg<br />

auf eine Professur für Religionspädagogik<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Gury Schneider-Ludorff, Universität Jena,<br />

hat einen Ruf an die Universität Oldenburg<br />

auf eine W2-Professur für Evangelische Theologie<br />

mit dem Schwerpunkt Kirchengeschichte<br />

abgelehnt und einen weiteren Ruf an die Augusta-Hochschule<br />

Neuendettelsau auf eine C4-<br />

Professur für Kirchen- und Dogmengeschichte<br />

angenommen.<br />

Dr. Birgit Weyel, Humboldt-Universität zu Berlin,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Praktische Theologie erteilt.<br />

PHILOSOPHIE UND<br />

GESCHICHTE<br />

Dr. Katrin Boeckh, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Geschichte<br />

Ost- und Südosteuropas erteilt.<br />

Prof. Dr. Jörg Engelbrecht, Universität Düsseldorf,<br />

hat einen Ruf an die Universität Duisburg-<br />

Essen auf eine W3-Professur für Landesgeschichte<br />

der Rhein-Maas-Region erhalten.<br />

Der Rubrik „Habilitationen und<br />

Berufungen“ liegen die Angaben<br />

aus den Presseverlautbarungen<br />

der Universitäten, aus Tageszeitungen<br />

und Fachzeitschriften zugrunde.<br />

Falls trotz aller Sorgfalt, die auf<br />

die Erstellung dieser Rubrik verwandt<br />

wurde, eine Angabe fehlerhaft<br />

sein sollte, teilen Sie uns dies<br />

bitte für eine Korrektur in der folgenden<br />

Ausgabe mit. Falls die Rubrik<br />

unvollständig <strong>ist</strong>, sind wir für<br />

jeden Hinweis dankbar.<br />

494<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Prof. Dr. Dagmar Fre<strong>ist</strong> hat einen Ruf an die<br />

Universität Oldenburg auf eine Professur am Institut<br />

für Geschichte angenommen.<br />

Prof. Dr. Karen Hagemann, University of<br />

Glamorgan, Centre for Border Studies und<br />

Technische Universität Berlin, hat einen Ruf an<br />

die Universität of North Carolina at Chapel<br />

Hill/USA auf eine Professur für H<strong>ist</strong>ory angenommen.<br />

Dr. Joachim Hösler, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Neuere und Osteuropäische<br />

Geschichte.<br />

Dr. Michael Klein, Universität München, habilitierte<br />

sich in dem Fach Geschichte des 19. und<br />

20. Jahrhunderts.<br />

Prof. Dr. Paul Nolte, International University<br />

Bremen, hat einen Ruf an die Freie Universität<br />

Berlin auf eine W3-Professur für Neuere Geschichte<br />

mit besonderer Berücksichtigung der<br />

Zeitgeschichte in ihren internationalen Verflechtungen<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Stefan Rebenich, Universität Bielefeld,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bern/Schweiz<br />

auf eine ordentliche Professur für Alte Geschichte<br />

und Rezeptionsgeschichte der Antike<br />

bis in das 20. Jahrhundert angenommen.<br />

Dr. Rudolf Seising, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Geschichte<br />

der Naturwissenschaften erteilt.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Witschel, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Alte Geschichte<br />

erteilt.<br />

Dr. Dmitri Zahkharine, Universität Konstanz,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Kultursoziologie<br />

und Neuere Geschichte erteilt.<br />

GESELLSCHAFTS-<br />

WISSENSCHAFTEN<br />

PD Dr. Wolfgang Althof, Universität Fribourg/<br />

Schweiz, hat einen Ruf an die University of Missouri-St.<br />

Louis/USA auf eine Teresa M. Fischer<br />

Stiftungsprofessur of Citizenship Education<br />

angenommen und <strong>ist</strong> Executive Director des<br />

„Citizenship Education Clearing House<br />

(CECH)“.<br />

Dr. Arndt Bröder, Universität Bonn, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Psychologie erteilt.<br />

Dr. Birgit Brouer, Universität Bamberg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Pädagogik mit Schwerpunkt Lehr-<br />

Lern-<strong>Forschung</strong> erteilt.<br />

PD Dr. Boris Egloff, Universität Mainz, hat einen<br />

Ruf an die Universität Leipzig auf eine W3-<br />

Professur für Persönlichkeitspsychologie und<br />

Psychologische Diagnostik angenommen.<br />

Dr. Thomas Häcker, Pädagogische Hochschule<br />

Heidelberg, habilitierte sich in dem Fach Erziehungswissenschaft.<br />

Dr. Andreas Homburg, Universität Marburg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Psychologie.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Dr. Frank Kernic, Universität München, habilitierte<br />

sich in dem Fach Allgemeine Soziologie<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Militärsoziologie.<br />

Prof. Dr. Dirk Lange hat einen Ruf an die Universität<br />

Oldenburg auf eine Professur für Didaktik<br />

der politischen Bildung angenommen<br />

und einen weiteren Ruf an die Universität Bremen<br />

auf eine W2-Professur für Didaktik des sozialwissenschaftlichen<br />

Unterrichts (Schwerpunkt:<br />

Geschichtsdidaktik) abgelehnt.<br />

Dr. Anne Marie Möller-Leimkühler, Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Sozialwissenschaftliche Psychiatrie erteilt.<br />

Dr. Jacqueline Müller-Nordhorn, Universität<br />

Humboldt zu Berlin, habilitierte sich in dem<br />

Fach Epidemiologie und Sozialwissenschaften.<br />

PD Dr. Thomas Plümper, Universität Konstanz,<br />

hat einen Ruf an die University of Essex/Großbritannien<br />

als Reader am Department of Government<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Marc Schattenmann, Universität Erfurt,<br />

wurde zum Juniorprofessor für Public Policy<br />

ernannt.<br />

Prof. Dr. Michael Staack, Universität der Bundeswehr<br />

München, hat einen Ruf an die Universität<br />

der Bundeswehr Hamburg auf eine W3-<br />

Professur für Politikwissenschaft, insbesondere<br />

Internationale Beziehungen, erhalten.<br />

PHILOLOGIE UND<br />

KULTURWISSENSCHAFTEN<br />

Dr. Afe Adogame, Universität Bayreuth, hat einen<br />

Ruf an die Universität Edinburgh/Schottland<br />

auf eine Professur für Religionswissenschaft<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Kurt Beck, Universität München, hat<br />

einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine<br />

Professur für Ethnologie erhalten.<br />

Dr. Klaus Böldl, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Nordirische<br />

Philologie erteilt.<br />

Dr. Georg Bogner, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft.<br />

Dr. Martina Claus Bachmann, Universität Gießen,<br />

habilitierte sich in dem Fach Musikpädagogik.<br />

Prof. Dr. Manfred Engel, Universität des Saarlandes,<br />

hat einen Ruf an die Universität Oxford/<br />

Großbritannien auf einen Tylaor Chair of the<br />

German Language and Literature erhalten.<br />

Dr. Claudia Gernstner-Link, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Allgemeine<br />

Sprachwissenschaft erteilt.<br />

Dr. Ulrike Haß, Institut für Deutsche Sprache<br />

Mannheim, hat einen Ruf an die Universität<br />

Duisburg-Essen auf eine W3-Professur für Lingu<strong>ist</strong>ik<br />

der Deutschen Sprache angenommen.


PD Dr. Felix Heinzer, Württembergische Landesbibliothek<br />

Stuttgart, hat einen Ruf an die<br />

Universität Freiburg auf eine Professur für Lateinische<br />

Philologie des Mittelalters erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Hohmann, Universität Potsdam,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bayreuth<br />

auf eine Professur für Sportwissenschaft angenommen.<br />

Dr. Andreas Köstler, Universität Bochum, hat<br />

einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine<br />

W3-Professur für Kunstgeschichte erhalten.<br />

Dr. Steffen Krämer, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Mittlere und<br />

Neuere Kunstgeschichte erteilt.<br />

Prof. Dr. Manfred Krug, Universität Mannheim,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bamberg auf<br />

eine W3-Professur für Englische Sprachwissenschaft<br />

einschließlich Sprachgeschichte erhalten.<br />

Dr. Imke Mendoza, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Slawische<br />

Philologie erteilt.<br />

Dr. Michaela Peters, Universität Münster, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Romanische Philologie (Literaturwissenschaft)<br />

erteilt.<br />

Am Institut für Geographie, Naturwissenschaftliche Fakultät III (Geowissenschaften),<br />

<strong>ist</strong> zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

W3-Professur für Geographie<br />

(Kulturgeographie und Entwicklungsforschung)<br />

(Nachfolge Prof. Dr. Kreutzmann)<br />

wieder zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehört, das Fach in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> angemessen zu vertreten.<br />

Der wissenschaftliche Schwerpunkt des/der neuen Stelleninhabers/-in<br />

soll in der geographischen Entwicklungsforschung liegen, wobei wir uns eine<br />

Anknüpfung an die bestehenden thematischen und regionalen <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

des Instituts für Geographie sowie eine Mitarbeit im Zentralinstitut<br />

für Regionalforschung der FAU wünschen. In der <strong>Lehre</strong> soll in allen angebotenen<br />

Studiengängen die gesamte Breite der Kulturgeographie vertreten<br />

werden. Eine Mitwirkung bei der kollegialen Leitung des Instituts für Geographie<br />

wird erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung und <strong>Lehre</strong>rfahrung, Promotion, Habilitation oder der<br />

Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen, die auch in einer Tätigkeit<br />

außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können.<br />

Zum Zeitpunkt der Ernennung dürfen Bewerberinnen/Bewerber das 52. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet haben. Ausnahmen in dringenden Fällen kann das<br />

Staatsmin<strong>ist</strong>erium für Wissenschaft, <strong>Forschung</strong> und Kunst im Einvernehmen<br />

mit dem Staatsmin<strong>ist</strong>erium der Finanzen zulassen (Art. 12 Abs. 3 Satz 2<br />

BayHSchLG).<br />

Die Universität Erlangen-Nürnberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber<br />

werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild,<br />

Verzeichnis der Schriften, Lehrveranstaltungen und <strong>Forschung</strong>sprojekte,<br />

beglaubigte Kopien von Zeugnissen und Urkunden, jedoch <strong>kein</strong>e Sonderdrucke)<br />

werden bis zum 20. Oktober 2005 an den Dekan der Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät III (Geowissenschaften) der Universität Erlangen-Nürnberg, Universitätsstraße<br />

40, 91054 Erlangen, erbeten.<br />

Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

495<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Dr. Rosel Pientka-Hinz, Universität Marburg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Altoriental<strong>ist</strong>ik.<br />

PD Dr. Stefan Pfänder, Universität Halle-Wittenberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Freiburg<br />

auf eine Professur für Romanische Sprachwissenschaft<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Bernhard Pöll, Universität Salzburg/<br />

Österreich, hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />

auf eine W3-Professur für Romanische<br />

Sprachwissenschaft-Schwerpunkt Iberoroman<strong>ist</strong>ik<br />

und Französisch, erhalten.<br />

Dr. Karen Radner, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Assyriologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Gabriele Rippl, Universität Göttingen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bern/Schweiz<br />

auf ein/e Ordinariat/Ordentliche Professur für<br />

Literaturen in Englischer Sprache angenommen.<br />

Prof. Dr. Rolf Thieroff, Universität Osnabrück,<br />

hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf<br />

eine W3-Professur für Deutsche Sprache der<br />

Gegenwart erhalten.<br />

Prof. Dr. Angela Treiber hat einen Ruf an die<br />

Universität Eichstätt auf eine C3-Professur für<br />

Volkskunde angenommen.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Dr. Uta Schaffers, Universität zu Köln, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Literaturwissenschaft<br />

und Literaturdidaktik erteilt.<br />

Dr. Ulrike Schneider, Freie Universität Berlin,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Romanische Philologie erteilt.<br />

Dr. Kai Vogelsang, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Sinologie und<br />

Manjur<strong>ist</strong>ik erteilt.<br />

Dr. Andreas Waczkat, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Musikwissenschaft.<br />

Dr. Reinhard Wilczek, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach German<strong>ist</strong>ik/Literaturwissenschaft<br />

erteilt.<br />

RECHTSWISSENSCHAFT<br />

Dr. Gralf-Peter Callies, Universität Frankfurt<br />

am Main, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Bürgerliches<br />

Recht, Handelsrecht, Wirtschaftsrecht, Internationales<br />

Privatrecht und Rechtstheorie erteilt.<br />

Anzeigen


Dr. Thomas Finkenauer, Universität Trier, habilitierte<br />

sich in dem Fach Bürgerliches Recht,<br />

Römisches Recht und Privatrechtsgeschichte<br />

der Neuzeit.<br />

Prof. Dr. Brigitte Haar hat einen Ruf an die<br />

Universität Frankfurt am Main auf eine C4-Professur<br />

für Bürgerliches Recht, deutsches, europäisches<br />

und internationales Wirtschaftsrecht,<br />

law and finance, Rechtsvergleichung angenommen.<br />

PD Dr. Sebastian Müller-Franken, Universität<br />

Passau, hat einen Ruf an die Universität Münster<br />

auf eine W2-Professur für Öffentliches<br />

Recht und Steuerrecht erhalten.<br />

Prof. Dr. Hartmut Oetker, Universität Jena, hat<br />

einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />

W3-Professur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht<br />

und Wirtschaftsrecht angenommen.<br />

Dr. Wolfgang Seiler, Universität Oldenburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Bürgerliches Recht,<br />

Handelsrecht, deutsches und europäisches<br />

Wirtschaftsrecht, Rechtstheorie, Rechtsinformatik.<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

WISSENSCHAFTEN<br />

Prof. Dr. Carlos Alos-Ferrer, Universität Wien/<br />

Österreich, hat einen Ruf an die Universität<br />

Konstanz auf eine W3-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />

Mikroökonomische Theorie angenommen.<br />

Dr. Dietmar Grichnik, Universität Düsseldorf,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Betriebswirtschaftslehre erteilt,<br />

und er hat einen Ruf an die Universität<br />

Witten/Herdecke auf eine Professur für Corporate<br />

Finance & Entrepreneurship erhalten.<br />

Dr. Jens Grundei, Technische Universität Berlin,<br />

habilitierte sich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre.<br />

Prof. Dr. Klaus Henselmann, Technische Universität<br />

Chemnitz, hat einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen-Nürnberg auf eine W3-Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehren, insbesondere<br />

Rechnungswesen und Prüfungswesen erhalten.<br />

Dr. Andreas Hoffjan, Universität Münster, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />

erteilt und er hat einen Ruf an die<br />

Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung<br />

(WHU) Vallendar auf eine W3-<br />

Professur für Controlling und Regulierungsökonomik<br />

erhalten.<br />

Dr. Peter Kajüter, Universität Düsseldorf, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Betriebswirtschaftslehre erteilt,<br />

und er hat eine Ruf an die ESCP-EAP Europäische<br />

Wirtschaftshochschule Berlin auf eine Professur<br />

für Internationale Unternehmensrechnung<br />

erhalten.<br />

Dr. Erik Lehmann, Universität Konstanz, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Betriebswirtschaftslehre<br />

erteilt.<br />

496<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Prof. Dr. Peter Loos hat einen Ruf an die Universität<br />

des Saarlandes auf eine W3-Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsinformatik<br />

angenommen.<br />

Dr. Ruth Roß, Universität Duisburg-Essen, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Wirtschaftspädagogik<br />

erteilt.<br />

Dr. Stefan Spinler, Graduate School of Management<br />

Leipzig, hat einen Ruf an die Vlerick<br />

Leuven Gent Management School und die Universität<br />

Gent auf eine Ass<strong>ist</strong>ant Professur für<br />

Operations Management erhalten.<br />

Prof. Dr. Corinna Treisch, Universität Duisburg-<br />

Essen, hat einen Ruf an die Universität Innsbruck/Österreich<br />

auf eine Professur für Internationale<br />

Steuerlehre angenommen.<br />

Prof. Dr. Rolf Tschernig hat einen Ruf an die<br />

Universität Regensburg auf eine Professur an<br />

der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angenommen.<br />

MATHEMATIK, PHYSIK UND<br />

INFORMATIK<br />

Prof. Dr. Rolf Bachofen, Universität Jena, hat<br />

einen Ruf an die Universität Freiburg auf eine<br />

Professur für Bioinformatik angenommen.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Belzig hat einen Ruf an die<br />

