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M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

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allfälliger Erhebungen und Erledigungen) durch die SPÖ-Mitglieder der Untersuchungskommission<br />

abgelehnt wurde. Ein diesbezügliches disziplinär und strafrechtlich<br />

zu würdigendes Verhalten muss angenommen werden. Mangels einer<br />

entsprechend raschen Vorgangsweise durch die zuständige Magistratsdirektion,<br />

die erst auf Ersuchen durch ein Mitglied der Untersuchungskommission tätig geworden<br />

ist, konnte bis heute nicht geklärt werden, wer für die Versäumnisse der<br />

Jahre 2000 bis 2003 die Letztverantwortung trägt. Hinzu kommt, dass eine frühere<br />

Aussage der ehemaligen stv. Leiterin der MA 47 im Gesundheitsausschuss des<br />

Gemeinderates, dass es eine „politische Weisung“ gegeben habe, die Städtischen<br />

Pflegeheime nicht zu kontrollieren, die ihr von ihrem Vorgesetzten, Dr. Leitner<br />

übermittelt wurde, von den Zeugen Dr. Rieder und Dr. Leitner (ehemals Leiter<br />

der MA 47) geleugnet wurden.<br />

Auch für die Umsetzung der Ergebnisse der verschiedenen Experten-<br />

Kommissionen im Bereich der Geriatrie wurde nicht von politischer <strong>Seite</strong> gesorgt,<br />

sodass diese Verbesserungsvorschläge bis heute unbeachtet geblieben sind,<br />

obwohl dadurch viele der vorliegenden Missstände hätten beseitigt werden können.<br />

ASTRin Dr. Pittermann-Höcker musste in der UK eingestehen, dass sie selbst im<br />

Alter am liebsten in einem 1-Bett Zimmer untergebracht sein wolle und 8- Bettzimmer<br />

nicht „ideal“ wären und auch 6-Bett Zimmer noch zuviel wären. Während<br />

ihrer Amtszeit leben jedoch mehr als 3000 Menschen in Großraumzimmern<br />

ohne jegliche Privatsphäre. Erste Schritte zum systematischen Abbau der 8-<br />

Bettzimmer erfolgten erst auf politischen Druck durch den Pflegeheimskandal.<br />

Zum Unterschied zu Bürgermeister Dr. Häupl, sieht sie sich aber persönlich als<br />

nicht verantwortlich für die gravierenden Systemmängel im städtischen Pflegebereich,<br />

wie sie im Rahmen der Befragung vor der Untersuchungskommission bestätigte.<br />

Vor ihr würden nur „potemkinsche Dörfer“ aufgebaut. Auf Nachfragen<br />

bekomme sie nur zu hören, dass alles passe. Das Verhältnis zu ihren Beamten sei<br />

außerdem bekannt. Verantwortung trage ihrer Ansicht nach vor allem der Direktor<br />

der Teilunternehmung „Wiener Städtische Krankenanstalten und Pflegeheime<br />

des Wiener Krankenanstaltenverbunds“ (TU 1) Dr. Kaspar. „Er hat für mich die<br />

Hauptverantwortung, er ist der Hauptansprechpartner von mir und ist immer<br />

wieder wegen Mängel befragt worden. (...) Sie wissen ja, sein Vertrag läuft gegen<br />

Ende des Jahres aus und wird neu ausgeschrieben.“ (10.9.2003)<br />

Es kann jedoch festgestellt werden, dass sie in ihrer nunmehr dreijährigen Tätigkeit<br />

als amtsführende Gesundheitsstadträtin keine notwendigen Maßnahmen im<br />

Pflegebereich während ihrer Amtsführung vorweisen kann, obwohl ihrer Aussage<br />

vor der Untersuchungskommission nach, die Probleme aus der Zeit ihres Vorgängers<br />

stammen und daher genügend Zeit für entsprechende Maßnahmen gewesen<br />

wäre.<br />

Der ehemalige Gesundheitsstadtrat Dr. Rieder hat zwar in den Jahren nach den<br />

Vorfällen im Pflegeheim Lainz 1989 zahlreiche Kommissionen ins Leben geru-<br />

25.06.2004 19

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