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D A S A N D E R E K I N O<br />

22<br />

www.cinematte.ch / Telefon 031 312 4546 www.kellerkino.ch / Telefon 031 311 38 05 www.kinokunstmuseum.ch / Telefon 031 328 09 99<br />

Kino am Fluss - Ihr persönliches Sommerwunschprogramm<br />

Es gehörte zu den Sommerferien wie Sonne,<br />

Badi und Glacé: Das Sommerwunschprogramm<br />

im Schweizer Fernsehen. Wenn die televisionären<br />

Balken in die Länge wuchsen, die anzeigten, für<br />

welchen Film sich das Publikum entschieden hatte,<br />

war die Spannung gross - ob Spaghettiwestern<br />

oder Liebesschnulze, Klassiker oder B-Movie: Der<br />

Filmgenuss war ein anderer, wenn er in einer demokratischen<br />

Wahl zustande kam.<br />

Ihr Wunsch sei uns Befehl – Folgende Lieblingsfi<br />

lme sind bis 11. September noch im Programm:<br />

Casablanca, Down by law, Matto regiert, High<br />

noon und The big Lebowski.<br />

Auch der sommerliche Gaumen kommt auf<br />

seine Kosten: Für die Dauer des Sommerwunschprogramms<br />

können Sie bei uns die preisgekrönten<br />

Glacen der «Dorf Chäsi Wattewil» geniessen.<br />

La Semaine du goût zum Thema Schokolade<br />

Als Rahmenprogramm zur Woche der Genüsse<br />

gelangen «Schoggifi lme» wie Como agua para<br />

chocolate, Chocolat oder Fresa y chocolate zur<br />

Aufführung.<br />

Hommage Daniel Schmid<br />

Der Bündner Film- und Opernregisseur Daniel<br />

Schmid ist im August gestorben. Mit der Aufführung<br />

der Werke Il bacio di Tosca, Zwischensaison<br />

und Beresina möchten wir dem bedeutenden<br />

Schweizer Regisseur eine kleine Hommage widmen.<br />

Fratricide (Yilmaz Arslan, D 2005, 96’, OV/d,<br />

Spielfi lm) Der junge Kurde Azad verlässt schweren<br />

Herzens seine ärmliche Heimat, um in Deutschland<br />

Asyl zu beantragen. Sein Bruder ist bereits in Berlin<br />

und schlägt sich auf dem Strassenstrich durch.<br />

Das kommt für Azad nicht in Frage. Stattdessen<br />

verdingt er sich als Barbier. Dabei wird er unterstützt<br />

von dem kleinen Ibo. Als die beiden eines<br />

Tages auf die jungen Türken Achmet und Zeki treffen,<br />

geraten die P<strong>art</strong>eien in Streit. Das verhängnisvolle<br />

Räderwerk von Ehrverletzung und Rache, Gewalt<br />

und Gegengewalt setzt sich in Gang. Azad ist<br />

gezwungen, seine defensive Haltung aufzugeben.<br />

Migration und Integration sind die Themen des<br />

in Mannheim lebenden kurdischen Filmemachers<br />

Yilmaz Arslan. Fratricide verweist auf die Rituale<br />

und Mechanismen einer Jahrhunderte alten Feindschaft<br />

zwischen Kurden und Türken. So tauchen<br />

denn auch Deutsche in diesem Film kaum auf. Und<br />

wenn, dann stehen sie im Abseits und müssen hilflos<br />

zuschauen, wie beide P<strong>art</strong>eien mit rabiatesten<br />

Mitteln versuchen, ihre befl eckte Ehre wiederherzustellen.<br />

Das Projekt Integration, so scheint es,<br />

ist gescheitert. Ein pessimistischer Einblick in die<br />

Parallelgesellschaft der Migranten und ein h<strong>art</strong>es,<br />

schroffes, düsteres, mitunter auch sehr gewalttätiges<br />

Drama mit ausgezeichneten Laiendarstellern.<br />

(Ab 7.9.)<br />

