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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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Podiumsdiskussion 58nötig, um nicht – wenn auch vielleicht unbeabsichtigt – zu diskrim<strong>in</strong>ieren.Solche Themen müssen angesprochen wer<strong>de</strong>n, auch wenn es weh tut.Hakan Tas (Lan<strong>de</strong>sbeirat für Integrations- und Migrationsfragen): <strong>Homophobie</strong>ist e<strong>in</strong> weltweites Problem zum Beispiel auch <strong>in</strong> Russland und Polen undnicht nur e<strong>in</strong> türkisch-arabisches Problem. Die Ursachen für <strong>Homophobie</strong>s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Ethnien zu suchen. Wir dürfen das Problem nicht ethnisieren.Es ist auch <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong> gesamtgesellschaftliches Problem, <strong>de</strong>m wirmit gesamtgesellschaftlichen Initiativen begegnen müssen. Die türkischenTageszeitungen haben tatsächlich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n frühen 1980er Jahren wenig überHomosexualität berichtet. Das hat sich geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Mittlerweile gibt es vieleBerichte, und zwar nicht nur über <strong>de</strong>n CSD, nicht nur über Skandale, nicht nurüber Transvestiten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Transsexuelle. Doch damit die türkischen Medienüber Homosexualität berichten, s<strong>in</strong>d mutige Menschen nötig, die sich auchbereitwillig <strong>de</strong>n Journalisten stellen.Sai<strong>de</strong>h Saadat-Lendle (LesMigras): Über <strong>Homophobie</strong> können wir aus zweiBlickw<strong>in</strong>keln re<strong>de</strong>n. Wir wissen, dass <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschenGesellschaft angekommen ist ebenso wie <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Migranten-Communities.Wenn wir nicht über homophobe Migranten, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong><strong>de</strong>n Migranten-Communities sprechen, müssen wir dies zielgruppenspezifischtun und auch zielgruppenspezifische Gegenmaßnahmen entwickeln.An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits gibt es auch e<strong>in</strong>e Verwobenheit von <strong>Homophobie</strong> und Rassismus,was es uns nicht ermöglicht, von <strong>Homophobie</strong> ohne Rassismus zu sprechen.Bis vor ungefähr zehn Jahren wur<strong>de</strong> über Diskrim<strong>in</strong>ierungsmechanismen<strong>in</strong> Migranten-Communities nicht gesprochen. Das war nicht wichtig,weil Migrat<strong>in</strong>nen und Migranten nicht wichtig waren. Jetzt s<strong>in</strong>d sie es plötzlich,die <strong>in</strong> Deutschland homophob s<strong>in</strong>d. Die homophoben Migranten wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n aufgeklärten Deutschen gegenüber gestellt. Deshalb ist es so schwierigvon <strong>Homophobie</strong> zu sprechen, ohne auch auf Rassismus e<strong>in</strong>zugehen. DieCommunities und die Politik haben die Sensibilisierung für das Thema <strong>in</strong> <strong>de</strong>nvergangenen Jahren vernachlässigt. Jetzt wird das Problem weggedrücktund auf die Migrant<strong>in</strong>nen und Migranten geschoben. Die Frage ist aber, werfür die <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> Migrantenfamilien verantwortlich ist. Aus me<strong>in</strong>er Sichtdie Politik, die wenig <strong>in</strong> diese Bereich <strong>in</strong>vestiert hat.Hilmi Kaya Turan (Migrationsrat Berl<strong>in</strong>-Bran<strong>de</strong>nburg): Was wollen wir <strong>de</strong>nnerreichen? Wollen wir <strong>Homophobie</strong> bekämpfen o<strong><strong>de</strong>r</strong> wollen wir an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Kulturenbekämpfen? Darüber muss man sich erst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>igen, damit man

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