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StädteRegion Aachen

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Ulrich Kölsch<br />

Eine Region steht unter Strom:<br />

Elektromobilität<br />

„Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“ Man könnte meinen, der<br />

französische Schriftsteller Victor Hugo habe diesen Satz auf die Elektromobilität<br />

gemünzt, denn nachhaltige Mobilität ist zur großen gesellschaftlichen Herausforderung<br />

unserer Zeit geworden und zu einem Kernthema der Automobilindustrie. Die Elektromobilität<br />

gilt als vielversprechender Ansatz, um strenge Emissionsauflagen bei gleichzeitig<br />

steigendem städtischem Verkehr zu erfüllen.<br />

Die Region <strong>Aachen</strong> ist mit einer Vielzahl von Akteuren bundesweit zu einem<br />

Zentrum der Elektromobilität geworden. Allein im Bereich der RWTH <strong>Aachen</strong> sind es<br />

über 30 Institute, die sich mit Komponenten, Integration, Produktion und Infrastruktur<br />

der kommenden automobilen Generation befassen. Die Geschäftsstelle Elektromobilität<br />

der RWTH bündelt und synchronisiert die einzelnen Aktivitäten. Auch an der Fachhochschule<br />

<strong>Aachen</strong> arbeiten Entwicklungsteams fachbereichsübergreifend an der großen<br />

Aufgabe.<br />

Am deutschlandweit einzigartigen Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility<br />

Components“ der RWTH sollen Studierende die Produktion von Batterien, elektrischen<br />

Antriebssträngen und die Montageprozesse von Elektrofahrzeugen erlernen. Personell<br />

und inhaltlich steht der Lehrstuhl in Verbindung mit dem Zentrum für Elektromobil-<br />

Produktion (ZEP) auf dem Campus der Hochschule. „Aufgrund dieser Konstellation ist es<br />

uns möglich, eine praxisnahe Ausbildung zum neuesten Stand der Produktionstechnik<br />

zu gewährleisten“, sagt Lehrstuhlinhaber Professor Achim Kampker.<br />

Im Endausbau besteht das ZEP aus einer sogenannten Anlauffabrik, einem Elektromobilitätslabor<br />

(E-Lab) und einer Demonstrationsfabrik. Das ZEP soll sich zwischen<br />

Forschung und Produktion positionieren und zum Wissenstransfer aus der Hochschule<br />

beitragen. In dem neuen Zentrum können Unternehmen ihre Prototypen entwickeln<br />

und testen.<br />

Zum unbestrittenen Leuchtturmprojekt für die Elektromobilität in der Region <strong>Aachen</strong><br />

hat sich der StreetScooter entwickelt. Bereits 2010 fanden sich Professoren der RWTH,<br />

vorwiegend aus dem Umfeld des WZL (Werkzeugmaschinenlabor), zusammen, um eine<br />

Vision zu realisieren: der Elektroantrieb als Weg in die Zukunft zu einem bezahlbaren<br />

Preis. Inzwischen entwickelt und produziert die StreetScooter GmbH am Standort<br />

<strong>Aachen</strong> Elektrofahrzeuge für Kurzstreckeneinsatz im urbanen Umfeld. Das Modellspektrum<br />

reicht vom E-Bike über Kleinwagen bis zu Transportern. Rund 80 mittelständische<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich in dem StreetScooter-Konsor -<br />

tium zusammen gefunden, um die neue Fahrzeuggeneration auf die Räder zu stellen.<br />

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