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Beim Rekord wird Bloodhound<br />
so schnell sein, dass er einer<br />
Pistolenkugel davonfahren könnte.<br />
STEFAN MARJORAM<br />
Ein Düsenjäger … nur<br />
ohne Flügel: Bloodhound<br />
SSC heißt das<br />
Geschoss, das 2016<br />
in Südafrika mehr als<br />
1000 Meilen pro Stunde<br />
schnell fahren soll.<br />
Berechnungen zufolge wird die beim<br />
Rekordversuch erreichte Höchstgeschwindigkeit<br />
bei rund 1050 Meilen pro Stunde<br />
liegen, knapp 1690 km/h. Bloodhound<br />
wird so schnell sein, dass er einer Pistolenkugel<br />
davonfahren könnte.<br />
Green steht in einer Tradition großer<br />
Abenteurer der Geschwindigkeit.<br />
Eines „Chuck“ Yeager etwa, der<br />
1947 mit seinem kleinen, orangefarbenen<br />
Raketenflugzeug Bell X-1 als erster<br />
Mensch die Schallmauer durchbrach und<br />
in feinster West-Virginia-Manier an seine<br />
Bodencrew funkte: „Macht bitte ’ne Notiz.<br />
Irgendwas stimmt nicht mit dem ollen<br />
Machmeter. Es spielt total verrückt.“ (Ein<br />
Machmeter gibt das Verhältnis von wahrer<br />
Flug- zur Schallgeschwindigkeit an.) Oder<br />
eines Richard Noble, der 1983 mit dem<br />
turbinengetriebenen Thrust 2 den seinerzeitigen<br />
Landgeschwindigkeitsrekord von<br />
633 Meilen pro Stunde aufstellte. Sein<br />
Motto damals: „For England and for the<br />
hell of it.“ (Für England und einfach so.)<br />
Noble ist jetzt der Leiter von Andy<br />
Greens Bloodhound-Projekt. Dennoch sieht<br />
sich Green selbst in einem wesent lichen<br />
Punkt nicht in dieser Tradition. Der Oxford-<br />
Absolvent in Mathematik und kampferprobte<br />
Royal-Air-Force-Pilot hält einen<br />
Landgeschwindigkeitsrekordversuch<br />
heutzutage nicht mehr für das Ergebnis<br />
von Wagemut und Abenteuerlust risikofreudiger<br />
Haudegen. Sondern für das<br />
Produkt von Wissenschaft und Technik,<br />
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