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Die Kunst des Alterns

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10 zu sehen – im Triumvirat renommierte<br />

Akteure vertreten. Ein nicht unerheblicher<br />

wissenschaftlicher Input wurde<br />

auch vom Institut für Arbeitsphysiologie<br />

in Dortmund geleistet, einem Forschungsinstitut,<br />

das in der Tradition<br />

<strong>des</strong> Max-Planck-Instituts für Arbeitsphysiologie<br />

steht.<br />

2.6 Lehrbücher der Ergonomie/<br />

Arbeitswissenschaft und die<br />

„weißblaue“ Schriftenreihe –<br />

Undenkbar ohne arbeitsphysiologisches<br />

Gedankengut<br />

Arbeitsphysiologisches Grundlagenwissen,<br />

d. h. Wissen über Bau und<br />

Funktion <strong>des</strong> menschlichen Körpers<br />

und seiner Organsysteme – schon vor<br />

einem Viertel-Jahrhundert kompakt von<br />

Rohmert & Rutenfranz (1983) dargestellt<br />

– ist im Laufe der Zeit in eine stattliche<br />

Reihe von Lehrbüchern der Ergonomie<br />

bzw. Arbeitswissenschaft eingeflossen<br />

(vgl. Bild 11). Hierzu sei u. a.<br />

auf die „Physiologische Arbeitsgestaltung“<br />

von Grandjean (1979) als<br />

einem wichtigen „Leitfaden der Ergonomie“,<br />

auf Schmidtke’s „Ergonomie“<br />

(Schmidtke 1993), das von Hettinger<br />

herausgegebene „Kompendium der<br />

Arbeitswissenschaft“ (Hettinger &<br />

Wobbe 1993) oder auf die „Grundzüge<br />

der Ergonomie“ (Laurig 1992) verwiesen.<br />

Aber auch das seitenmäßig<br />

vielleicht umfangreichste Werk, das<br />

„Handbuch Arbeitswissenschaft“ von<br />

Luczak & Volpert (1996) oder das für<br />

die Lehre gedachte „Arbeitswissenschaft“<br />

(Luczak 1993) tragen den Stempel<br />

der „Arbeitsphysiologie“. Gleiches<br />

gilt auch für Bullingers „Ergonomie“ als<br />

Grundlage zur „Produkt- und<br />

Arbeitsplatzgestaltung“ (Bullinger<br />

1994). Demnach ist bei konstruktiven<br />

Maßnahmen stets am Menschen Maß<br />

zu nehmen und bei handgeführten Arbeitsmitteln<br />

die Gleichung zu erfüllen,<br />

„menschengerecht = handgerecht“.<br />

Dass Arbeit sich heutzutage oft auch<br />

im <strong>Die</strong>nstleistungsbereich abspielt,<br />

wurde mit einem von Landau & Stübler<br />

(1992) herausgegebenen Werk Rechnung<br />

getragen. Mit einem umfangreichen<br />

„Lexikon der Arbeitsgestaltung“,<br />

in dem auch arbeitsphysiologische und<br />

psychologische Eigengesetzlichkeiten<br />

<strong>des</strong> Menschen „nachgeschlagen“ werden<br />

können, versucht Landau (2007)<br />

Bild 11: Lehrbücher der Ergonomie / Arbeitswissenschaft<br />

Figure 11: Textbooks of Ergonomics/Work Science (in German)<br />

Illustration 11: Manuels relatifs à la science du travail et à l’ergonomie<br />

die „Bringschuld“ der Arbeitswissenschaft<br />

gegenüber der Industrie und der<br />

realen Arbeitswelt einzulösen.<br />

Schließlich sei auch auf die „weißblaue“<br />

Schriftenreihe <strong>des</strong> Bayerischen Staatsministeriums<br />

für Arbeit und Sozialordnung<br />

(vgl. Bild 12) hingewiesen, die<br />

Auflagehöhen erreichte, von denen<br />

man sonst in Wissenschaftskreisen nur<br />

träumen kann. Bezeichnenderweise<br />

wurde diese Reihe mit einer Broschüre<br />

eines Arbeitsphysiologen und Ergonomen<br />

eröffnet. Grandjean und sein Mitarbeiter<br />

(Grandjean & Hünting 1983)<br />

stellten die Frage „Sitzen Sie richtig?“.<br />

Obwohl „Sitzhaltung und Sitzgestaltung<br />

am Arbeitsplatz“ das Kernthema<br />

waren, blieben damals Fragen<br />

offen. U. a. gab Krueger (1995) darauf<br />

eine Antwort und setzte mit dem Titel<br />

„Richtig Sitzen“ auch ein deutliches<br />

Ausrufezeichen. Hauptthema <strong>des</strong> Instituts<br />

für Hygiene und Arbeitsphysiologie<br />

der ETH-Zürich war aber über<br />

Jahrzehnte das Sehen am Arbeitsplatz<br />

(vgl. z. B. Krueger 1968, 1979, 1993), was<br />

auch durch die Schrift „Arbeiten mit<br />

dem Bildschirm – aber richtig!“ (Krueger<br />

1989) dokumentiert wurde. Dass<br />

sich mit Wenzel & Piekarski (1980)<br />

wiederum Mediziner und Physiologen<br />

mit „Klima und Arbeit“ auseinandersetzten,<br />

sollte deutlich machen, dass<br />

die Arbeitsphysiologie einen kostbaren<br />

und unverzichtbaren Wissensschatz<br />

für praktische Fragen der Umwelt-Ergonomie<br />

birgt. In diesem Sinne<br />

erwähnenswert sind natürlich auch die<br />

Broschüren „Lärmschutz im Betrieb“<br />

(Schmidtke et al. 1981) und Hettinger’s<br />

„Schwere Lasten – leicht gehoben“<br />

(Hettinger & Hahn 1991) oder die Broschüre<br />

„Farbe am Arbeitsplatz“ von<br />

Frieling (1992). Müller-Limmroth hatte<br />

sich als Arbeitsphysiologe vertieft mit<br />

dem Thema „Arbeit und Stress“ befasst<br />

und entsprechend zur Schriftenreihe<br />

beigetragen (vgl. Müller-<br />

Limmroth & Schug 1990), so wie auch<br />

„Schichtarbeit und Nachtarbeit“ ein<br />

Thema war, das nur mit arbeitsphysiologischer<br />

Fachkompetenz, in<br />

diesem Fall von Rutenfranz und einem<br />

seiner damaligen Mitarbeiter (Rutenfranz<br />

& Knauth 1989) umfassend<br />

bearbeitet werden konnte. Dass die arbeitende<br />

Bevölkerung schließlich<br />

immer älter wird, und dass die Arbeitswissenschaft<br />

sich damit beschäftigen<br />

muss, wurde schon 1986 von einem<br />

Autorenkollektiv (N.N. 1986) mit Fak-<br />

(61) 2007/3 Z. ARB. WISS. Zur Entwicklung der Arbeitsphysiologie und Ergonomie im deutschsprachigen Raum 143<br />

Strasser.pmd 143<br />

31.08.2007, 13:19

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