3. Beitrag des Modellversuchs zu den Zielen des Programms3.1 Zuordnung der den gesamten Modellversuch umfassenden Aktivitäten <strong>und</strong> Ergebnissezu den vereinbarten ZielenNachfolgende Leitziele sind Gegenstand der Zielvereinbarung zwischen dem Programmträger <strong>und</strong>dem MV SESEKO:Leitziele des Modellversuchs „SESEKO“ MB PrioritätEntwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Instrumenten zur Kompetenz- <strong>und</strong> Wirksamkeitsanalyse1.7 A(Fremd- <strong>und</strong>Selbstevaluation).Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Lernprojekten, d.h. unterrichtlichen Konzeptenzur Beförderung des <strong>Selbstwirksamkeit</strong>skonzeptes von benachteiligten Jugendlichen.Konzeption <strong>und</strong> Erprobung von Fortbildung des pädagogischen Personals. 1.44.14.24.44.5Interner <strong>und</strong> externer Transfer der Projektergebnisse. 5.76Die Zuordnung der Aktivitäten <strong>und</strong> Ergebnisse zu den Zielen <strong>und</strong> Leitzielen ist im Kapitel 3.2 bzw.für das Leitziel 4 im Kapitel 4.2 vorgenommen.1.11.3AAA3.2 Erläuterung der Maßnahmen <strong>und</strong> Reflexion der ErfahrungenNachfolgend werden die in den Berichtszeitraum fallenden Maßnahmen, Aktivitäten <strong>und</strong> Ergebnissedargestellt, die Erfahrungen reflektiert <strong>und</strong> den entsprechenden Zielen zugeordnet.3.2.1 Leitziel 1: Entwicklung <strong>und</strong> Erprobung von Instrumenten zur Kompetenz- <strong>und</strong>Wirksamkeitsanalyse (Fremd- <strong>und</strong> Selbstevaluation).3.2.1.1. Auswahl geeigneter Instrumente zur KompetenzanalyseMaßnahmen 1 MB Priorität ZeitplanInstrumente zur Kompetenzanalyse 1.7 A• Auswahl geeigneter Instrumente zur Kompetenzanalyse (LeitfadengestützteInterviews, Information <strong>durch</strong> Dritte, Tests, Selbstevaluation,Spiegelung <strong>durch</strong> Fremdevaluation (Fragebogen), teilnehmendeBeobachtung, Probearbeit, Potenzialanalyse <strong>durch</strong> Assessmentcenter)04.11.2005 –15.12.2005Schon zu Beginn der Diskussionen im SESEKO-Projektteam zeichnete sich ab, dass der Kompetenzanalysefür die Förderung der Zielgruppe benachteiligter Schüler/-innen insbesondere im Hinblickauf Planung <strong>und</strong> Umsetzung von Lernprojekten ein sehr großer Stellenwert beigemessen wurde.Insofern standen die Kompetenzfeststellungsverfahren von Anfang an im Zentrum der Aufmerksamkeit<strong>und</strong> eine dreiteilige Fortbildungsreihe mit einer praktische Erprobungsphase im Unterrichtbildete den Rahmen für die Auswahl eines geeigneten Instruments.1 Die nachfolgenden „Maßnahmen“ beziehen sich auf den gesamten Modellversuch, also auch die WissenschaftlicheBegleitung. Die Aufteilung der Arbeit zwischen Modellversuchsträgern <strong>und</strong> Wissenschaftlicher Begleitung bleibt demModellversuch den Anforderungen des Antrages entsprechend überlassen.14
Das gesamte Team des MV nahm von November 2005 bis Februar 2006 an einer Fortbildungsreihemit dem Zweck teil, Diagnose-Instrumente kennen zu lernen, eine Auswahl zu treffen, dieses Instrumenteinzusetzen <strong>und</strong> die Ergebnisse zu bewerten (s. Kapitel 3.2.3.3).Im Rahmen der Fortbildungsreihe „Verfahren der Kompetenzfeststellung I-III“ wurden die InstrumenteKompetenzbilanz NRW, der Kaiserlauterer Fragebogen zur Erfassung der Selbstlernkompetenzen(KL-SLK) <strong>und</strong> der Wie lerne ich? - Fragebogen (WLI-Schule) vorgestellt, intensiv diskutiert<strong>und</strong> auf Tauglichkeit für die Anwendung im Unterricht überprüft. Es wurden folgende Aspekteanalysiert: