StädteRegion Aachen
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Helga Hermanns<br />
Zukunftsweisende Energiekonzepte<br />
Die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> ist eine der bedeutendsten<br />
und ältesten Energieregionen in Deutschland. Schon Kelten<br />
und Römer verwendeten Kohle. Belegt ist der Abbau<br />
von Steinkohle allerdings erst ab dem Mittelalter. In Stolberg<br />
wurden mehrere Jahrhunderte Eisenerz, Blei und<br />
verschiedene Erzmineralien gewonnen und verarbeitet.<br />
Konven tionelle Energie wird heute im Braunkohlekraftwerk<br />
Eschweiler-Weisweiler produziert. Außerdem zählt<br />
die <strong>StädteRegion</strong> <strong>Aachen</strong> zu den Vorreitern auf dem<br />
Gebiet erneuer barer Energien. Das hat auch damit zu<br />
tun, dass hier viele Industrieunternehmen mit energie -<br />
intensiver Produktion angesiedelt sind. Ein Beispiel dafür<br />
ist die BERZELIUS Stolberg GmbH. Pro Jahr liefert der<br />
Betrieb etwa 155 000 Tonnen Blei, das beispiels weise in Autobatterien zum Einsatz<br />
kommt, außerdem Schwefelsäure für die che mische Industrie, Schlacke für Deponieund<br />
Straßenbau sowie Gold für die Schmuckproduktion und Silber, etwa für die Her -<br />
stellung von Mobiltelefonen.<br />
Um die Energiekosten nachhaltig zu senken, wurde 1990 das QSL-Verfahren<br />
(benannt nach den Erfindern Queneau, Schumann und Lurgi) erstmals auf der Welt in<br />
Stolberg eingesetzt. Mit dieser innovativen Technologie wird im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Anlagen sowohl Sauerstoff anstelle von Luft als auch der in den Konzentraten<br />
vorhandene Sulfidschwefel als Hauptenergieträger genutzt. Das ermöglicht den<br />
weitgehenden Verzicht auf fossile Brennstoffe. Die frei werdende Energie kann also<br />
direkt wieder zur Stromerzeugung genutzt werden. „So konnten wir die Emissionen und<br />
den Energieverbrauch nachhaltig senken und somit auch die öffentliche Wahrnehmung<br />
des Industriestandortes Stolberg verbessern“, erklärte BERZELIUS-Geschäftsführer<br />
Dr. Urban Meurer bei einem Unternehmerforum der IHK <strong>Aachen</strong>.<br />
Es gibt viele solcher Beispiele. Und das hat auch mit dem Forschungsstandort<br />
<strong>Aachen</strong> zu tun. Denn hier tüfteln Unternehmen und Wissenschaftler gemeinsam an<br />
neuen Energiekonzepten. Um die vorhandenen Kompetenzen zu bündeln, wurde ein<br />
deutschlandweit einzigartiges Kooperationsmodell der RWTH <strong>Aachen</strong> und des<br />
Forschungszentrums Jülich gegründet. Die Jülich <strong>Aachen</strong> Research Alliance, kurz JARA,<br />
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