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The Red Bulletin Februar 2015 - DE

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VICTORIA WILL<br />

ACTION!<br />

LA<strong>DE</strong>N & LAUSCHEN<br />

Jaleel Bunton, 39,<br />

Schlagzeuger der<br />

Indie-Rock-Stars<br />

TV on the Radio<br />

„Der Song<br />

ist der Star“<br />

PLAYLIST BESTES GITARRENSOLO,<br />

SCHÖNSTE COVERVERSION, PEINLICHSTES<br />

LIEBLINGSLIED: JALEEL BUNTON ÜBER<br />

FÜNF SONGS SEINES LEBENS.<br />

Nina Simone<br />

Jimi Hendrix<br />

1 „Suzanne“<br />

2<br />

3<br />

„One Rainy Wish“<br />

Einer dieser<br />

seltenen Fälle,<br />

in denen die<br />

Coverversion<br />

das Original<br />

übertrifft. Erst<br />

mit Simones<br />

Gesang kommt<br />

Leonard<br />

Cohens Text richtig gut zur Geltung. In<br />

einer Live-Version des Songs pfeift sie<br />

ihre Band zu Beginn zurück. Sie sagt:<br />

„Wartet, spielt keinen Ton mehr als notwendig.“<br />

Ein guter Rat für jeden Musiker:<br />

Der Song ist der Star, nicht du.<br />

Tears for Fears<br />

4 5<br />

„Everybody Wants to Rule the World“<br />

Vermutlich<br />

blamiere ich<br />

meine Band<br />

mit dieser<br />

Wahl, aber ich<br />

halte den Song<br />

für einen zeitlosen<br />

Klassiker.<br />

Klar<br />

wurde er auf 1980er-Jahre-Revival-<br />

Partys zu Tode gespielt. Trotzdem ist<br />

das Gitarrensolo eines der besten der<br />

Pop-Geschichte. Weil es sich nicht<br />

in den Vordergrund drängt, sondern<br />

perfekt auf das Stück abgestimmt ist.<br />

Als Hendrix-<br />

Fan fällt es mir<br />

schwer, einen<br />

einzigen Song<br />

auszuwählen.<br />

„One Rainy<br />

Wish“, weil<br />

das Stück zwischen<br />

seinen<br />

Hits oft übersehen wird. Was Hendrix<br />

hier in drei Minuten packt, ist unglaublich.<br />

Vom verspielten Intro über den<br />

aggressiven Refrain bis zum psychedelischen<br />

Ende. Andere würden mit dieser<br />

Menge an Ideen ein halbes Album füllen.<br />

<strong>The</strong> Deftones<br />

„My Own Summer (Shove It)“<br />

Dieser Song<br />

fällt in die<br />

Sparte peinlichstes<br />

Lieblingslied.<br />

Ich<br />

bin kein Nu-<br />

Metal-Fan,<br />

aber mit diesem<br />

Song ist<br />

den Deftones etwas Großes gelungen.<br />

Harte Gitarren und ein brüllender Sänger,<br />

der wie ein böser Kriegsherr in einem<br />

Fantasy-Film klingt. Etwas lächerlich,<br />

aber im Fitnesscenter gibt es keinen<br />

anderen Song, der mich derart antreibt.<br />

Mit seinem Debütalbum „Desperate Youth, Blood<br />

Thirsty Babes“ versetzte das New Yorker Quartett<br />

die Musikwelt 2004 in Staunen. Geschmackssicher<br />

mixte die Band Stile, die bis dahin als unvereinbar<br />

galten: souligen Gospel-Gesang, lärmige Punk-<br />

Gitarren, Funk-Bassläufe und Electro-Drums. David<br />

Bowie war so angetan, dass er beim zweiten Album<br />

der Band mitsingen wollte. Andere<br />

Fans wie Liam Gallagher und<br />

Scarlett Johansson ließen ihre<br />

Platten gar von Bandoberhaupt<br />

David Sitek produzieren. Dieser<br />

übernahm auch die Aufnahmen<br />

des fünften Albums „Seeds“, des<br />

bislang poppigsten von TV on<br />

the Radio. Welche Songs die<br />

Band dazu inspirierten, schildert<br />

Drummer Jaleel Bunton hier.<br />

www.tvontheradioband.com<br />

Lianne La Havas<br />

„Forget“<br />

Der größte<br />

Fan dieser<br />

jungen Britin<br />

ist Prince, er<br />

spielte letztes<br />

Jahr ein Konzert<br />

in ihrem<br />

Wohnzimmer.<br />

Hinter Prince<br />

komme gleich ich. Dieses Stück ist ein<br />

Meisterwerk. Weil es sich anfangs als<br />

klassischer Popsong tarnt, dann im<br />

Refrain aber richtig düster wird. Wenn<br />

es einen Club gäbe, in dem solche Popmusik<br />

läuft: ich wäre dort Stammgast.<br />

SCHLAUER SPEAKER<br />

GADGET <strong>DE</strong>S MONATS<br />

PRIZM<br />

Der Pyramiden-Lautsprecher findet die<br />

passende Musik für jede Situation: Mittels<br />

Bluetooth verbindet er sich mit den<br />

Smartphones aller anwesenden Personen<br />

im Raum. Anhand deren Zahl und Musikgeschmäckern<br />

spielt<br />

Prizm eine individuell<br />

generierte Spotify-<br />

Playlist ab. Perfekt<br />

für jede Party.<br />

www.meet<br />

prizm.com<br />

AN<strong>DE</strong>RS<br />

GEHÖRT<br />

JE<strong>DE</strong>S KIND KENNT<br />

DIE BEATLES-HITS.<br />

DABEI SIND DIE<br />

STORYS DAHINTER<br />

NICHT IMMER<br />

JUGENDFREI.<br />

DREI BEISPIELE:<br />

TICKET TO RI<strong>DE</strong><br />

Der Titel bezieht<br />

sich auf den Gesundheitsausweis,<br />

den Hamburger<br />

Prostituierte in<br />

den 1960er Jahren<br />

mit sich führen<br />

mussten. „Ride“<br />

war ein Slang-<br />

Ausdruck für Geschlechtsverkehr.<br />

TOMORROW<br />

NEVER KNOWS<br />

Lennon war auf<br />

LSD, als er den<br />

Song schrieb. Text-<br />

Inspiration holte er<br />

sich bei Timothy<br />

Learys Drogenbibel<br />

„Psychedelische<br />

Erfahrungen“.<br />

I AM<br />

THE WALRUS<br />

Lennon bezieht<br />

sich in dem Song<br />

auf ein Sex-Abenteuer<br />

seines Kollegen<br />

Eric „Eggman“<br />

Burdon: Eine Frau<br />

schlug ein Ei über<br />

ihm auf und leckte<br />

den Dotter aus<br />

seinem Nabel.<br />

THE RED BULLETIN 79

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