MZ - Sonderveröffentlichung - 600 Jahre Kreishandwerkerschaft

Sonderveröffentlichung
Winterzeit – Wechselzeit: Der frühe Wintereinbruch und auch die neue Winterreifenpflicht bescherten den Betrieben der Vulkaniseur-Innung
reichlich Arbeit. Fotos Schneider
Bei ihnen geht es jetzt richtig
rund: 15 Betriebe hat die Vulkaniseur-Innung
Münster
münsterlandweit und Innungsobermeister
Peter Voß
weiß, dass gerade das Winterwetter
diesen Firmen jede
Menge Arbeit beschert. Denn
inzwischen sind Winter- oder
Ganzjahresreifen gesetzlich
vorgeschrieben.
Kein Wunder also, das es
bei den Innungsbetrieben
jetzt viel zu tun gibt, schließlich,
so Voß, bieten sie „alle
Dienstleistungen rund um die
Reifen“. Das geht von der
Runderneuerung über die Reparatur
und hört bei der Montage
noch längst nicht auf.
Bearbeitet werden Reifengrößen
vom Krankenfahrstuhl
Rund um die Reifen
Vulkaniseure haben jetzt viel zu tun
bis zum Radlader. Firmen aus
Münster gehören ebenso der
Innung an wie Betriebe in
Borken, Ahaus, Gronau oder
Lüdinghausen. Fluktuation
gibt es innerhalb der Innung
kaum, so Voß, der seit 2008
Obermeister ist und seinen
Vater Heinz-Jürgen Voß (jetzt
Ehren-Obermeister) in diesem
Amt ablöste. Die Innungsbetriebe
bieten den
Kunden solides Handwerk
und damit Schutz. Voß: „Das
Thema Reifen ist Sicherheit
und daran zu sparen ist der
verkehrte Weg!“
Den Mitgliedsfirmen bietet
die Innungs-Gemeinschaft die
Möglichkeit, im Erfahrungsaustausch
aktuelle Anforderungen,
zum Beispiel die
Winterreifenpflicht, zu diskutieren.
Über die Kreishandwerkerschaft
können die Firmen
auch einen Inkasso-Service
oder Rechtsberatung in
Anspruch nehmen.
Lehrlingsausbildung
Ein Problem im Innungsleben
ist momentan die Lehrlingsausbildung,
betont Voß. Die
Berufsschule für angehende
Vulkaniseure und Reifenmechaniker
ist augenblicklich
nämlich in Köln und somit für
Betriebe aus der Region nicht
gerade um die Ecke. „Da ist
kein Münsteraner glücklich
drüber“, betont der Obermester.
Früher war die Schule
noch in Gelsenkirchen und
damit halbwegs erreichbar.
Vielfältig ist das Betätigungsfeld der Vulkaniseure. Das geht von der Reifenmontage bis hin zu
„allen Dienstleistungen rund um die Reifen“, wie Obermeister Peter Voß betont.
Zweimal im Jahr müssen die
Auszubildenden nun vier Wochen
Blockunterricht in der
Rheinmetropole ableisten –
eine schwierige Situation für
die Ausbildungsbetriebe und
die Auszubildenden.
Entsprechend schwierig ist
auch die Ausbildungssituation.
Voß verweist in diesem
Zusammenhang nicht nur auf
die Schul-Problematik, er betont
auch, dass dieser Lehrberuf
relativ unbekannt sei. „Es
sind sehr wenige“, die bei Firmen
der Vulkaniseur-Innung
ihre Fachausbildung machen,
weiß Voß. Entsprechend
mussten sich die Betriebe einschränken.
Teilweise bilden
sie momentan nicht mehr
aus. Aber das könnte sich ja
ändern.
Voß bittet an einer Vulkaniseur-
und Reifenmechaniker
Lehre interessierte Junge
Menschen, sich bei ihm zu
melden: Tel. (0251) 20 12 20.
Die Azubis in spe sollten natürlich
Interesse am Berufsfeld
zeigen und dürfen „auf
keinen Fall zwei linke Hände
haben“. jan
Vulkaniseur-Innung
Münster
Die Vulkaniseur-Innung hat
im ganzen Münsterland 15
Mitgliedsbetriebe. Insbesondere
die Winterreifenpflicht
brachte den Innungsbetrieben
viele Aufträge. Bereits
vorher gab es zwar schon eine
Umrüstquote von 80 Prozent,
schätzt Obermeister Peter
Voß, diese sei jetzt jedoch
deutlich gesteigert worden.
www.vulkaniseur-innung.de
�
Wie ist die Lage der Innung?
„Die Situation der Innung
ist stabil.“
�
Anhaltend
stabil
2
Fragen an
Peter Voß, Obermeister der Vulkaniseur-Innung
Münster:
Welche Perspektiven
gibt es?
„Die Stabilität wird anhalten.
Wir werden keine großartige
Fluktuation haben.“