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The Red Bulletin Februar 2015 - DE

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Obacht, wenn dieses<br />

Tier in Ihrem Rückspiegel<br />

auftaucht!<br />

war, bremsen wir uns – scheinbar außer Kontrolle –<br />

von der rutschigen Ideallinie weg. Am unberührten<br />

Asphalt fängt sich das Coupé. Das reicht dem Profi,<br />

um dem Auto eine kurze Richtungsänderung zu<br />

geben, wir kreuzen abermals die Ideallinie, finden<br />

wieder Grip ganz außen kurz vor den Curbs, und<br />

jetzt lenkt das Auto endgültig ein.<br />

Der Amateur denkt sich: so viel zum <strong>The</strong>ma<br />

„Eigentlich will ich gar nicht schnell fahren“. Der<br />

Profi sagt: „Korrekt wäre es umgekehrt gewesen:<br />

Speed im Kurveneingang opfern, dafür früher aufs<br />

Gas und besser rausbeschleunigen. Das hat sicher<br />

„<strong>DE</strong>R GUMMI-ABRIEB MACHT<br />

DIE I<strong>DE</strong>ALLINIE H E U T E<br />

NAHEZU UNFAHRBAR.“<br />

5 bis 10 km/h gekostet.“ Für den Laien war es bloß:<br />

„Wow.“ Der Profi sagt: „Lässig, wie gut das Auto ausbalanciert<br />

ist.“<br />

Auch der AMG GT verfügt über ESP, das Elektronische<br />

Stabilitätsprogramm. Man kann es nicht völlig<br />

wegschalten. Sich wegzuwerfen geht natürlich trotzdem,<br />

wenn man sich blöd genug anstellt, und das<br />

ist bei 510 PS nicht schwer. Rennfahrer hingegen<br />

kommunizieren im Regelbereich der Elektronik mit<br />

dem Auto: „Ich benutze die Motorbremse, um das<br />

Auto hinten zu entlasten und die Hinterachse mit<br />

meinen Möglichkeiten – Bremsdruck, Lenkrad – zu<br />

stabilisieren, so wie man einen Bleistift auf der Fingerkuppe<br />

balanciert. Das ESP dient mir nur als Orientierungshilfe,<br />

wo sich das Heck befindet.“<br />

Übersetzung: Wo der Grobmotoriker gerade einmal<br />

merkt, dass er einen Fauxpas begangen hat,<br />

schämt sich der Profi dafür, sich ins Tischtuch geschnäuzt<br />

zu haben.<br />

O<br />

bwohl die Strecke mit ihren nassen Flecken<br />

das Spiel am Limit eigentlich untersagt, lässt<br />

DC den Wagen in den nächsten Runden fliegen,<br />

und man wüsste nicht, wo noch viel Zeit zu<br />

holen wäre. Oben am Spielberg rückt die Kirchturmuhr<br />

gen Mittag. Es wird warm im Innenraum, beim<br />

Reinfahren in die Box hört man, wie die Ventilatoren<br />

dem Vierlitermotor mütterlich Luft zufächeln. „Und<br />

das Erstaunlichste: Die Bremsen waren von Anfang<br />

bis Ende konstant. Das kenne ich auch anders.“<br />

Zu Mittag taucht Davids hinreißende Frau Karen<br />

auf, um ihren Mann abzuholen. „Sieht gut aus“, sagt<br />

sie, meint damit aber den AMG GT. „Darf ich mich<br />

reinsetzen?“ Verdächtig lang justiert die langbeinige<br />

Langhaarige elektrisch ihre Position im Cockpit, lässt<br />

sich schließlich sogar den Kofferraum öffnen. Das ist<br />

weit mehr als höflich simuliertes Interesse. „Würdest<br />

du die Kids damit tatsächlich zur Schule bringen,<br />

Baby?“, fragt der freundliche Gatte zweifelnd, und<br />

die Angesprochene lässt kurz durchblicken, dass sie<br />

durchaus nicht in allen Dingen so pragmatisch<br />

denken würde wie er.<br />

www.mercedes-amg.com<br />

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