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Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in ... - sprich-mit-mir.at

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7. Transition und<br />

Sprachförderung<br />

Dies kann gezielt für die <strong>in</strong>dividuelle Sprachförderung genützt werden, denn Transitionen, wie beispielsweise<br />

der bevorstehende Schule<strong>in</strong>tritt und alle Änderungen, die da<strong>mit</strong> verbunden s<strong>in</strong>d, schaffen vielfältige<br />

Sprachanlässe.<br />

• Transitionen können allerd<strong>in</strong>gs auch Belastungen darstellen und sich im ungünstigsten Fall hemmend<br />

oder verzögernd auf die Sprachentwicklung auswirken.<br />

• Sprache kann Transitionsprozesse unterstützen und begleiten. Veränderungen, Erwartungen, Befürchtungen,<br />

die <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em neuen Lebensabschnitt e<strong>in</strong>hergehen, sollten von allen Beteiligten (K<strong>in</strong>dern, Eltern,<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen und Pädagogen) ausführlich besprochen, reflektiert und dokumentiert werden.<br />

• Sprache leistet als Schlüsselkompetenz e<strong>in</strong>en wesentlichen Beitrag zum Gel<strong>in</strong>gen von Transitionen,<br />

z. B. <strong>zur</strong> Bewältigung der Nahtstelle zwischen K<strong>in</strong>dergarten und Schule. Sprache kann <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang als „Mörtel“ gesehen werden, der die Brücke stabil macht und e<strong>in</strong>en sicheren Übergang<br />

für das K<strong>in</strong>d gewährleistet.<br />

• Sprachentwicklung beg<strong>in</strong>nt bereits vor der Geburt und setzt sich bis <strong>in</strong>s Erwachsenenalter fort. Daher ist e<strong>in</strong><br />

Ans<strong>at</strong>z, der Übergänge zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Institutionen <strong>mit</strong>bedenkt, grundlegend für e<strong>in</strong>e umfassende<br />

Sprachförderung.<br />

7.1 Kompetenzen und Bildungsprozesse<br />

Der Auf- und Ausbau von Kompetenzen <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen begünstigt die Bewältigung von<br />

Transitionen. Dazu zählen Fähigkeiten <strong>zur</strong> Problemlösung und Stressbewältigung ebenso wie Selbstvertrauen,<br />

aber auch sprachliche und kommunik<strong>at</strong>ive Fähigkeiten (Griebel & Niesel, 2004).<br />

In Übere<strong>in</strong>stimmung <strong>mit</strong> den Bildungsstandards für Sprech- und Sprachkompetenz D+ (Kompetenzzentrum der<br />

PH OÖ, 2008) werden folgende sprachliche Fähigkeiten angeführt, die Transitionen erleichtern und <strong>mit</strong> Hilfe<br />

prozessorientierter Bildungsarbeit <strong>zur</strong> Entfaltung kommen:<br />

• Alltagssitu<strong>at</strong>ionen sprachlich angemessen bewältigen, z. B. Inform<strong>at</strong>ionen von anderen Personen e<strong>in</strong>holen,<br />

um sich <strong>in</strong> neuen Kontexten selbstständig bewegen zu können<br />

• verständlich erzählen und anderen zuhören, z. B. unterschiedliche Gesprächsregeln <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Bereichen des Zusammenlebens e<strong>in</strong>halten, Erlebtes und Erfundenes zusammenhängend erzählen<br />

• eigene Emotionen durch Sprache ausdrücken, z. B. von Erlebtem erzählen und dabei empfundene<br />

Gefühle verbalisieren<br />

• Sprache bewusst wahrnehmen und deutlich sprechen, z. B. Reime erkennen, selbst produzieren und die<br />

Laute am Wortanfang unterscheiden<br />

• an der Standardsprache orientiert sprechen, z. B. situ<strong>at</strong>ionsabhängige Verwendung der Standardsprache<br />

Deutsch<br />

Die umfassende Entfaltung k<strong>in</strong>dlicher Kompetenzen betrifft weiters:<br />

• Umgangs- und Standardsprache unterscheiden und situ<strong>at</strong>ionsbezogen e<strong>in</strong>setzen, z. B. anderen K<strong>in</strong>dern<br />

von erlebten Situ<strong>at</strong>ionen <strong>in</strong> der Mundart erzählen, diese Erlebnisse im Gesprächskreis aber auch <strong>in</strong> der<br />

Standardsprache formulieren können<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009

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