Universität Konstanz auf eine W3-Professur für<br />

Theoretische Festkörperphysik angenommen.<br />

PD Dr. Otto Dopfer, Universität Würzburg, hat<br />

einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />

auf eine W2-Professur für Experimentalphysik<br />

(Umweltphysik und Molekül-Spektroskopie) erhalten.<br />

Dr. Thomas Elsken, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Mathematik.<br />

PD Dr. Ivor Fleck, Universität Freiburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Siegen auf eine W2-<br />

Professur für Elementarteilchenphysik/Astroteilchenphysik<br />

angenommen.<br />

Dr. Peter Flesch, Universität Karlsruhe, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Optische Strahlungstechnik erteilt.<br />

PD Dr. Sabine Glesner, Universität Karlsruhe,<br />

hat einen Ruf an die Universität Rostock auf eine<br />

W2-Professur für Theorie der Programmiersprachen<br />

und Programmierung erhalten.<br />

PD Dr. Daniel Grieser, Universität Bonn, hat<br />

einen Ruf an die Universität Oldenburg auf eine<br />

W3-Professur für Mathematik (Schwerpunkt<br />

Analysis) angenommen.<br />

Dr. Thomas Höche, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentalphysik erteilt.<br />

Dr. Eric Jeckelmann, Universität Hannover,<br />

wurde zum W2-Professor am Institut für Theoretische<br />

Physik ernannt.<br />

Dr. Jürgen Klüners, Universität Kassel, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Mathematik erteilt.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Dr. Michael Kneissl, Firma Xerox Kalifornien/<br />

USA, hat einen Ruf an die Technische Universität<br />

Berlin auf eine Professur für Experimentalphysik/Nanophysik<br />

und Photonik angenommen.<br />

Dr. Alexander Lindner, Technische Universität<br />

München, habilitierte sich in dem Fach Mathematik.<br />

PD Dr. Harold Linnarzt, Universität Leiden/<br />

Niederlande, wurde zum Associate Professor für<br />

Labor Astrophysik ernannt.<br />

Prof. Dr. Mathias Lösche, Universität Leipzig,<br />

hat einen Ruf an die Carnegie Mellon University<br />

Pittsburgh auf eine Professur of Physics für das<br />

Fach Biological Physics angenommen.<br />

PD Dr. Norbert Lütkenhaus, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Waterloo/Kanada auf einen Research Chair am<br />

Institut für Quantum Computing erhalten.<br />

Prof. Dr. Tiziana Margaria-Steffen, Universität<br />

Göttingen, hat einen Ruf an die Universität<br />

Potsdam auf eine W3-Professur für Praktische<br />

Informatik erhalten.<br />

Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Müller, Universität Oldenburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Kassel<br />

auf eine W3-Professur für Mathematische Stochastik<br />

erhalten.<br />

Dr. Manfred Opper, Southampton University/<br />

Großbritannien, hat einen Ruf an die Technische<br />

Universität Berlin auf eine Professur für<br />

Künstliche Intelligenz erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Podelski, Max-Planck-Institut<br />

für Informatik Saarbrücken, hat einen Ruf<br />

an die Universität Freiburg auf eine Professur<br />

für Softwaretechnik und Softwareproduktionsumgebung<br />

erhalten.<br />

Dr. Heide Reinholz, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Theoretische Physik.<br />

Dr. Ingo Runkel, Universität Hamburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Mathematik.<br />

Dr. Thorsten Theobald, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Mathematik erteilt.<br />

PD Dr. Klaus Thonke, Universität Ulm, hat einen<br />

Ruf an die Universität Kassel auf eine C4-<br />

Professur für Halbleiterphysik abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Matthias Vojta, Universität Augsburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf<br />

eine Professur für Theoretische Physik erhalten.<br />

Prof. Dr. Jörg Winkelmann, Universität Nancy/<br />

Frankreich, hat einen Ruf an die Universität<br />

Bayreuth auf eine W2-Professur für Reine Mathematik/Algebraische<br />

Geometrie erhalten.<br />

Dr. Hartmut Wittig, Universität Hamburg, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Theoretische<br />

Physik erteilt.


BIOLOGIE, CHEMIE,<br />

GEOWISSENSCHAFTEN UND<br />

PHARMAZIE<br />

Dr. Martin Bertau, Technische Universität Dresden,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die<br />

Lehrbefugnis für das Fach Organische Chemie<br />

und Biochemie erteilt.<br />

Dr. Kai Bester, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Analytische<br />

Chemie und Umweltchemie erteilt.<br />

Dr. Gaby-Fleur Böl, Universität Potsdam, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Biochemie erteilt.<br />

Dr. Paula Braun, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Botanik erteilt.<br />

PD Dr. Andreas Burkovski, Universität zu<br />

Köln, hat einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg<br />

auf eine W2-Professur für Mikrobiologie<br />

erhalten.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Desel, Universität zu Kiel, wurde<br />

zum Juniorprofessor für Botanik ernannt.<br />

Dr. Michael Ehrmann, Universität Cardiff/United<br />

Kingdom, hat einen Ruf an die Universität<br />

Duisburg-Essen auf eine C4-Professur für<br />

Mikrobiologie angenommen.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ine Falk, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Human- und Immunbiologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Wolfgang Fischer, Universität München, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Mikrobiologie und Infektionsbiologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Ingrid Heiser, Technische Universität München,<br />

habilitierte sich in dem Fach Phytopathologie.<br />

Dr. Wolfram Herrmann, ContiTech AG, hat einen<br />

Ruf an die Universität Potsdam auf eine<br />

C3-Professur für Chemie und Verarbeitung<br />

technischer Polymere erhalten.<br />

Dr. Axel Imhof, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie erteilt.<br />

Dr. Philipp Kahle, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie erteilt.<br />

Dr. Alexandra Kiemer, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Universität des Saarlandes<br />

auf eine Professur für Pharmazeutische Biologie<br />

und Pharmakologie angenommen.<br />

Dr. Carola Küfmann, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Geographie<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Siegrid Löwel, Leibniz-Institut für<br />

Neurobiologie Magdeburg, hat einen Ruf an die<br />

Universität Jena auf eine W2-Professur für Neurobiologie<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Marx, Universität Konstanz,<br />

hat einen Ruf an die Universität Marburg auf eine<br />

Professur für Chemie abgelehnt.<br />

497<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Dr. Ute Radespiel, Stiftung Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover, habilitierte sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für das Fach Zoologie erteilt.<br />

Dr. Hans-Wilhelm Pohl, Universität Rostock,<br />

habilitierte sich in dem Fach Zoologie.<br />

PD Dr. M. Lienhard Schmitz, Universität Bern/<br />

Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Gießen<br />

auf eine W3-Professur für Biochemie angenommen.<br />

Dr. Rhena Schumann, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Ökologie und Mikrobiologie.<br />

Prof. Dr. Holger Stark, Universität Frankfurt<br />

am Main, hat einen Ruf an die Technische Universität<br />

Braunschweig auf eine Professur für<br />

Pharmazeutische Chemie erhalten.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Wilcke hat einen Ruf an die<br />

Universität Mainz auf eine W2-Professur für<br />

Bodengeographie/Bodenkunde angenommen.<br />

Prof. Dr. Rainer Winter hat einen Ruf an die<br />

Universität Regensburg auf eine Professur am<br />

Institut für Anorganische Chemie angenommen.<br />

Dr. Matthias Tamm, Universität Münster, hat<br />

einen Ruf an die Technische Universität Braunschweig<br />

auf eine Professur für Anorganische<br />

und Analytische Chemie angenommen.<br />

Prof. Dr. Michael Tausch, Universität Duisburg-<br />

Essen, hat einen Ruf an die Universität Wuppertal<br />

auf eine Professur für Chemie und Didaktik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. An-Ping Zeng, GBF-German Research<br />

Center for Biotechnology Braunschweig, hat einen<br />

Ruf an die Technische Universität Freiberg<br />

auf eine W3-Professur für Technische Chemie/Biotechnologie<br />

erhalten.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN<br />

Anke Bernotat, Design-Academy Eindhoven/<br />

Niederlande, hat einen Ruf an die Universität<br />

Duisburg-Essen auf eine Professur für Industrial<br />

Design - Konzeption und Entwurf mit Schwerpunkt<br />

Technisches Design angenommen.<br />

Dr.-Ing. Chr<strong>ist</strong>ian Bettstetter, DoCoMo Euro-<br />

Labs München, hat einen Ruf an die Universität<br />

Klagenfurt/Österreich auf eine Professur für Informationstechnologie<br />

(Mobile Systeme) angenommen.<br />

Dr.-Ing. Karsten Mühlenfeld, Rolls-Royce Ltd.<br />

& Co.KG Dahlewitz, hat einen Ruf an die Technische<br />

Universität Berlin auf eine Professur für<br />

Mechanik, insbesondere Strukturmechanik und<br />

Strukturberechnung erhalten.<br />

Dr.-Ing. Yuri Petryna, Universität Bochum, hat<br />

einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />

auf eine Professur für Statik und Entwerfen der<br />

Baukonstruktionen erhalten.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

AGRARWISSENSCHAFTEN,<br />

ERNÄHRUNGSWISSENSCHAF-<br />

TEN, VETERINÄRMEDIZIN<br />

Dr. Kurt Gedrich, Technische Universität München,<br />

habilitierte sich in dem Fach Ernährungsverhalten.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>a Kühn, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Tierzucht.<br />

Prof. Dr. Hans Schenkel, Universität Hohenheim,<br />

hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />

auf eine W2-Professur für Ernährungsphysiologie<br />

und Tierernährung erhalten.<br />

Dr. Susanne Schneider, Technische Universität<br />

München, habilitierte sich in dem Fach Limnologie.<br />

Dr. Helmut Torner, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Tierphysiologie, Tiergesundheit<br />

und Tierschutz.<br />

HUMANMEDIZIN<br />

Dr. Gerasimos Anastassiou, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Augenheilkunde erteilt.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Auernhammer, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Sylva Bartel-Friedrich, Universität Halle-<br />

Wittenberg, habilitierte sich in dem Fach Phoniatrie.<br />

Dr. Rosmarie Bawinski Fäh, Universität zu<br />

Köln, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Klinische<br />

Psychologie und Psychotherapie erteilt.<br />

Dr. Frieder Bauss, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Experimentelle<br />

Pharmakologie erteilt.<br />

Dr. Gerhard Behre wurde von der Universität<br />

München an die Universität Halle-Wittenberg in<br />

dem Fach Innere Medizin umhabilitiert.<br />

Dr. Carola Berking, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Dermatologie<br />

und Venerologie erteilt.<br />

Dr. Iris Bittmann, Universität München, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Allgemeine und Spezielle Pathologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Bettina Bohnhorst, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, habilitierte sich, und es wurde<br />

ihr die Lehrbefugnis für das Fach Kinderheilkunde<br />

erteilt.<br />

Ihre Meldung über Habilitationen und<br />

Berufungen können Sie schnell und<br />

effizient auch per E-Mail senden an<br />

fernengel@forschung-und-lehre.de


Dr. Carsten Boltze, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Pathologie.<br />

Dr. Tina Buchholz, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe erteilt.<br />

Dr. Andreas Büttner, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Rechtsmedizin<br />

erteilt.<br />

Dr. Jan Dürig, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Oliver Ehrt, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Augenheilkunde<br />

erteilt.<br />

Dr. Wolfgang Erl, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Pathophysiologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Birgit Ertl-Wagner, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Diagnostische<br />

Radiologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>oph Fahlke, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, hat einen<br />

Ruf an die Medizinische Hochschule Hannover<br />

auf eine W3-Professur für Neurophysiologie angenommen.<br />

Dr. Stefanie Förderreuther, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Neurologie<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Bernd Gerber, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Universität Rostock auf eine<br />

W3-Professur für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

angenommen.<br />

Dr. Susanne Häussler, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihr<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Medizinische<br />

Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Dieter Haffner, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />

auf eine W3-Professur für Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin angenommen.<br />

Prof. Dr. Gesine Hansen, Universität Halle-Wittenberg,<br />

hat einen Ruf an die Medizinische<br />

Hochschule Hannover auf eine W3-Professur<br />

für Kinderheilkunde, Pädiatrische Pneumologie<br />

und Neonatologie erhalten.<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>os Haritoglu, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Augenheilkunde<br />

erteilt.<br />

Dr. Michael Hummel, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

PD Dr. Marc Kachelrieß hat einen Ruf an die<br />

Universität Erlangen-Nürnberg auf eine W2-<br />

Professur für Medizinische Bildgebung erhalten.<br />

Dr. Stefan Kääb, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Innere Medizin<br />

erteilt.<br />

498<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Prof. Dr. Thomas Kirchner, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

München auf eine Professur für Allgemeine Pathologie<br />

und Pathologische Anatomie erhalten.<br />

Dr. Marius von Knoch, Universität Duisburg-<br />

Essen, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Hans-Peter Kubis, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, hat einen Ruf an die University<br />

of Wales/Großbritannien auf eine Professur<br />

für Vegetative Physiologie erhalten.<br />

PD Dr. Massimo Malago, Universität Duisburg-<br />

Essen, hat einen Ruf auf eine C3-Professur für<br />

Transplantationschirurgie angenommen.<br />

Prof. Dr. Ulrich Martin, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, hat einen Ruf auf eine W2-<br />

Professur für Experimentelle Lungentransplantation<br />

erhalten.<br />

PD Dr. Martin Messerle, Universität Halle-Wittenberg,<br />

hat einen Ruf an die Medizinische<br />

Hochschule Hannover auf eine W2-Professur<br />

für Molekulare Virologie angenommen.<br />

Dr. Carsten H. Meyer, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Augenheilkunde.<br />

Dr. Andreas Neumann, Universität Duisburg-<br />

Essen, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde erteilt.<br />

Dr. Kerstin Neumann, Universität Halle-Wittenberg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Hals-,<br />

Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie.<br />

Dr. Reiner Oberbeck, Universität Duisburg-Essen,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Chirurgie<br />

erteilt.<br />

Dr. Michael Petzsch, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Innere Medizin (Kardiologie).<br />

Dr. Anke Post, Universität München, wurde die<br />

Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie und<br />

Psychotherapie erteilt.<br />

Dr. Friedrich Prall, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Pathologie.<br />

Dr. Heiner van Randenborgh, Technische Universität<br />

München, habilitierte sich in dem Fach<br />

Urologie.<br />

Dr. Markus Rehm, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Anästhesiologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Toralf Reimer, Universität Rostock, habilitierte<br />

sich in dem Fach Gynäkologie und Geburtshilfe.<br />

Dr. Josef Rosenecker, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Kinderheilkunde<br />

erteilt.<br />

Dr. Dan Rujescu, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie und<br />

Psychotherapie erteilt.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Dr. Martin Sack, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Psychotherapeutische<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Uwe Schiemann, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Prof. Dr. Roland Schüle, Universität Freiburg,<br />

hat einen Ruf an die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen auf eine Professur<br />

für Biochemie an der Medizinischen Fakultät<br />

abgelehnt.<br />

Dr. Andreas Schuld, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Psychiatrie<br />

und Psychotherapie erteilt.<br />

Dr. Hae-Young Sohn, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Karsten Spiekermann, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Oliver Stork, Universität Magdeburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Physiologie.<br />

Prof. Dr. Jochen Vollmann, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Bochum auf eine Professur für Medizinische<br />

Ethik und Geschichte der Medizin angenommen.<br />

Dr. Margarete Walter, Universität München,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Neurologie erteilt.<br />

Dr. Mayo Weiss, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Nuklearmedizin<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Burkhard Wiechens, Universität zu<br />

Kiel, hat einen Ruf an die Medizinische Hochschule<br />

Hannover auf eine apl. Professur für Augenheilkunde<br />

angenommen.<br />

Dr. Martin Wiesmann, Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Diagnostische<br />

Radiologie speziell Neuroradiologie erteilt.<br />

Dr. Franz Worek, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Pharmakologie<br />

und Toxikologie erteilt.<br />

ZAHNHEILKUNDE<br />

Dr. Oskar Bauß, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, habilitierte sich, und es wurde ihm<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Kieferorthopädie<br />

erteilt.


