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Die Kunst des Alterns

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Bild 30: Editionen mit Kongressthemen der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft in den letzten<br />

Jahren<br />

Figure 30: Congress Proceedings and Topics of the Ergonomics Society of the German language<br />

speaking countries during the last years<br />

Illustration 30: Actes du congrès et publications de la Société pour la Science du Travail parus ces<br />

dernières années en langue allemande<br />

nomie und Prävention im Büro“ (vgl.<br />

N.N. 2002b) über „Qualität von Arbeit<br />

und Produkt im Unternehmen der Zukunft“<br />

(vgl. Strasser et al. 2003) zu „Kooperation<br />

und Arbeit in vernetzten<br />

Welten“ (vgl. Luczak 2003).<br />

<strong>Die</strong> unter der Schriftleitung von Martin<br />

Schütte herausgegebenen Konferenzberichte<br />

der letzten Frühjahrstagungen<br />

der GfA mit den Leitthemen<br />

♦ „Arbeit + Gesundheit in effizienten<br />

Arbeitssystemen“ (N.N. 2004)<br />

♦ „Personalmanagement und Arbeitsgestaltung“<br />

(N.N. 2005a)<br />

♦ „Innovationen für Arbeit und Organisation“<br />

(N.N. 2006) und<br />

♦ „Kompetenzentwicklung in realen<br />

und virtuellen Arbeitssystemen“<br />

(N.N. 2007b),<br />

sowie das Thema „Produkt- und Produktions-Ergonomie<br />

– Aufgabe für<br />

Entwickler und Planer“ der aktuell anstehenden<br />

Frühjahrstagung 2008 belegen<br />

die breite Palette arbeitswissenschaftlicher<br />

Gestaltungsbemühungen.<br />

Dabei müssen zwangsläufig unter sich<br />

stets ändernden Rahmenbedingungen<br />

sowohl makro-ergonomische Aufgaben<br />

in der sozio-technischen Gestal-<br />

tung <strong>des</strong> Systemkreises „Mensch –<br />

Technik – Organisation“ als auch mikro-ergonomische<br />

Aufgaben der Produkt-<br />

und Produktions-Ergonomie<br />

wahrgenommen werden. <strong>Die</strong> für präventiven<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

einerseits, und die nutzerfreundliche<br />

Gestaltung von Produkten<br />

andererseits, notwendige Interdisziplinarität<br />

bzw. transdisziplinäre Kooperation<br />

konnte erfreulicherweise<br />

zumin<strong>des</strong>t ansatzweise durch die Beteiligung<br />

der DGAUM an einer Herbsttagung<br />

unserer Gesellschaft (N.N. 2005)<br />

sowie die Annäherung von Ergonomie<br />

und Industrie-Design erreicht werden<br />

(vgl. Bruder 2004).<br />

Was die Methoden ergonomischer Forschung<br />

betrifft, so wird zukünftig das<br />

„Human Digital Modelling“ erheblich<br />

an Bedeutung gewinnen. Bereits vor<br />

Jahren, als mit ersten Software-Paketen<br />

zu Körperumrissschablonen die<br />

„ergonomische“ Tür in die Konstruktionsabteilungen<br />

geöffnet wurde, und<br />

es gelang, 3D-Animationen <strong>des</strong> Menschen<br />

im CAD zu implementieren, wurde<br />

z. B. mit RAMSIS ein Erfolg versprechender<br />

Anfang gemacht im Bemühen,<br />

das Cockpit von Pkws nach <strong>des</strong> Menschen<br />

Maß auszulegen (vgl z. B. Landau<br />

2000). In Zukunft werden in der<br />

digitalen Welt nicht nur Körperabmessungen<br />

eine Rolle spielen. Selbst-<br />

verständlich können auch Bewegungen,<br />

und in den Gelenken zwischen den<br />

Gliedmaßen wirksame Momente und<br />

Kräfte simuliert werden (vgl. u. a.<br />

Oudenhuijzen, Seitz & Bubb 2006;<br />

Bubb et al. 2006, Bubb 2007). Natürlich<br />

kann mit digitalen Mensch-Modellen<br />

auch die „Antwort“ <strong>des</strong> Menschen auf<br />

Belastungen, z. B. das Schwingungsverhalten<br />

<strong>des</strong> Menschen auf entsprechende<br />

Anregungen „studiert“ werden<br />

(vgl. Fritz 2005). Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass die Simulationen auf<br />

Modellen <strong>des</strong> Menschen beruhen, die<br />

exakt genug das Verhalten der sehr<br />

komplexen Feder-Dämpfungs-Masse-<br />

Systeme <strong>des</strong> menschlichen Körpers<br />

widerspiegeln, der allerdings auch aktiv<br />

zu intervenieren vermag. Gleiches<br />

gilt für das Simulieren der Muskulatur<br />

der Extremitäten und den erwarteten<br />

Prognosemöglichkeiten, nach welcher<br />

Zeit, bei welchen Belastungen es zur<br />

Ermüdung kommt (vgl. u. a. Yang et al.<br />

2006). Mit Hilfe von Simulationsszenarien<br />

können selbstverständlich auch<br />

– wie bei Systemen vorbestimmter Zeiten<br />

in einer Mikrowelt – in der Makroebene,<br />

ganze Fertigungsabläufe im<br />

vorhinein geplant und Personalbedarfsplanungen<br />

erfolgreich gestaltet<br />

werden (vgl. z. B. Schlick & Licht 2005;<br />

2007; Schlick, Reuth & Luczak 2002<br />

oder Zülch & Becker 2006).<br />

Eine ähnlich hohe Bedeutung wie das<br />

„Digital Modelling“ für die Forschung<br />

wird das e-Learning für die Lehre erlangen.<br />

Im Wettbewerb um Studierende<br />

setzen viele deutsche Universitäten<br />

heute schon auf e-Learning. Nach einer<br />

neueren Studie <strong>des</strong> Hochschul-Informations-Systems<br />

(HIS) versprechen<br />

sich über 90% der befragten Hochschulen<br />

durch ein umfangreiches IT-Management<br />

einen besseren Service für<br />

Lehre, Studium und Verwaltung.<br />

Inzwischen ist es Standard, digitale<br />

Lehrmaterialien, wie Skripte, Folien<br />

oder Ton- und Videoaufzeichnungen<br />

von Vorlesungen online zur Verfügung<br />

zu stellen. Freilich sollte der motivationale<br />

Aspekt einer erlebten „Vorlesung“<br />

nicht unterschätzt werden, so<br />

dass e-Learning eigentlich nur zur Ergänzung<br />

eingesetzt werden sollte. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass sich das von<br />

Luczak & Schmidt (2004) vorgestellte<br />

webbasierte multimediale Lehrsystem<br />

zur interdisziplinären Vermittlung von<br />

arbeitswissenschaftlichen Lehrinhalten<br />

in Zukunft weiter ausbauen lässt.<br />

(61) 2007/3 Z. ARB. WISS. Zur Entwicklung der Arbeitsphysiologie und Ergonomie im deutschsprachigen Raum 155<br />

Strasser.pmd 155<br />

31.08.2007, 13:19

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