Die Kunst der exakten Phantasie (Beat Borter,<br />

CH 2005, Dialekt, Dokumentarfi lm) In den Alltagswelten<br />

der schweizerischen Provinz sucht der<br />

Fotograf Heini Stucki nach dem unverwechselbar<br />

eigenen Bild und versucht herauszufi nden, ob es<br />

- analog zu den dabei wenig hilfreichen exakten<br />

Wissenschaften - eine «exakte Phantasie» gibt. Ein<br />

kleines Filmteam begleitete Stucki drei Jahre bei<br />

dieser Suche und seiner Spurensicherung. (Vorpremiere<br />

in Anwesenheit von Heini Stucki und Beat<br />

Borter: 3.9. / Regulär im Programm ab 7.9.)<br />

Working Man’s Death (Michael Glawogger,<br />

Österreich/D 2004, 122’, Dokumentarfi lm) Verschwindet<br />

körperliche Schwerstarbeit, oder wird<br />

sie nur unsichtbar? Wo ist sie im 21. Jahrhundert<br />

noch zu fi nden? (Ab 21.9.)<br />

Ohren- und Augenschmaus garantiert! Noch sind<br />

die herrlichen vier Juli-Nächte des Openair Kinos<br />

im Innenhof des Progr unvergessen und schon st<strong>art</strong>et<br />

das Kino Kunstmuseum am 2. September in die<br />

neue Filmsaison. Und dies mit einer ganzen Reihe<br />

seh- und hörbarer technischer Verbesserung. Das<br />

in der Sommerpause installierte Dolby-Digital-Surround-System<br />

setzt neue Massstäbe in der Tontechnik<br />

(neben einer verbesserten Raumakustik),<br />

ein neuer leistungsstarker Beamer und eine neue<br />

Hightech-Leinwand sorgen dafür, dass das Kino<br />

(Kunstmuseum)Erlebnis mit Garantie zum Ohren<br />

– und Augenschmaus wird.<br />

Die technischen Verbesserung äussern sich auch<br />

in der Programmgestaltung, die nun der Bedeutung<br />

des Filmtons gerechter wird. Der Zyklus Erlebnis<br />

Sound-Design zeigt dazu wegweisende oscargekrönte<br />

Filme wie The Piano, Titanic oder Das Boot.<br />

Vermehrtes Augenmerk wird dem zeitgenössischen<br />

Filmschaffen mit der Reihe Filmemacher/innen<br />

heute geschenkt. Regelmässig stellen sich dem<br />

Berner Publikum junge Filmemacher/innen aus<br />

dem In- und Ausland vor. Der Isländer Dagur Kari<br />

(Noí albínoí) und der Zürcher Thomas Thümena<br />

(Ma famille africaine) machen den Anfang.<br />

Der Zyklus Die frühen Filme von Lina Wertmüller<br />

verspricht «schrill, laut und politisch höchst<br />

inkorrekt» zu sein. Der brillante Film d’amore e<br />

d’anarchia (1973) ist nur ein Beispiel des Schaffens<br />

der italienischen Exzentrikerin.<br />

Neu werden in der kommenden Saison jeweils<br />

mit jedem Zweimonats-Programm Filme, welche<br />

auch die kleinen Cineasten - Kinder und Jugendliche<br />

- erfreuen, speziell hervorgehoben. Im September/Oktober<br />

Microcosmos, der 1997 auch die<br />

Erwachsenen begeisterte und der dänische Zeichtrickfi<br />

lm Help! I’m a fi sh.<br />

September / Oktober 06<br />

Erlebnis Sound-Design: 2.9. bis 30.10. Filmemacher/<br />

innen heute: 3.9. bis 16.9. Dagur Kari ist am 3.9.,<br />

Thomas Thümena am 16.9. zu Gast im Kino Kunstmuseum.<br />

Die frühen Filme von Lina Wertmüller: 9.9.<br />

bis 30.10.<br />

Weitere Informationen, Filme und Termine unter<br />

www.kinokunstmuseum.ch und im Programmheft.<br />

ensuite - kulturmagazin Nr. 45 | september 06

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