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PDF-Download - SPD-Ratsfraktion Dortmund

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Erdmann Linde: Aber ihr habt ja in der Fraktionnicht nur Oberbürgermeister gesucht undernannt, sondern ihr musstet ja auch Tagespolitikmachen. In deiner Amtszeit war das nochWohnungsbau oder war das schon mehr derWeg von der Innenstadt zu den Bezirken?Rolf Schäfer: In den letzten Jahren der60er-Jahre, das war also, bevor ich 1973 alsFraktionsvorsitzender gewählt wurde, begannja die systematische Stadtentwicklung. Da gabes Stadtentwicklungsplanung, da wurde diePartei sehr intensiv beschäftigt. Mit der Parteiwurde eine Stadtentwicklungsplanung, diemustergültig war, auf die Beine gestellt. Einmultizentrisches Modell, wer das noch von denÄlteren kennt, das war die Grundlage, dass dievielen Vororte ihre Zentren bekamen und damitdie Schulzentren entwickelt wurden.Ich entsinnemich noch zu Frommbergers Zeiten, wo harteDebatten im Rat waren über die Schulpolitikund Kindertagsstättenprogramme, Hallenbäderund so weiter. Diese Entwicklungsphase wardas Hauptanliegen, Wohnungsbau und dieEntwicklung der Stadteile durchzuziehen unddie sind in meiner Amtszeit im Wesentlichengewesen.auseinandersetzen: Ist damals nicht des Gutenzuviel getan worden?Rolf Schäfer: Ich glaube, dass aus der damaligenSicht es nicht zuviel war. Es war diekommunalpolitische Vorstellung, dass in soeinem Stadtteilzentrum im Schnitt 50 bis60.000 Einwohner, die dort in diesem jeweiligenStadtbezirk versorgt wurden, dass da so einHallenbad hingehört. Um die Freizeit dieserEinwohner auch zufrieden stellen zu können,aber auch den Schwimmsport für Schulen undVereine zu garantieren. Dass die wirtschaftlicheEntwicklung über <strong>Dortmund</strong> so hinweg gegangenist, dass praktisch der Zusammenbruch derSchwerindustrie gekommen ist, Kohle, Stahl,und ich darf noch ergänzen, das Brauereiwesen,das war damals nicht vorauszusehen. Ich glaubenicht, dass damals jemand schon gesagt hat, daswird in Deutschland so katastrophal werden,und dass die Stadt einen derartigen Umbrucherlebt. Ich bin der festen Überzeugung, hättenwir nur annähernd diese weitere wirtschaftlicheEntwicklung gehabt, wie sie damals sichabgezeichnet hat, dann wären die Investitionenauch auf dem Gebiet der Hallenbäder nichtvergeblich gewesen.76Erdmann Linde: Das ist in der Erinnerung aucheine glückliche Zeit, weil genügend Geld dawar.Rolf Schäfer: Geld genug ist nie da gewesen.Ich bin 23 ½ Jahre im Rat gewesen. Ich habe 23Haushaltsreden des jeweiligen Stadtkämmererserlebt und ich habe eine oder zwei Reden inErinnerung, wo ein Kämmerer nicht gestöhnthat über die Finanzmisere, und das war HorstSchiffmann. Der hat mal ehrlich gesagt, also esgeht uns ganz gut und wir können zufriedensein. Aber alle anderen, das könnt ihr mir ehrlichglauben, haben nur gestöhnt, und ich meineim Nachhinein betrachtet, mit großem Recht.Denn die Städte sind meiner Meinung nach inall den Jahren im Finanzausgleich immer zu kurzgekommen.Erdmann Linde: Ein Exkämmerer klatschtbesonders laut. Aber ihr habt doch damalsviel gebaut und auf die Beine gestellt, wiezum Beispiel das Hallenbäderkonzept, wasja heute eher zu den Problemen gehört. Dieheutigen Kommunalpolitiker müssen sich damitErdmann Linde: Nun gehörte zu der Arbeitdes Fraktionsvorsitzenden nicht nur die Zusammenarbeitmit dem Oberbürgermeister,wir sehen das nach der heutigen Kommunalverfassung,sondern damals gab es ja noch einenweiteren Mitspieler, die Oberstadtdirektoren.Kannst du dich erinnern und die Namen nennen,mit denen du zusammen gearbeitet hast.Rolf Schäfer: In der Hauptsache war es Hans-DieterImhoff in der Zeit als Fraktionsvorsitzender.Insgesamt bin ich fünf Perioden im Rat gewesenund deshalb kann ich es nicht mehr so genausagen. Aber ich meine, Hans-Dieter Imhoff warin dieser Zeit der Oberstadtdirektor. Ich kannnur eines sagen, dass Hans-Dieter Imhoff einsehr loyaler Oberstadtdirektor war und sehrbedacht war auf gute, in der Sache begründeteZusammenarbeit mit der Fraktion. Das kannman nur dick unterstreichen.Erdmann Linde: Dem ging der Ruf voraus, dasser ein Wunderknabe war, weil er ähnlich wieHans-Jochen Vogel ein Prädikatsexamen inJura hatte. Hat man davon was gespürt. Einser-

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