STELLENANZEIGEN<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

STIFTUNGEN/PREISE<br />

STELLENANZEIGEN<br />

Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften<br />

Allgemeine Psychologie II (Universität Bonn) 506<br />

Arbeits- und Organisationspsychologie (Universität Potsdam) 513<br />

Didaktik der deutschen Sprache und Literatur<br />

(Universität Würzburg) 501<br />

Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung<br />

(Universität Bonn) 506<br />

Erziehungswissenschaft (Universität Siegen) 506<br />

German<strong>ist</strong>ik/Lingu<strong>ist</strong>ik (Universität Siegen) 505<br />

Geschichte (Universität Bayreuth) 508<br />

Methoden der Sozialpädagogik/Sozialarbeit (Universität Siegen) 506<br />

Sozialphilosophie (Universität Bayreuth) 509<br />

Sozialpsychologie und Organisationspsychologie<br />

(Universität Siegen) 506<br />

Soziologie (Universität Siegen) 504<br />

Vergleichende Politikwissenschaft (Universität Potsdam) 513<br />

Naturwissenschaften<br />

Airport Management (Technische Fachhochschule Wildau) 503<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik<br />

(Universität Mannheim) 507<br />

Anorganisch-nichtmetallische Werkstoffe<br />

(Technische Universität Ilmenau) 512<br />

Aviation Maintenance (Technische Fachhochschule Wildau) 503<br />

Bauökonomie (Universität Stuttgart) 511<br />

Betriebswirtschaftslehre (Universität Kaiserslautern) 495<br />

Betriebswirtschaftslehre (Universität Potsdam) 513<br />

Diverse Professuren (German University in Cairo – GUC) 511<br />

Elektrische Antriebssysteme und Le<strong>ist</strong>ungselektronik<br />

(Technische Universität München) 501<br />

Experimentalphysik (DLR / Universität Bochum) 502<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Universität Würzburg) 506<br />

Geographie (Universität Erlangen-Nürnberg) 495<br />

Industrial Engineering (Universität Siegen) 502<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie (Universität Marburg) 500<br />

Klinische Mikrobiologie und Infektiologie (Universität Würzburg) 512<br />

Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis<br />

(Paul Ehrlich-Stiftung) 509<br />

Woitschach-<strong>Forschung</strong>spreis 2006<br />

(Ellen- und Max-Woitschach-Stiftung) 505<br />

� Im Internet unter: www.forschung-und-lehre.de<br />

499<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

WISSENSCHAFTSPREISE<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> Wirtschafts-Betrieb<br />

(Universität Frankfurt) 505<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 8/2005<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Universität Mannheim) 09.09.05<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Universität der Bundeswehr München) 16.09.05<br />

Betriebswirtschaftslehre (Universität Konstanz) 15.09.05<br />

Biosignalverarbeitung (TU Ilmenau) 13.09.05<br />

Deutsches und Europ. Verfassungs- und Verwaltungsrecht (FernUniv. in Hagen) 08.09.05<br />

Digital- und Schaltungstechnik (TU Chemnitz) 09.09.05<br />

Digitale Signalverarbeitung (TU Ilmenau) 30.09.05<br />

Direktorin/Direktor (Marienhospital Herne – Universitätsklinik Bochum) 09.09.05<br />

Dogmatik, Dogmengeschichte und ökumenische Theologie (Theol. Fak. Fulda) 31.10.05<br />

Elektrische Maschinen und Antriebe (TU Ilmenau) 30.09.05<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (TU München) 12.09.05<br />

Medizinische Mikrotechnik (TU Chemnitz) 23.09.05<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (TU München) 15.09.05<br />

Neues Testament (Universität Tübingen) 30.09.05<br />

Neurologie (TU München) 12.09.05<br />

Numerische Verfahren (Universität der Bundeswehr Hamburg) 09.09.05<br />

Paläontologie, Schwerpunkt Wirbeltierpaläontologie (Universität Bonn) 30.09.05<br />

Politikwissenschaft (Universität der Bundeswehr Hamburg) 09.09.05<br />

Präsidentin/Präsident (Universität Frankfurt am Main) 23.09.05<br />

Romanische Literaturwissenschaft/Genderforschung (Universität Siegen) 09.09.05<br />

Stochastik (Universität Bonn) 31.10.05<br />

Theoretische Physik – Simulation neuer Materialien (TU Chemnitz) 30.09.05<br />

Werkstoffe der Elektrotechnik (TU Ilmenau) 30.09.05<br />

Wirtschaftsinformatik, insbes. IT-Sicherheit (Universität Siegen) 09.09.05<br />

Wirtschaftspädagogik (Universität der Bundeswehr München) 30.09.05<br />

Wiss. Mitarbeiter/in (Universität Bonn) 01.10.05<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Kommunikationsnetze (FernUniversität in Hagen) 500<br />

Kr<strong>ist</strong>allzüchtungs-Prozesstechnik (Universität Hannover) 500<br />

Maschinenelemente (TU Bergakademie Freiberg) 512<br />

Mathematik (Universität zu Köln) 508<br />

Methoden der Empirischen Sozialforschung und Stat<strong>ist</strong>ik<br />

(Universität der Bundeswehr Hamburg) 513<br />

Mikrosystem- und Gerätetechnik (Technische Universität Chemnitz) 512<br />

Molekulare Mikrobiologie (Universität Bonn) 504<br />

Numerische Mathematik (Universität Stuttgart) 508<br />

Optimierung (Universität Stuttgart) 508<br />

Pädiatrische Ernährungsmedizin<br />

(Technische Universität München) 503<br />

Physikalische Chemie (Universität Bayreuth) 508<br />

Praktische Informatik<br />

(Universität Bonn / Fraunhofer Gesellschaft Birlinghoven) 514<br />

Technische Verbrennung (Universität Stuttgart) 511<br />

Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) 508<br />

Volkswirtschaftslehre (Universität Hannover) 502<br />

Weitere Ausschreibungen<br />

ALLES AUF EINEN BLICK<br />

Direktor/in des Heinrich-Heine-Institutes (Universität Düsseldorf) 510<br />

Direktor/in des Instituts für Materialphysik im Weltraum<br />

(DLR/Universität Bochum) 502<br />

Leiterin/Leiter (Universitätsklinikum Münster) 507<br />

Postdoctoral and PhD Positions in the Department of Entomology<br />

(Max Planck Institute for Chemical Ecology) 510<br />

Post-Doctoral Molecular Biolog<strong>ist</strong>/Cell Biolog<strong>ist</strong><br />

(Universität Göttingen – UKG) 504<br />

Rektorin/Rektor (Universität Tübingen) 504<br />

Studienrätin/Studienrat, Oberstudienrätin/Oberstudienrat<br />

– im Hochschuldienst (Universität Siegen) 507<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

(Universität Graz) 514<br />

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in<br />

– Lehr- und <strong>Forschung</strong>sgebiet Kontinuumsmechanik (RWTH Aachen) 509<br />

Wolfgang Heilmann-Preis für humane Nutzung<br />

der Informationstechnologie (Integrata Stiftung) 505<br />

BMW Group Award für Interkulturelles Lernen (BMW Group) 2<br />

TransCoop (Alexander von Humboldt-Stiftung) 514<br />

AUSSCHREIBUNGEN ● BEWERBUNGSFRIST LÄUFT NOCH<br />

Sofja Kovalevskaja Preis (Alexander von Humboldt-Stiftung) 04.01.06<br />

3. Symposium Juniorprofessur (Förderverein Juniorprofessur e.V.) 13.09.05<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 7/2005<br />

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insb. Marketing (TU Ilmenau) 16.09.05<br />

Anthropogeographie (Universität zu Köln) 15.09.05<br />

Flugzeugastronomie und Extrater. Raumfahrtmissionen (Universität Stuttgart) 15.09.05<br />

Fundamentaltheologie und vergl. Religionswissenschaft (Universität Würzburg) 31.10.05<br />

Geographie (Universität Bonn) 31.10.05<br />

Geographie – Teilgebiet Kartographie (Universität Bonn) 31.10.05<br />

Kognitive Systeme (Universität Karlsruhe – TH) 20.09.05<br />

Konstruktionstechnik (TU Ilmenau) 30.09.05<br />

Programmierparadigmen (Universität Karlsruhe – TH) 02.09.05<br />

Simulation großer Systeme – Leitungsfunktion (Universität Stuttgart) 15.09.05<br />

Stat<strong>ist</strong>ik (Universität St. Gallen) 15.09.05<br />

Wirtschaftsinformatik für Industriebetriebe (TU Ilmenau) 16.09.05<br />

Max-Planck-<strong>Forschung</strong>spreis (Alexander von Humboldt-Stiftung und MPG) 24.10.05<br />

Stehr-Boldt-Fonds (Universität Zürich) 31.12.05<br />

Wolfgang Heilmann-Preis (Integrata Stiftung) 30.09.05<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 6/2005<br />

Systematische Theologie (Augustana-Hochschule) 15.09.05<br />

Theoretische Physik (Universität Bonn) 10.09.05<br />

Impulse aus den USA gesucht (Körber-Stiftung) 31.10.05<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> 5/2005<br />

Deutscher Studienpreis 2005 (Körber-Stiftung) 01.10.05<br />

Kongress für Nephrologie 2005 17.09.05<br />

AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT


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500<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Am Institut für Elektrothermische Prozesstechnik der Fakultät für Elektrotechnik und<br />

Informatik <strong>ist</strong> frühestens zum 01.01.2006 befr<strong>ist</strong>et auf drei Jahre (mit Verlängerungsmöglichkeit<br />

um weitere drei Jahre) eine<br />

Juniorprofessur (W 1)<br />

für Kr<strong>ist</strong>allzüchtungs-Prozesstechnik<br />

zu besetzen.<br />

Es wird eine qualifizierte Persönlichkeit gesucht, die dieses Fach in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> vertritt. Dazu gehören die Durchführung von Lehrveranstaltungen und Übungen<br />

sowie die Betreuung von Dissertationen, Studien-, Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber sollte Kenntnisse und Erfahrungen auf einem<br />

oder mehreren der folgenden Gebiete der Kr<strong>ist</strong>allzüchtung vorweisen:<br />

• Züchtung von Halbleiter-Einkr<strong>ist</strong>allen<br />

• Numerische Simulation von Kr<strong>ist</strong>allzüchtungsprozessen<br />

• Einsatz von elektromagnetischen Feldern bei der Kr<strong>ist</strong>allzüchtung<br />

• Verfahren zur Züchtung von Silizium für die Photovoltaik<br />

Eine erfolgreiche Tätigkeit in der universitären oder außeruniversitären <strong>Forschung</strong> <strong>ist</strong><br />

Voraussetzung. Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen<br />

der Universität, mit außeruniversitären <strong>Forschung</strong>seinrichtungen und mit<br />

Partnern in der Industrie wird gleichermaßen erwartet wie die Erfahrung mit der<br />

Einwerbung von Drittmitteln.<br />

Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus<br />

dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden auf Anfrage<br />

erläutert.<br />

Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften besonders<br />

fördern und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Bewerbungen<br />

von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich<br />

erwünscht.<br />

Für Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. B. Nacke (Tel.: 0511/762-2872, Fax: 0511/762-<br />

3275, E-Mail: nacke@ewh.uni-hannover.de) gern zur Verfügung. Bitte richten Sie Ihre<br />

Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 1. Oktober 2005 an den<br />

Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik<br />

Prof. Dr.-Ing. P. Pirsch · Appelstr. 11 · 30167 Hannover<br />

http://www. uni-hannover.de/campus/job.htm


An der Universität Würzburg<br />

<strong>ist</strong> in der Philosophischen Fakultät II<br />

(Neuphilologien, Geschichte, Kunstgeschichte) eine Stelle für<br />

eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor<br />

der BesGr. W3 für<br />

Didaktik der deutschen Sprache<br />

und Literatur<br />

Eine Initiative von:<br />

(Nachfolge Prof. Dr. Ulf Abraham)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt wiederzubesetzen.<br />

Die Lehrstuhlinhaberin / der Lehrstuhlinhaber übernimmt Aufgaben in der<br />

fachdidaktischen <strong>Lehre</strong>, Prüfung und Praktikumsbetreuung für die Lehrämter<br />

an Grund-, Haupt-, Sonder-, Realschule und Gymnasium. <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

sollten im Bereich “Nutzung Neuer Medien im<br />

Deutschunterricht” und wahlweise in den Gebieten “Sprachliche Sozialisation<br />

einschließlich der Schreibdidaktik” oder “Literarische Sozialisation<br />

einschließlich der Didaktik der Kinder- und Jugendmedien” liegen.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind beide Staatsexamina im Fach Deutsch,<br />

Referendariat und mindestens 3 Jahre Schulerfahrung in einem Lehramt,<br />

Promotion und Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen sowie die Fähigkeit und Bereitschaft, das Fach in seiner ganzen<br />

Breite (Sprach-, Literatur- und Mediendidaktik) zu vertreten.<br />

Die Bewerberin / der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />

Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 S. 2 BayHSchLG möglich). Die Universität<br />

Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um Ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerberinnen und Bewerber, die durch wissenschaftliche Arbeiten entsprechend<br />

ausgewiesen sind, werden gebeten, die üblichen Unterlagen<br />

(Lebenslauf, Zeugnisse über akademische Prüfungen, Schriftenverzeichnis,<br />

Verzeichnis der akademischen Lehrveranstaltungen, laufende Projekte)<br />

bis zum 21. Oktober 2005 einzureichen an den<br />

Dekan der Philosophischen Fakultät II<br />

der Universität Würzburg,<br />

Am Hubland, 97074 Würzburg.<br />

501<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

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Habilitationen und Berufungen.<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

