und MädchenGesundheitszentrum eV - Paritätischer ...
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GESUNDHEITSZENTREN<br />
Im PARITÄTISCHEN gibt es verschiedene Ges<strong>und</strong>heitsinitiativen,<br />
die sich meist aus ehrenamtlichem<br />
Engagement heraus gebildet haben <strong>und</strong><br />
mittlerweile eine professionelle Informations<strong>und</strong><br />
Beratungsstelle anbieten. Auch die Patientenbeteiligung<br />
<strong>und</strong> die Mitwirkung in lokalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen Gruppen zur Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitspolitik findet hier statt. Das Angebot<br />
dieser Initiativen wird auch geschlechterdifferenziert<br />
ausgerichtet.<br />
Frauen- <strong>und</strong> Mädchenges<strong>und</strong>heitszentren<br />
sind unabhängige Einrichtungen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
<strong>und</strong> Prävention für Mädchen <strong>und</strong><br />
Frauen. Ausgehend von einem ganzheitlichen<br />
sowie Lebenswelt bezogenen Verständnis von<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Krankheit bieten sie Informationen,<br />
Beratung, Bildung <strong>und</strong> Selbsthilfe für<br />
Frauen <strong>und</strong> Mädchen an. In einer kritischen<br />
Auseinandersetzung mit dem bestehenden Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />
verb<strong>und</strong>en mit einem ganzheitlichen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsansatz <strong>und</strong> mit einem frauenpolitischem<br />
Hintergr<strong>und</strong>, entwickeln die Frauenges<strong>und</strong>heitszentren<br />
als Ergänzung zur konventionellen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung frauengerechte<br />
<strong>und</strong> selbsthilfeorientierte Beratungskonzepte.<br />
Frauen- <strong>und</strong> Mädchenges<strong>und</strong>heitszentren haben<br />
die Verbesserung der ges<strong>und</strong>heitlichen Situation<br />
von Frauen <strong>und</strong> Mädchen zum Ziel, die Stärkung<br />
der ges<strong>und</strong>heitlichen Eigenkompetenz <strong>und</strong> der<br />
verantwortungsvollen Selbstbestimmung von<br />
Frauen <strong>und</strong> Mädchen sowie die Erarbeitung <strong>und</strong><br />
Weitergabe von Erkenntnissen, die eine informierte<br />
Entscheidung ermöglichen. Die zentralen<br />
Ziele der Frauen- <strong>und</strong> Mädchenges<strong>und</strong>heitszentren<br />
sind durchaus vergleichbar mit denen der<br />
Selbsthilfe- <strong>und</strong> Patientenorganisationen. Dazu<br />
gehören z.B. die Anregung von Empowermentprozessen,<br />
d.h. die Stärkung von Autonomie <strong>und</strong><br />
Selbstbestimmung, die Orientierungshilfe im<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> die Vermittlung von<br />
Betroffenenkontakten zur gegenseitigen Unterstützung.<br />
Frauenges<strong>und</strong>heitszentren beschäftigen<br />
sich sehr spezifisch mit Leistungen im Bereich<br />
der Frauenges<strong>und</strong>heit (z.B. Mammographie,<br />
Krebsvorsorge allgemein, Behandlung von<br />
Brustkrebs, Umgang mit gynäkologischen Erkrankungen).<br />
Sie arbeiten z. T. berufsgruppenübergreifend,<br />
d.h. es sind dort Ärztinnen, Hebammen,<br />
Heilpraktikerinnen <strong>und</strong> Sozialarbeiterinnen engagiert.<br />
Jungenges<strong>und</strong>heitsinitiativen<br />
Institutionen <strong>und</strong> Projekte, die sich ausschließlich<br />
mit Jungenges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> mit geschlechterdifferenzierenden<br />
jungenpädagogischen Ansätzen<br />
befassen, sind in Baden-Württemberg eher<br />
die Ausnahme. Dennoch hat die Kategorie<br />
Geschlecht in den meisten Institutionen <strong>und</strong><br />
Projekten der Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit Einzug<br />
gehalten. Geschlechterdifferenzierendes Arbeiten<br />
mit Jungen orientiert sich häufig an verschiedenen<br />
Ges<strong>und</strong>heitsaspekten von körperlicher, seelischer<br />
<strong>und</strong> sexueller Ges<strong>und</strong>heit, wobei Vorstellungen<br />
von ges<strong>und</strong> leben in diesem Kontext<br />
unterschiedlich ausfallen. Ges<strong>und</strong> leben aus<br />
Sicht der Jungen kann sowohl bedeuten, dass<br />
Jungen einerseits intensiv Sport treiben <strong>und</strong> sich<br />
andererseits Nikotin, Alkohol, Fast Food oder<br />
einen faulen Tag vor dem Fernseher gönnen.<br />
Darin enthalten sind immer Bezüge zu jugendkulturellen<br />
Vorstellungen. Dagegen sind Veränderungen<br />
in der Pubertät oder Sexualität für<br />
Jungen unter dem Aspekt Ges<strong>und</strong>heit kein<br />
Thema. Ges<strong>und</strong> zu sein ist aus Sicht der Jungen<br />
Normalität.<br />
Das Thema Ges<strong>und</strong>heit hat aus mehreren<br />
Gründen für Erwachsene einen anderen Stellenwert.<br />
Dennoch macht es Sinn „Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong> leben“ mit Jungen nicht erst dann anzusprechen,<br />
wenn sich das Thema bereits von seiner<br />
problematischen Seite zeigt, wie zum Beispiel<br />
durch Krankheit, Verletzung oder Sucht. Die<br />
Kenntnisse von Ges<strong>und</strong>heitsaspekten sind für<br />
Jungen unerlässlich. Genauso wichtig ist es,<br />
Informationen für Jungen zur Verfügung zu stellen<br />
<strong>und</strong> diese ihren Lebenslagen <strong>und</strong> Bedürfnissen<br />
anzupassen.<br />
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