PDF: 5,6 MB - Hansestadt Wismar
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Städtebaulicher Rahmenplan Wendorf<br />
3.3 Wohnkomplex Seebad Wendorf<br />
Mit der Einrichtung eines Badeschiffes am Strand Wendorfs 1821 begann die Entwicklung dieses<br />
Ortsteiles zu einem späteren Seebad. In der Folgezeit wurde eine Badeanstalt und auf der<br />
sogenannten „Lorenzhöhe“ eine gastronomische Einrichtung erstellt. Zur Aufwertung des<br />
Wendorfer Bades erfolge 1857 die Gründung einer Aktiengesellschaft. Die Gastronomie wurde<br />
danach verfestigt und ausgebaut. Das erste im Jahr 1857 errichtete hölzerne Restaurationshaus<br />
wurde in den Jahren 1866/67 durch das noch heute im Kern erhaltene steinerne Gebäude (Ernst-<br />
Scheel-Straße 21) ersetzt. Nach einem Bebauungsplan aus dem Jahr 1909 entstanden in diesem<br />
Bereich mit einer Parkanlage, Seebrücke und dem Kurhaus auch die Voraussetzungen für eine<br />
Villenbebauung. In den Jahren 1913 /1914 wurden am Park aber nur einige wenige Villen<br />
errichtet, die noch heute vorhanden sind.<br />
Außer des vorgenannten strandnahen Bereiches war das Gebiet des heutigen Seebad Wendorf vor<br />
der Bebauung als Großwohnsiedlung durch die Landwirtschaft genutzt. Im Bereich des Standortes<br />
des Nahversorgungszentrums (ehemals Kaufhalle Nord) befanden sich größere landwirtschaftliche<br />
Betriebe, die zur Ortslage Mittel Wendorf gehörten, von denen heute noch die Gutshäuser und ein<br />
Gutspark erhalten sind.<br />
Nachdem in den Jahre 1951-1960 in den Wohnkomplexen Mittel Wendorf und Wendorf Süd die<br />
Neubebauung im überwiegenden Teil abgeschlossen war, verlagerte sich die Bautätigkeit bis<br />
Anfang der 70er Jahre nach Seebad Wendorf. Hier wurden die mehrgeschossigen Wohngebäude<br />
mit einem steilen Satteldach in 0,8 Mp-Blockbauweise (aufbauend auf dem Typ Markleeberg)<br />
errichtet. Die Gebäude an der Hans-Beimler-Straße erhielten später ein flaches Satteldach, damit<br />
viel gleichzeitig der Dachboden weg. Im Jahre 1970 errichtete man an der Ernst-Scheel-Straße<br />
ein weiteres Wohngebäude im Paketdeckenhubverfahren mit 50 WE. In den Jahren 1973 / 1974<br />
entstanden mehrere Eigenheime an der Ernst-Scheel-Straße und Erwin-Fischer-Straße. An der<br />
Rudolf- Breitscheid-Straße wurde im Jahr 2000 ein städtisches Alten- und Pflegeheim errichtet.<br />
1960 / 1961 erfolgte der Neubau der heutigen Seeblick-Schule an der Anton-Saefkow-Straße<br />
(ehemalige Friedrich-Engels-Schule), die gegenwärtig als Grundschule genutzt wird.<br />
1970 fand die Übergabe der Kombination Kindergarten / Kinderkrippe an der Rudolf-Breitscheid-<br />
Straße/Ecke Ernst-Scheel-Straße in Plattenbauweise statt. Zwischenzeitlich wurde auch eine Villa<br />
an der Ernst-Scheel-Straße als Kinderkrippe genutzt.<br />
An der Ecke Rudolf-Breitscheid-Strasse / Erwin-Fischer-Straße erfolgte 1968 die Eröffnung der<br />
Kaufhalle Nord mit einer Ladenzeile und einem Cafe`. 2003 wurde der Kaufhallenkomplex<br />
geschlossen und im anschließenden Jahr der Abbruch der überwiegenden Gebäudeteile<br />
vorgenommen. Planungen für einen Neubau des „Seebad-Centers“ als Nahversorger liegen vor.<br />
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