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M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

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ichten, Expertenkommissionen, Rechnungshof-Berichten, Kontrollamts-<br />

Berichten und politischen Willenserklärungen seitens der Verantwortlichen längst<br />

nicht mehr Realität sein dürften.<br />

• Fehlende Kontrolle<br />

Eine weitere Ursache für die Missstände ist die fehlende Kontrolle durch Aufsichtsbehörden.<br />

Insbesondere in den Jahren 2001 und 2002 wurden von <strong>Seite</strong>n<br />

der zuständigen Aufsichtsbehörde MA 47 keinerlei Kontrollen in den städtischen<br />

Pflegeheimen durchgeführt. Auch die interne Revision des KAV hat keine Qualitätskontrollen<br />

durchgeführt. Dies haben mehrere Zeugen in ihren Aussagen bestätigt.<br />

ASTRin Dr. Pittermann-Höcker schreibt trotz besseren Wissens um den Prüfbericht<br />

der MA 47 in einer Anfragebeantwortung, dass „die Geriatriezentren des<br />

Wiener Krankenanstaltenverbundes aufgrund ihrer Personalausstattung und des<br />

vorhandenen Know How dafür geeignet sind, sich vor allem Bewohnern mit hohem<br />

und höchstem Pflegeaufwand und dem Bedarf einer dichten ärztlichen<br />

Betreuung zu widmen. Dieser Auftrag wird auch entsprechend wahrgenommen.“<br />

Zur Frage, warum sie von der KAV-Führung über die Missstände nicht früher informiert<br />

wurde, antwortete sie wie folgt: „Da hackt man hinein und dann heißt<br />

es, es ist eh alles bestens. Ich weiß, dass man vor mir zum Teil potemkinsche<br />

Dörfer errichtet.“ (10.9.2003)<br />

Auch Bürgermeister Dr. Häupl bringt seine mangelnde Information über die Vorgehensweisen<br />

in den städtischen Pflegeheimen wie folgt zum Ausdruck: „Ich erfuhr<br />

erst aus der Zeitung von den Missständen“, erklärte Dienstagmittag Michael<br />

Häupl in ziemlich gedrückter Stimmung.“ (9.9.2003)<br />

Der Rechnungshof bemängelte bereits im Tätigkeitsbericht 2000, dass, obwohl<br />

die MA 47 laut Geschäftseinteilung des Magistrats der Stadt Wien zur Wahrnehmung<br />

der behördlichen Aufsicht verpflichtet ist, diese Aufsicht von der MA 47<br />

nicht wahr genommen wurde.<br />

Erst im Januar 2002 beauftragte ASTRin Dr. Pittermann-Höcker die MA 47 mit<br />

der Überprüfung der privaten UND öffentlichen Pflegeheime. Die MA 47 legte<br />

aufgrund unzureichender Personalressourcen Vorbehalte ein. Die erste Überprüfung<br />

eines öffentlichen Pflegeheimes, nämlich Baumgarten, fand somit mehr als<br />

3 Jahre nach dem Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes – im Mai 2003 – statt.<br />

Diese Kontrolle beschränkte sich lediglich auf die Überprüfung rein technischer<br />

Belange, die Qualität der Betreuung und Unterbringung war kein Überprüfungsgegenstand.<br />

Erst im Juli 2003 überprüfte die MA 47 zum ersten Mal die Qualität der Betreuung<br />

in einem öffentlichen Pflegeheim (GZW). Das Ergebnis der Überprüfung<br />

führte zur Einsetzung dieser Untersuchungskommission.<br />

25.06.2004 13

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