sportslife Juni - Juli 2015
WELCOME TO MIAMI / BIKE-CHECK / WIEDERENTDECKT: INLINESKATES / MOTIVATION LAUFGRUPPE / WENN DAS WEB DEN COACH ERSETZT / BEACHVOLLEYBALL / FACTS ÜBERS GRILLEN / SCHÜSSLER-SALZE / KURZTRIP NACH MARRAKESCH / SOLLTEN SICH SPORTLER RASIEREN? / DEUTSCHLANDS SCHÖNSTE FREIBÄDER
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SANDKASTEN-<br />
FREUNDE<br />
BEACHVOLLEYBALL IST GROSSER SPASS AUF KLEINEM GELÄNDE<br />
Irgendwann hat Paul „Pablo“ Johnson es satt.<br />
Stundenlang warten drei Freunde und er im<br />
Jahr 1930 am Strand von Santa Monica auf<br />
weitere Mitspieler für eine Volleyball-Partie,<br />
bis sie es nicht mehr aushalten und einfach<br />
loslegen – das moderne Beachvolleyball-Spiel<br />
zwei gegen zwei ist geboren.<br />
Von da an baggerten Männer und Frauen, was<br />
das Zeug hielt. Es dauerte trotzdem bis in die<br />
80er Jahre, bis Beachvolleyball als „echte“<br />
Sportart anerkannt wurde. Seit 1996 ist es<br />
olympische Disziplin.<br />
Kleines Einmaleins: Das Grundprinzip des<br />
Spiels ist das gleiche wie in der Halle: Zwei<br />
Teams versuchen, den Ball ins gegnerische Feld<br />
zu dreschen. Der kleine, aber feine Unterschied:<br />
Sie sind auf jeder Seite nur zu zweit – und<br />
natürlich wird auf Sand gespielt. Hört sich einfach<br />
an, ist aber ziemlich komplex. „Man muss<br />
schon alles können“, hat Olympiasieger <strong>Juli</strong>us<br />
Brink mal erklärt: angreifen, zuspielen, blocken,<br />
abwehren. Ebenfalls sehr wichtig: die richtige<br />
Taktik, die dem Partner per Handzeichen hinter<br />
dem Rücken angezeigt wird. So wird dem<br />
aufschlagenden Mitspieler angezeigt, wie der<br />
Block gestellt werden soll.<br />
Zwischen Lebensgefühl und Profisport:<br />
Knappe Outfits, laute Musik, sexy Tänzerinnen.<br />
„Beachvolleyball ist mit Sicherheit auch ein<br />
Lebensgefühl“, sagt Jonas Reckermann, Spielpartner<br />
von Brink und ebenfalls Olympiasieger.<br />
Das aber gefällt nicht allen, besonders nicht in<br />
einigen islamischen Ländern. Deshalb lockerte<br />
der Volleyball-Weltverband 2012 seine strengen<br />
Regeln für die Sporthöschen der Frauen. Seitdem<br />
sind Hosen bis Kniehöhe erlaubt, zuvor galt<br />
eine Begrenzung von sieben Zentimetern Breite.<br />
Für die Beacher war und ist die Bekleidung<br />
allerdings nur ein Thema am Rande. „Schließlich<br />
ist es absoluter Profisport“, sagt Reckermann.<br />
Das Wunder von London: Lange war es fast<br />
so etwas wie ein Naturgesetz: Bei großen Turnieren<br />
gewannen entweder US-Amerikaner oder<br />
Brasilianer. Dann kam 2011 das deutsche Duo<br />
Brink/Reckermann. Sie krönten sich 2011 in Rom<br />
zum Weltmeister, nur ein Jahr später folgte das<br />
Wunder von London: Die deutschen Beach-Boys<br />
holten Olympia-Gold! Mittlerweile sind Brink<br />
und Reckermann Beachvolleyball-Rentner. Doch<br />
auch ohne die beiden ist bei den Deutschen die<br />
Luft noch längst nicht raus. Jonathan Erdmann<br />
und Kay Matysik stehen bei den Männern auf<br />
Platz 10 der Weltrangliste. Bei den Frauen<br />
gehören Katrin Holtwick/Ilka Semmler und<br />
Karla Borger/Britta Büthe zur Weltspitze. Für<br />
die WM Ende <strong>Juni</strong> gibt es also wieder Hoffnung<br />
auf einen erneuten Aufstand gegen die Weltelite<br />
aus den USA und Brasilien. Und wer sich schon<br />
mal für den eigenen Strandurlaub warmbaggern<br />
will, wird in puncto Equipment beim nächsten<br />
INTERSPORT-Fachgeschäft fündig.<br />
Text: Denis Raiser