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Obacht, wenn dieses<br />
Tier in Ihrem Rückspiegel<br />
auftaucht!<br />
war, bremsen wir uns – scheinbar außer Kontrolle –<br />
von der rutschigen Ideallinie weg. Am unberührten<br />
Asphalt fängt sich das Coupé. Das reicht dem Profi,<br />
um dem Auto eine kurze Richtungsänderung zu<br />
geben, wir kreuzen abermals die Ideallinie, finden<br />
wieder Grip ganz außen kurz vor den Curbs, und<br />
jetzt lenkt das Auto endgültig ein.<br />
Der Amateur denkt sich: so viel zum <strong>The</strong>ma<br />
„Eigentlich will ich gar nicht schnell fahren“. Der<br />
Profi sagt: „Korrekt wäre es umgekehrt gewesen:<br />
Speed im Kurveneingang opfern, dafür früher aufs<br />
Gas und besser rausbeschleunigen. Das hat sicher<br />
„<strong>DE</strong>R GUMMI-ABRIEB MACHT<br />
DIE I<strong>DE</strong>ALLINIE H E U T E<br />
NAHEZU UNFAHRBAR.“<br />
5 bis 10 km/h gekostet.“ Für den Laien war es bloß:<br />
„Wow.“ Der Profi sagt: „Lässig, wie gut das Auto ausbalanciert<br />
ist.“<br />
Auch der AMG GT verfügt über ESP, das Elektronische<br />
Stabilitätsprogramm. Man kann es nicht völlig<br />
wegschalten. Sich wegzuwerfen geht natürlich trotzdem,<br />
wenn man sich blöd genug anstellt, und das<br />
ist bei 510 PS nicht schwer. Rennfahrer hingegen<br />
kommunizieren im Regelbereich der Elektronik mit<br />
dem Auto: „Ich benutze die Motorbremse, um das<br />
Auto hinten zu entlasten und die Hinterachse mit<br />
meinen Möglichkeiten – Bremsdruck, Lenkrad – zu<br />
stabilisieren, so wie man einen Bleistift auf der Fingerkuppe<br />
balanciert. Das ESP dient mir nur als Orientierungshilfe,<br />
wo sich das Heck befindet.“<br />
Übersetzung: Wo der Grobmotoriker gerade einmal<br />
merkt, dass er einen Fauxpas begangen hat,<br />
schämt sich der Profi dafür, sich ins Tischtuch geschnäuzt<br />
zu haben.<br />
O<br />
bwohl die Strecke mit ihren nassen Flecken<br />
das Spiel am Limit eigentlich untersagt, lässt<br />
DC den Wagen in den nächsten Runden fliegen,<br />
und man wüsste nicht, wo noch viel Zeit zu<br />
holen wäre. Oben am Spielberg rückt die Kirchturmuhr<br />
gen Mittag. Es wird warm im Innenraum, beim<br />
Reinfahren in die Box hört man, wie die Ventilatoren<br />
dem Vierlitermotor mütterlich Luft zufächeln. „Und<br />
das Erstaunlichste: Die Bremsen waren von Anfang<br />
bis Ende konstant. Das kenne ich auch anders.“<br />
Zu Mittag taucht Davids hinreißende Frau Karen<br />
auf, um ihren Mann abzuholen. „Sieht gut aus“, sagt<br />
sie, meint damit aber den AMG GT. „Darf ich mich<br />
reinsetzen?“ Verdächtig lang justiert die langbeinige<br />
Langhaarige elektrisch ihre Position im Cockpit, lässt<br />
sich schließlich sogar den Kofferraum öffnen. Das ist<br />
weit mehr als höflich simuliertes Interesse. „Würdest<br />
du die Kids damit tatsächlich zur Schule bringen,<br />
Baby?“, fragt der freundliche Gatte zweifelnd, und<br />
die Angesprochene lässt kurz durchblicken, dass sie<br />
durchaus nicht in allen Dingen so pragmatisch<br />
denken würde wie er.<br />
www.mercedes-amg.com<br />
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