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Ausgabe als PDF - Metall

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Rockwell Automation<br />

Stahlwerk optimiert Schmelzprozess<br />

Die Georgsmarienhütte GmbH zählt zu den führenden<br />

europäischen Anbietern für Stabstahl, Halbzeug,<br />

Rohstahl und Blankstahl aus Qualitätsstahl und Edelbaustahl.<br />

Sie ist Teil der Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />

(GMH Gruppe), einem Verbund aus 49 mittelständisch<br />

ausgerichteten Unternehmen in Deutschland, Österreich,<br />

Belgien, Brasilien, Australien und in den USA. Die Kunden<br />

des Stahlwerks fertigen Kurbelwellen, Pleuel, Nockenwellen,<br />

Antriebswellen, Getriebeteile, Fahrwerksteile und<br />

mehr. Täglich fallen Unmengen an Daten an, die manuell<br />

fast unmöglich zu verarbeiten sind, wie Gasanalysen und<br />

Prozesswerte des Ofens, Produktionsvorgaben und Schrottanalysen.<br />

Mithilfe des „FactoryTalk VantagePoint EMI“ von<br />

Rockwell Automation und einer Microsoft-Business-Intelligence<br />

(BI)-Infrastruktur sollten die Arbeiten der Abteilung<br />

Verfahrenstechnik erleichtert werden und die Ergebnisse<br />

über einen Webbrowser den Mitarbeitern in der Produktion<br />

zur Verfügung stehen, um den Schmelzvorgang langfristig<br />

und nachhaltig zu optimieren.<br />

Herausforderungen im Projekt<br />

Rund 80 Prozent des Umsatzes erzielt die Georgsmarienhütte<br />

heute mit der Automobilindustrie und ihren Zulieferern.<br />

Alle Produkte müssen höchsten Qualitätsansprüchen<br />

genügen, weshalb das Unternehmen mit technisch hoch<br />

anspruchsvollen Anlagen auf dem neuesten Entwicklungsstand<br />

arbeitet. Alle Prozesse, die die Endprodukte von der<br />

Erschmelzung bis zum Versand durchlaufen, erfüllen die<br />

hohen Anforderungen eines umfangreichen Qualitätsmanagementsystems.<br />

Die Kundenwünsche und Anforderungen<br />

des Stahlwerks werden umgesetzt in Sollwerte für<br />

Fertigungs-, Prüf- und Versandanweisungen. Die jeweiligen<br />

Fertigungs- und Prüfdaten werden in EDV-Systemen<br />

erfasst und gespeichert. So kann der Fertigungsprozess<br />

jederzeit zurückverfolgt werden. An allen Arbeitsplätzen<br />

wird qualitätsgesichert nach einem einheitlichen integrierten<br />

Managementsystem gearbeitet. Dieses ausgeklügelte<br />

Zusammenspiel von Daten aus der Werkshalle, aus Produktions-<br />

und Qualitätsprozessen und deren Auswertung und<br />

Umsetzung war der Zündfunke für ein Projekt mit Rockwell<br />

Automation.<br />

Produktionsprozess und Lösungsstrategie<br />

Der Produktionsprozess der Georgsmarienhütte GmbH ist<br />

komplex: Vom Elektrolichtbogenofen, in dem zu 100 Prozent<br />

Schrott <strong>als</strong> Ausgangsprodukt verwertet wird, gelangt<br />

der geschmolzene Stahl zur Sekundärmetallurgie. Die aufeinanderfolgenden<br />

Bestandteile des zweiten Produktionsschritts<br />

sind zwei Pfannenöfen, eine Vakuumanlage sowie<br />

eine Feinkonditionierungsanlage. Danach wird der flüssige<br />

Stahl entweder in einer Stranggießanlage mit sechs Strängen<br />

vergossen oder aber der Stahl wird <strong>als</strong> Blockguss weiterverarbeitet<br />

