Die Kunst des Alterns
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Bild 21: Unterschiedliche „Physiologische Kosten“ dosis-gleicher (energie-äquivalenter) Schallexpositionen<br />
I, II und III (113 dB(A) / 45 s; 94 dB(A) / 1 h; 85 dB(A) / 8 h – Ebene der<br />
Belastung) in Form von zeitweiligen Hörschwellenverschiebungen TTS 2 , t(0 dB)- und IRTTS-<br />
Werten (Fläche unter dem Restitutionsgrafen TTS(t) vom Zeitpunkt 2 min nach der<br />
Exposition bis zum Wiedererreichen der Ruhehörschwelle t(0 dB) – Ebene der<br />
Beanspruchung)(aus Strasser, 1999)<br />
Figure 21: Varying physiological costs of energy-equivalent noise exposures I, II, and III (113 dB(A) /<br />
45 s; 94 dB(A) / 1 h; 85 dB(A) / 8 h – domain of stress) represented in Temporary Threshold<br />
Shifts TTS 2 , t(0 dB), and IRTTS values (area under the restitution time course TTS(t) from<br />
2 minutes after the exposure to the point in time t(0 dB) when restitution is completed –<br />
domain of strain) (from Strasser, 1999)<br />
Illustration 21: «Coûts physiologiques» variables lors de nuisances sonores d’égale énergie I, II et III (113<br />
dB(A) / 45 s; 94 dB(A) / 1 h; 85 dB(A) / 8 h – niveau de stress) représentés sous la forme<br />
d’un déplacement temporaire du seuil d’audibilité TTS 2 , t(0 dB)- et <strong>des</strong> valeurs IRTTS<br />
(domaine en-<strong>des</strong>sous du temps de restitution TTS (t) de 2 minutes après exposition<br />
jusqu’au moment de restitution du seuil d’audition normal t(0 dB) – niveau de stress)<br />
(d’après Strasser, 1999)<br />
Bild 22: Restitutionsverläufe TTS(t) von 5 Expositionen mit gleichem Expositionspegel L = 113<br />
m<br />
dB(A) und gleicher Expositionszeit t (n x t ) mit den Kennwerten TTS , t(0 dB) und<br />
Exp Imp 2 reg. reg.<br />
den physiologischen Kosten IRTTS sowie symbolischer Kennzeichnung <strong>des</strong> Signifikanzniveaus<br />
(WILCOXON-Test bei einseitiger Fragestellung) (aus Hesse et al., 1994 und Irle et<br />
al., 2001)<br />
Figure 22: Restitution time course TTS(t) with characteristics TTS , t(0 dB) , and physiological<br />
2 reg. reg.<br />
cost IRTTS as well as symbolic labeling of significance levels for the differences between<br />
the responses to 5 exposures with equal exposure level L = 113 dB(A) and exposure time<br />
m<br />
t (n x t ) (according to the one-tailed WILCOXON test) (Source: Hesse et al., 1994 and<br />
Exp imp<br />
Irle et al., 2001)<br />
Illustration 22: Temps de restitution TTS (t) de 5 expositions avec niveau d’exposition égal L = 113<br />
m<br />
dB(A) et durée d’exposition égale t (n x t ) avec les paramètres caractéristiques TTS Exp Imp 2<br />
reg. , t(0 dB) reg.<br />
et les coûts physiologiques IRTTS ainsi que le marquage symbolique <strong>des</strong><br />
niveaux de signification (test WILCOXON unilatéral) (d’après Hesse et al., 1994 et Irle et<br />
al., 2001)<br />
gleiche 9000, jeweils 5 ms lange Impulse<br />
zu einer Vertäubungssumme von<br />
sogar mehr als 2400 dBmin. Das entspricht<br />
einer Zunahme um den Faktor<br />
16. Bei einer derartigen Streubreite der<br />
Wirkungen von dosisgleichen Lärmbelastungen<br />
ist es „unverantwortlich“,<br />
sich im Arbeitsschutz meist auf die bequeme<br />
Position einer physikalischen<br />
Betrachtungsweise bzw. Beurteilung<br />
von Belastungen zu beschränken und<br />
zu ignorieren, dass Menschen nach<br />
physiologischen und psychologischen<br />
Eigengesetzlichkeiten nicht „pauschal“,<br />
sondern sehr differenziert in<br />
Organ-Systemen reagieren, und eben<br />
nicht „funktionieren“ nach der Physik<br />
der leblosen Materie.<br />
<strong>Die</strong> Lärm-Vibrations-Arbeitsschutz-<br />
Verordnung (N.N. 2007a) verschärft<br />
zwar seit neuestem die Gefährdungsbeurteilung<br />
mit einem Absenken <strong>des</strong><br />
Tages-Lärmexpositionspegels (vormals<br />
„Beurteilungspegel“) auf 85 dB(A), ab<br />
dem ein Lärmarbeitsplatz als solcher<br />
gekennzeichnet werden muss. Gleiches<br />
gilt für den oberen und unteren Auslösewert<br />
von 85 und 80 dB(A), ab dem<br />
Gehörschutz bereitgestellt bzw. getragen<br />
werden muss. Dem weitgehend<br />
willkürlichen „Herunterrechnen“ von<br />
Pegelspitzen und Wirkzeiten auf erträglich<br />
erscheinende Dauerschallpegel<br />
werden jedoch kaum Grenzen gesetzt.<br />
3.4 Physiologische Kosten der Augen<br />
bei der Informationsaufnahme<br />
Mehr oder weniger kompatible sensorische<br />
Schnittstellengestaltung von<br />
Mensch-Maschine-Systemen ist mit<br />
unterschiedlich starkem Einsatz von<br />
Leistungsfunktionen der Augen verbunden<br />
(vgl. Bild 23). Je nach vorgegebenen<br />
Sehabständen, Helligkeiten<br />
der verschiedenen Flächen, Kontrasten<br />
und Strukturen von Menüfeldern<br />
werden die Akkommodation zur Nahund<br />
Fernanpassung, die Adaptation<br />
zur Hell- und Dunkelanpassung und<br />
die Fixation (als Hardware-Mechanismen<br />
der Augen) unterschiedlich stark<br />
in Anspruch genommen. Ziel der ergonomischen<br />
Gestaltung muss auch hier<br />
die Minimierung der physiologischen<br />
Kosten der Augen sein, zumal das<br />
sonst zumin<strong>des</strong>t mit asthenopischen<br />
Beschwerden verbunden ist.<br />
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