3-2015
Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home
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Editorial<br />
Die Satellitenbranche im Wandel<br />
Vor etwas mehr als drei Jahren war die Stimmung in der Satelliten-<br />
Branche nahezu euphorisch. Die Abschaltung der analogen<br />
Satellitenübertragung über Astra versprach gute Geschäfte. Die<br />
Ernüchterung folgte auf dem Fuße: Anfang Mai 2012 folgte ein<br />
von keinem Marktteilnehmer erwarteter Einbruch. Bei einigen<br />
Unternehmen betrugen die Umsatzeinbußen von 2012 auf 2013<br />
bis zu 65 Prozent. Das muss ein mittelständisches Unternehmen –<br />
und das sind die meisten Firmen unserer Branche – erst verkraften.<br />
Nicht selten mussten die Rückgänge auch durch Personalabbau<br />
ausgeglichen werden. Es gab auch Insolvenzen zu vermelden.<br />
Wolfgang Schlüter, Geschäftsführer<br />
Polytron Vertrieb GmbH und<br />
Blankom systems GmbH<br />
Doch jammern und den guten Zeiten hinterher trauern hilft<br />
Niemandem. Deshalb gilt es, den Blick nach vorn zu richten. Die<br />
Technik ist schnelllebig und wird immer vielseitiger. Das bietet<br />
Chancen für die Branche. So bietet der Transponderwechsel bei<br />
Sky aktuell die Möglichkeit, Kopfstellen zu aktualisieren für HDTV-<br />
Programme und auch schon für Ultra HD-Ausstrahlungen. Die<br />
gesamte Thematik UHD steht dabei noch in den Startlöchern.<br />
Endgeräte sind verfügbar, aber die Programme laufen derzeit nur im<br />
Demo- und Testbetrieb. Das soll sich zur IFA <strong>2015</strong> aber ändern.<br />
Auch im Bereich der terrestrischen Übertragung steht mit dem<br />
Start von DVB-T2 im Frühjahr 2016 eine Änderung ins Haus.<br />
Bis Ende 2017 soll der Umstieg, zumindest bei den privaten<br />
Programmanbietern, abgeschlossen sein. Jeder DVB-T-Nutzer muss<br />
ein neues Empfangsgerät kaufen. Vorsicht ist hier aber bei den<br />
Endgeräten geraten: DVB-T2-Receiver und TV-Geräte aus anderen<br />
Ländern sind für die DVB-T2-Variante von Deutschland nicht<br />
geeignet, denn hier kommt die Codierung HEVC zum Einsatz.<br />
Im Bereich der Verteiltechniken bietet die optische Signalverteilung<br />
viele neue Anwendungsbereiche. Größere Distanzen sind<br />
ohne Verluste überwindbar und die Abmessungen der<br />
optischen Glasfaserkabel lassen eine Installation mit deutlich<br />
weniger Platzbedarf zu. Verteilungen auf IP-Basis, sowohl im<br />
Kopfstellensegment, als auch im Haus auf SAT>IP-Basis stehen<br />
noch am Anfang ihrer Entwicklung.<br />
Bleiben wir also optimistisch und nutzen gemeinsam mit<br />
Handwerk und Handel die Chancen, die neue Technologien und<br />
Übertragungsstandards bieten.<br />
Wolfgang Schlüter<br />
Haus & Elektronik 3/<strong>2015</strong> 3