MISTER VEGAN ATTILA HILDMANN TRÄGT KEINE SCHEUKLAPPEN. DAS IST DER GRUND, WESHALB ER ES SCHAFFTE, VEGANE ERNÄHRUNG IN DEUTSCHLAND HOFFÄHIG ZU MACHEN. Vor Hildmann waren Veganer die ollen Spaßbremsen, die sich selbst kasteienden Moralapostel, die anderen mit erhobenem Zeigefinger auf den Keks gingen. Attilas Zutaten für sein Leben sind dagegen Spaß, Action, Sport und gutes Aussehen. Heute spuckt Google 336.000 Suchergebnisse aus, wenn man seinen Namen eingibt, sowie 725.000 Treffer für „vegane Rezepte“. Ergibt zusammen gut eine Million Seiten – für uns ein guter Grund, die Nummer eins der Veganköche in Deutschland zu interviewen.
<strong>sportslife</strong>: Attila, früher warst du rund und unglücklich, heute bist du gefeierter Koch, schlank und medial ziemlich präsent. Wie kam’s? Ich denke, das liegt mit an meinem persönlichen Abnehmerfolg von 35 Kilo mit veganer Ernährung. Ich hab angefangen Sport zu machen, hab die Tragödie meines an Herzinfarkt verstorbenen Vaters verarbeitet und mich quasi neu erfunden. Dann fragen natürlich viele Menschen, was dein Geheimnis ist, wie du das gemacht hast, wieso du jünger aussiehst, schlank bist und deine Form halten kannst. Ich hab mich hingesetzt und „Vegan for fit“ geschrieben – alles andere ist Geschichte. (lacht) Zuerst ging es also um gesundheitliche Aspekte – nicht um Tierleid oder Weltfrieden? Das kann man so nicht sagen. Anfangs stand für mich der Tierschutz im Fokus, und erst später hab ich auch gesehen, dass vegan gesundheitliche Vorteile bietet. Die Zustände in der Tierhaltung sind ja nach wie vor katastrophal. Keiner findet Massentierhaltung toll, aber die wenigsten tun was. Ich bin ein Macher und versuche Dinge zu bewegen – und wenn es nur ein veganes Kochbuch mit Fitnessübungen ist. Kannst du heute verstehen, dass sich viele überzeugte Veganer über dich empörten? Ne, weil es absolut lächerlich ist. Wir alle leben in einer Zivilisation, die auf Tierausbeutung basiert. Wo heute schicke Apartments stehen, war früher Wald mit Tieren. Selbst die hochethischen Veganer, die ständig andere kritisieren und damit einfach allen, nicht nur mir, auf den Sack gehen, lassen sich ihre Bananen einfliegen und kaufen gespritztes Gemüse aus konventionellem Anbau. Oder Getreide, bei dessen Ernte Bambis zerschreddert werden. Es ist nicht möglich, 100 %iger Veganer zu sein. Man kann sich auf Sachen versteifen wie die 20 % Lederanteil meiner Porsche-Sitze … du wirst immer was finden. Und diese Veganer haben nicht 1,2 Mio. Kochbücher verkauft und etwas dazu beigetragen, dass der Begriff „vegan“ ganz neu gefüllt wird und im Mainstream ankommt! Wenn 80 Mio. Deutsche einmal pro Woche vegan essen würden, was meinst du, was das für Auswirkungen hätte! Dieser Typ Mensch würde aber sagen: „Einmal die Woche ist nicht genug. Du musst jetzt auch das und das machen und du darfst keinen Porsche fahren und du darfst gar nix mehr.“ Das ist kontraproduktiv. Einige wenige haben in den letzten Jahrzehnten mit ihrer Ideologiemauer dazu beigetragen, dass sich keine Sau dafür interessiert, was eigentlich total positiv ist: durch Ernährung sich selbst und den Planeten zu heilen. Auch wirtschaftlich betrachtet hat das Thema ein unglaubliches Potenzial. Stattdessen dachten alle nur: „Veganer sind Spinner.