In der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen<br />

Universität München <strong>ist</strong> eine<br />

Universitätsprofessur (Bes.Gr. W3)<br />

für Elektrische Antriebssysteme<br />

und Le<strong>ist</strong>ungselektronik<br />

zum 01.10.2006 zu besetzen.<br />

Gesucht werden Bewerberinnen und Bewerber, die auf dem Gebiet der<br />

Analyse, Synthese und Optimierung elektrischer Antriebe und anderer<br />

le<strong>ist</strong>ungselektronischer Systeme wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen<br />

sind. Es wird erwartet, dass die Bewerberin / der Bewerber <strong>Forschung</strong>skompetenz<br />

in mehreren der folgenden Gebiete besitzt:<br />

- Le<strong>ist</strong>ungselektronische Schaltungen und Systeme<br />

- Elektrische Antriebssysteme, z.B. für Hybridfahrzeuge, Produktionsanlagen<br />

und vernetzte Antriebe<br />

- Modellierung, Simulation und Prototyping von Antriebssystemen<br />

- Anwendung moderner Regelungsverfahren, z.B. robuste, nichtlineare<br />

oder schaltende Regelungen in Antriebssystemen<br />

- Innovative Le<strong>ist</strong>ungselektronik, z.B. für regenerative Energien oder zur<br />

Versorgung informationstechnischer Systeme<br />

Zu den Aufgaben zählt die Vertretung des Fachgebiets in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong>. In der <strong>Lehre</strong> gehören grundlegende und weiterführende Lehrveranstaltungen,<br />

insbesondere für die Studienrichtungen Energietechnik<br />

und Mechatronik, zum Verantwortungsbereich dieser Professur. Darüber<br />

hinaus sollen die elektrische Antriebstechnik und Le<strong>ist</strong>ungselektronik in<br />

den geplanten internationalen Studiengängen "Power Engineering" sowie<br />

"Automation and Mechatronics" vertreten werden.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium an einer<br />

wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion<br />

und Habilitation oder Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen,<br />

die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches<br />

erbracht sein können. Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt<br />

der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />

Ausnahmen von der Altersgrenze können in dringenden Fällen zugelassen<br />

werden (vgl. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG).<br />

Schwer behinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten<br />

im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit Foto, Zeugnisse,<br />

Urkunden, Publikationsl<strong>ist</strong>e einschließlich ausgewählter Sonderdrucke)<br />

werden bis zum 12.10.2005 erbeten an den Dekan der Fakultät<br />

für Elektrotechnik und Informationstechnik, Technische Universität<br />

München, Arcisstraße 21,D-80333 München.<br />

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AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät <strong>ist</strong> ab sofort eine<br />

Universitätsprofessur (W 3)<br />

für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Mikroökonomik<br />

zu besetzen.<br />

Die Fakultät sucht eine international ausgewiesene Persönlichkeit, die bereit <strong>ist</strong>,<br />

Lehraufgaben im Grund- und Hauptstudium zu übernehmen. Erwünschte <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

sind Industrieökonomik, Spieltheorie oder Vertragstheorie.<br />

Die Aufgaben im Allgemeinen und die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus<br />

dem Niedersächsischen Hochschulgesetz (NHG). Einzelheiten werden auf Anfrage<br />

erläutert.<br />

Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.<br />

Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften besonders<br />

fördern und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Qualifikation<br />

bevorzugt. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem<br />

Ausland sind ausdrücklich erwünscht.<br />

<strong>Das</strong> Leitbild der Universität Hannover misst insbesondere der intensiven Beratung und<br />

Betreuung der Studierenden und der Einbindung der Universität in der Region und<br />

Niedersachsen neben der internationalen Orientierung von <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> einen<br />

hervorragenden Wert bei. Deshalb erwartet sie von den Professorinnen und Professoren,<br />

dass sie zur Förderung dieses Zieles ihren Lebensmittelpunkt in die Region Hannover<br />

verlegen.<br />

Bewerber bzw. Bewerberinnen, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 45. Lebensjahr<br />

vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit stehen, werden<br />

grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.<br />

Für Auskünfte steht Ihnen Herr Professor Dr. Dr. Andreas Löffler, Tel.-Nr. 0511 7 62-45 58,<br />

E-Mail: dekan@wiwi.uni-hannover.de, gern zur Verfügung.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 31.10.2005 an den<br />

Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />

Universität Hannover · Prof. Dr. Dr. Andreas Löffler<br />

Königsworther Platz 1 · 30167 Hannover<br />

http://www.uni-hannover.de/campus/job.htm<br />

502<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

<strong>Das</strong> Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) und die<br />

Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum<br />

suchen im Rahmen einer gemeinsamen Berufung einen/eine Wissenschaftler/in<br />

als<br />

Direktor/in des Instituts für<br />

Materialphysik im Weltraum (W3)<br />

im DLR - <strong>Forschung</strong>szentrum Köln-Porz<br />

und<br />

Professor/in für Experimentalphysik<br />

(Materialphysik im Weltraum)<br />

an der Fakultät für Physik und Astronomie der<br />

Ruhr-Universität Bochum<br />

<strong>Das</strong> bisherige Institut für Raumsimulation (vormals geleitet durch Prof.<br />

Feuerbacher) wird vorbehaltlich eines Senatsbeschlusses umbenannt<br />

in Institut für Materialphysik im Weltraum. Dieses Institut untersucht<br />

die Herstellung und Eigenschaften von Materialien in verschiedenen<br />

Aggregatzuständen und deren Phasenübergänge mit besonderer<br />

Betonung des Einflusses der Schwerkraft. Die gegenwärtigen Schwerpunkte<br />

liegen beim Materialdesign aus der Schmelze, der Erstarrung<br />

von Metallen aus metastabilen Zuständen weit ab vom thermodynamischen<br />

Gleichgewicht, bei der Messung von thermophysikalischen<br />

Eigenschaften von Schmelzen und bei der Herstellung und<br />

Charakterisierung von aerogelen Verbundwerkstoffen. Im Rahmen<br />

dieser Arbeiten führt das Institut Experimente im Labor, auf<br />

Parabelflügen oder <strong>Forschung</strong>sraketen und auf der Internationalen<br />

Raumstation durch. <strong>Das</strong> Institut nimmt auch betriebliche Aufgaben<br />

der Nutzerunterstützung bei Weltraumexperimenten wahr.<br />

Für die Durchführung der Aufgaben des Instituts <strong>ist</strong> eine enge Vernetzung<br />

mit anderen Instituten des DLR, <strong>Forschung</strong>seinrichtungen und<br />

Universitäten Voraussetzung. <strong>Das</strong> Institut <strong>ist</strong> eingebunden in nationale<br />

und internationale <strong>Forschung</strong>skooperationen. Es beteiligt sich an Programmen<br />

der DFG und der EU, an nationalen und europäischen<br />

Raumfahrtprogrammen und kooperiert mit der Industrie. Darüber hinaus<br />

<strong>ist</strong> das Institut in die <strong>Lehre</strong> der Fakultät für Physik und Astronomie<br />

an der Ruhr-Universität Bochum eingebunden.<br />

Gesucht wird eine Führungspersönlichkeit mit ausgewiesenen Fachkenntnissen<br />

in der physikalischen Materialforschung. Erwartet werden<br />

didaktische Fähigkeiten und akademische <strong>Lehre</strong>rfahrung sowie international<br />

anerkannte <strong>Forschung</strong>stätigkeit im Bereich der Materialphysik.<br />

<strong>Das</strong> Einbringen von neuen <strong>Forschung</strong>sthemen wird begrüßt.<br />

Einstellungsvoraussetzung <strong>ist</strong> ein abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

in Physik oder einem verwandten Fach sowie eine Promotion. Weiterhin<br />

werden vorausgesetzt eine Habilitation oder eine Juniorprofessur<br />

oder eine äquivalente wissenschaftliche Le<strong>ist</strong>ung.<br />

<strong>Das</strong> DLR und die Ruhr-Universität Bochum streben die Erhöhung des<br />

Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an. Bewerbungen von<br />

Frauen sind ausdrücklich erwünscht und werden bei gleicher Eignung,<br />

Befähigung und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung bevorzugt berücksichtigt, sofern<br />

nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.<br />

Die Bewerbungen geeigneter Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sowie einer Darstellung<br />

Ihrer <strong>Forschung</strong>sinteressen und -pläne richten Sie bitte bis zum<br />

20.09.2005 an den Vorstand des DLR, z. Hd. Prof. Dr. Achim<br />

Bachem, Linder Höhe, 51147 Köln.<br />

Die nächsten<br />

Anzeigenschlußtermine:<br />

Ausgabe 10/2005 21. September 2005<br />

Ausgabe 11/2005 20. Oktober 2005


An der Technischen Universität München wurde durch die Unterstützung der<br />

Else Kröner-Fresenius-Stiftung ein interdisziplinäres Zentrum für Ernährungsmedizin<br />

gegründet. Eine wichtige Zielsetzung des Zentrums <strong>ist</strong> die Verbindung<br />

von Grundlagenforschung und klinischer <strong>Forschung</strong> auf dem Gebiet<br />

der Ernährungsmedizin. An der Fakultät für Medizin <strong>ist</strong> gemeinsam mit der<br />

Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung<br />

und Umwelt im Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin<br />

die Stelle einer / eines<br />

Universitätsprofessorin / Universitätsprofessors<br />

der Bes.Gr.W2<br />

für Pädiatrische Ernährungsmedizin<br />

(Else Kröner-Fresenius-Stiftung)<br />

für zunächst 5 Jahre im Beamtenverhältnis auf Zeit zu besetzen. Im Falle einer<br />

positiven Evaluierung des Programms beabsichtigt die Technische Universität<br />

München diese Professur auf Dauer weiterzuführen. Die Stelle kann<br />

dann - bei Erfüllung der rechtlichen Voraussetzungen - in ein Beamtenverhältnis<br />

auf Lebenszeit umgewandelt werden.<br />

<strong>Das</strong> Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin besteht aus einem<br />

Lehrstuhl und drei Extraordinariaten. Die Forschergruppe Ernährungsmedizin<br />

setzt sich dabei aus Klinikern und Naturwissenschaftlern zusammen,<br />

was sich in der Organisationsstruktur widerspiegelt: die Laborflächen<br />

(1500 qm) sind in Weihenstephan angesiedelt, die klinische Anbindung erfolgt<br />

über die Kinderklinik München Schwabing / Kinderklinik und Poliklinik<br />

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.<br />

Zu den Aufgaben der Professur gehören <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> auf dem Gebiet<br />

der Pädiatrischen Ernährungsmedizin. Erwünscht <strong>ist</strong> eine starke Grundlagenorientierung,<br />

die gleichzeitig klinische <strong>Forschung</strong>sansätze integriert.<br />

Methodische Erfahrungen für molekularbiologische und/oder in vivo-Untersuchungen<br />

werden vorausgesetzt. In der <strong>Lehre</strong> wirkt die Stiftungsprofessur in<br />

den Studiengängen Medizin und Ernährungswissenschaft mit.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der<br />

Humanmedizin oder ein naturwissenschaftliches/biowissenschaftliches<br />

Studium sowie pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation<br />

und/oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen,<br />

die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches erbracht<br />

sein können. Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der<br />

Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ausnahmen<br />

von der Altersgrenze können in dringenden Fällen zugelassen<br />

werden (vgl. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG).<br />

Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils von<br />

Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

Schwer behinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen sind entsprechend den unter http://www.dekanat.med.tum.de/<br />

stellenausschreibungen.htm veröffentlichten Vorgaben der Fakultät für Medizin<br />

zu fertigen und sind bis zum 21.10.2005 an folgende Adresse zu senden:<br />

Dekan der Fakultät für Medizin der Technischen Universität München<br />

Prof. Dr. Markus Schwaiger, Ismaninger Str. 22, 81675 München.<br />

Foto: dpa<br />

Akademische Stellenausschreibungen<br />

Zielgerichtet mit großer Wirkung<br />

503<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Technische Fachhochschule Wildau<br />

University of Applied Sciences<br />

An der Technischen Fachhochschule Wildau sind zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt folgende Professuren zu besetzen:<br />

Fachbereich Ingenieurwesen/Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Studiengang Luftfahrttechnik/Luftfahrtlog<strong>ist</strong>ik (Zweitausschreibung)<br />

Professorin/Professor<br />

(Besoldungsgruppe W2 BBesO)<br />

für das Fachgebiet<br />

Aviation Maintenance<br />

Die Bewerberin/der Bewerber soll das Gebiet der Triebwerksfertigung<br />

und Triebwerkswartung inklusive Zustandsdiagnose sowie deren Integration<br />

in die Flugzeugzelle in der <strong>Lehre</strong> in o.g. Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

vertreten.<br />

Der Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong> liegt dabei im Bereich der Vermittlung der<br />

fertigungstechnischen und konstruktiven Zusammenhänge sowie der<br />

dazu erforderlichen Grundlagen in den oben genannten Gebieten.<br />

Umfangreiche berufliche Erfahrungen der Bewerberin/des Bewerbers<br />

sind wünschenswert. Aktivitäten im Bereich der angewandten <strong>Forschung</strong><br />

und Entwicklung und des Technologietransfers mit Unternehmen<br />

der Luftfahrtindustrie werden erwartet.<br />

Professorin/Professor<br />

(Besoldungsgruppe W2 BBesO)<br />

für das Fachgebiet<br />

Airport Management<br />

Die Bewerberin/der Bewerber soll das Gebiet des Airport-Managements,<br />

Airtraffic-Managements sowie des jeweiligen Security sowohl im<br />

Bachelor- wie auch im Masterstudiengang selbständig in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong><br />

vertreten.<br />

Der Schwerpunkt der <strong>Lehre</strong> liegt im Bereich der betriebswirtschaftlichen<br />

und log<strong>ist</strong>ischen Zusammenhänge und Optimierung dieser Bereich in<br />

Bezug auf Luftlandeplätze, Airlines bzw. Luftverkehrskonzepte. Vorrangig<br />

wird dabei auf die Anwendung und Entwicklung geeigneter Simulationstechniken<br />

und deren softwaretechnischen Realisierung, z.B. bei<br />

Flughafensimulationen, Optimierungsszenarien, Trainingskonzepten<br />

und Modellierungen Wert gelegt.<br />

Dazu sollte die Bewerberin/der Bewerber über umfangreiche berufliche<br />

Erfahrungen in diesem Bereich verfügen und Interesse nachweisen, diesen<br />

Bereich durch <strong>Forschung</strong> und Technologietransfer mit Unternehmen<br />

der Wirtschaft weiterzuentwickeln. Die Bereitschaft zur Übernahme von<br />

Lehrgebieten des Grundstudiums sowie die Mitwirkung in anderen Studiengängen<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Die Finanzierung beider Stellen erfolgt aus dem Überlastprogramm des<br />

Landes Brandenburg. Beide Stellen sind auf 5 Jahre befr<strong>ist</strong>et und werden<br />

im Angestelltenverhältnis besetzt.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind nach § 38 BbgHG u.a. ein abgeschlossenes<br />

Hochschulstudium, pädagogische Eignung, besondere Befähigung<br />

zu wissenschaftlicher Arbeit (i.d.R. durch Promotion nachzuweisen)<br />

und besondere Le<strong>ist</strong>ungen bei der Anwendung oder Entwikklung<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens<br />

fünfjährigen Praxis, von der mindestens drei Jahre außerhalb der<br />

Hochschule ausgeübt wurden.<br />

Die Technische Fachhochschule Wildau <strong>ist</strong> bemüht, den Anteil an Wissenschaftlerinnen<br />

im Lehrkörper zu erhöhen und fordert deshalb ausdrücklich<br />

Frauen auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei<br />

sonst gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind innerhalb von drei Wochen<br />

nach Erscheinen der Anzeige zu richten an den<br />

Präsidenten der Technischen Fachhochschule Wildau<br />

Bahnhofstraße, 15745 Wildau<br />

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GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT GÖTTINGEN<br />

