M I N D E R H E I T S B E R I C H T âGravierende ... - Neue Seite 2
M I N D E R H E I T S B E R I C H T âGravierende ... - Neue Seite 2
M I N D E R H E I T S B E R I C H T âGravierende ... - Neue Seite 2
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Reduzierung der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen oder auch die Reduzierung<br />
„des Ausbaus von Spezialstationen mit erhöhtem Personalbedarf“.<br />
Dienstfremde Tätigkeiten (bspw. Verwaltungsaufgaben) müssen von Pflegebediensteten<br />
zusätzlich erledigt werden, was noch zu einer weiteren Ressourcenknappheit<br />
bei der eigentlichen Pflege führt.<br />
Grundsätzlich gibt es vier Einstufungen der Pflegeleistungen: „Gefährliche Pflege“<br />
(Stufe 1), „sichere Pflege“ (Stufe 2), „angemessene Pflege“ (Stufe 3) und<br />
„optimale Pflege“ (Stufe 4). Mit dem derzeitigen Personalstand ist lediglich die<br />
„sichere Pflege“ zu erreichen, aber nicht eine „optimale Pflege“ zu gewährleisten.<br />
• Veraltete Bausubstanz<br />
Aufgrund der veralteten Bausubstanz insbesondere in den städtischen Großpflegeheimen,<br />
wie im GZW, GZ Liesing und im GZ Baumgarten, gibt es immer noch<br />
Vielbett-Zimmer, in denen den BewohnerInnen keinerlei Intimsphäre geboten<br />
werden kann. Es fehlt auch an Bädern und WCs im Bereich der Krankenzimmer,<br />
sodass die oft gehbehinderten und gebrechlichen BewohnerInnen weite Strecken<br />
zurücklegen müssen, was für die zu wenigen Pflegepersonen eine weitere Belastung<br />
darstellt.<br />
Das Kontrollamt kommt in seinem Bericht zu dem Schluss, dass insbesondere<br />
das GZW in bezug auf die Standards, die das Planungshandbuch des W-KAV<br />
vorgibt, weit von den Vorgaben entfernt liegt.<br />
2001 waren im GZW 2234 BewohnerInnen untergebracht. Für diese standen 16<br />
Ein-Bett und 91 Zwei-Bettzimmer zur Verfügung. Über 80% der BewohnerInnen<br />
lebten in Zimmern mit 4 – 8 Betten. An der Unterbringung in Vielbettzimmern,<br />
mit der Reduktion des Wohn- und Lebensraumes auf ein Bett, ein Nachtkästchen<br />
und einen Spind bis zum Lebensende hat sich bis heute nichts Wesentliches geändert.<br />
Darüber hinaus fehlen Gemeinschaftsräume; Gänge werden oftmals als Aufenthaltsräume<br />
genutzt.<br />
Seit Jahren sind diese Probleme den politisch verantwortlichen Personen, nämlich<br />
Bürgermeister Dr. Häupl, Vizebürgermeister Dr. Rieder und ASTRin Dr. Pittermann-Höcker<br />
bekannt. Trotzdem hat sich die Situation im Bereich der städtischen<br />
Pflegeheime nicht verbessert, was diese genannten Politiker zu verantworten<br />
haben.<br />
Von den ersten Plänen aus den beginnenden Neunziger-Jahren bis heute sind keine<br />
effektiven Verbesserungen ersichtlich. Noch immer müssen rund 70% der in<br />
städtischen Pflegeheimen wohnende Menschen in sogenannten „Großheimen“ ihr<br />
tägliches Leben fristen, obwohl diese aus unzähligen Meldungen, Statements, Be-<br />
25.06.2004 12