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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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45 E<strong>in</strong>e Strategie gegen <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> Migrant/<strong>in</strong>nen-CommunitiesLiberale Partei die Chance, die größte Partei Hollands zu wer<strong>de</strong>n. Als Bolkenste<strong>in</strong>jedoch als Parteivorsitzen<strong><strong>de</strong>r</strong> zurücktrat, wählte se<strong>in</strong> Nachfolger <strong>de</strong>nWeg <strong>de</strong>s multikulturellen Relativismus und verlor die Unterstützung <strong><strong>de</strong>r</strong>Bevölkerung. Aber ke<strong>in</strong>e Partei <strong><strong>de</strong>r</strong> „Lila Koalition“ spürte die Abnahme <strong><strong>de</strong>r</strong>Unterstützung. Wegen <strong>de</strong>s Fehlens e<strong>in</strong>er politischen Alternative zeigte siesich auch nicht <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Umfragen. Nicht vor 2001, und dann kam e<strong>in</strong>e Law<strong>in</strong>enamens Pim Fortuyn.Pim Fortuyn stellte unsere politische Landschaft fast alle<strong>in</strong> völlig auf <strong>de</strong>nKopf. Die politische Bewegung dieses politischen Außenseiters hatte e<strong>in</strong>en<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischen Politik beispiellosen Erfolg. Innerhalb von wenigerals e<strong>in</strong>em Jahr war er so weit, dass er höchstwahrsche<strong>in</strong>lich die nationalenWahlen gewonnen hätte. Se<strong>in</strong> wichtigstes Thema: die fehlen<strong>de</strong> Integrationethnischer M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heiten <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft wegen <strong>de</strong>s Multikulturalismusund <strong><strong>de</strong>r</strong> wachsen<strong>de</strong>n E<strong>in</strong>flusses <strong>de</strong>s Islam auf die Gesellschaft. E<strong>in</strong>e Botschaft,die wegen 9/11 noch Auftrieb erhielt – die Welt hatte sich verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t, und <strong><strong>de</strong>r</strong>charismatische Pim Fortuyn, <strong><strong>de</strong>r</strong> offen schwul war und mit se<strong>in</strong>en Power-Anzügen, se<strong>in</strong>em Butler, se<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hun<strong>de</strong>n und se<strong>in</strong>em Jaguar über e<strong>in</strong>extravagantes Auftreten verfügte, wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländische Sprecher füre<strong>in</strong>e Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, die notwendig war, was aber von <strong>de</strong>n alten Parteien nichtso gesehen wur<strong>de</strong>. Pim Fortuyn war <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage, die Unsicherheitsgefühlevieler Nie<strong><strong>de</strong>r</strong>län<strong><strong>de</strong>r</strong> bezüglich ihrer Zukunft und <strong><strong>de</strong>r</strong> Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen im Lan<strong>de</strong>anzusprechen. So war <strong><strong>de</strong>r</strong> totale Schock <strong><strong>de</strong>r</strong> Menschen im Lan<strong>de</strong> nicht überraschend,als er e<strong>in</strong>e Woche vor <strong>de</strong>n nationalen Wahlen von e<strong>in</strong>em Umweltaktivistenumgebracht wur<strong>de</strong>.In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahren wur<strong>de</strong>n neue politische Parteien gegrün<strong>de</strong>t, undzur Zeit ist es wahrsche<strong>in</strong>lich, dass die Freiheitspartei von Geert Wil<strong><strong>de</strong>r</strong> mitihrer starken anti-islamischen politischen Agenda bleiben wird.Was wir hier sehen können, ist vor allem die Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, die die Gesellschaftspürt, wenn sie die islamischen E<strong>in</strong>flüsse sieht. Es erhebt sich aber dieFrage, wie rational o<strong><strong>de</strong>r</strong> irrational das Gefühl <strong><strong>de</strong>r</strong> Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, o<strong><strong>de</strong>r</strong> vielleichtsollte ich sagen <strong><strong>de</strong>r</strong> Angst, <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft ist.Fast genau zur gleichen Zeit, als die lesbisch-schwule Community nach<strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>führung <strong><strong>de</strong>r</strong> Heirat für gleichgeschlechtliche Paare <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rosaWolke <strong><strong>de</strong>r</strong> Glückseligkeit und Freu<strong>de</strong> schwebte, breitete sich über ihr e<strong>in</strong>edunkle Decke <strong><strong>de</strong>r</strong> Besorgnis, Unsicherheit und sogar <strong>de</strong>s Unbehagens angesichts<strong>de</strong>s Lebens als Schwule o<strong><strong>de</strong>r</strong> Lesben <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischen Gesell-

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