Stiftung Öffentlichen Rechts<br />

Bereich Humanmedizin<br />

Universitätsklinikum – Medizinische Fakultät<br />

Zentrum für Molekularphysiologie des Gehirns - CMPB<br />

The Center of Molecular Physiology of the Brain (CMPB) in Göttingen is<br />

recruiting for two<br />

POST-DOCTORAL MOLECULAR<br />

BIOLOGIST/CELL BIOLOGIST<br />

Starting October 1st, 2005, and January 1st, 2006, two post-doctoral<br />

scient<strong>ist</strong> positions are available at the Department of Neurodegeneration<br />

& Restorative Research (www.neurodegeneration.uni-goettingen.de), located<br />

at the DFG Research Center “Molecular Physiology of the Brain”<br />

(www.cmpb.org) and the Center of Neurological Medicine. The salary will<br />

be according to BAT IIa.<br />

Projects include functional characterization of Parkinson’s disease mutations,<br />

molecular genetics and biochem<strong>ist</strong>ry of apoptosis, excitotoxicity,<br />

mitochondrial dysfunction and oxidative stress. Studies will be centered<br />

both on cell culture system and animal models of neurodegenerative diseases<br />

(Parkinson’s disease, Friedreich’s ataxia) and neuronal aging.<br />

Candidates should possess a MD or PhD degree and should have good<br />

knowledge of one or more of the following techniques:<br />

• molecular biology<br />

• viral gene transfer<br />

• toxin-induced and transgenic animal models of neurodegenerative diseases<br />

• studies on animal behavior<br />

• HPLC<br />

• laser scanning microscopy<br />

• 2-photon laser microscopy<br />

Women are especially encouraged to apply. Handicapped applicants with<br />

equal qualifications will be given preferential treatment.<br />

Those interested in joining our laboratory should send full CV and names<br />

of two referees to Prof. Jörg B. Schulz, Department of Neurodegeneration<br />

and Restorative Research, D-37099 Göttingen,<br />

Germany (E-Mail: jschulz4@gwdg.de).<br />

504<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

An der Universität Tübingen <strong>ist</strong> zum 1. April 2006 die Stelle<br />

der Rektorin / des Rektors<br />

wiederzubesetzen.<br />

Wir suchen eine Persönlichkeit mit Führungserfahrung, die das Profil und<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Tübingen aktiv mitgestaltet und<br />

weiterentwickelt. Zur Rektorin / zum Rektor kann ernannt oder bestellt<br />

werden, wer der Universität hauptberuflich als Professor angehört oder<br />

wer eine abgeschlossene Hochschulausbildung besitzt und aufgrund<br />

einer mehrjährigen leitenden beruflichen Tätigkeit, insbesondere in<br />

Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Verwaltung oder Rechtspflege, erwarten<br />

lässt, dass er den Aufgaben des Amtes gewachsen <strong>ist</strong>.<br />

Die Universität Tübingen hat eine große ge<strong>ist</strong>es- und naturwissenschaftliche<br />

Tradition und verfügt in allen Wissenschaftszweigen über international<br />

anerkannte <strong>Forschung</strong>spotentiale. Ihre Medizinische Fakultät <strong>ist</strong> herausragend<br />

und mit den anderen Bereichen der Universität stark vernetzt. Die<br />

Universitätsstadt Tübingen besitzt mit ihrem Kulturleben eine besondere<br />

Attraktivität und Lebensqualität.<br />

Die Universität Tübingen fordert entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich<br />

zur Bewerbung auf.<br />

Die Rektorin / der Rektor <strong>ist</strong> Beamtin / Beamter auf Zeit. Die Amtszeit<br />

beträgt sechs Jahre. Die dienstrechtliche Stellung ergibt sich aus § 17<br />

LHG. Die Rektorin / der Rektor vertritt die Universität und hat den Vorsitz<br />

im Rektorat, das die Universität leitet.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 05.10.2005 zu<br />

richten an den Vorsitzenden des Universitätsrats, Herrn Tilman<br />

Todenhöfer, Wilhelmstr. 5, 72074 Tübingen, z. Hd. Herrn Rottenecker.<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Große Wirkung mit kleinem Budget


Wolfgang Heilmann-Preis<br />

für<br />

humane Nutzung der Informationstechnologie<br />

Die Integrata-Stiftung schreibt in diesem Jahr zum 6. Mal den „Wolfgang<br />

Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie“ aus.<br />

Dabei steht nicht, wie in den vergangenen Jahren, ein Schwerpunktthema<br />

im Zentrum der Ausschreibung, sondern es soll den Bewerbern dieses<br />

Mal überlassen bleiben, Ihre Ideen zu einer humanen Nutzung<br />

der Informationstechnologie selbst vorzutragen und konkrete Gestaltungsvorschläge<br />

aufzuzeigen, die unser Arbeits- und Erwerbsleben<br />

verbessern und damit unsere Lebensqualität steigern können.<br />

Lediglich als Beispiele nennen wir folgende Themenbereiche:<br />

1. Entlastung für Bürger und Behörden durch E-Government<br />

2. Globale Chancenteilung – oder Stabübergabe an die Entwicklungsländer<br />

durch IT-Offshoring<br />

3. Usability Engineering – humane Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen<br />

Der Preis <strong>ist</strong> mit € 10.000,– dotiert und kann auf bis zu drei Pre<strong>ist</strong>räger<br />

verteilt werden. Die Arbeiten müssen in dreifacher Ausfertigung in deutscher<br />

oder englischer Sprache mit erschöpfender und klarer Beschreibung<br />

des Projekts und ausführlicher Begründung und erläuterndem<br />

Kurzprofil des Bewerbers bzw. der Institution an die<br />

Integrata-Stiftung<br />

für humane Nutzung der Informationstechnologie<br />

Schleifmühleweg 70<br />

72070 Tübingen<br />

eingereicht werden.<br />

Die Ausschreibungsfr<strong>ist</strong> endet am 30. September 2005. Weitere Informationen<br />

unter www.integrata-stiftung.de<br />

<strong>Das</strong> <strong>Bildungswesen</strong> <strong>ist</strong> <strong>kein</strong> Wirtschafts-Betrieb!<br />

Fünf Einsprüche<br />

gegen die technokratische Umsteuerung des Bilungswesens<br />

Einladung<br />

zu einer von Erziehungswissenschaftlern initiierten Zusammenkunft<br />

zur Erläuterung und Diskussion der folgenden fünf Einsprüche:<br />

1. Wir wenden uns gegen die Illusionen einer alle politischen Parteien<br />

übergreifenden Bildungspolitik, die das Bildungssystem nach betriebswirtschaftlichen<br />

Mustern in den Griff zu bekommen sucht.<br />

2. Wir widersprechen der völlig irreführenden Behauptung, bei der<br />

gegenwärtigen Umorganisation der Bildungsinstitutionen gehe es um<br />

mehr Autonomie von Schulen und Hochschulen.<br />

3. Wir halten es für einen folgenschweren Irrtum, wenn behauptet wird,<br />

Erziehungswissenschaft erfülle ihren öffentlichen Auftrag nur dann,<br />

wenn sie unmittelbar verfügbare und kurzfr<strong>ist</strong>ig nutzbare Ergebnisse<br />

für Politik und Praxis zeitige.<br />

4. Wir protestieren gegen die weitere Aushöhlung von universitären Studiengängen<br />

– insbesondere auch in der <strong>Lehre</strong>rausbildung – durch ihre<br />

zunehmende Verschulung.<br />

5. Wir bezweifeln die vorherrschende Meinung, die Festlegung und Durchsetzung<br />

von Le<strong>ist</strong>ungsstandards zur Überprüfung von Basiskompetenzen<br />

sei ein geeignetes Mittel, um der demokratischen Forderung nach<br />

grösstmöglicher Gleichheit der Bildungschancen Genüge zu tun.<br />

Andreas Gruschka (Frankfurt/M), Ulrich Herrmann (Tübingen) Frank-<br />

Olaf Radtke(Frankfurt/M), Udo Rauin (Schwäb. Gmünd), Jörg Ruhloff<br />

(Wuppertal), Horst Rumpf (Frankfurt/M), Michael Winkler (Jena)<br />

Termin und Ort:<br />

Montag, 10.Oktober 2005, 12.30 - 17 Uhr<br />

Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main,<br />

Campus Bockenheim, Mertonstrasse, Hörsaal IV<br />

Thesenpapier und Informationen:<br />

http//:www.uni-frankfurt.de/fb/fb04/einsprueche/index.html<br />

505<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

Preise/Veranstaltungen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die Ellen- und Max-Woitschach-Stiftung<br />

für ideologiefreie Wissenschaft<br />

vergibt den<br />

Woitschach-<strong>Forschung</strong>spreis 2006<br />

in Höhe von 7.500,-- Euro<br />

für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zum Thema<br />

Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit<br />

im heutigen Arbeitsmarkt:<br />

Welchen Beitrag kann eine ideologiefreie Wissenschaft le<strong>ist</strong>en?<br />

In Betracht kommen sowohl mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden<br />

entwickelte Arbeiten, die das Ausschreibungsthema aus theoretischer<br />

Sicht behandeln, als auch solche, die wissenschaftlich fundierte<br />

Handlungsempfehlungen für die Arbeitsmarktpolitik geben. Die Arbeiten<br />

müssen bereits veröffentlicht oder zumindest der Öffentlichkeit zugänglich<br />

sein. Wissenschaftliche Veröffentlichungen und <strong>Forschung</strong>sberichte<br />

sowie Habilitationsschriften oder Dissertationen können eingereicht<br />

werden. Eigenbewerbungen sind zulässig.<br />

Empfehlungen bzw. Bewerbungen reichen Sie bitte bis 15. Dezember 2005<br />

je 2-fach ein mit:<br />

1. der Arbeit selbst,<br />

2. einem tabellarischen Lebenslauf des Verfassers / der Verfasserin<br />

3. einer gutachterlichen Stellungnahme eines Hochschullehrers / einer<br />

Hochschullehrerin (sofern Verfasser bzw. Verfasserin nicht selbst<br />

Hochschullehrer/in <strong>ist</strong>)<br />

an die Deutsche Aktionsgemeinschaft Bildung-Erfindung-Innovation<br />

(DABEI) e.V., Am Lenkert 11, 53177 Bonn, Tel. 0228/311071, Fax<br />

0228/313454<br />

<strong>Das</strong> Kuratorium der Ellen-und-Max-Woitschach-Stiftung<br />

Prof. Dr. Heidi Heilmann (Vors.), Sindelfingen,<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Keller (stv. Vors.), Stuttgart,<br />

Prof. Dr. Ludwig Pack, Konstanz,<br />

Dr. Matthias He<strong>ist</strong>er, Bonn<br />

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An der Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums<br />

der Universität Würzburg <strong>ist</strong> die Stelle für<br />

eine Universitätsprofessorin/<br />

einen Universitätsprofessor<br />

der BesGr. W2 für<br />

Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren zum nächstmöglichen<br />

Termin wieder zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Faches in vollem Umfang in<br />

<strong>Lehre</strong>, <strong>Forschung</strong> und Krankenversorgung in leitender Oberarztfunktion. In<br />

klinischer Hinsicht soll das gesamte Gebiet der Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe abgedeckt werden, der Schwerpunkt jedoch auf dem Gebiet der<br />

operativen Gynäkologie einschließlich plastisch-rekonstruktiver Mammachirurgie<br />

liegen.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium der<br />

Medizin, Approbation als Arzt, pädagogische Eignung, Engagement und<br />

Erfahrung in der <strong>Lehre</strong>, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen. Admin<strong>ist</strong>rative Erfahrungen in der Klinikleitung<br />

sind erforderlich. Zusätzlich <strong>ist</strong> die Gebietsbezeichnung für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe sowie die Anerkennung der fakultativen<br />

Weiterbildung Spezielle Operative Gynäkologie oder des Schwerpunktes<br />

Gynäkologische Onkologie nachzuweisen. Der Besitz einer zweiten<br />

fakultativen Weiterbildung <strong>ist</strong> wünschenswert. Erwartet werden fernen die<br />

Beteiligung an den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Klinik.<br />

Die Universität Würzburg will den Anteil der Frauen steigern und fordert<br />

deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />

Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG möglich).<br />

Schwer behinderte Menschen werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher<br />

Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (unterschriebener Lebenslauf<br />

mit beruflichem und wissenschaftlichem Werdegang, aktuelles<br />

Lichtbild, gegliedertes Schriften- und Vortragsverzeichnis, Aufstellung der<br />

Lehrtätigkeit, Urkunden, Zeugnisse, Operationskatalog) bis zum 10. Oktober<br />

2005 zu richten an den<br />

Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg,<br />

Herrn Professor Dr. G. Ertl<br />

Josef-Schneider-Straße 2, Haus D 7, D-97080 Würzburg<br />

506<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Die nächsten<br />

Erscheinungstermine:<br />

Ausgabe 10/2005 30. September 2005<br />

Ausgabe 11/2005 31. Oktober 2005


In den Mediadaten 2005 von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

erfahren Sie alles über Anzeigengrößen und Anzeigenpreise,<br />

Erscheinungstermine und Anzeigenschlußtermine,<br />

Auflagenhöhe und technischen Daten etc.<br />

Foto: dpa<br />

Sie können die Mediadaten 2005 im Internet unter<br />

www.forschung-und-lehre.de abrufen,<br />

oder unter der Rufnummer 0228 / 902 66-23 anfordern.<br />

507<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

An der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre der Universität Mannheim <strong>ist</strong> eine<br />

auf die Dauer von 5 Jahren befr<strong>ist</strong>ete<br />

Stiftungsprofessur (Bes.Gr. W 3)<br />

für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik,<br />

insbesondere E-Business und E-Government<br />

zu besetzen.<br />

Die Beschäftigung erfolgt beim Vorliegen der beamtenrechtlichen sowie der<br />

allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen in einem Beamtenverhältnis auf<br />

Zeit oder alternativ in einem entsprechend befr<strong>ist</strong>eten Angestelltenverhältnis.<br />

Mit der Errichtung der Stiftungsprofessur soll eine weitergehende Internationalisierung<br />

der Universität Mannheim erreicht werden. Insofern soll die Bewerbung<br />

auch Wissenschaftler ansprechen, deren Muttersprache nicht Deutsch <strong>ist</strong>.<br />

Der zukünftige Stelleninhaber bzw. die zukünftige Stelleninhaberin vertritt das<br />

Fach Wirtschaftsinformatik in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Dabei sollte der Schwerpunkt<br />

auf der Behandlung innovativer Konzepte und Techniken des E-Business<br />

und des E-Government liegen. Zu den Aufgaben in der <strong>Lehre</strong> zählen auch die<br />

Übernahme von Veranstaltungen im Hauptstudium sowie die Mitwirkung an<br />

den englischsprachigen Studienprogrammen der Fakultät oder im Zentrum für<br />

Doktorandenstudien. Es wird erwartet, dass die Lehrveranstaltungen mit den<br />

bestehenden Lehrstühlen für Wirtschaftsinformatik abgestimmt werden.<br />

<strong>Das</strong> Dienstverhältnis <strong>ist</strong> auf fünf Jahre befr<strong>ist</strong>et. Eine Eingruppierung erfolgt auf<br />

W3-Basis zu international vergleichbaren Konditionen.<br />

Bewerber und Bewerberinnen sollen habilitiert sein oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen gemäß § 47 Abs. 1 Nr. 4a und Abs. 2 Landeshochschulgesetz<br />

(LHG) nachweisen können.<br />

Die Universität misst einer intensiven Betreuung der Studierenden einen hohen<br />

Stellenwert bei und erwartet deshalb von den <strong>Lehre</strong>nden eine ausgeprägte<br />

