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Alles aus. Alles neu.

Querspur: Das Zukunftsmagazin des ÖAMTC Ausgabe 02/2012

Querspur: Das Zukunftsmagazin des ÖAMTC
Ausgabe 02/2012

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Über und unter der erde<br />

Kein Tag ohne Stau. Den Ballungsräumen Asiens, Amerikas und Europas<br />

scheint der Platz für die Autos ihrer Bewohner <strong>aus</strong>zugehen.<br />

Wie werden wir uns bewegen, wenn die StraSSen endgültig<br />

verstopft sind? Querspur hat sich ober- und unterirdische<br />

Alternativen angesehen. Von Anita Kattinger<br />

////// FLIEGENDE AUTOS ////////////////////////////////////<br />

Sieht unsere Zukunft wie im Film „Das fünfte Element“ <strong>aus</strong>? Wir sitzen in einem fliegenden<br />

Taxi und steigen gleich im passenden Stockwerk <strong>aus</strong>? Dank fliegender Autos bräuchten<br />

wir keine <strong>neu</strong>en Straßen und würden nie wieder im Stau stehen. Utopie? Keineswegs.<br />

Das amerikanische Unternehmen Terrafugia setzt auf einen Auto-ähnlichen Rumpf mit<br />

vier Rädern und einklappbaren Tragflächen. Angetrieben wird das Flugauto von einem<br />

104 PS starken Rotax-Motor, der eine maximale Fluggeschwindigkeit von 185 km/h und eine<br />

Höchstgeschwindigkeit auf der Straße von 105 km/h ermöglicht. Kosten: 210.000 Euro.<br />

Noch hält es sich aber nur acht Minuten in der Luft.<br />

Das EU-Forschungsprojekt „myCopter“ unter Federführung des Max-Planck-Instituts für<br />

biologische Kybernetik in Tübingen forscht indes an einem individualisierten 3D-Luftverkehr<br />

mit Personal Aerial Vehicles (PAVs). Teil der Forschungsarbeit sind die Erwartungen des<br />

Endverbrauchers: Wollen wir selbst fliegen oder vertrauen wir einer computergestützten<br />

Steuerung? Trotz großem Forschungsinteresse der EU-Kommission dauert es wohl noch,<br />

bis wir statt des Führerscheins den Flugschein machen werden. http://mycopter.eu<br />

komplexes einfach erklärt<br />

////// UNTERIRDISCHE HOCHGESCHWINDIGKEIT //////<br />

Für Jules Verne war eine Reise um die Welt in 80 Tagen 1873 schon sehr ambitioniert. In naher<br />

Zukunft brauchen vielleicht Reisende nur noch zwei Stunden von New York nach Peking.<br />

Die Technologie „Evacuated Tube Transport“ (ETT) verbindet die Vorteile einer Magnetschwebebahn<br />

und eines Vakuumtunnels. Diese Vakuum-Züge fahren durch Röhren, <strong>aus</strong><br />

denen die Luft her<strong>aus</strong>gepumpt wurde, um Reibung zu minimieren. Ohne Luftwiderstand und<br />

ohne Reibungsverluste durch Schienen ermöglicht dieses Reisen theoretische Spitzen geschwindigkeiten<br />

von rund 6.400 Stundenkilometern. Weitere Vorteile: geringer Energieverbrauch,<br />

keine Lärmbelästi gung, Entlastung des bestehenden Schienen netzes. Städteplaner<br />

könnten beim Einsatz von ETT selbst entscheiden, ob die Tunnel ober irdisch auf<br />

Stelzen oder unterirdisch gebaut werden sollen. Das Unternehmen „ET3“ <strong>aus</strong> Colorado,<br />

USA, hat bereits zahlreiche Lizenzen für seine „Vactrains“ nach China verkauft.<br />

www.et3.com<br />

Bilder: www.mycopter.eu; www.et3.com; www.cargocap.de<br />

////// VOLLAUTOMATISCHE KAPSELN ////////////////////<br />

Den rasant wachsenden Gütertransport unter die Erde zu verlegen, würde oberirdisch mehr<br />

Platz für den Personenverkehr schaffen. In zahlreichen Städten wird bereits an Konzepten<br />

für unterirdische Rohrleitungen gegen das städtische Verkehrschaos gearbeitet. „CargoCap“,<br />

ein Projekt der Ruhr-Universität Bochum, setzt auf vollautomatische Kapseln auf<br />

Schienen, die in Tunneln unter der Stadt fahren. Der Antrieb erfolgt elektrisch über die<br />

Räder via Drehstrommotoren. Wie im U-Bahnsystem können die Kapseln mittels Weichen<br />

„abbiegen“ und bei einem Schacht stehen bleiben, um die Fracht abzuladen. Jede „Cap“<br />

hat die Größe von zwei Europaletten CCG1 (0,8 × 1,2 × 1,05 m) und bringt die Fracht unabhängig<br />

von der Verkehrslage zu Supermärkten, Warenhäusern und Firmen. Durch eine<br />

spezielle Tunnelbauweise mit Rohren von einem Durchmesser von zwei Metern werden<br />

weder oberirdische Häuser noch das Grundwasser gefährdet, da die Rohre unter oder<br />

über vorhandenen Kanälen verlegt werden können. www.cargocap.de<br />

<strong>Alles</strong> <strong>aus</strong>. <strong>Alles</strong> <strong>neu</strong>.<br />

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