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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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15 Anmerkungen zu Rassismus und <strong>Homophobie</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>t und „an<strong><strong>de</strong>r</strong>s“ gesehen wird, ohne geme<strong>in</strong>same Werte mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kulturenund ohne von diesen bee<strong>in</strong>flusst zu se<strong>in</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> diese zu bee<strong>in</strong>flussen;3. er als <strong>de</strong>m Westen unterlegen, barbarisch, irrational und sexistisch konstruiertwird; und 4. er ausschließlich als gewaltsam, aggressiv, bedrohlich,terroristisch und kulturkämpferisch wahrgenommen wird“ (Klauda 2007).Insoweit müssen wir uns wohl die Frage stellen, <strong>in</strong>wieweit die Zitierung<strong><strong>de</strong>r</strong> Aussage „muslimische Migrant/<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d homophober“ so viel Resonanz– auch bei queeren Nichtregierungsorganisationen (NGOs) – f<strong>in</strong><strong>de</strong>t,weil sie eben anti-muslimische Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> bedient. Welche Stellen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Bibelkönnen Sie bspw. zitieren, die darauf h<strong>in</strong>weisen, dass das Christentum homophobist? Welche Suren können Sie zitieren, die beweisen, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Islamhomphob ist? Und warum wird, wann immer e<strong>in</strong>e/r darauf h<strong>in</strong>weist, dassnicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Islam gewalttätig ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n dass im Namen e<strong>in</strong>er je<strong>de</strong>n Religionund auch im Namen <strong>de</strong>s Säkularismus Gewalt legitimiert wer<strong>de</strong>n kann undwird, diese Person als entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> naiv, dumm o<strong><strong>de</strong>r</strong> islamophil bezeichnet?Welche soziale Funktion, so lässt sich fragen, erfüllt diese klare Grenzziehung?<strong>Homophobie</strong>, Rassismus und Postkoloniale TheorieIch wer<strong>de</strong> nun <strong>in</strong> aller Kürze aufzeigen, <strong>in</strong> welcher Art und Weise „Heterosexismus“/“<strong>Homophobie</strong>“und „Rassismus“ mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> verflochten s<strong>in</strong>d. DiePerspektive, die ich hierfür anlegen wer<strong>de</strong>, ist e<strong>in</strong>e postkoloniale. Das magbefrem<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn was, so ließe sich fragen, hat Postkoloniale Theorie zu <strong>de</strong>naktuellen Debatten um „<strong>Homophobie</strong> und Rassismus“ beizutragen? Was hatKolonialismus mit <strong>Homophobie</strong> zu tun?In <strong>de</strong>n letzten Jahren ist postkoloniale Theorie zu e<strong>in</strong>em be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n kritischenDiskurs aufgestiegen. Ihr theoretischer Zugang ist <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärund stellt e<strong>in</strong>e Dialektik zwischen Marxismus auf <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>en Seite und Poststrukturalismus/Postmo<strong><strong>de</strong>r</strong>nismusauf <strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Seite dar. Die poststrukturalistischeKritik westlicher Erkenntnistheorien und die Theoretisierungsogenannter kultureller Differenzen wer<strong>de</strong>n dabei mit <strong><strong>de</strong>r</strong> materialistischenPhilosophie <strong>de</strong>s Marxismus <strong>in</strong> Dialog gebracht. Sie stellen so die Basis auche<strong>in</strong>er postkolonialen Politik dar. E<strong>in</strong>es <strong><strong>de</strong>r</strong> Ziele postkolonialer Theorie ist dieAuf<strong>de</strong>ckung und Dekonstruktion essentialisieren<strong><strong>de</strong>r</strong> und eurozentristischerDiskurse, die notwendige Dekolonialisierungsprozesse <strong>in</strong> Gang halten und

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