MZ - Sonderveröffentlichung - 600 Jahre Kreishandwerkerschaft
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<strong>Sonderveröffentlichung</strong><br />
In seiner Werkstatt fühlt er sich richtig wohl – Jörg Lamskemper ist Obermeister der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung. Fotos pd<br />
Scharf, hart und dünn muss<br />
es sein und gut in der Hand<br />
liegen – das ist für Jörg Lamskemper<br />
ein gutes Messer. „Eine<br />
allgemeine Regel gibt es<br />
nicht“, erklärt der Obermeister<br />
der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung.<br />
„Für den einen<br />
ist es ein tolles, für den<br />
anderen ein schlechtes Messer.<br />
Da hat jeder einen anderen<br />
Geschmack.“ Wie scharf<br />
ein Messer sein muss, hängt<br />
von der eigenen Gewohnheit<br />
ab. Wer unzufrieden ist, sollte<br />
bei einem Messerschmied<br />
vorstellig werden, der das<br />
Messer oder die Schere wieder<br />
fit macht.<br />
Messer im Test<br />
„Die Arbeit geht uns in der<br />
Werkstatt nicht aus. Es gibt<br />
keine Klinge, die ohne Pflege<br />
immer scharf bleibt“, weiß<br />
2<br />
Fragen an<br />
Jörg Lamskemper, Obermeister<br />
der Schneidwerkzeugmechaniker-<br />
Innung<br />
Wie geht es den Mit-<br />
� gliedsbetrieben der In-<br />
Von der Industrie abhängig<br />
nung derzeit wirtschaftlich?<br />
Ich denke, wir können uns<br />
nicht beklagen. Die großen<br />
Betriebe der Werkzeugschleifer,<br />
die für die Industrie quasi<br />
als Zulieferer arbeiten, sind<br />
natürlich davon abhängig,<br />
wie die Auftragslage dort aussieht.<br />
Die Wirtschaft läuft<br />
aber ja gerade wieder so richtig<br />
an. Wir Messerschmiede<br />
im Einzelhandel sind ja vor<br />
allem auch für den Kundenservice<br />
zuständig. Und zu<br />
schärfende Messer oder Scheren<br />
gibt es immer.<br />
�<br />
Wie viele Messer haben<br />
Sie zu Hause?<br />
Viele. (lacht) Sehr viele. Es<br />
macht einfach Spaß, wenn<br />
man ein vernünftiges Messer<br />
in der Hand hat, was gut<br />
schneidet. mela<br />
Heiko Sporkmann<br />
Dorfstraße 8a<br />
48268 Greven-Gimbte<br />
Tel.: 02571/4112<br />
Fax: 0 25 71/974 90<br />
Schneidwerkzeugmechaniker-<br />
Innung Münster<br />
Regelmäßige Pflege tut jeder Klinge gut<br />
Den Schneidwerkzeugmechanikern geht die Arbeit nicht aus<br />
So sieht Fräswerkzeug aus.<br />
Lamskemper. Er selbst testet<br />
neue Messer zu Hause beim<br />
Kochen, bevor er diese in sein<br />
Verkaufssortiment aufnimmt.<br />
„Es macht einfach Spaß wenn<br />
die Klinge vernünftig durch<br />
geht“, erklärt der gelernte<br />
Messerschmied. Der Test sei<br />
auch dafür da, den Kunden<br />
bestmöglich zu beraten und<br />
das könne er nur, wenn er das<br />
Messer selber einmal benutzt<br />
habe.<br />
Die Schneidwerkzeugmechaniker-Innung<br />
eint die Berufszweige<br />
des Messerschmieds<br />
und die der Werkzeugschleifer.<br />
Letztere arbeiten<br />
hauptsächlich für die Industrie.<br />
Große Schleifmaschinen<br />
zu bedienen ist ihr Metier.<br />
Sie arbeiten in Mehrschichtbetrieben,<br />
da die Maschinen<br />
viel Geld in der Anschaffung<br />
kosten und damit<br />
möglichst ausgelastet sein<br />
sollten.<br />
Nach Bedarf ausbilden<br />
Ausbildungsplätze gibt es zumeist<br />
bei den Werkzeugschleifern.<br />
Lamskemper: „Die<br />
Betriebe bilden je nach Bedarf<br />
für sich aus und können sich<br />
über Bewerbermangel nicht<br />
beklagen.“ Voraussetzung für<br />
eine Ausbildung ist ein vernünftiger<br />
Schulabschluss, gute<br />
mathematische Kenntnisse<br />
und räumliche Vorstellungskraft.<br />
„Der Lehrling muss wissen<br />
was er gerade bearbeitet<br />
und was das Werkzeug hin-<br />
Die Werkzeugsschleifer haben<br />
es meist mit großen Schleifmaschinen<br />
zu tun.<br />
Die Schneidwerkzeugmechaniker-Innung<br />
hat derzeit<br />
sechs Mitgliedsbetriebe. Der<br />
Innungsbezirk reicht von der<br />
niederländischen Grenze im<br />
Westen, bis nach Ahlen und<br />
Hamm im Osten und von der<br />
Grenze zu Niedersachsen im<br />
Norden bis an den Rand der<br />
Kölner Innung im Süden.<br />
www.schneidwerkzeugmechaniker -<br />
innung.de<br />
terher können muss. Was<br />
weggeschliffen ist, kann nicht<br />
wiederhergestellt werden“,<br />
betont Lamskemper.<br />
Das Arbeiten mit verschiedenen<br />
Materialien, wie Stahl,<br />
Holz, Kunststoff sowie Vorgänge<br />
wie kleben oder löten –<br />
all das macht für Jörg Lamskemper<br />
seinen Beruf spannend<br />
und abwechslungsreich.<br />
Für jeden das passende Messer<br />
zu finden, erweitert seinen<br />
Berufsalltag.<br />
„Stahl ist nach wie vor das<br />
gängigste Material für Messer.<br />
Mehr als 99 Prozent der<br />
Klingen sind aus Stahl, es ist<br />
optimal. Keramikmesser werden<br />
ein Nischenprodukt bleiben“,<br />
prophezeit Lamskemper.<br />
Deren Klingen sind zwar<br />
härter, darunter leidet aber<br />
dann die Flexibilität.<br />
Melanie Steur<br />
Schärfdienst<br />
Sporkmann<br />
Sägen, Messer und mehr...<br />
Mobil: 0171/262 57 36<br />
E-Mail: sd-sporkmann@web.de