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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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Begrüßung 8In <strong>de</strong>n letzten Wochen wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Begriff <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Medien oftmalsals Krankheit suggeriert und mit Hass verbun<strong>de</strong>n. Verschie<strong>de</strong>ne Studienmachen jedoch die Ursachen längst klar: Autoritätsgläubigkeit und religiöseGlaubensansätze bee<strong>in</strong>flussen die E<strong>in</strong>stellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen stark, wennsie über Homosexualität nach<strong>de</strong>nken.Damit kommt es zu unterschiedlichen und nicht selten gegensätzlichenLebensvorstelllungen. D. h. konkret, <strong>in</strong> unserer pluralen Gesellschaft ist dasAufe<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>treffen von Muslimen und Lesben, Schwulen und Transgen<strong><strong>de</strong>r</strong>äußerst spannungsgela<strong>de</strong>n, letztlich aber unvermeidbar.Werfen wir e<strong>in</strong>en Blick <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Alltag, wie leben Lesben und Schwule mitMigrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong> ihren Herkunftsfamilien? Nicht viel an<strong><strong>de</strong>r</strong>s als <strong>in</strong> <strong>de</strong>utschenFamilien, d.h. die Mütter s<strong>in</strong>d oftmals die Diplomat<strong>in</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, währenddie Väter sich häufig schwer tun mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Homosexualität ihrer Töchter o<strong><strong>de</strong>r</strong>Söhne umzugehen. Der Kompromiss ist viel zu oft, dass man sich auf Schweigene<strong>in</strong>igt. Dann leben junge Lesben und Schwule versteckt mit ihren Fragenund Unsicherheiten und fühlen sich alle<strong>in</strong> gelassen. Jedoch ist das beson<strong><strong>de</strong>r</strong>eProblem für Jugendliche mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, dass sie oft gar ke<strong>in</strong>e offenleben<strong>de</strong>n Lesben o<strong><strong>de</strong>r</strong> Schwulen kennen, an <strong>de</strong>nen sie sich orientieren können.Erschwerend h<strong>in</strong>zu kommen patriarchale Strukturen, die zu Lesben- undSchwulenfe<strong>in</strong>dlichkeit führen können. Insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e hier kratzen die Emanzipationsstrategien<strong><strong>de</strong>r</strong> Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgen<strong><strong>de</strong>r</strong> Personenerheblich an <strong><strong>de</strong>r</strong> traditionellen Vorstellung von Geschlechterrollen undMachtverhältnissen.Fragen wir uns:• An welche Normen haben sich lesbische Migrant<strong>in</strong>nen und schwule Migrantenzu halten, wenn sie <strong>in</strong> patriarchalen Familienstrukturen leben?• Welche Sanktionen haben sie zu befürchten, wenn die Normen aus <strong><strong>de</strong>r</strong>Herkunftsethnie gebrochen wer<strong>de</strong>n? (Zwangsheirat)• Was wissen diejenigen unter uns, die von ihrer Herkunft Deutsche s<strong>in</strong>dvon <strong>de</strong>m kulturellen Leben <strong><strong>de</strong>r</strong> Migrant/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>sbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>in</strong> Bezug aufgleichgeschlechtliche Lebensweisen <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Kulturen?• Und letzt endlich: welche Zuschreibungen von Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Lesben undSchwulen existieren dazu?

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