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M I N D E R H E I T S B E R I C H T „Gravierende ... - Neue Seite 2

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Derzeit fehlt eine Tagstruktur im Pflegebereich der Stadt Wien. Lediglich notwendigste<br />

pflegerische Tätigkeiten werden durchgeführt. Viel zu oft und viel zu<br />

lange müssen Menschen in städtischen Pflegeeinrichtungen den Großteil ihres<br />

Tages im Bett oder alleingelassen im Rollstuhl – unter Umständen sogar mit<br />

Sperre – verbringen. Der dringend notwendige soziale Kontakt wird selten gefördert.<br />

Es gibt heute in Wien sehr unterschiedliche Betreuungs- und Qualitätsstandards<br />

in den verschiedenen Pflegeheimen/Geriatriezentren der Stadt Wien. Es ist weder<br />

Vizebürgermeister Rieder, der zumindest noch Ansätze in seiner amtsführenden<br />

Tätigkeit als Gesundheitsstadtrat erkennen lassen hat, noch der nunmehrigen Gesundheitsstadträtin<br />

Pittermann-Höcker gelungen, diese Unterschiede dahingehend<br />

auszugleichen, dass man die inakzeptablen, alten, abgewohnten Bettenburgen<br />

Schritt für Schritt verkleinern und renovieren hätte können. Die notwendigen<br />

Maßnahmen werden unzureichend gesetzt, die geplanten Maßnahmen verzögert.<br />

In diesem Punkt kann man auch den Bürgermeister nicht aus seiner Verantwortung<br />

nehmen, weil er die nötigen politischen Möglichkeiten zu einer Forcierung<br />

dieses Bereiches als Bürgermeister und Landeshauptmann hat.<br />

j) Fehlende Umsetzung des Wiener Pflegeheimplans 2001<br />

Der von StR Dr. Rieder in Auftrag gegebene Wiener Pflegeheimplan sah relevante<br />

Strukturänderungen in der Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen vor:<br />

Abbau der Großeinrichtungen, Ausbau der Pflegekapazität im KWP, Ausbau der<br />

ambulanten Betreuung, Erstellung eines differenzierten und bedarfsgerechten<br />

Pflegeangebotes, Abbau der Übermedikalisierung.<br />

Dieser Plan wurde 2001 fertiggestellt, aber von STR Pittermann nicht im Gemeinderat<br />

vorgelegt und in der Folge schubladisiert.<br />

Die Stadträtin distanzierte sich in der UK von dem Pflegeheimplan, der immerhin<br />

von ihrem Vorgänger in Auftrag gegeben worden war und an dem die Planungsexperten<br />

ihres Ressorts federführend mitgearbeitet hatten. „Das war eine Planungsunterlage,<br />

....die auch ein bisschen der wissenschaftlichen Grundlage entbehrt.“<br />

Der Pflegeheimplan wurde von Stadträtin Pittermann kommentarlos in die Versenkung<br />

geschickt, offensichtlich aus dem einzigen Grund, die erstellten Vorschläge<br />

nicht realisieren zu müssen<br />

Als er dann auf Initiative der Opposition der Öffentlichkeit bekannt wurde, wurde<br />

der Weg in der Diffamierung der beteiligten ÖBIG Experten gesucht, indem die<br />

„wissenschaftliche Klarheit der Studie“ in Abrede gestellt wurde.<br />

Doch nicht nur der Pflegeheimplan 2001 wurde nicht umgesetzt und verwirklicht,<br />

sondern auch der Anstaltsentwicklungsplan des GZW vom 10.09.1993. Es wurden<br />

in unterschiedlichen Projekten und Gremien die Weiterentwicklung der Geriatrie<br />

in Wien erarbeitet, aber die konkreten Ergebnisse wurden nicht umgesetzt.<br />

Weder die Generaldirektion des KAV noch die zuständigen Stadträte haben sich<br />

für eine Verbesserung der Situation in den städtischen Pflegeheimen eingesetzt,<br />

25.06.2004 25

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