Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in ... - sprich-mit-mir.at
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E<strong>in</strong>führung und Überblick<br />
E<strong>in</strong>führung und Überblick<br />
Die elementare Bildung und die Lernprozesse <strong>in</strong> der frühen K<strong>in</strong>dheit stehen seit der Veröffentlichung der PISA-<br />
Studien (Haider & Reiter, 2004; Schre<strong>in</strong>er, 2007) und des Länderberichts „Start<strong>in</strong>g Strong“ der OECD (2006)<br />
wieder im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion. Die Empfehlungen der OECD richten sich dah<strong>in</strong>gehend,<br />
„geme<strong>in</strong>same Wertvorstellungen und Bildungsziele, die Österreich für se<strong>in</strong>e jungen K<strong>in</strong>der als wichtig<br />
erachtet, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rahmenplan zu formulieren“ (S. 71).<br />
Den ersten Schritt <strong>in</strong> diesem Prozess stellt die Entwicklung e<strong>in</strong>es n<strong>at</strong>ionalen <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong>s <strong>zur</strong> <strong>sprachlichen</strong><br />
<strong>Förderung</strong> <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen dar. Er ist e<strong>in</strong> Teil des Maßnahmenpakets <strong>zur</strong> frühen<br />
Sprachförderung, das vom BMUKK koord<strong>in</strong>iert wird.<br />
Aus fachwissenschaftlicher Sicht ist der <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> durch Offenheit, kulturelle Vielfalt und Komplexität<br />
gekennzeichnet. Folgende Pr<strong>in</strong>zipien bzw. Leitgedanken werden dabei zugrunde gelegt: Bildung der Gesamtpersönlichkeit,<br />
Entwicklungsangemessenheit und Berücksichtigung des <strong>in</strong>dividuellen Lerntempos nach dem<br />
Pr<strong>in</strong>zip der Passung, ganzheitliches Lernen, Bedeutung des Spiels, Integr<strong>at</strong>ion, Interkulturalität, Genderaspekte,<br />
Orientierung an Ressourcen st<strong>at</strong>t an Defiziten, Partizip<strong>at</strong>ion von K<strong>in</strong>dern, Individualisierung und Differenzierung,<br />
Sachrichtigkeit, Prozessorientierung sowie Betonung der Bildungspartnerschaft.<br />
Der <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> formuliert Grundlagen für die Arbeit <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen. Er ist an den<br />
k<strong>in</strong>dlichen Fähigkeiten und Kompetenzen orientiert und zielt auf Bildungsprozesse h<strong>in</strong>, die durch längerfristige<br />
pädagogische Interventionen unterstützt werden. Es handelt sich nicht um e<strong>in</strong>en „Lehrplan“, der von jedem K<strong>in</strong>d<br />
<strong>mit</strong> derselben Geschw<strong>in</strong>digkeit zu durchlaufen ist. Der <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> soll ke<strong>in</strong>esfalls zu e<strong>in</strong>er Normierung<br />
der k<strong>in</strong>dlichen Sprachentwicklung führen. Er ist jedoch Grundlage für die Begleitung, Anregung und Dokument<strong>at</strong>ion<br />
der <strong>in</strong>dividuellen sprachbezogenen Bildungsprozesse.<br />
Der <strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> für die frühe Sprachförderung bezieht sich auf folgende Aspekte sprachlicher Bildung:<br />
• Unterstützung des Spracherwerbs: Die Unterstützung des k<strong>in</strong>dlichen Spracherwerbs umfasst sowohl<br />
l<strong>in</strong>guistische als auch pragm<strong>at</strong>ische Merkmale der Sprache und orientiert sich immer am <strong>in</strong>dividuellen<br />
Entwicklungsstand der K<strong>in</strong>der.<br />
• Zwei- und Mehrsprachigkeit: Die Unterstützung und Begleitung von K<strong>in</strong>dern beim Erwerb e<strong>in</strong>er<br />
zusätzlichen Sprache kann nur bei gleichzeitiger Wertschätzung ihrer Erstsprache gel<strong>in</strong>gen und geht stets<br />
<strong>mit</strong> den Pr<strong>in</strong>zipien e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terkulturellen Pädagogik Hand <strong>in</strong> Hand.<br />
• Kommunik<strong>at</strong>ion und Gesprächskultur: Sprache wird im Zuge kommunik<strong>at</strong>iver Prozesse erworben, die den<br />
gesamten Alltag <strong>in</strong> elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen durchziehen. Kommunik<strong>at</strong>ion geht dabei weit über<br />
das gesprochene Wort h<strong>in</strong>aus und zeichnet sich durch vielfältige non- und paraverbale Ausdrucksformen aus.<br />
• Buchkultur – Literacy – digitale Medien: Das Angebot von K<strong>in</strong>derliter<strong>at</strong>ur und die Ause<strong>in</strong>andersetzung <strong>mit</strong><br />
Schriftkultur und verschiedenen Medien eignet sich <strong>in</strong> besonderem Maße <strong>zur</strong> Anregung von vielfältigen und<br />
komplexen sprachbezogenen Bildungsprozessen.<br />
<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009<br />
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