“ Auf was müsste ich als frischgebackener Veganer denn verzichten? Auf Cholesterinablagerungen, auf ein schlechtes Gewissen gegenüber Tieren, auf ein Tief nach dem Essen – und auf extremen Bauchspeck, den haben Veganer eigentlich nie. Was hast du damals vermisst, als du umgestiegen bist? Ich habe Vanilleeis vermisst, das mache ich heute mit Cashewkernen. Ein schönes Bolognese-Rezept hab ich vermisst. Und Käse. Klar, die ersten Jahre waren schlimm! Jetzt sind es 400 Rezepte und acht Bücher später. Ich habe mich darauf spezialisiert, Rezepte zu machen, die massentauglich sind und schmecken. Das gab es damals einfach nicht. Es gab vielleicht fünf Kochbücher, die meisten ohne Bilder. Und die Rezepte im Internet fand ich persönlich wenig überzeugend! Was sollten Sportler bei veganer Ernährung beachten? Ob vegan oder nicht, Sportler sollten sich mit dem Schlagwort „oxidativer Stress“ auseinandersetzen. Dieser entsteht in den Zellen bei der Energieerzeugung – aus den über die Nahrung zugeführten Brennstoffen und Sauerstoff. Dabei werden reaktive Sauerstoffmoleküle (ROS) frei, die früher oder später zu Zellschädigungen führen. Und daraus wird irgendwann Krebs, das ist aktuelle Forschung. Als Sportler, der viel Energie verbrennt und dadurch viele reaktive Sauerstoffmoleküle freisetzt, sollte man darauf achten, dass Lebensmittel die Gegenspieler zum ROS enthalten. Das sind die sogenannten Antioxidantien, die stecken zum Beispiel in frischem Obst und Gemüse. Dann greift der Sauerstoff nicht mehr die Zellen an, sondern wird über die freien Elektronen dieser Lebensmittel gebunden. Ich möchte auch noch mit 80 einen Ironman mitmachen und deswegen ist es für mich wichtig, dass ich meinen Körper so lange wie möglich erhalte. Hochwertige Lebensmittel kommen mir in der Sporternährung zu wenig vor. In „Vegan for fit“ gehst du darauf auch ein – ein komplexes Thema. Warum ist das Buch so erfolgreich? „Vegan for fit“ war definitiv der Durchbruch, weil es zwei Dinge verbunden hat, die vorher noch nie verbunden wurden: dass man mit veganer Ernährung abnehmen oder sogar fit werden und Muskeln aufbauen kann. Wichtig für den Erfolg war auch die „30- Tage-Challenge“, an der Hunderttausende mitgemacht haben, noch immer mitmachen und dabei eine extrem hohe Erfolgsquote haben. Fakt ist, dass ich den Leuten was gegeben habe, womit sie abnehmen, ohne zu hungern, und womit sie ihr Leben positiv verändern – auf natürlichem Weg. Du planst eine vegane Fastfood-Kette. Ein Gerücht oder bald Gericht? Das ist ne Sache, die wichtig ist, denn unterwegs kriegst du als Veganer überwiegend echt Schrott. Die ersten Läden sind in Berlin geplant, in ein paar Monaten machen die ersten auf. Das ganze Projekt heißt „Vegangsta“, und man kann sich schon jetzt auf sehr provokatives Marketing freuen! Das Interview in voller Länge lesen Sie auf www.<strong>sportslife</strong>-magazin.de. Text: Michaela Friz APPETIT BEKOMMEN? Gewinnen Sie eines von 15 „Vegan for fit“- Exemplaren, die die <strong>sportslife</strong> gemeinsam mit Weltbild verlost. Jeweils mit dabei: ein Spiralschneider für Obst und Gemüse im Gesamtwert von ca. 30 Euro! Teilnahme unter www.<strong>sportslife</strong>-magazin.de Teilnehmen können alle Personen über 18 Jahre außer Mitarbeiter der INTERSPORT Deutschland eG sowie deren Angehörige. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnahmeschluss: 31.7.<strong>2015</strong>. gesundheit & ernährung <strong>sportslife</strong> 71
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