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Homophobie in der Einwanderungsgesellschaft - Berlin.de

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51 E<strong>in</strong>e Strategie gegen <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> Migrant/<strong>in</strong>nen-Communitieshaben 30 % <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischen Jungen und nur 8 % <strong><strong>de</strong>r</strong> nie<strong><strong>de</strong>r</strong>ländischenMädchen dieselbe E<strong>in</strong>stellung zur Homosexualität.Obwohl <strong><strong>de</strong>r</strong> Islam oft als Argument für die Ablehnung <strong><strong>de</strong>r</strong> Homosexualitätgenannt wird, sollte man sich doch die Frage stellen, ob die Religion <strong><strong>de</strong>r</strong> wirklicheGrund für die <strong>Homophobie</strong> unter ethnischen Jugendlichen ist. Traditionellekulturelle Werte, die auf <strong><strong>de</strong>r</strong> dom<strong>in</strong>anten Stellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Männer basieren, vermischtmit Religion, die diese Dom<strong>in</strong>anz verbrämen soll, dürften e<strong>in</strong> wahrsche<strong>in</strong>lichererH<strong>in</strong>tergrund se<strong>in</strong>. Untersuchungen haben gezeigt, dass <strong>Homophobie</strong>weiterh<strong>in</strong> bei männlichen Jugendlichen, Menschen mit niedrigemBildungsniveau und traditionellen orthodoxen Gläubigen vorherrscht. DiesenGruppen geme<strong>in</strong>sam ist die immer noch dom<strong>in</strong>ante – aber ke<strong>in</strong>eswegs unangefochtene– Stellung <strong><strong>de</strong>r</strong> heterosexuellen Männer. Die jungen sogenanntenMuslime <strong>in</strong> unserer Gesellschaft passen perfekt zu dieser Beschreibung.Es ist wichtig, sich das klarzumachen, <strong>de</strong>nn viele <strong><strong>de</strong>r</strong> klassischen Vorstellungenüber die Bekämpfung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Homophobie</strong> <strong>in</strong> ethnischen Umfel<strong><strong>de</strong>r</strong>nbeziehen sich vor allem auf Imams, Moscheen und religiöse Diskurse. Aberwie viele junge Muslime können wirklich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Moschee erreicht und bee<strong>in</strong>flusstwer<strong>de</strong>n? Die städtische Jugendkultur ist wahrsche<strong>in</strong>lich e<strong>in</strong> viel wichtigererBee<strong>in</strong>flussungsfaktor und sollte <strong>de</strong>shalb nicht aus <strong>de</strong>n Augen verlorenwer<strong>de</strong>n!So haben wir e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Schwulenbewegung, die dadurch gestärktwird, dass sie immer mehr gesellschaftliche Akzeptanz gew<strong>in</strong>nt. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseitshaben wir große Probleme mit ethnischen M<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heiten zu bewältigen,die die Homosexualität ablehnen.Und hier treffen zwei Welten aufe<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>. Den Parteien <strong>de</strong>s l<strong>in</strong>ken Flügelsfällt es schwer, e<strong>in</strong>e starke Politik für die Schwulen gegen die ethnischenM<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>heiten zu verteidigen, die e<strong>in</strong> wichtiger Teil ihrer Wählerschaftgewor<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d. Die rechten Parteien nutzen die fehlen<strong>de</strong> Akzeptanz <strong><strong>de</strong>r</strong>Homosexualität beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s unter Muslimen als Beweis für <strong><strong>de</strong>r</strong>en fehlen<strong>de</strong>Integration.Für e<strong>in</strong>e Schwulenbewegung, die sich im wesentlichen als politisch undreligiös neutral versteht, ist das e<strong>in</strong>e schwierige Situation, wenn sie gesellschaftlicheAkzeptanz erreichen und die Gesellschaft <strong>in</strong>sgesamt voranbr<strong>in</strong>genwill.Um diese Situation zu meistern, wer<strong>de</strong>n zwei Punkte formuliert:

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