07.06.2015 Aufrufe

M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

aller im GZW nach bekannt werden der Missstände durchgeführten Kontrollen<br />

war.<br />

Die Geriatrie wurde insgesamt jahrelang vernachlässigt und keine Verbesserungen<br />

oder Modernisierungen durchgeführt. Es hat zwar zahlreiche Kommissionen<br />

und Gremien gegeben, die mit tatkräftiger Unterstützung von Sachverständigen<br />

und Experten Verbesserungsvorschläge für die Pflege in den städtischen Pflegeheimen<br />

erarbeitet haben, doch wurden diese bis heute nicht umgesetzt. Als Beispiel<br />

kann hier die Kommission „Hilfe im hohen Alter“ genannt werden, deren<br />

Vorschläge nicht umgesetzt wurden, was das Kontrollamt in seinem Bericht auch<br />

bestätigt.<br />

b) Verantwortung für die Missstände<br />

Mit der Frage, wer für diese Missstände im Bereich der Pflege in den öffentlichen<br />

Heimen verantwortlich ist, hat sich insbesondere der Revisionsbericht der internen<br />

Revision der Magistratsdirektion der Stadt Wien vom 5.11.2003 zu MIR-R-<br />

1882/2003 beschäftigt. Die interne Revision ist insbesondere zum Ergebnis gekommen,<br />

dass die Kollegiale Führung der jeweiligen Geriatriezentren für die<br />

Missstände verantwortlich ist, weil im Zuge der Dienstaufsicht entsprechende<br />

Kontrollen durchgeführt hätten werden müssen und so diese Mängel auffallen<br />

hätten müssen. So hätte beispielsweise die mangelhafte und nicht nachvollziehbare<br />

Führung der Pflegedokumentation und der Krankengeschichte auffallen müssen.<br />

Doch auch das diplomierte Pflegepersonal ist für die Pflegedokumentation sowie<br />

die Planung, Durchführung, Organisation und Kontrolle der pflegerischen Maßnahmen<br />

im Team verantwortlich. Der jeweiligen Stationsschwester hätten die<br />

Mängel ebenfalls auffallen müssen.<br />

Die Verantwortung für den eklatanten Personalmangel liegt bei der Generaldirektion<br />

des KAV. Auch die mangelnde Kontrolle der Qualität der Pflege hat diese<br />

mitzuverantworten, weil der KAV als Betreiber der städtischen Pflegeheime für<br />

eine den heutigen Anforderungen entsprechende Qualität der Pflege und den dafür<br />

erforderlichen Personaleinsatz zu sorgen hat. Die Letztverantwortung für die<br />

katastrophale Situation der Geriatrie in Wien liegt somit auch beim Generaldirektor<br />

des Krankenanstaltenverbundes.<br />

Es darf aber auf die Verantwortung der zuständigen Stadträte (über mehrere<br />

Amtsperioden) samt den untergeordneten Magistratsabteilungen nicht vergessen<br />

werden. Die für die Kontrollen der Pflegeheime zuständige MA 47 hat, wie bereits<br />

anlässlich einer Rechnungshofprüfung im Jahr 2000 der Stadtregierung bekannt<br />

war, überhaupt keine Kontrollen durchgeführt und ist somit ihrem gesetzlichen<br />

Auftrag (Aufsicht über Pflegeheime gemäß § 23 Wiener Sozialhilfegesetz)<br />

nicht nachgekommen. Es wurde auch nicht für eine Qualitätskontrolle durch andere<br />

Einrichtungen Sorge getragen, sondern es wurden gar keine Überprüfungen<br />

25.06.2004 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!