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VICTORIA WILL<br />
ACTION!<br />
LA<strong>DE</strong>N & LAUSCHEN<br />
Jaleel Bunton, 39,<br />
Schlagzeuger der<br />
Indie-Rock-Stars<br />
TV on the Radio<br />
„Der Song<br />
ist der Star“<br />
PLAYLIST BESTES GITARRENSOLO,<br />
SCHÖNSTE COVERVERSION, PEINLICHSTES<br />
LIEBLINGSLIED: JALEEL BUNTON ÜBER<br />
FÜNF SONGS SEINES LEBENS.<br />
Nina Simone<br />
Jimi Hendrix<br />
1 „Suzanne“<br />
2<br />
3<br />
„One Rainy Wish“<br />
Einer dieser<br />
seltenen Fälle,<br />
in denen die<br />
Coverversion<br />
das Original<br />
übertrifft. Erst<br />
mit Simones<br />
Gesang kommt<br />
Leonard<br />
Cohens Text richtig gut zur Geltung. In<br />
einer Live-Version des Songs pfeift sie<br />
ihre Band zu Beginn zurück. Sie sagt:<br />
„Wartet, spielt keinen Ton mehr als notwendig.“<br />
Ein guter Rat für jeden Musiker:<br />
Der Song ist der Star, nicht du.<br />
Tears for Fears<br />
4 5<br />
„Everybody Wants to Rule the World“<br />
Vermutlich<br />
blamiere ich<br />
meine Band<br />
mit dieser<br />
Wahl, aber ich<br />
halte den Song<br />
für einen zeitlosen<br />
Klassiker.<br />
Klar<br />
wurde er auf 1980er-Jahre-Revival-<br />
Partys zu Tode gespielt. Trotzdem ist<br />
das Gitarrensolo eines der besten der<br />
Pop-Geschichte. Weil es sich nicht<br />
in den Vordergrund drängt, sondern<br />
perfekt auf das Stück abgestimmt ist.<br />
Als Hendrix-<br />
Fan fällt es mir<br />
schwer, einen<br />
einzigen Song<br />
auszuwählen.<br />
„One Rainy<br />
Wish“, weil<br />
das Stück zwischen<br />
seinen<br />
Hits oft übersehen wird. Was Hendrix<br />
hier in drei Minuten packt, ist unglaublich.<br />
Vom verspielten Intro über den<br />
aggressiven Refrain bis zum psychedelischen<br />
Ende. Andere würden mit dieser<br />
Menge an Ideen ein halbes Album füllen.<br />
<strong>The</strong> Deftones<br />
„My Own Summer (Shove It)“<br />
Dieser Song<br />
fällt in die<br />
Sparte peinlichstes<br />
Lieblingslied.<br />
Ich<br />
bin kein Nu-<br />
Metal-Fan,<br />
aber mit diesem<br />
Song ist<br />
den Deftones etwas Großes gelungen.<br />
Harte Gitarren und ein brüllender Sänger,<br />
der wie ein böser Kriegsherr in einem<br />
Fantasy-Film klingt. Etwas lächerlich,<br />
aber im Fitnesscenter gibt es keinen<br />
anderen Song, der mich derart antreibt.<br />
Mit seinem Debütalbum „Desperate Youth, Blood<br />
Thirsty Babes“ versetzte das New Yorker Quartett<br />
die Musikwelt 2004 in Staunen. Geschmackssicher<br />
mixte die Band Stile, die bis dahin als unvereinbar<br />
galten: souligen Gospel-Gesang, lärmige Punk-<br />
Gitarren, Funk-Bassläufe und Electro-Drums. David<br />
Bowie war so angetan, dass er beim zweiten Album<br />
der Band mitsingen wollte. Andere<br />
Fans wie Liam Gallagher und<br />
Scarlett Johansson ließen ihre<br />
Platten gar von Bandoberhaupt<br />
David Sitek produzieren. Dieser<br />
übernahm auch die Aufnahmen<br />
des fünften Albums „Seeds“, des<br />
bislang poppigsten von TV on<br />
the Radio. Welche Songs die<br />
Band dazu inspirierten, schildert<br />
Drummer Jaleel Bunton hier.<br />
www.tvontheradioband.com<br />
Lianne La Havas<br />
„Forget“<br />
Der größte<br />
Fan dieser<br />
jungen Britin<br />
ist Prince, er<br />
spielte letztes<br />
Jahr ein Konzert<br />
in ihrem<br />
Wohnzimmer.<br />
Hinter Prince<br />
komme gleich ich. Dieses Stück ist ein<br />
Meisterwerk. Weil es sich anfangs als<br />
klassischer Popsong tarnt, dann im<br />
Refrain aber richtig düster wird. Wenn<br />
es einen Club gäbe, in dem solche Popmusik<br />
läuft: ich wäre dort Stammgast.<br />
SCHLAUER SPEAKER<br />
GADGET <strong>DE</strong>S MONATS<br />
PRIZM<br />
Der Pyramiden-Lautsprecher findet die<br />
passende Musik für jede Situation: Mittels<br />
Bluetooth verbindet er sich mit den<br />
Smartphones aller anwesenden Personen<br />
im Raum. Anhand deren Zahl und Musikgeschmäckern<br />
spielt<br />
Prizm eine individuell<br />
generierte Spotify-<br />
Playlist ab. Perfekt<br />
für jede Party.<br />
www.meet<br />
prizm.com<br />
AN<strong>DE</strong>RS<br />
GEHÖRT<br />
JE<strong>DE</strong>S KIND KENNT<br />
DIE BEATLES-HITS.<br />
DABEI SIND DIE<br />
STORYS DAHINTER<br />
NICHT IMMER<br />
JUGENDFREI.<br />
DREI BEISPIELE:<br />
TICKET TO RI<strong>DE</strong><br />
Der Titel bezieht<br />
sich auf den Gesundheitsausweis,<br />
den Hamburger<br />
Prostituierte in<br />
den 1960er Jahren<br />
mit sich führen<br />
mussten. „Ride“<br />
war ein Slang-<br />
Ausdruck für Geschlechtsverkehr.<br />
TOMORROW<br />
NEVER KNOWS<br />
Lennon war auf<br />
LSD, als er den<br />
Song schrieb. Text-<br />
Inspiration holte er<br />
sich bei Timothy<br />
Learys Drogenbibel<br />
„Psychedelische<br />
Erfahrungen“.<br />
I AM<br />
THE WALRUS<br />
Lennon bezieht<br />
sich in dem Song<br />
auf ein Sex-Abenteuer<br />
seines Kollegen<br />
Eric „Eggman“<br />
Burdon: Eine Frau<br />
schlug ein Ei über<br />
ihm auf und leckte<br />
den Dotter aus<br />
seinem Nabel.<br />
THE RED BULLETIN 79