Präsenz an der Universität. Zur Stärkung der universitären Einbindung in das<br />

regionale Umfeld wird ferner davon ausgegangen, dass die/der zu Berufende<br />

bereit <strong>ist</strong>, ihren/seinen Lebensmittelpunkt in die Region zu legen.<br />

Die Universität Mannheim strebt die Erhöhung des Frauenanteils in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> an und fordert daher entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen<br />

ausdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber bzw. Bewerberinnen<br />

werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden binnen sechs Wochen<br />

nach Erscheinen der Anzeige an die Universität Mannheim, Dekan der Fakultät<br />

für Betriebswirtschaftslehre, Professor Dr. Martin Weber, D-68131 Mannheim,<br />

erbeten.<br />

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1. An der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> in der Fakultät für Chemie, Biologie und Geowissenschaften<br />

zum Sommersemester 2007 eine<br />

W 2-Professur für Physikalische Chemie<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

In der <strong>Forschung</strong> wird von dem Bewerber/der Bewerberin erwartet, dass er/sie<br />

in einem aktuellen Bereich der Physikalischen Chemie, möglichst auf dem<br />

Gebiet der Polymere und Kolloide hervorragend ausgewiesen <strong>ist</strong>. Die Mitarbeit<br />

in bestehenden <strong>Forschung</strong>seinrichtungen der Universität Bayreuth, insbesondere<br />

im Bayreuther Zentrum für Kolloide und Grenzflächen (BZKG) und im<br />

Sonderforschungsbereich 481 „Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in<br />

inneren und äußeren Feldern“ wird erwartet.<br />

Der Stelleninhaber/Die Stelleninhaberin soll in der <strong>Lehre</strong> das Fach Physikalische<br />

Chemie in den naturwissenschaftlichen Studiengängen der Universität Bayreuth<br />

in voller Breite vertreten. Dies betrifft in besonderer Weise den ab Wintersemester<br />

2005/2006 eingerichteten neuen Bachelorstudiengang Polymer- und<br />

Kolloidchemie sowie einen in diesem Fachgebiet geplanten Masterstudiengang.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem<br />

Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen<br />

Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis<br />

zum 4. November 2005 an den Dekan der Fakultät für Biologie, Chemie und<br />

Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

2. An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth<br />

<strong>ist</strong> zum 1. Oktober 2006 eine<br />

W 3-Professur (Lehrstuhl)<br />

für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Mikroökonomie<br />

(Nachfolge Professor Dr. Dr. h. c. Peter Oberender)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />

In <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> hat der Lehrstuhl das Pflichtfach Volkswirtschaftslehre<br />

sowie vor allem mikroökonomische Vertiefungsgebiete zu vertreten. Er <strong>ist</strong> am<br />

Lehrangebot für die Studiengänge für Dipl.-Volkswirte, Dipl.-Kaufleute, Dipl.-<br />

Gesundheitsökonomen und Dipl.-Sportökonomen sowie am Studiengang für<br />

das Lehramt in einer Fächerkombination mit Wirtschaftswissenschaften und an<br />

der wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung für Jur<strong>ist</strong>en beteiligt. Von<br />

dem/der künftigen Lehrstuhlinhaber/Lehrstuhlinhaberin werden die Bereitschaft<br />

zur fachübergreifenden <strong>Forschung</strong> und eine aktive Mitarbeit bei integrierten<br />

Studienangeboten (Philosophy & Economics) erwartet. Die wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Diplomstudiengänge werden ab dem Wintersemester 2006/2007<br />

in ein gestuftes System der Bachelor- und Masterstudiengänge übergeführt<br />

werden.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, wissenschaftlicher Werdegang,<br />

Schriftenverzeichnis) und einer Darstellung der wissenschaftlichen<br />

Arbeitsgebiete und weiteren Vorhaben werden bis zum 4. November 2005 an den<br />

Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

3. An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> zum<br />

1. Oktober 2006 eine<br />

W 2-Professur für Geschichte<br />

mit dem Schwerpunkt Geschichte Afrikas<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />

Der Professur obliegt die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. In der<br />

<strong>Forschung</strong> soll ein Schwerpunkt in der Neuesten Geschichte (19. – 20. Jahrhundert)<br />

liegen. Die Mitarbeit im universitären Afrikaschwerpunkt wird erwartet, insbesondere<br />

im SFB/FK 560 „Lokales Handeln im Kontext globaler Einflüsse“<br />

sowie in der geplanten „Graduate School of African Studies“.<br />

In der <strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> die Professur an den Studiengängen im Fach Geschichte (z. B.<br />

Lehramt an Realschulen und an Gymnasien und BA-Studiengang Europäische<br />

Geschichte) sowie an den Studiengängen im Afrikaschwerpunkt (z. B. BA<br />

und MA „Angewandte Afrikastudien“) beteiligt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse der Schriften<br />

und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse und Urkunden in<br />

beglaubigten Kopien) werden bis zum 4. November 2005 an den Dekan der<br />

Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth,<br />

erbeten.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />

Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />

wissenschaftlicher Le<strong>ist</strong>ungen. Zum Zeitpunkt der Ernennung darf das 52. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet sein (vgl. auch Art. 12 Abs. 3 S. 2 BayHSchLG).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um ihre<br />

Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

508<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

An der Fakultät Mathematik und Physik der Universität Stuttgart sind ein<br />

W3-Professur für Optimierung<br />

im Institut für Stochastik und Anwendungen und eine<br />

W3-Professur für Numerische<br />

Mathematik<br />

im Institut für Angewandte Analysis und Numerische Simulation wiederzubesetzen.<br />

Gesucht werden Persönlichkeiten, deren <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte<br />

in den Bereichen Stochastische Optimierung bzw.<br />

Numerische Methoden partieller Differentialgleichungen liegen und die<br />

für interdisziplinäre Arbeit aufgeschlossen sind. Dies betrifft insbesondere<br />

die Mitarbeit im geplanten <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt Wissenschaftliches<br />

Rechnen der Universität Stuttgart. Sie sollen bereit sein, an<br />

der Ausbildung in den Studiengängen Mathematik (Diplom und Lehramt)<br />

mitzuwirken und sich auch an der mathematischen Ausbildung in<br />

den natur- und ingenieurwissenschaftlichen und den wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Studiengängen angemessen zu beteiligen.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />

Bewerbungen sind bis zum 14.10.2005 zu richten an den Vorsitzenden<br />

der Berufungskommission, Prof. Dr. Jörg Brüdern, Institut für Algebra<br />

und Zahlentheorie, Universität Stuttgart, D-70511 Stuttgart.<br />

Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen<br />

Bereich erhöhen und <strong>ist</strong> deshalb an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.<br />

... ermöglicht<br />

eine bessere Stellenbesetzung.<br />

Karikatur: Meissner


Foto: dpa<br />

Zukunft beginnt bei uns.<br />

Die RWTH <strong>ist</strong> mit ca. 30.000 Studierenden und ca. 10.000<br />

Beschäftigten eine der größten Technischen Hochschulen Europas<br />

und die größte Arbeitgeberin und Ausbilderin in der Region. <strong>Lehre</strong> und<br />

<strong>Forschung</strong> sind international, innovativ, industrienah und<br />

fachübergreifend ausgerichtet.<br />

Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in<br />

Lehr- und <strong>Forschung</strong>sgebiet Kontinuumsmechanik<br />

Einstieg in den Aufstieg<br />

509<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

Preise<br />

Ihr Profil: Abgeschlossenes Universitätsstudium. Ausgeprägte<br />

theoretische und experimentelle Kenntnisse auf dem Gebiet<br />

der Kontinuumsmechanik. Fähigkeit zum selbstständigen<br />

wissenschaftlichen Arbeiten. Sehr gute Englischkenntnisse in<br />

Wort und Schrift. Gute EDV-Kenntnisse. Kreativität, Flexibilität,<br />

Teamfähigkeit.<br />

Aufgaben: Erstellung eines mathematischen Modells zur<br />

Beschreibung des dynamischen Kompressionsverhaltens von<br />

nassem Papier. Durchführung von Labormessungen zur<br />

Bestimmung der Modellparameter und Untersuchung<br />

verschiedener Einflussgrößen. Wissenschaftlicher Austausch<br />

mit unserem <strong>Forschung</strong>spartner aus der Industrie.<br />

Unser Angebot: Die Stelle <strong>ist</strong> bewertet mit BAT IIa und<br />

nächstmöglich auf 2 Jahre befr<strong>ist</strong>et zu besetzen, eine<br />

Verlängerung um weitere 2 Jahre <strong>ist</strong> beabsichtigt. Die<br />

regelmäßige Wochenarbeitszeit beträgt 41 Stunden. Die<br />

Durchführung der Arbeit im Rahmen einer Promotion wird<br />

begrüßt.<br />

Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erwünscht. Bei gleicher<br />

Eignung, Befähigung und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung werden Frauen bevorzugt<br />

berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende<br />

Gründe überwiegen. Auf § 8 Abs. 6 Landesgleichstellungsgesetz NW<br />

(LGG) wird verwiesen.<br />

Bewerbungen Schwerbehinderter sind erwünscht.<br />

Ihr Ansprechpartner: Vorabinformationen erteilt Herr Dipl.-<br />

Ing. A. Ehret (Tel.: 0241-80-96402, ehret@km.rwthaachen.de).<br />

Web: http://www.km.rwth-aachen.de.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an:<br />

LF Kontinuumsmechanik, RWTH Aachen<br />

Eilfschornsteinstr. 18, 52062 Aachen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Paul Ehrlich Stiftung<br />

Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis<br />

für hervorragende biomedizinische <strong>Forschung</strong><br />

an deutschen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

Der Preis wird von der Stiftung einmal jährlich an einen Nachwuchswissenschaftler/eine<br />

Nachwuchswissenschaftlerin verliehen, der/die<br />

an einer <strong>Forschung</strong>seinrichtung in Deutschland herausragende<br />

Le<strong>ist</strong>ungen auf dem Gebiet der biomedizinischen <strong>Forschung</strong> erbracht<br />

hat. Die Höhe des Preisgeldes beträgt bis zu 60.000,- o. <strong>Das</strong> Preisgeld<br />

muss ausschließlich forschungsbezogen verwendet werden. Die Preisverleihung<br />

findet am<br />

14. März 2006 in der Paulskirche in Frankfurt am Main<br />

anlässlich der Verleihung des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-<br />

Preises statt.<br />

Vorschlagsberechtigt sind Hochschullehrer und Hochschullehrerinnen<br />

sowie leitende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

in Deutschland. Selbstbewerbungen werden nicht<br />

berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung sollte der Pre<strong>ist</strong>räger<br />

das vierte Lebensjahrzehnt noch nicht vollendet haben. Vorschläge<br />

werden in achtfacher Ausfertigung bis zum 30. September 2005 erbeten.<br />

Sie sollen eine ausführliche Begründung, ein Schriftenverzeichnis sowie<br />

Sonderdrucke der wichtigsten Arbeiten und ein Curriculum Vitae des<br />

Vorgeschlagenen/der Vorgeschlagenen enthalten und sind zu richten<br />

an den Vorsitzenden der Auswahlkommission, Herrn Prof. Dr. Jürgen<br />

Bereiter-Hahn, Vizepräsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität,<br />

Senckenberganlage 31, 60054 Frankfurt.<br />

Die Auswahl der Pre<strong>ist</strong>räger/innen erfolgt durch den Stiftungsrat auf<br />

Vorschlag einer Auswahlkommission. Kandidaten/Kandidatinnen der<br />

engeren Wahl werden zu einem Symposium nach Frankfurt am Main<br />

eingeladen.<br />

Informationen dazu erteilt Dr. Susanne Eickemeier, Tel.: 069/798-<br />

22130, Email: paul-ehrlich-nachwuchspreis@uni-frankfurt.de<br />

An der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth <strong>ist</strong> zum<br />

1. Oktober 2006 eine<br />

W 2-Professur für Sozialphilosophie<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.<br />

Der Professur obliegt die Vertretung des Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>.<br />

In der <strong>Forschung</strong> wird ein Bezug zur Ökonomie erwartet. In der <strong>Lehre</strong><br />

wird eine engagierte Mitwirkung an den BA- und MA-Studiengängen<br />

„Philosophy & Economics“ erwartet, die teilweise englischsprachig angeboten<br />

werden.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation bzw. habilitationsäquivalente<br />

Le<strong>ist</strong>ungen; zum Zeitpunkt der Ernennung darf das<br />

52. Lebensjahr noch nicht vollendet sein (vgl. auch Art. 12 Abs. 3 S. 2<br />

BayHSchLG).<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich<br />

um ihre Bewerbung.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen werden mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Verzeichnisse<br />

der Schriften und der abgehaltenen Lehrveranstaltungen sowie Zeugnisse<br />

und Urkunden in beglaubigten Kopien) bis zum 4. November 2005<br />

an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität<br />

Bayreuth, 95440 Bayreuth, erbeten.<br />

AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT


AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />

Bewerbungen mit tabellarischemLebenslauf,wissenschaftlichem<br />

Werdegang,<br />

Schriftenverzeichnis,<strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

und Verzeichnis<br />

der bisherigen abgehaltenenLehrveranstaltungen<br />

werden<br />

bis 01.10.2005 erbeten<br />

an den Dekan der<br />

Philosophischen Fakultät<br />

der Heinrich-<br />

Heine-Universität<br />

Düsseldorf, Universitätsstr.<br />

1, 40225 Düsseldorf.<br />

Auskünfte bezüglich<br />

der Leitung des Heinrich-Heine-Institutes<br />

erteilt der Oberbürgerme<strong>ist</strong>er<br />

der LandeshauptstadtDüsseldorf,<br />

Herr Joachim<br />

Erwin, Marktplatz<br />

1 – 2, 40213 Düsseldorf,<br />

Telefon (0211)<br />

89-9 2000.<br />

Auskünfte bezüglich<br />

der Professur erteilt<br />

der Dekan der Philosophischen<br />

Fakultät<br />

der Heinrich-Heine-<br />

Universität, Herr Univ.<br />

Prof. Dr. Witte, Universitätsstr.<br />

1, 40225<br />

Düsseldorf, Telefon<br />

(0211) 89-1 29 36.<br />

Die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Heinrich-<br />

Heine-Universität Düsseldorf suchen zum 01.07.2006<br />

im Wege einer<br />

Heine-Professur<br />

die Direktorin/den Direktor des Heinrich-Heine-<br />

Institutes der Landeshauptstadt Düsseldorf.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber soll zugleich das Fach<br />

„Neuere deutsche Literaturgeschichte“ an der Philosophischen<br />

Fakultät der Heinrich-Heine-Universität<br />

Düsseldorf vertreten.<br />

Die Stelle soll mit einer/einem ausgewiesenen Spezial<strong>ist</strong>in/Spezial<strong>ist</strong>en<br />

in der Neueren deutschen Literatur<br />

mit besonderer Berücksichtigung der Literatur<br />

des 19. Jahrhunderts wiederbesetzt werden. Die<br />

Bewerberin/der Bewerber sollte in maßgeblicher<br />

Weise über das Werk von Heinrich Heine gearbeitet<br />

und publiziert haben.<br />

<strong>Das</strong> Heinrich-Heine-Institut <strong>ist</strong> das bedeutendste<br />

Institut in Deutschland, das sich mit dem Werk von<br />

Heinrich Heine beschäftigt. Darüber hinaus <strong>ist</strong> es<br />

allgemeines Literaturarchiv und verfügt über musikalische<br />

Archivalien. Ein rheinisches Literaturarchiv<br />

befindet sich im Aufbau. <strong>Das</strong> Institut publiziert regelmäßig<br />

