Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de
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Bericht aus <strong>de</strong>m Workshop 2 80Die zum Teil sehr persönliche Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Diskussion zeigte auch, dass es bisherke<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichen<strong>de</strong> Basis gibt, von <strong><strong>de</strong>r</strong> aus e<strong>in</strong>e komplexere Analyse von Rassismus<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> lesbisch-schwulen Community starten könnte. Bereits zu Beg<strong>in</strong>nwur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Rassismus<strong>de</strong>f<strong>in</strong>itionen von <strong>de</strong>n Referenten und Teilnehmer/<strong>in</strong>nenvorgestellt, auf die sich die Diskussionsrun<strong>de</strong> aber nicht e<strong>in</strong>igenkonnte. Die Diskussion um Rassismus sche<strong>in</strong>t auch hier – wie <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en gesellschaftlichenBereichen – die Menschen mehr zu polarisieren als zu e<strong>in</strong>en.Und <strong>de</strong>nnoch sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> all <strong>de</strong>m Streit die Antwort auf die Frage <strong>de</strong>s Workshoptitelszu liegen. „Warum spricht niemand über <strong>de</strong>n Rassismus <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> lesbisch-schwulenSzene?“ Weil es weh tut und verletzt. Weil unangenehme Fragengestellt wer<strong>de</strong>n und die Antworten vielleicht ebenso unangenehm s<strong>in</strong>d.Weil wir gezwungen wer<strong>de</strong>n, uns zu positionieren. Wenn Rassismus Machtdisparitätenherstellt und begrün<strong>de</strong>t, dann be<strong>de</strong>utet e<strong>in</strong> Schweigen darüber se<strong>in</strong>eBilligung. Aus diesem Grund müssen wir uns <strong>de</strong>m Thema stellen und geme<strong>in</strong>samHandlungsmöglichkeiten entwickeln. Der Workshop 2 mag aufwühlendund Kräfte zehrend gewesen se<strong>in</strong>, aber er ist e<strong>in</strong> richtiger Schritt für e<strong>in</strong>egleichwertige, antirassistische, lesbisch/schwule/trans* 4 Geme<strong>in</strong>schaft.Serpil Pak ist Diplom Psycholog<strong>in</strong>, Therapeut<strong>in</strong> und Kabarettist<strong>in</strong>. Sie ist seitlangen Jahren, u.a. <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Themenbereichen „Konfliktmanagement“, „InterkulturelleTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs“, „Motivations- und Kommunikationstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs“ sowie im„Theater – Comedy – Stand-Up“ Bereich als selbstständige Dozent<strong>in</strong>, Fortbildner<strong>in</strong>und Theaterpädagog<strong>in</strong> tätig.Bali Saygılı leitet das Projekt MILES – Migranten, Lesben und Schwule <strong>de</strong>sLSVD Berl<strong>in</strong>-Bran<strong>de</strong>nburg. Er ist Elektronik- und Kommunikationstechnikerund studiert an <strong><strong>de</strong>r</strong> Katholischen Fachhochschule für Sozialarbeit. Die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ungvon Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Lebensweisen <strong>in</strong> Migrant/<strong>in</strong>nencommunitiesbil<strong>de</strong>t e<strong>in</strong>en Schwerpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit von MILES.Helmut Wanner (Subway Berl<strong>in</strong>) ist seit 2004 Sozialarbeiter bei Subway, <strong>de</strong>mProjekt für Jungs, die unterwegs s<strong>in</strong>d und anschaffen. Er ist dort <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Anlaufstelleund im Streetwork tätig.4 Der Term<strong>in</strong>us „Trans“ mit hochgesetztem Sternchen (*) wird szene<strong>in</strong>tern als Oberbegriff für transsexuell,transi<strong>de</strong>ntitsch, transgeschlechtlich und/ transgen<strong><strong>de</strong>r</strong> benutzt, da diese Begriffe starkumstritten und im Wan<strong>de</strong>l begriffen s<strong>in</strong>d und „Betroffene“ sich häufig nicht so bezeichnet fühlen, wiees ihrem eigenen Selbstverständnis entspricht.