Gemälde des 19. Jahrhunderts - Koller Auktionen
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<strong>Gemälde</strong> <strong>des</strong> <strong>19.</strong> Jh.<br />
3201*<br />
MALLET, JEAN-BAPTISTE<br />
(Grasse 1759 - 1835 Paris)<br />
Toilette de la mariée.<br />
Öl auf Leinwand. Unten rechts signiert: Mallet.<br />
32 x 24,5 cm.<br />
In einem geschnitzen und vergoldeten<br />
Régence -Rahmen aus der Zeit.<br />
Provenienz:<br />
- Auktion Drouot, Paris, Sammlung Frédéric<br />
Mallet, 9. 2. 1938, Los 154.<br />
- Sammlung Tounsend Connolly.<br />
- Auktion Drouot, Paris, 21. 12. 1999, Los 6.<br />
- Europäische Privatsammlung.<br />
Literatur:<br />
- Jean-Baptiste Mallet - Le chroniqueur monda<br />
in de la Première République, in: Connaissance<br />
<strong>des</strong> Arts, Ausgabe 61, März 1957, Abb. S. 32.<br />
- Cuzin, J. P.: De David à Delacroix - La<br />
peinture française de 1774 à 1830,<br />
Ausstellungskat. Grand Palais, Paris 1974,<br />
S. 8-15.<br />
Diese intime Interieurszene zählt zu den<br />
wenigen Ölgemälden Jean-Baptiste Mallets, die<br />
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auf dem Kunstmarkt anzutreffen sind und<br />
befand sich lange Zeit in einer europäischen<br />
Privatsammlung. Es ist ein charakteristisches<br />
Beispiel für die Genremalerei Mallets, die zwischen<br />
dem Ancien Régimes und der Restoration<br />
anzusiedeln ist und durch besondere Feinheit in<br />
der Malweise und subtile Farbigkeit bestimmt<br />
wird. Der Einfluss seines Lehrers Pierre-Paul<br />
Prud’hon wird bei dieser Darstellung besonders<br />
in der Wiedergabe von Körperlichkeit deutlich.<br />
Der zentrale Frauenakt entspricht dabei dem<br />
weiblichen Idealbild <strong>des</strong> Empires. Gleichzeitig<br />
greift Mallet auch auf stilistische Elemente der<br />
holländischen Malerei <strong>des</strong> 17. <strong>Jahrhunderts</strong><br />
zurück. So erinnert die Szenerie, das einfallende<br />
Licht zur Linken, der Messingleuchter an der<br />
Decke und der Durchblick ins hintere Gemach<br />
an die Leidener Feinmaler um Gerard Dou. Das<br />
troubadoureske Interieur mit den mittelalterlichen<br />
Glasfenster und die Thematik <strong>des</strong> weiblichen<br />
Aktes bei der Toilette greift Mallet in zwei<br />
3201 mit Rahmen<br />
weiteren Arbeiten auf. So in dem Ölgemälde<br />
„Salle de bain gothique“ (Öl auf Leinwand, 40,5<br />
x 32,5 cm) im Musée de Dieppe, welches 1810<br />
in Salon <strong>des</strong> Beaux Arts in Paris ausgestellt war;<br />
und in der Gouache „La Préparation“ (19 x 14<br />
cm, Privatbesitz, siehe Zanella, Andrea: Jean-<br />
Baptiste Mallet- Paintre Grassois,<br />
Ausstellungskat. Musée de la Parfumerie<br />
Fragonard, Grasse 2004, S. 60-61), die eine fast<br />
identische Version unserer Komposition mit nur<br />
leichten Abweichungen zeigt und wahrscheinlich<br />
als Vorzeichnung für unsere Arbeit dient.<br />
Andrea Zanella bezeichnet diese <strong>Gemälde</strong> nach<br />
Prüfung anhand einer Fotografie als eine besonders<br />
qualitätvolle und schöne Arbeit von Jean-<br />
Baptiste Mallet. Wir danken ihm für seine<br />
Meinung hierzu.<br />
CHF 40 000.- / 60 000.-<br />
(€ 29 630.- / 44 440.-)