über das Werk von Heinrich Heine, verfügt in<br />

dem angeschlossenen Museum über eine umfangreiche<br />

Dauerausstellung und führt regelmäßig Wechselausstellungen<br />

aus allen Bereichen der Literaturund<br />

Musikgeschichte, aber auch zu zeitgenössischen<br />

Autoren durch.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber soll zudem als nebenberufliche/r<br />

Professor/in an der Philosophischen<br />

Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf<br />

Lehrverpflichtungen übernehmen und in der <strong>Forschung</strong><br />

tätig werden. Der Umfang der Lehrverpflichtungen<br />

richtet sich nach der jeweils gültigen Lehrverpflichtungsverordnung<br />

und beträgt zurzeit die<br />

Hälfte des Lehrdeputats einer regulären Professur<br />

(4 Semesterwochenstunden).<br />

Die Anstellung soll im Angestelltenverhältnis erfolgen.<br />

Dabei soll eine Vergütung für die Leitung des Heinrich-<br />

Heine-Institutes außertariflich in Anlehnung an VergGr.<br />

I BAT vorgesehen werden. Für die Wahrnehmung<br />

der nebenberuflichen Professur soll anteilmäßig eine<br />

Vergütung in Anlehnung an die BesGr. W 3 gewährt<br />

werden.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind neben den allgemeinen<br />

dienstrechtlichen Voraussetzungen gemäß<br />

§ 46 des Gesetzes über die Hochschulen des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen insbesondere pädagogische<br />

Eignung, besondere Befähigung zu wissenschaftlicher<br />

Arbeit sowie zusätzliche wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen.<br />

Bewerbungen von Frauen werden ausdrücklich<br />

begrüßt. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung<br />

und fachlicher Le<strong>ist</strong>ung bevorzugt berücksichtigt,<br />

sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers<br />

liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung geeigneter<br />

Schwerbehinderter <strong>ist</strong> erwünscht.<br />

Akademische Stellenanzeigen<br />

Wissenschaftspreise und Stipendien<br />

Symposien und Tagungen<br />

510<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

MAX PLANCK INSTITUTE<br />

FOR CHEMICAL ECOLOGY<br />

Postdoctoral and PhD Positions in the<br />

Department of Entomology<br />

The Department of Entomology studies the genetic and biological basis of<br />

insect adaptation to chemicals produced by their hostplants. Positions are<br />

available immediately in three working groups of the department.<br />

Postdoctoral Fellowship „Insect Population Genetics“<br />

The Insect Population Genetics Group focuses on the identification and<br />

analysis of genes involved in the process of adaptation of lepidopteran<br />

insects to new host plants or to selective forces such as chemical<br />

insecticides. Approaches include QTL analysis, genetic mapping of single<br />

genes and map-based cloning. A Postdoctoral position is available to<br />

develop and apply various molecular marker techniques for detecting and<br />

scoring genetic variation in controlled crosses between different races or<br />

species of herbivorous insects. Applicants should have an excellent<br />

knowledge of molecular biology and population genetic techniques and<br />

should have good communication skills in the English language.<br />

Experience in bioinformatics would be a plus. The position is available<br />

immediately for an initial period of two years with a prospective third year<br />

extension. Applicants must have completed all requirements for the PhD<br />

before starting the position.<br />

PhD Studentship „Plant-Herbivore Interactions“<br />

The Host-Adaptation Ecology Group examines the traits involved in<br />

successful exploitation of hostplants as food resources by herbivorous<br />

insects. One PhD position is available to study the genetic basis of a recent<br />

host shift in Plutella xylostella from Brassicaceae to Fabaceae. The<br />

successful candidate should have a strong background in ecology,<br />

evolutionary biology or genetics. Previous research experience with<br />

phytophagous insects is desirable. We are looking for a highly motivated<br />

candidate with strong communication and excellent organizational skills<br />

who can operate in an interdisciplinary research environment. The position<br />

involves designing and performing large scale crossing experiments and<br />

bioassays with different Plutella strains. Applicants should have an<br />

excellent Diploma degree or M.Sc. in entomology, zoology, or ecology.<br />

PhD Studentship „Physiology and Proteomics of the Insect Midgut“<br />

The Proteomics Group studies the midgut of herbivorous Lepidoptera using<br />

a comparative proteomic approach utilizing biochemical, cell biological and<br />

molecular tools. We identify and characterize the digestive and detoxifying<br />

enzymes which enable insects to escape the defense mechanisms of<br />

plants and chemical insecticides. A PhD position is available to generate<br />

proteomic maps in combination with cell biological assays to characterize<br />

relevant midgut proteins. The successful candidate should have a strong<br />

background in biochemical, molecular and/or cell biology techniques in<br />

addition to a strong motivation and interest for research projects in insectplant<br />

interactions. Applicants should have an excellent Diploma degree or<br />

M.Sc. in biochem<strong>ist</strong>ry, molecular biology or physiology.<br />

The Max Planck Institute is an equal opportunity employer and especially<br />

encourages women to apply. Applications from handicapped persons<br />

will be favored when all other qualifications are equal.<br />

Please send your applications until September 30, 2005 to:<br />

Katrin Salzmann-Böhmer<br />

Max Planck Institute for Chemical Ecology<br />

N<br />

Department of Entomology<br />

Hans-Knöll-Straße 8<br />

CH<br />

3<br />

N<br />

07745 Jena, Germany<br />

Fax: +49-3641-571502<br />

E-Mail: ksalzmann@ice.mpg.de<br />

optimale Reichweite<br />

zielgenau<br />

Foto: dpa


In der Fakultät Maschinenbau der Universität Stuttgart <strong>ist</strong> die<br />

Professur für Technische Verbrennung<br />

(W 3 mit Leitungsfunktion)<br />

zu besetzen.<br />

Der Lehrstuhl für Technische Verbrennung in der Fakultät Maschinenbau<br />

der Universität Stuttgart soll die physikalisch-chemischen, thermodynamischen<br />

und strömungsmechanischen Grundlagen der Verbrennungstechnik<br />

und Schadstoffbildung auf Basis herkömmlicher und neuer<br />

Brenn- und Treibstoffe in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten. Ein Schwerpunkt<br />

soll auf der mathematischen Modellierung der sich überlagernden<br />

Phänomene von Strömung und verbrennungsrelevanter Reaktion in Einund<br />

Mehrphasensystemen einschließlich instationärer Vorgänge liegen.<br />

Darüber hinaus werden Kooperationen mit den anwendungsbezogenen<br />

energie- und verfahrenstechnisch ausgerichteten Instituten erwartet.<br />

Die Technische Verbrennung zählt innerhalb der Fakultät Maschinenbau<br />

in mehreren ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen zu der Grundlagenausbildung,<br />

für die im Grund- und Hauptstudium Vorlesungen anzubieten<br />

sind. Organisatorisch <strong>ist</strong> der Lehrstuhl in das Institut für Verfahrenstechnik<br />

und Dampfkesselwesen eingebunden. Erwartet wird<br />

außerdem eine aktive Mitarbeit im Zentrum für Energieforschung<br />

Stuttgart (ZES).<br />

Gesucht wird eine Persönlichkeit, die fachlich auf den oben genannten<br />

Gebieten ausgewiesen <strong>ist</strong>. Einstellungsvoraussetzungen sind ein ingenieurwissenschaftlicher<br />

oder naturwissenschaftlicher Hochschulabschluss,<br />

Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Le<strong>ist</strong>ungen.<br />

Für die Wahrnehmung der Lehraufgaben werden besondere didaktische<br />

Fähigkeiten erwartet.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den entsprechenden Unterlagen, die<br />

selbstverständlich vertraulich behandelt werden, bis zum 30.09.2005 an<br />

den Vorsitzenden der Berufungskommission: Prof. Dr.-Ing. Alfred Voß,<br />

Prodekan, Dekanat der Fakultät Maschinenbau, Universität Stuttgart,<br />

Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart.<br />

In der Fakultät 1 Architektur und Stadtplanung <strong>ist</strong> die<br />

W3-Professur Bauökonomie<br />

zu besetzen. Mit der Professur <strong>ist</strong> die Leitung des Instituts für Bauökonomie<br />

verbunden.<br />

Der Bewerber/die Bewerberin soll die Gebiete der wirtschaftlichen Planung,<br />

der Kosten und Nutzungskosten im Hochbau sowie der Kostensteuerung,<br />

der Bauabwicklung und des Projektmanagements in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> vertreten. Es wird Wert gelegt auf die Orientierung an<br />

einer ökologischen Gesamtbilanzierung im Lebenszyklus von Bauten. Die<br />

Kooperation mit den thematisch benachbarten Instituten der Universität<br />

wird erwartet.<br />

Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz.<br />

Bewerbungen mit Lebenslauf, Dokumentation der bisherigen beruflichen<br />

Tätigkeiten, Veröffentlichungen sowie Nachweis der bisherigen <strong>Lehre</strong>rfahrung<br />

werden bis 21. Oktober 2005 an den Vorsitzenden der Berufungskommission,<br />

Herrn Prof. Dr.-Ing. Jan Knippers, Institut für Tragkonstruktionen<br />

und Konstruktives Entwerfen, Keplerstr. 11, 70174 Stuttgart,<br />

erbeten.<br />

Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen Bereich<br />

erhöhen und <strong>ist</strong> deshalb an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert. Schwerbehinderte<br />

werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.<br />

STANDARDFORMATE<br />

GUT PLAZIERT UND BESONDERS GÜNSTIG<br />

1/6 Seite 1/4 Seite 1/3 Seite 1/2 Seite 1/1 Seite<br />

343,00 € 517,00 € 691,00 € 1.043,00 € 2.086,00 €<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

Tel.: 0228 / 902 66-23 oder per Email: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

511<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT


AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />

www.forschung-und-lehre.de<br />

512<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Beim Zentrum für Infektionsforschung <strong>ist</strong> am Institut für Hygiene und<br />

Mikrobiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg<br />

(Vorstand: Prof. Dr. M. Frosch) die Stelle für<br />

eine Universitätsprofessorin/<br />

einen Universitätsprofessor<br />

der BesGr. W2 für<br />

Klinische Mikrobiologie und Infektiologie<br />

im Beamtenverhältnis auf Zeit für die Dauer von sechs Jahren ab sofort zu<br />

besetzen.<br />

Zu den Aufgaben der/des zukünftigen Stelleninhaberin/Stelleninhabers gehört<br />

die Vertretung des Faches Klinische Mikrobiologie und Infektiologie in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Erwartet wird außerdem der Ausbau des infektiologischen<br />

Konsiliardienstes in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Klinik<br />

und Poliklinik II.<br />

Es wird erwartet, daß die Bewerberin/der Bewerber durch ihre/seine <strong>Forschung</strong>stätigkeit<br />

auf dem Gebiet der Infektiologie international ausgewiesen<br />

<strong>ist</strong> und über ein wissenschaftliches Profil verfügt, das sie/ihn zur Mitarbeit an<br />

den bestehenden Würzburger <strong>Forschung</strong>sverbünden (SFB 479, SFB 630,<br />

Zentrum für Infektionsforschung, Kompetenznetzwerk “Genomforschung<br />

an pathogenen Bakterien”, Graduiertenkollegs) befähigt.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Studium der Medizin,<br />

pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen sowie die Facharztanerkennung für Innere Medizin,<br />

Pädiatrie und/oder Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.<br />

Die Universität Würzburg will den Anteil der Frauen steigern und fordert<br />

deshalb qualifizierte Frauen ausdrücklich zur Bewerbung auf.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.<br />

Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden<br />

Fällen gem. Art. 12 Abs. 3 Satz 2 BayHSchLG möglich).<br />

Schwer behinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im<br />

Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (unterschriebener Lebenslauf<br />

mit beruflichem und wissenschaftlichem Werdegang, aktuelles Lichtbild,<br />

Schriftenverzeichnis, Aufstellung der Vorlesungstätigkeit, Urkunden<br />

und Zeugnissen) bis zum 21. Oktober 2005 zu richten an den<br />

Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg,<br />

Herrn Professor Dr. G. Ertl<br />

Josef-Schneider-Straße 2, Haus D 7, D-97080 Würzburg


23.000<br />

22.500<br />

22.000<br />

21.500<br />

21.000<br />

20.500<br />

20.000<br />

19.500<br />

19.000<br />

18.500<br />

-geprüfte Verbreitung<br />

18.000<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Jahr<br />

513<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

Akademische Stellenanzeigen in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Auflagenstärkste hochschul- und wissenschaftspolitische Zeitschrift Deutschlands<br />

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IVW-geprüfte Druckauflage<br />

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Problemlose Auftragsabwicklung, gute Plazierung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

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Kostenlose zusätzliche Veröffentlichung im Internet<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT


AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT • AKADEMISCHER STELLENMARKT<br />

514<br />

Akademischer Stellenmarkt<br />

<strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

TransCoop<br />

transatlantic academic cooperation<br />

Neue internationale Forscherteams in den Ge<strong>ist</strong>eswissenschaften gesucht: Gefördert<br />

werden gemeinsame <strong>Forschung</strong>svorhaben zwischen promovierten Wissenschaftlern in<br />

den Ge<strong>ist</strong>es-, Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften aus Nordamerika und<br />

Deutschland.<br />

Mit bis zu 45.000 Euro Fördermitteln und einer maximalen Laufzeit von drei Jahren<br />

unterstützt die Alexander von Humboldt-Stiftung <strong>Forschung</strong>skooperationen zwischen<br />

Wissenschaftlern aus Deutschland und den USA und/oder Kanada. Aus den Fördermitteln<br />

können gegenseitige <strong>Forschung</strong>sbesuche bis zu drei Monaten, Material- und Druckkosten<br />

sowie in begrenztem Rahmen auch wissenschaftliche Hilfskräfte sowie gemeinsame<br />

Tagungen und Workshops finanziert werden.<br />

BEWERBUNG: TransCoop-Fördermittel werden zweimal pro Jahr vergeben.<br />

Die Bewerbungsfr<strong>ist</strong>en enden jeweils zum 30. April bzw. 31. Oktober.<br />

Im Sinne des Bundesgleichbehandlungsgesetzes und der<br />

Frauenförderung auf Universitäten werden besonders Frauen ermutigt,<br />

sich für diese Position zu bewerben. Frauen werden bei gleicher<br />

Qualifikation vorrangig aufgenommen.<br />

Die Medizinische Universität Graz schreibt gemäß §107 UG 2002<br />

folgende Position aus (Privatangestelltenverhältnis auf Grundlage<br />

des VBG):<br />

1 Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />

oder eines wissenschaftlichen Mitarbeiters<br />

im <strong>Forschung</strong>s- und Lehrbetrieb (analog Ass<strong>ist</strong>entin oder Ass<strong>ist</strong>ent<br />

§ 49 l VBG) am Institut für Experimentelle und Klinische<br />

Pharmakologie (http://www.meduni-graz.at/pharmakologie/) voraussichtlich<br />

zu besetzen ab 01. November 2005 befr<strong>ist</strong>et für die Dauer<br />

von 6 Jahren.<br />

Anforderungsprofil: abgeschlossenes Studium der Humanmedizin<br />

und Fachärztin bzw. Facharzt für Pharmakologie, oder abgeschlossenes<br />

Doktoratsstudium der Naturwissenschaften (Biologie,<br />

Pharmazie, Biochemie oder ähnliches).<br />

Erwünschte Kenntnisse bzw. Qualifikationen: mindestens 3 Jahre<br />

berufliche Erfahrung als Postdoc, Auslandserfahrung,<br />

Publikationstätigkeit in einschlägigen internationalen<br />

Fachzeitschriften, umfassende theoretische und praktische<br />

Kenntnisse in molekularbiologischen Methoden, Erfahrung im<br />

Studentenunterricht und sehr gute Englischkenntnisse.<br />

Ende der Bewerbungsfr<strong>ist</strong>: 21. September 2005 (Kennzahl: W313)<br />

