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KULTUR-PUBLIREPORTAGE<br />

samuel sommers wortgewalt und<br />

tina teubners aufstand im doppelbett<br />

■ Kleinkunst ganz gross: Samuel Sommer, der seit<br />

zwei Jahrzehnten als Pantomime Bühnenluft atmet,<br />

fi ndet Worte. Sein neues Soloprogramm (Première<br />

am 5. September, dann jeden Dienstag in der<br />

Cappella) stellt sich auch inhaltlich gegen den Wind.<br />

Derweil probt Tina Teubner (13. bis 23. September)<br />

den Aufstand im Doppelbett: «Vor acht Jahren ist<br />

das Glück in Form meines Mannes zur Tür hereingekommen.<br />

Mein Mann ist immer noch da.»<br />

Den Wind fangen Samuel Sommers neue Produktion<br />

«Gegenwind» ist eine Windrose, geformt<br />

aus bunten Blättern, inspiriert von Charles Chaplin,<br />

Bertolt Brecht und Buster Keaton. Der Pantomime<br />

macht sich nicht nur das gesprochene Wort zu eigen,<br />

er ist ganz besonders sensibel für Luftveränderungen:<br />

Als Wind-Fang fängt er auf, welche Brisen in<br />

unserer Gesellschaft aufkommen, spürt, wo sich hinter<br />

linden Lüftchen Stickiges staut und er enttarnt<br />

diejenigen, welche klammheimlich in die Windhose<br />

steigen. Wer Samuel Sommer kennt, weiss, dass er<br />

auch stets den Wind aus dem Publikum aufnehmen<br />

und in meisterlichen Improvisationen umsetzen<br />

wird. Sommers Helden sind die Unscheinbaren, die<br />

Stillen, die Verlierer in der gnadenlosen modernen<br />

Wirtschaftwunderwelt. Zum ersten Mal benutzt er<br />

dabei neben seinem Körper auch seine Sprache<br />

als Darstellungsmittel. Dabei entpuppt er sich als<br />

scharfer Alltagsbeobachter und als packender Fabulierer,<br />

der Pantomime Sommer spielt sich auch<br />

sprachlich in eine hohe Liga der anspruchsvollen<br />

komischen Unterhaltung.<br />

Rosinen im Fettnapf Nach «Sommertime» (Mai<br />

und Juni 2004) setzt Samuel Sommer mit «Gegenwind»<br />

(Regie: Christoph Hoigné) zum zweiten Mal<br />

in der Cappella die Segel für ein neues Soloprogramm.<br />

Auch wenn er diesmal manchen Luftibus<br />

entlarvt und den Finger lustvoll auf schmerzhafte<br />

Windbeutel legt, weht durch‘s Programm doch auch<br />

eine kräftige Brise Schalk, wärmt ein angenehmer<br />

Humorföhn. Vor Kicherböen und Begeisterungsstürmen<br />

sei vorsorglich gewarnt.<br />

Immer wieder masslos Und dann Tina Teubner<br />

(13. bis 23. September). Noch immer galoppiert sie<br />

gern mit offenen Augen ins Glück und frohlockt<br />

über die Masslosigkeit. Die Chansonette aus Köln<br />

singt auch in ihrem zehnten Programm das Loblied<br />

des prallen, wehmütigen, viel zu kurzen Lebens,<br />

schlägt Haken vor der Vergänglichkeit und tritt<br />

dem Todfeind in der Kunst und im Leben – der Routine<br />

– trotzig entgegen. Sie lässt ein Spottgewitter<br />

niedergehen auf die Ignoranz, auf die Niederlagenverschweiger<br />

und das Mittelmass, auf die Cousine<br />

und die Gutmenschen, auf die stumpfe Zufriedenheit<br />

und die ewig Wichtigen. Ihr letztes Programm<br />

«Glücksgalopp – Rettet die Masslosigkeit!» hat für<br />

Furore gesorgt. «Tina Teubner, die Prinzessin des<br />

deutschen Musikkabaretts, ist nun auf dem Sprung<br />

ins Königinnenfach.» (Rheinische Post)<br />

Wer es liebt, wenn Lieder, Kabarett und Unfug<br />

sich zu einem unbeschreiblichen Gesamtkunstwerk<br />

runden – berührend, witzig, aktuell – ist bei Tina<br />

Teubner genau richtig. Zusammen mit ihrem P<strong>art</strong>ner<br />

Ben Süverkrüp am Klavier hebt Tina Teubner ab<br />

zu neuen Höhen – und taucht ab in neue Tiefen. Sie<br />

lässt auch das Publikum durchaus mal Achterbahn<br />

fahren, gefühlsmässig. Denn heiss und kalt, himmelhochjauchzend<br />

und zu Tode betrübt sind ihr hundertmal<br />

lieber als alles Lauwarme.<br />

La Cappella<br />

Allmendstrasse 24<br />

Bern-Breitenrain<br />

031 332 80 22<br />

www.la-cappella.ch<br />

September in der Cappella<br />

1. und 2. September, 20:00 h<br />

Houzi and Friends: Lieder u Musig zwüsche Bärn<br />

u Züri - Der Liedermacher M<strong>art</strong>in Hauzenberger<br />

eröffnet zusammen mit Roger Heinz und den Gebrüdern<br />

Karl, Christoph und Nik Rechsteiner die 9.<br />

Cappella-Saison.<br />

Jeden Dienstag, 20:00 h<br />

Samuel Sommer: Gegenwind<br />

Uraufführung des neuen Soloprogramms<br />

6. bis 9. September<br />

3. Internationales Theatersport-Festival - Impro-<br />

Mannschaften aus St. Gallen, der Romandie und<br />

Wien messen sich im unterhaltsamen Wettstreit<br />

mit den Berner Lokalmatadoren vom TAP.<br />

13. - 16. und 20. - 23. September, 20:00 h<br />

Tina Teubner: Aufstand im Doppelbett<br />

Chansons, Kabarett, Unfug.<br />

17. September, 19:30 h<br />

Andreas Rebers: Ich mag mich trotzdem<br />

Ein grosser Name in der deutschen Kabarettszene,<br />

zum ersten Mal in Bern<br />

27., 28. und 30. September, 20:00 h<br />

Bea von Malchus: Nibelungen! - Kabarettistisches<br />

Ein-Frau-Erzähltheater – sagenhaft gut!<br />

30. September, 20:00 h<br />

Marco Zappa: InGiroUnaVita<br />

Der charismatische Tessiner Liedermacher mit<br />

seinem neuen Programm.<br />

ensuite - kulturmagazin Nr. 45 | september 06 33

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