StädteRegion Aachen
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schneller als bisher produziert werden. Der Wissenstransfer des IKV in die Unternehmen<br />
funktioniert nicht alleine über die Entwicklung neuer Verfahren und Werkstoffe. Auch<br />
die Aus- und Weiterbildung von Studierenden und Fachkräften ist eine wesentliche Aufgabe<br />
des Instituts. „Pro Jahr profitieren etwa 20 000 Menschen von unserem Wissen –<br />
bei Seminaren oder mit Hilfe von Unterrichtsmaterial, das Forschungsergebnisse des IKV<br />
vermittelt“, erklärt Markus Bau.<br />
Das gleiche Ziel verfolgt die Fachhochschule <strong>Aachen</strong>. Dort gibt es den interdis -<br />
ziplinären Masterstudiengang Angewandte Polymerwissenschaften. Den Studenten<br />
werden wesentliche Aspekte der Chemie, Physik, Analytik, Verarbeitung und Anwendung<br />
von Polymeren vermittelt. Damit sind sie später in der Lage, die wichtigsten<br />
Anwendungsfelder wie Kunststoffe, Elastomere, Fasern, Verbundmaterialien, Klebstoffe,<br />
Beschichtungen und Lacke sowie Biopolymere und nachwachsende Rohstoffe sowohl<br />
theoretisch fundiert als auch gleichzeitig anwendungsbezogen einzusetzen.<br />
Polymere Materialien finden sich in fast allen Lebensbereichen wie Automobil- und<br />
Flugzeugindustrie, elektronischen Bauteilen und Sensoren, in der Bauindustrie oder der<br />
Medizin. Aufgrund der absehbaren Verknappung der fossilen Rohstoffe werden nachwachsende<br />
Rohstoffe für diesen Bereich in der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen.<br />
Und genau da wollen die Forscher an den Schnittstellen der verschiedenen naturwissenschaftlichen<br />
Disziplinen (Chemie, Physik, Medizin, Biotechnologie) mit der Technik<br />
(Maschinenbau, Elektrotechnik) eine intensive interdisziplinäre und transdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit fördern. Praktisch geschieht das mit der Kompetenzplattform „Polymere<br />
Materialien“, die gemeinsam mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg betrieben wird.<br />
Sprecher der Kompetenzplattform ist Professor Thomas Mang, der gleichzeitig auf<br />
dem Campus Jülich der FH <strong>Aachen</strong> lehrt. Hier sitzt ein fröhlicher Mann in seinem recht<br />
kleinen Büro, der mit einem sehr starken badischen Zungenschlag über gelungene<br />
Forschungsprojekte spricht. Beispielsweise über Hydrogele. „Das ist nicht mehr neu,<br />
aber immer noch sehr aktuell“, sagt er. Und nebenbei seine eigene Erfindung, das sagt<br />
er aber nicht. Das Granulat wird Gummi beigemischt und saugt das 300-fache an<br />
Wasser auf – ideal etwa zum Abdichten von Fugen in Tunneln oder Abwasserkanälen.<br />
Eine neue Idee ist, Hydrogele auch in der Medizin zu verwenden. Mit den winzigen<br />
Kügelchen sollen Medikamente im Körper an die Stelle transportiert werden, wo die<br />
Therapeutika gebraucht werden – etwa bei Tumorpatienten. Durch Erhitzen schrumpfen<br />
die Hydrogele und setzen die Wirkstoffe frei. „Aber das ist noch Grundlagenforschung,<br />
da sind wir noch nicht so weit“, sagt Mang.