zu Rohblöcken von 3,5 bis zu 44 Tonnen für<br />

das Freiformschmieden.<br />

„Gascon“ ist ein Prozess-Analyse-System, das die Georgsmarienhütte<br />

selbst entwickelt hat. Herzstück ist ein vollautomatisiertes<br />

Abgas-Analyse-System, das mit einem Massenspektrometer<br />

arbeitet. Gasproben gelangen direkt über den<br />

Ofendeckel des Elektrolichtbogenofens zum Messgerät. Ein<br />

weiterer Bestandteil des Analyseverfahrens ist die Online-<br />

<strong>Metall</strong> & Technik<br />

Georgsmarienhütte setzt auf Automatisierung und macht mit „FactoryTalk VantagePoint EMI“ einen Effizienzsprung.<br />

Visualisierung der tatsächlich verbrauchten sowie der<br />

erzeugten Energie. Die Basis hierfür schaffen unterschiedliche<br />

Datenbanken und Messsysteme, die auch Microsoft<br />

Access, Microsoft SQL-Server, OPC und bereits existierende<br />

Visualisierungsanwendungen von Drittanbietern einschließen.<br />

Zugang zu den Analysen und dem System benötigen<br />

die Werker in der Stahlwerksproduktion und die Verfahrensingenieure.<br />

Bisher fehlte eine gemeinsame Oberfläche,<br />

auf der all die notwendigen Informationen zur Prozesssteuerung<br />

und -optimierung zu finden sind, ein Interface zu<br />

allen darunterliegenden, proprietären Systemen. Der Graben<br />

zwischen Produktionsnetzwerk und Büronetzwerk ließ<br />

diese Integration nicht zu. Mit VantagePoint von Rockwell<br />

Automation haben Werker und Ingenieure heute genau dieses<br />

Interface zwischen allen Nutzergruppen und den unterschiedlichen<br />

Quellsystemen der Daten zur Verfügung.<br />

Anwender bei Georgsmarienhütte können Daten unter Verwendung<br />

der unterschiedlichsten Werkzeuge zu Berichten<br />

zusammenstellen und diese anschließend mit dem Factory-<br />

Talk-VantagePoint-EMI-Portal betrachten. „Es ist eine mittlerweile<br />

alte und ebenso bekannte Wahrheit: Wer einen<br />

Prozess optimieren will, muss erst einmal messen“, erklärt<br />

Jianxiong Deng, der für die Einführung von FactoryTalk<br />

VantagePoint EMI in der Abteilung Verfahrenstechnik der<br />

Georgsmarienhütte GmbH verantwortlich ist. „Dabei kommen<br />

erhebliche Datenmengen zusammen. Es genügt allerdings<br />

nicht, diese Daten vorrätig zu haben. Man muss sie<br />

auch verstehen und auswerten, um Nutzen daraus zu ziehen<br />

und sie zu einem wertvollen Wirtschaftsgut für das<br />

Unternehmen zu machen. Genau hierbei unterstützt uns<br />

FactoryTalk VantagePoint EMI.“<br />

Das Sicherheitssystem von FactoryTalk VantagePoint EMI<br />

ermöglicht jeder Nutzergruppe die Erstellung eigener<br />

Reports und Trendanalysen, die ausschließlich von definierten<br />

Gruppenmitgliedern genutzt werden können, aber<br />

auch für andere Nutzergruppen zur Verfügung gestellt werden<br />

können.<br />

Dr. Deng von der Verfahrenstechnik der Georgsmarienhütte<br />

GmbH ist begeistert: „Sämtliche Daten sind zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort verfügbar. Jeder berechtigte Mitarbeiter<br />

kann Daten mit seinem Office-PC einsehen und benötigt<br />

keinen zusätzlichen PC am Arbeitsplatz wie in der Vergangenheit.<br />

Wir haben so das Projektziel, den Schmelzvorgang<br />

besser zu verstehen und zu optimieren, in die Tat umgesetzt.“<br />

www.rockwellautomation.at<br />

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