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Selbstwirksamkeit durch Selbststeuerung und kooperatives Lernen ...

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2007 das Lernprojekt „Kooperatives <strong>Lernen</strong> mit lernstandsorientierten Lernprogrammen im Mathematikunterricht“.Hier war die technische Realisierung zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich.Alle anderen Lernprojekte wurden als Prototypen eingesetzt <strong>und</strong> von Februar bis Juli 2007 einzweites Mal <strong>durch</strong>geführt. Die Dokumentationen des zweiten Durchgangs der Lernprojekte wurdenim Oktober <strong>und</strong> November 2007 ausgewertet.Im zweiten Durchgang seiner Lernprojekte hat sich SESEKO den Schwerpunkt "Kooperatives <strong>Lernen</strong>"gegeben. Denn: Kooperation ist eine selbstverständliche <strong>und</strong> allgegenwärtige Anforderung desArbeitslebens. Sie wird zwar kaum jemals als Fähigkeit gemessen <strong>und</strong> geprüft. Sie wird jedochspätestens dann unabdingbar genannt, wenn es Konflikte im Betrieb gibt. "Teamfähigkeit" gehörtzu den "soft skills", die man mitbringen muss: die flexible Einordnung in eine vorgegebene Arbeitsteilung,die harmonische Anpassung an Kolleg(inn)en <strong>und</strong> Vorgesetzte verschiedenen Alters,verschiedener Qualifikation <strong>und</strong> Berufserfahrung, die produktive Nutzung unterschiedlicher Fähigkeitenfür ein gutes Arbeitsergebnis.Die SESEKO-Lernprojekte haben kleine Arbeitsgruppen mit arbeitsteiliger Binnenstruktur organisiert.Der Anspruch des kooperativen <strong>Lernen</strong>s wird eingelöst, indem die gemeinsame Arbeit ineinem Geflecht von Einzelaufgaben organisiert wird, welche jeweils logisch voneinander abhängen.Anders als im herkömmlichen Unterricht, bleibt es also nicht eine Frage der Neigung, ob eineinheitlicher Arbeitsauftrag in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit erledigt wird. Die Arbeitsgruppekommt vielmehr nur dann zum gewünschten Ergebnis, wenn verschiedenartige Aufträge sinnvollaufeinander bezogen sind <strong>und</strong> rechtzeitig erfüllt werden. Diese Struktur der gegenseitigen Abhängigkeiterfordert sehr umsichtige Unterrichtsplanung, entspricht aber weit eher der betrieblichenArbeitsteilung als die Schulpraxis, welche Gruppenarbeit oft nur als eine von mehreren Sozialformenkennt, welche in Übungsphasen zur Wahl stehen.Beschreibung der Lernprojekte in den <strong>durch</strong>führenden Schulen:Schulzentrum Alwin-Lonke-StraßeSchülerfirmaIm Lernprojekt Schülerfirma wurden 14 Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler im Rahmen der vollzeitschulischenBerufseingangsstufe II der Berufsfachschule aus dem Bereich Farbtechnik <strong>und</strong> Raumgestaltunggefördert. Von den Schüler/-innen hat keine/-r den Hauptschulabschluss, <strong>und</strong> die Hälfte derKlasse besteht aus Migrant(inn)en oder hat einen Migrationshintergr<strong>und</strong>. Die Arbeit an <strong>und</strong> in einerSchülerfirma macht alle Momente einer realen Auftrags<strong>durch</strong>führung einer Malerfirma im Lernprojekthandlungsorientiert zum Gegenstand des <strong>Lernen</strong>s, vom Namen <strong>und</strong> dem Logo für die Firmaüber die Auftragsakquisition <strong>und</strong> die Auftragskalkulation bis zur Durchführung der Baustellen. ImVordergr<strong>und</strong> stand insofern neben der Förderung von Selbstlernkompetenzen die Erhöhung der Eigenverantwortlichkeit,die Verbesserung der Teamfähigkeit <strong>und</strong> die berufsfachlichen Kompetenzen.Im Verlauf des Lernprojekts sind drei Aufträge <strong>durch</strong>geführt worden, von denen einer <strong>durch</strong>die Schüler/-innen selbst akquiriert wurde, der Entwurf eines Logos für den Grambker Jugendclub<strong>und</strong> der Bau einer Schildanlage mit dem ausgewählten Logo. Schwierigkeiten traten vor allem imBereich der Kalkulation/Angebotserstellung aufgr<strong>und</strong> rudimentärer Mathematikkenntnisse auf, dieim Verlauf des Lernprojekts nicht hinreichend entwickelt werden konnten.Der methodische Schwerpunkt Kooperation wurde hier <strong>durch</strong> eine gründliche Auseinandersetzungmit der Problematik der Gruppenbildung eingelöst. Eine funktionelle Verteilung der verschiedenenAufgaben zwischen den <strong>und</strong> innerhalb der einzelnen Kleingruppen konnte bald erreicht werden.Nach Aussage der Teilnehmer/-innen führte sie das Lernprojekt zu größerer Selbständigkeit <strong>und</strong>erweitertem Handlungsvermögen.Zu einer schwierigen Arbeit für sich entwickelte sich hier der Zusatzauftrag einer Präsentation vorFachpublikum. Die Schüler/-innen erstellten dazu parallel zur Arbeit auf der Baustelle einen kleinenDokumentarfilm. Sie stellten anschließend das Ergebnis in einem pädagogischen Workshopvor, wo sie mit besonderem Beifall bedacht wurden.28

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