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über Gruppenunterricht für angehende Pädagogen nicht verpflichtend. Und<br />
selbst für Lehrer, die alle Grundlagen beherrschen, sind sie schwer umzusetzen.<br />
„Es braucht Zeit, Schüler an selbstständiges Denken heranzuführen. Gruppenunterricht<br />
sollte deshalb ab der Einschulung bis zur Oberstufe fester Bestandteil<br />
des Unterrichtens sein“, meint Eiko Jürgens. Gruppenunterricht muss intensiv<br />
vor- und nachbereitet werden. Auch das schreckt manche Lehrer ab. Außerdem<br />
fällt es ihnen oft schwer, den Kindern Freiräume zu lassen. „Viele Lehrer versuchen,<br />
die Gruppen zu einem bestimmten Ergebnis zu drängen“, sagt Eiko<br />
Jürgens. „Die Fragestellungen müssen vor allem in weiterführenden Schulen<br />
offen sein. Wenn in einer Geografiestunde der 8. Klasse Gruppen gebildet<br />
werden, aber alle die Aufgabe bekommen: ,Findet zehn Flüsse in Afrika‘, ist das<br />
kein Gruppenunterricht.“ Um- und Irrwege sind erwünscht Zusammen lernt es<br />
sich leichter als alleineBei der Gruppenarbeit lernen Schüler, wie man sich ergänzt,<br />
müssen sich helfen und sich gegenseitig kritisieren. Damit sie wirklich<br />
ein Team bilden, brauchen sie Unterstützung. Experten warnen deshalb davor,<br />
klassischen Unterricht zu verteufeln. „Frontalunterricht und Gruppenarbeit<br />
gegeneinander auszuspielen ist nicht hilfreich“, meint Professor Johannes<br />
Bastian, Erziehungswissenschaftler an der Universität Hamburg. „Schüler<br />
brauchen systematische Informationen. Entscheidend ist, dass sie Schüler auf<br />
eigenständiges Lernen vorbereiten.“ „In erfolgreichen Schulen steht das eigenständige<br />
Lernen im Zentrum“ Johannes Bastian, Professor für Erziehungswissenschaften<br />
an der Universität Hamburg. Vier Methoden, die sich international<br />
bewährt haben: Das Gruppenpuzzle des US-Psychologen Elliot<br />
Aronson: Je sechs Schüler bilden eine Stammgruppe. Jeder muss ein anderes<br />
Thema vorbereiten und wird so zum Experten. Dann treffen sich nur die<br />
Experten zu jedem Thema, um zu diskutieren. Anschließend kehrt jeder in seine<br />
Stammgruppe zurück und präsentiert dort seine Ergebnisse. Lernen durch<br />
Lehren heißt die Methode des französischen Professors Jean-Pol Martin. Der<br />
Lernstoff wird aufgeteilt. Kleingruppen mit drei Schülern arbeiten sich in<br />
einzelne Teilbereiche ein. Anschließend müssen alle Gruppen ihre Inhalte an die<br />
ganze Klasse vermitteln, Fragen beantworten und das Wissen ihrer Mitschüler<br />
prüfen. Stad nennt der US-Erziehungswissenschaftler Robert Slavin seine<br />
Methode: Zuerst führt der Lehrer in das Thema ein. Dann arbeiten vier gleich<br />
gute Schüler mit Aufgabenblätter zusammen. Am Ende wird das Wissen jedes<br />
Einzelnen vom Lehrer mit einem Quiz überprüft und eine Siegergruppe ermittelt.<br />
Geeignet für Fremdsprachen, Mathe und Geografie. Circ wurde von dem<br />
US-Erziehungswissenschaftler Robert Stevens entwickelt, um Lesen und<br />
Schreiben zu üben. In Vierer- oder Sechsergruppen werden Paare gebildet. Je<br />
zwei Schüler lesen sich vor, schreiben Texte, korrigieren. Zum Schluss wird<br />
jeder allein geprüft. Sein Partner muss einschätzen, ob er genug weiß, um den<br />
Test zu bestehen.<br />
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