Bewerbungen sind unter der Kennzahl an die Personalabteilung der<br />

Medizinischen Universität Graz, Halbärthgasse 8, 8010 Graz zu<br />

richten.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Alexander von Humboldt<br />

S t i f t u n g / F o u n d a t i o n<br />

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert<br />

internationale <strong>Forschung</strong>skooperationen. Sie<br />

ermöglicht wissenschaftlich hoch qualifizierten<br />

Akademikern fremder Nationalität, langfr<strong>ist</strong>ige<br />

<strong>Forschung</strong>saufenthalte in Deutschland durchzuführen<br />

und die sich daraus ergebenden<br />

wissenschaftlichen Verbindungen zu erhalten.<br />

Alexander von Humboldt-Stiftung<br />

Auswahlabteilung: Frau Chr<strong>ist</strong>ine May<br />

Jean-Paul-Str. 12 · 53173 Bonn<br />

Tel: ++49-228-833-0 · E-Mail: my@avh.de<br />

www.humboldt-foundation.de/transcoop<br />

TransCoop<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn<br />

Fraunhofer Gesellschaft Birlinghoven<br />

Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität<br />

Bonn beabsichtigt, in Kooperation mit dem<br />

Fraunhofer Institut für Medienkommunikation (IMK) in Birlinghoven, die<br />

Besetzung einer<br />

W2-Professur für Praktische Informatik<br />

Die Position <strong>ist</strong> verbunden mit einer Lehrtätigkeit am Bonn-Aachen International<br />

Center for Information Technology (B-IT), primär im Masterstudiengang<br />

Media Informatics. Die Professorin oder der Professor hat die Option,<br />

Mitglied des Institutes für Informatik der Universität Bonn zu werden.<br />

Wir erwarten von der Bewerberin oder dem Bewerber eine Habilitation<br />

oder eine gleichwertige wissenschaftliche Qualifikation in Praktischer Informatik.<br />

Voraussetzung für eine Bewerbung sind herausragende wissenschaftliche<br />

Le<strong>ist</strong>ungen, bevorzugt in mehreren der folgenden Gebiete:<br />

– Orts- und raumbezogene mobile Anwendungen<br />

– Wissenserschließung in digitalen Bibliotheken<br />

– Content-Management für Multimediale Systeme<br />

Weiterhin muss die Bewerberin oder der Bewerber das Fachgebiet in <strong>Lehre</strong><br />

und <strong>Forschung</strong> angemessen wahrnehmen. Kontakte zur Wirtschaft sowie<br />

erfolgreiche Bewerbungen um Förderprojekte im Rahmen der DFG,<br />

des BMBF oder der EU sind erwünscht.<br />

Neben den Aufgaben in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> am B-IT, können der erfolgreichen<br />

Bewerberin oder dem erfolgreichen Bewerber bei entsprechender<br />

Qualifikation, Führungsaufgaben am Fraunhofer Institut Medienkommunikation<br />

(IMK) übertragen werden, wie z.B. der Aufbau eines neuen F+E<br />

Bereiches oder ein Sitz im Management Board.<br />

Die Einstellung richtet sich nach § 46 HG (NRW). Frauen werden nach<br />

Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation<br />

bevorzugt eingestellt. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber<br />

werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen bitte an: Prof. Dr. Joachim<br />

von zur Gathen, B-IT, Görresstraße 13, 53113 Bonn.<br />

Fr<strong>ist</strong>: 14.10.2005


Wissenschaft im Programm<br />

515<br />

Impressum<br />

Fernsehen<br />

Sa., 3. September, 6.55, hr: Planet Wissen. <strong>Das</strong> Kreuz mit dem Kreuz. 20.15, bayern alpha: Alpha-Forum extra. Stationen<br />

der Literatur. Westfalen und Böhmerwald. Annette von Droste-Hülshoff und Adalbert Stifter. Walter Flemmer im Gespräch<br />

mit Professor Wolfgang Frühwald.<br />

Sa., 10. September, 20.15, bayern alpha: Alpha-Forum extra. Stationen der Literatur. Heinrich Heine – Der Spötter im<br />

Exil. Walter Flemmer im Gespräch mit Professor Wolfgang Frühwald.<br />

Fr., 16. September, 18.10, arte: Mein Gott – Elfmeter! Analyse einer Standardsituation aus dem Blickwinkel verschiedener<br />

wissenschaftlicher Disziplinen.<br />

Di., 20. September, ab 20.40, arte: Themenabend: Lernen könnte so schön sein.<br />

Sa., 24. September, 9.25, arte: Verbrecherjagd im 21. Jahrhundert.<br />

So., 25. September, 12.35, arte: Charles Darwin und die Evolution.<br />

Hörfunk<br />

täglich, 14.35, DLF: Campus & Karriere. 16.35, DLF: <strong>Forschung</strong> aktuell.<br />

So., 4. September, 8.30, SWR2: Aula. <strong>Das</strong> Böse <strong>ist</strong> immer und überall – Öffentlichkeit und Kriminalität. Vortrag von Professor<br />

Dr. Chr<strong>ist</strong>ian Pfeiffer.<br />

Mo., 5. September, 18.05, Bayern2: IQ – Wissenschaft und <strong>Forschung</strong>.<br />

Mi., 7. September, 8.30, SWR2: Wissen. Von der Alltags- zur Alterstauglichkeit - <strong>Forschung</strong> für Senioren.<br />

So., 11. September, 8.30, SWR2: Aula. Kreuzzüge gegen das Böse – religiöse Symbolik im Kampf gegen den Terrorismus.<br />

Vortrag von Professor Dr. Hans-Eckehard Bahr. 19.05, nordwestradio: Studio Nordwest. <strong>Lehre</strong>n, Lernen und die Hirnforschung.<br />

Ein Projekt an der Uni Bremen.<br />

Mi., 14. September, 8.30, SWR2: Wissen. <strong>Forschung</strong> im Keller – Museen und ihre Sammlungen.<br />

So., 18. September, 8.30, SWR2: Aula. Welche Gabel nehme ich jetzt? Die Wiederkehr der Höflichkeit. Vortrag von Dr.<br />

Claudia Schmölders.<br />

Mi., 21. September, 8.30, SWR2: Wissen. Die Menschenkenntnis der Tiere – verblüffende Erkenntnisse der Verhaltensforschung.<br />

Sa., 24. September, 0.05, Deutschlandradio: Lange Nacht über Hirnforschung.<br />

So., 25. September, 8.30, SWR2: Aula. Ausbruch aus dem Paragraphen-Dschungel – der Steuerstaat auf dem Prüfstand.<br />

Vortrag von Professor Dr. Paul Kirchhof. 19.05, nordwestradio: Studio Nordwest. Retten Algen unser Klima? Über das<br />

Ocean-Lab der International University Bremen.<br />

Impressum<br />

12. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des<br />

Deutschen Hochschulverbandes (41 Jahrgänge)<br />

Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des<br />

Deutschen Hochschulverbandes<br />

ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich<br />

Präsident:<br />

Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Gunnar Berg, Univ.-Professor, Dr., Dr.<br />

Günter Silberer, Univ.-Professor, Dr.<br />

Präsidiumsmitglieder:<br />

Franz J. Bauer, Univ.-Professor, Dr.<br />

Johanna Hey, Univ.-Professor, Dr.<br />

Wolfram Ressel, Univ.-Professor, Dr.<br />

Armin Welz, Univ.-Professor, Dr.<br />

Ehrenpräsident:<br />

Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr.<br />

Geschäftsführer:<br />

Michael Hartmer, Dr.<br />

Kuratorium von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />

Manfred Erhardt, Professor, Dr.<br />

Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.<br />

Peter Gaehtgens, Univ.-Professor, Dr.<br />

Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Dr.<br />

Peter Glotz, Professor, Dr.<br />

Peter Heesen<br />

Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.<br />

Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.<br />

Steffie Lamers<br />

Hanna-Renate Laurien, Dr.<br />

Franz Letzelter, Dr.<br />

Reinhard Lutz, Dr.<br />

Johannes Neyses, Dr.<br />

Karl-Heinz Reith<br />

Paul F. Reitze, Dr.<br />

Kurt Reumann, Dr.<br />

Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr. h.c.<br />

Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr.<br />

Andreas Schlüter, Dr.<br />

Franz Schoser, Dr.<br />

Joachim Schulz-Hardt, Dr.<br />

Hermann Josef Schuster, Dr.<br />

Werner Siebeck<br />

Erich Thies, Univ.-Professor, Dr.<br />

Redaktion:<br />

Felix Grigat, M. A. (verantwortl. Redakteur)<br />

Michael Hartmer, Dr.<br />

Ina Lohaus<br />

Vera Müller, M. A.<br />

Grafik und Layout:<br />

Robert Welker<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Kr<strong>ist</strong>ijan Domiter, Dr., Pressesprecher des Deutschen<br />

Hochschulverbandes<br />

Martin Hellfeier, Dr., Rechtsanwalt im Deutschen<br />

Hochschulverband<br />

Ulrike Preißler, Dr., Rechtsanwältin im Deutschen<br />

Hochschulverband<br />

Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen<br />

Hochschulverband<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers<br />

gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem<br />

Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers<br />

dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann <strong>kein</strong>e Haftung übernommen werden.<br />

»Verbum hoc ‘si quis’ tam masculos quam feminas<br />

complectitur« (Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 1)<br />

Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Geschäftsstelle des<br />

Deutschen Hochschulverbandes:<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (0228) 902 6666; Fax: (0228) 902 66-80<br />

E-Mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Internet: www.hochschulverband.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 902 66-15; Fax: (02 28) 902 66-90<br />

E-Mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />

Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />

Druck:<br />

Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH,<br />

66121 Saarbrücken<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Bezugsgebühr:<br />

Abonnement 61,50 Euro, zzgl. Porto. Für Mitglieder<br />

des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages.<br />

Einzelpreis 6,15 Euro, zzgl. Porto.<br />

Bankverbindung:<br />

Dresdner Bank Bonn<br />

Kto.-Nr. 0 268 367 200, BLZ 370 800 40<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Gabriele Freytag / Angelika Miebach<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (0228) 902 66-23; Fax: (0228) 902 66-90<br />

ISDN: (0228) 902 66 55<br />

E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

Preisl<strong>ist</strong>e Nr. 34 vom 1.1.2005<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier<br />

gedruckt und <strong>ist</strong> recyclebar.<br />

Druckauflage: 23.618 Exemplare (IVW 2/2005)<br />

Beilage: Verlag Klett-Cotta, Stuttgart; Friedrich<br />

Berlin Verlag, Seelze (Teilauflage)<br />

Der Deutsche Hochschulverband, 1950 in Fortführung<br />

des 1936 aufgelösten Verbandes der Deutschen<br />

Hochschulen neu gegründet, tritt für eine<br />

unparteiische Wissenschaft in einem freiheitlichen<br />

Rechtsstaat ein. Auf der Grundlage der Freiheit<br />

von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> <strong>ist</strong> es seine Aufgabe, sich<br />

aller Fragen anzunehmen, die den Wirkungskreis<br />

der Hochschullehrer und ihre Stellung in Staat und<br />

Gesellschaft berühren. Der Deutsche Hochschulverband<br />

<strong>ist</strong> die überparteiliche und fachübergreifende<br />

Berufsvertretung der Universitätslehrer an<br />

den wissenschaftlichen Hochschulen der Bundesrepublik<br />

mit 21.035 Mitgliedern. Mitgliedsfähig<br />

sind alle Professoren und Privatdozenten an den<br />

wissenschaftlichen Hochschulen sowie alle Habilitanden<br />

und Juniorprofessoren. Die Mitglieder entrichten<br />

Mitgliedsbeiträge zwischen 59,- Euro und<br />

149,- Euro im Jahr (alte Bundesländer) oder ermäßigte<br />

Beiträge (neue Bundesländer).


Der Fragebogen<br />

Über Gott und die Welt<br />

Welche Illusion <strong>ist</strong> fruchtbar?<br />

Der Glaube an das Gute.<br />

Was bedeutet Ihnen Gott?<br />

Mein Lebensgeleit.<br />

Was <strong>ist</strong> der Sinn des Lebens?<br />

Ein Ziel zu haben.<br />

Die Liebe <strong>ist</strong>...<br />

wunderschön.<br />

Meine größte politische Sorge <strong>ist</strong>...<br />

daß unsere Demokratie an Akzeptanz<br />

verliert.<br />

Was bedeutet Ihnen die deutsche<br />

Wiedervereinigung?<br />

Normalität.<br />

Was fasziniert Sie?<br />

<strong>Das</strong> Leben.<br />

Ihre Lieblingslebensweisheit?<br />

Geduld, von der ich zuwenig habe.<br />

Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?<br />

Manchmal.<br />

Wogegen sind Sie nicht versichert?<br />

---<br />

Wie alt möchten Sie werden?<br />

Wie es Gott gefällt.<br />

Wieviel Geld möchten Sie besitzen?<br />

Ich komme zurecht.<br />

516<br />

Der Fragebogen<br />

Über Emotionen...<br />

Was macht Sie wütend?<br />

Die Parteien (me<strong>ist</strong>ens).<br />

Was erfüllt Sie mit Hoffnung?<br />

Junge Menschen mit Vernunft.<br />

Wofür sind Sie dankbar?<br />

Für alles Gute und Schöne.<br />

Wann empfinden Sie Ohnmacht?<br />

Gegen Bürokratie.<br />

Worüber können Sie (Tränen) lachen?<br />

Über nichts.<br />

Was ertragen Sie nur mit Humor?<br />

---<br />

Ein Jahr Robinson (ohne Freitag);<br />

welche drei Bücher nehmen Sie mit?<br />

Weiß nicht, eventuell Bibel.<br />

Musik <strong>ist</strong>...<br />

Loslassen.<br />

Sport <strong>ist</strong>...<br />

Spaß.<br />

Dr. Hildegard Hamm-Brücher,<br />

Staatsmin<strong>ist</strong>erin a.D.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

9/2005<br />

Über Wissenschaft...<br />

Wer oder was hat Sie wissenschaftlich<br />

am nachhaltigsten geprägt?<br />

Mein Doktorvater, Heinrich Wieland.<br />

Was verdanken Sie Ihrem wissenschaftlichen<br />

<strong>Lehre</strong>r?<br />

Präzision, Beobachtung.<br />

Die deutsche Universität <strong>ist</strong>...<br />

heruntergekommen.<br />

Was fehlt den Universitäten am<br />

me<strong>ist</strong>en?<br />

Innovationsfreude.<br />

Welche Eigenschaften sollte ein<br />

Hochschullehrer haben?<br />

Den Studenten zugewandt, guter<br />

<strong>Lehre</strong>r.<br />

Einem überdurchschnittlich begabten<br />

Studenten empfehle ich...<br />

mindestens zwei Jahre ins Ausland zu<br />

gehen.<br />

Welche Eigenschaft vermissen Sie an<br />

der heutigen Studentengeneration?<br />

Politisches Engagement.<br />

Welche Eigenschaft schätzen Sie an<br />

der heutigen Studentengeneration?<br />

Weiß nicht.<br />

Was <strong>ist</strong> Bildung?<br />

Lebenslang dazu lernen.

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