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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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Schwule & Muslime zwischen <strong>Homophobie</strong> und Islamophobie 28„Gay“ mehr mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zugehörigkeit zu <strong>de</strong>n oberen, eher städtischen Klassenverbun<strong>de</strong>n, während <strong><strong>de</strong>r</strong> Transvestitismus eher anatolisch-ländliche Praxiswar, die sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n großen Städten zeigte. Das Problem war dabei nur peripher<strong><strong>de</strong>r</strong> Islam, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n eher die Formen <strong><strong>de</strong>r</strong> Männlichkeitskonstruktionen.Mit dieser Erfahrung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land, <strong>in</strong> welchem zwar sehr unterschiedlicheislamische Alltagspraktiken gelebt wur<strong>de</strong>n, welches sich aber selbstals laizistisch <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ierte, war me<strong>in</strong> Kontakt mit <strong>de</strong>m Islam eher von ethnographischerNeugier als von Angst geprägt. Diese Perspektive auf <strong>de</strong>n Islamunterschei<strong>de</strong>t mich wahrsche<strong>in</strong>lich von vielen, die <strong>de</strong>n Islam durch <strong>de</strong>nMigrationsprozess <strong>in</strong> Deutschland vermittelt o<strong><strong>de</strong>r</strong> im Urlaub als romantisieren<strong>de</strong>nOrientalismus erfahren haben. Die Perspektive auf türkische E<strong>in</strong>wan<strong><strong>de</strong>r</strong>erund ihre <strong>in</strong> Deutschland geborenen Nachkommen, waren eherbestimmt durch geme<strong>in</strong>same Erfahrung im Prozess <strong>de</strong>s Aufstiegs aus proletarischen<strong>in</strong> aka<strong>de</strong>mische Verhältnisse. Sie waren auch geprägt durch diezwar unterschiedliche, aber im Kern vergleichbare Erfahrung <strong>de</strong>s Verlusts<strong><strong>de</strong>r</strong> Heimat <strong><strong>de</strong>r</strong> Eltern o<strong><strong>de</strong>r</strong> Großeltern. Während im Migrationsprozess <strong><strong>de</strong>r</strong>türkischen E<strong>in</strong>wan<strong><strong>de</strong>r</strong>er die Heimat <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorfahren zwar noch erreichbar war,aber <strong>de</strong>nnoch sehr fern, war sie für me<strong>in</strong>e vertriebenen Großeltern h<strong>in</strong>terStacheldraht verschlossen. Me<strong>in</strong>e Rekonstruktion <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen nationalenI<strong>de</strong>ntität als Deutscher mit tschechisch-italienischem H<strong>in</strong>tergrund dauerteJahre <strong><strong>de</strong>r</strong> Erforschung dieser oft tabuisierten Welt. Auch die Erfahrung <strong>de</strong>sAufwachsens <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Region, die 500 Jahre, bis zum E<strong>in</strong>treffen <strong><strong>de</strong>r</strong> Vertriebenen,protestantisch geprägt war und durch die Etablierung e<strong>in</strong>er jungenkatholischen Geme<strong>in</strong><strong>de</strong> sich plötzlich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> mit „An<strong><strong>de</strong>r</strong>sgläubigen“ konfrontiertsah, lässt sich mit <strong>de</strong>n jungen muslimischen Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>in</strong> Hamburgvergleichen. Letztlich ist da noch die europäische Perspektive, durch dieArbeit im „Europäischen Netz gegen Rassismus“ welche <strong>in</strong>terkulturelle und<strong>in</strong>terreligiöse Kommunikation zum Alltagsgeschäft macht. Somit lässt sichme<strong>in</strong>e Sprechposition als e<strong>in</strong>e beschreiben, die durch multiple I<strong>de</strong>ntitätengekennzeichnet ist, welche bestimmte Aspekte dieser I<strong>de</strong>ntitäten situativhervorbr<strong>in</strong>gt.Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>s IslamsDie Webseite „Political Incorrect (PI) 1 “, die auf <strong>de</strong>n ersten Blick eher l<strong>in</strong>ksund anti-<strong>de</strong>utsch daher kommt, aber bei genauerem H<strong>in</strong>sehen e<strong>in</strong>em rechten,

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