Kontext, Zielrichtung, Inhaltsdimensionen, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung, Einsatzmöglichkeiten<strong>und</strong> Urteil der Lehrenden (s. Zwischenbericht 2).Das Projektteam hat sich am Ende der Weiterbildung entschieden, die Anwendung dieses Instrumentsim Rahmen der Lernprojekte zu erproben. Im folgenden wird der WLI-Schule kurz charakterisiert.Wie lerne ich? WLI-Schule (WLI)1. Kontext"WLI-Schule" ist eine Beilage zu einem Lehr- <strong>und</strong> Arbeitsbuch über zweckmäßige Lernstrategienfür Schüler/-innen der Sek<strong>und</strong>arstufen I <strong>und</strong> II. 2 Adressaten/-innen sind "selbstständige Lerner", dievor allem ihre Vorbereitung auf die ständig wiederkehrenden Schulprüfungen verbessern wollen.Vorausgesetzt ist also, dass einerseits neben dem eigentlichen Unterricht umfangreiches Selbststudiumerforderlich ist, welches andererseits ohne professionelle Anleitung allein <strong>durch</strong>geführt werdenmuss. Vorausgesetzt ist ferner hinreichende Problemeinsicht <strong>und</strong> Motivation, um in dieser SituationInteresse, Zeit <strong>und</strong> Arbeitskraft für das separate Studium von Lernstrategien aufzubringen.2. ZielrichtungDer Fragebogen "WLI-Schule" ist für die Selbstprüfung gedacht. Die Adressaten/-innen sollen sichihrer eigenen Verhaltenstendenzen im Lernprozess, insbesondere ihrer persönlichen Schwierigkeitenbewusst werden, indem sie ihre Gewohnheiten <strong>und</strong> Erfahrungen mit erfolgreichen Lerntechniken,aber auch mit häufig zu vermutenden Lernproblemen vergleichen. Die Auswertung soll ihneneinen schnellen Überblick geben, welche Themen <strong>und</strong> Techniken (also auch: welche Kapitel desLehrbuches) für sie vordringlich wären, welche gegebenenfalls überflüssig. Eine gewisse gr<strong>und</strong>legendeSelbstlernkompetenz im Sinne eines sehr zielbewussten <strong>und</strong> selbstständigen Vorgehens isthier also vorausgesetzt.3. Inhaltsdimensionen"WLI-Schule" ist zusammengesetzt aus acht Kategorien: Motivation (MOT), Zeitplanung (ZEI),Konzentration (KON), Angst (ANG), Wesentliches erkennen (WES) Informationsverarbeitung(INF), Prüfungsstrategien (PST), Selbstkontrolle (SKO).Insgesamt 65 Items verteilen sich ungleichmäßig auf diese acht Kategorien; die größten Kategorienumfassen zehn Items, die kleinste fünf.4. Durchführung <strong>und</strong> AuswertungAlle 65 Items werden mit fünf Antwortmöglichkeiten bearbeitet ("a. trifft nie oder sehr selten zu"bis "e. trifft fast immer oder immer zu"). Ein Durchschlag des Antwortbogens dient im nächstenSchritt zur qualitativen Auswertung nach den vorstehenden acht Kategorien <strong>und</strong> zur Gewichtungnach vorgegebenen Punktzahlen. Die Summen der Punktzahlen können dann pro Kategorie interpretiertwerden. Die betroffene Kategorie kann <strong>durch</strong> Vergleich mit einem Durchschnittswert alshoch kritisch, leicht kritisch oder neutral eingestuft werden. Selbstverständlich richtet sich dasweitere Vorgehen nach der hier ermittelten Dringlichkeit der verschiedenen Themenkomplexe.Daneben ist ein interindividueller Vergleich der persönlichen Ergebnisse mit einer Stichprobe von2500 befragten Schülern/-innen möglich. Für jede Kategorie kann der eigene Prozentrang nachgesehenwerden.Das gesamte Verfahren entspricht den üblichen Standards pädagogischer Tests. Es ist für den/dieProbanden/-in im Selbststudium vollständig transparent.2 METZGER, Christoph: WLI-Schule. Wie lerne ich? Eine Anleitung zum erfolgreichen <strong>Lernen</strong> für Mittelschulen <strong>und</strong>Berufsschulen mit beigelegtem Fragebogen. Aarau (6. unv. Aufl.) 200615